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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2024

Eine warme Geschichte in einer kalten Zeit

Die Kinder des Don Arrigo
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Nach einer wahren Geschichte schildert Ivan Sciapeconi die Flucht des elfjährigen Natan und 40 anderen Kindern und Jugendlichen vor den Faschisten und Nationalsozialisten. Die Reise führt ihn von Berlin, ...

Nach einer wahren Geschichte schildert Ivan Sciapeconi die Flucht des elfjährigen Natan und 40 anderen Kindern und Jugendlichen vor den Faschisten und Nationalsozialisten. Die Reise führt ihn von Berlin, wo er Mutter und jüngeren Bruder zurücklassen musste, über Slowenien, Italien nach Palästina. Die Geschichte ist herzerwärmend und herzzerreißend zugleich. Was in den Müttern und Vätern vorgegangen sein muss, die ihre Kinder in fremde Hände gegeben haben und wussten, dass sie sie vermutlich nie mehr wiedersehen würden, kann man bei der Lektüre erahnen. Auch dass Irrationale diese Zeit, die Anspannung der jungen Reisenden bei jeder Kontrolle, die Todesgefahr auf der einen Seite und kleine Episoden unbeschwerter Kindheitsmomente in sicheren Unterkünften werden sehr gut dargestellt. Die Erlebnisse des Ich-Erzählers, des elfjährigen Natan, sind mir persönlich jedoch zu sehr im nüchternen Berichtstil abgehalten. Beginnt der Roman noch mit vielen Einblicken in das Familienleben und vor allem des freundlichen Charakters von Natans Vater, dessen Verhaftung durch die Nazis mir Tränen in die Augen getrieben hat, entwickelt er sich zunehmend zu einem Tatsachen-Bericht, welcher mit kleineren Schilderungen dunklerer und hellerer Momente der Flucht für Emotionen sorgt. Was bleibt ist der große Respekt über die mutigen Menschen, die sich dem Unrecht des Nazi-Regimes entgegenstellten und ihr Leben für ihre jüdischen Mitmenschen aufs Spiel gesetzt haben.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Gerne mehr vom Spurenfinder

Der Spurenfinder
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Marc-Uwe Kling überrascht in jeder seiner Geschichten aufs Neue. Nach seinen Känguru-Chroniken, dem Dystopie-Roman Quality Land sowie einigen Kinderbüchern für Jüngere folgt nun ein schräger Fantasy-Jugend-Krimi, ...

Marc-Uwe Kling überrascht in jeder seiner Geschichten aufs Neue. Nach seinen Känguru-Chroniken, dem Dystopie-Roman Quality Land sowie einigen Kinderbüchern für Jüngere folgt nun ein schräger Fantasy-Jugend-Krimi, den er zusammen mit seinen zwölfjährigen Töchtern verfasst hat. Die folgende Rezension bezieht sich auf die Hörbuchfassung, die der Autor wieder einmal mehr fantastisch gut mit unterschiedlichen Stimmfarben selbst vorliest. In dem Roman geht es um den erfolgreichen Spurenfinder Elos von Bergen (ja, darauf legt Elos wert: Er ist SpurenFINDER, nicht SpurenSUCHER. Der Running Gag zieht sich wie einige andere durch das ganze Buch und wird mit jeder Wiederholung besser). Er ist eine Art Kommissar, der sich aber nach einigen turbulenten Abenteuern zur Ruhe gesetzt hat, um an seinen Memoiren zu arbeiten. Dass er dies ausgerechnet in dem Ort Friedhofen (der Name ist Programm) macht, bereitet seinen beiden Kindern, den Zwillingen Ada und Naru, keine Freude. Doch dann geschieht ein Mord und Vater und Kinder ziehen gemeinsam los, um ihn aufzuklären. Die Grundgeschichte ist rasch nachvollziehbar, die Umsetzung jedoch fantastisch, gruselig und spannend. Mal tauchen monsterhafte Wesen und Gestaltwandler auf, mal gerät die Familie in Machtkämpfe der Herrschenden, dann wieder geht es um das Familienleben im Haushalt eines alleinerziehenden Vaters von zwei lebhaften Zwillingen. Die Dialoge strotzen vor Ironie und sind sehr unterhaltsam. Dadurch ist der 336 Seiten starke Roman (das Hörbuch dauert knapp 8 Stunden) allerdings eher was für leseerfahrene Jugendliche. Auch die Zuordnung der Fantasienamen von Protagonisten und Spielorten ist anfangs nicht ganz leicht. Dann aber taucht man ein in eine spannende Spurensuche – äh, -findung…

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Ein großer Spaß für Fans von Göttermythen mit trockenem Humor

Sikander gegen die Götter, Band 2: Der Zorn der Drachengöttin (Rick Riordan Presents: abenteuerliche Götter-Fantasy ab 10 Jahre)
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Vermutlich weiß man hierzulande einiges über griechische, römische und gegebenenfalls nordische Göttersagen. Dazu trugen nicht zuletzt die Buchreihen des Autors Rick Riordan um Percy Jackson und Co bei. ...

Vermutlich weiß man hierzulande einiges über griechische, römische und gegebenenfalls nordische Göttersagen. Dazu trugen nicht zuletzt die Buchreihen des Autors Rick Riordan um Percy Jackson und Co bei. Dass Riordan nun die Buchreihe - Sikander gegen die Götter - von Sarwat Chadda empfiehlt, zeigt, in welche Richtung der Roman sowohl inhaltlich als auch sprachlich geht. In Chaddas Buchreihe steht der 14-jährige Sikander im Mittelpunkt, der sich mit mesopotamischen Göttern anlegt. Sikander ist kein typischer Held, wenngleich er unsterblich ist. Er ist der Sohn irakischer Einwanderer, die in Manhattan einen Schnellimbiss betreiben. Anders als seine Freundin Belet, die Tochter der Göttin Ishtar, ist er weniger risikobereit und mit weniger Selbstbewusstsein ausgestattet, was den jungen Helden sehr liebenswert macht. Sie begleitet er in Band 2 zusammen mit dem Model Daoud und der Dämonin Rabisu auf eine illegale Auktion von Kunstgegenständen in London, um eine antike Tontafel zu ersteigern. Dabei zieht er zwar den Zorn der Götter auf sich, aber er hat auch die Möglichkeit auf die Vergangenheit einzugreifen und seinen geliebten Bruder Mo rückwirkend vor dem Tod zu bewahren. Das Buch ist ein rasantes, spannendes Fantasy-Abenteuer. Gespickt ist es mit vielen Einblicken in die mesopotamische Mythologie und garniert mit morbidem Humor und zynischen Dialogen. Fans von Percy Jackson werden auch diese Buchreihe lieben (und sollten mit Band 1 beginnen).

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Unendliche Weiten ganz nahe gebracht

Guinness World Records für Erstleser - Weltraum (Rekordebuch zum Lesenlernen)
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Der Weltraum übt eine besondere Faszination auf Kinder aus. Das Guinness-World-Records-Buch Weltraum für Erstleser ist eine ideale Ergänzung, um nach einem Sterngucker-Abend und vielen Warum-Fragen ein ...

Der Weltraum übt eine besondere Faszination auf Kinder aus. Das Guinness-World-Records-Buch Weltraum für Erstleser ist eine ideale Ergänzung, um nach einem Sterngucker-Abend und vielen Warum-Fragen ein paar Fakten zu erlesen. Das Cover ist ansprechend, das Buchinnere kindgerecht. Es gibt vier Kapitel: Weit draußen im All beschäftigt sich mit Besonderheiten einzelner Planeten und Galaxien. In dem Kapitel Raketen und Co geht es um technische Aspekte der Raumfahrt. Die bemannte Raumfahrt steht im Mittelpunkt des dritten Kapitels und einige Anekdoten beinhaltet das letzte Kapitel. Kurze Leseabschnitte von zwei bis drei Sätzen widmen sich jeweils einem Thema, welches stets ansprechend bebildert ist. Die Schrift ist groß, der Schrifttyp nicht verschnörkelt, Satzlänge, Wortwahl sowie Satzbau sind angemessen. Fazit: Das Kindersachbuch des Ravensburger Verlags macht große Lust auf das gemeinsame Lesen und Entdecken.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Viel mehr als nur ein Reiterabenteuer

Die Seelenpferde von Ventusia. Windprinzessin
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Bücher, die die Begeisterung für Pferde und das Reiten in jungen Lesenden stillen, gibt es zuhauf. Häufig sind sie recht eindimensional. Bei den Seelenpferden von Ventusia von Jennifer Benkau verhält es ...

Bücher, die die Begeisterung für Pferde und das Reiten in jungen Lesenden stillen, gibt es zuhauf. Häufig sind sie recht eindimensional. Bei den Seelenpferden von Ventusia von Jennifer Benkau verhält es sich anders. Fantasy, Romantik und die ganz realen Nöte der weiblichen Protagonisten machen aus einem Reiterabenteuer einen vielschichten Roman. Die Handlung springt in den einzelnen Kapiteln zwischen einem irischen Reiterhof und dem Land Ventusia, dem Land eines Reitervolks mit mehreren Fürstentümern, hin und her. In Ventusia lebt Riana, 12 Jahre alt als einziges Mädchen. Die gelangweilte Göttertochter Victoria setzt dort dem Volk mit barbarischen Spielchen und Wettkämpfen zu. Dabei sind schon viele Töchter des Landes ums Leben gekommen. Um den weiblichen Nachwuchs zu schützen, brachten ihre Angehörigen die Mädchen einige Jahre zuvor in unsere Welt. Nur Rianas Eltern mochten sich nicht von ihr trennen. Stattdessen zogen sie Riana wie einen Jungen auf. Ihr Trost ist ihre tiefe Verbindung zu ihrem Seelenpferd und ihre besondere Gabe. Doch nun erpresst Victoria die Fürstenhäuser, die Mädchen zurückzuholen. Die Geschichte Ventusias wird in anfangs kurzen Kapiteln geschickt eingestreut, um die jungen Lesenden nicht zu überfordern. Die Handlung springt immer wieder nach Irland, wo die pferdebegeisterte Fiona einen Ferienjob auf Thomas‘ Reiterhof annimmt. Als bei Ausritten plötzlich geheimnisvolle Pferde auftauchen und ihr ein Junge von Ventusia erzählt, dessen Existenz bedroht ist, vermengen sich beide Handlungsstränge zu einem. Das Buch erzählt mitreißend von taffen, entschlossenen Mädchen und ihren Herausforderungen. Schade, dass das Buchcover mit seinen zarten Pastelltönen dem nicht wirklich gerecht wird. Aber der Inhalt ist sehr gelungen und wird vor allem weibliche Leser ab 11 Jahre ansprechen.

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