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Veröffentlicht am 12.05.2020

Spagat zwischen Familie und dem eigenen Leben

Das Licht von tausend Sternen
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Harpers junges Leben beschränkt sich auf das Notwendige, denn neben der Betreuung ihres autistischen kleinen Bruders bleibt für alles andere keine Zeit. Deshalb kommen ihr die Begegnung mit Ashton und ...

Harpers junges Leben beschränkt sich auf das Notwendige, denn neben der Betreuung ihres autistischen kleinen Bruders bleibt für alles andere keine Zeit. Deshalb kommen ihr die Begegnung mit Ashton und die Gefühle, die er bei ihr hervorruft, ganz und gar ungelegen. Fragt sich nur, wie sehr man diese Gefühle kontrollieren kann und ob man das überhaupt tun sollte?

Ich gebe zu: Mit Liebesromanen dieser Art (New Adult) habe ich es eigentlich nicht so, und ich bin auch sehr lange immer wieder an diesem Buch vorbeigegangen. Als es aber immer wieder auftauchte und die Rezensionen auch noch gut waren, habe ich mich nun doch daran gewagt.

… und das war eine gute Entscheidung, denn ich habe das Buch sehr gerne gelesen und die Geschichte darin spukt mir nun – Tage später – immer noch im Kopf herum, was durchaus nicht der Standard ist, wenn ich ein Buch dieser Art so schnell weglese.

Zuallererst war ich positiv davon überrascht, wie gut das mit dem Schauplatz in den USA funktioniert. Ich bin schon des Öfteren über deutsche Bücher gestolpert, in denen ein solcher recht erzwungen und unrealistisch vermittelt wird, und das war hier gar nicht der Fall. Ich konnte mich also ganz entspannt auf die Geschichte einlassen, an die der Leser recht behutsam herangeführt wird.

Die beiden Protagonisten, Harper und Ashton, fand ich sehr sympathisch, sie hatten aber auch genügend Ecken und Kanten, so dass es nicht langweilig wurde. Ihre jeweiligen Vorgeschichten werden erst nach und nach offengelegt, was mich ab und zu etwas ungeduldig werden ließ, letztendlich aber auch zur Spannung beigetragen hat.

Einzig die Sexszenen hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Sie waren zwar nicht schlecht geschrieben, aber ich finde, sie waren für die Geschichte nicht wirklich notwendig.

Fazit: Der Spagat zwischen der Verantwortung für die Familie und dem Wunsch, ein eigenes Leben führen zu wollen, wird hier sehr eindrucksvoll erzählt und es hat viel Spaß gemacht, die Geschichte von Harper und Ashton zu verfolgen. Ich werde das Buch gerne weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 11.05.2020

About a Panda

Pandatage
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Danny Maloony steckt nach dem Tod seiner Frau in einer tiefen Krise, die nicht besser wird, als er auch noch seinen Job verliert und von seinem Vermieter wegen ausstehender Mieten das Messer auf die Brust ...

Danny Maloony steckt nach dem Tod seiner Frau in einer tiefen Krise, die nicht besser wird, als er auch noch seinen Job verliert und von seinem Vermieter wegen ausstehender Mieten das Messer auf die Brust gesetzt bekommt. Besonders nahe geht ihm aber, dass sein Sohn seit dem Tod seiner Mutter nicht mehr spricht. In einem Anflug der Verzweiflung ersteht er ein Panda-Kostüm und versucht nun als Straßenkünstler zu etwas Geld zu kommen. Seinem Sohn erzählt er aber nichts davon…

Bei diesem Buch bin ich nun wirklich hin- und hergerissen – was vermutlich daran liegt, dass ich mich so sehr darauf gefreut habe und begeistert sein wollte. Der Verweis auf „About a Boy“ war bestimmt schuld daran.

Zunächst einmal: Ich habe das Buch gerne gelesen und hatte auch viel Spaß dabei. Ich mochte die ganzen skurrilen Charaktere, die die Briten eben immer beherrschen: Von Mo, dem Freund von Sohn Will, bis hin zu Krystal, der Tänzerin, und ganz besonders Ivan, der ukrainische (ehemalige) Kollege von Danny. Ja, Ivan ganz besonders: Seine hauptsächlich kurzen und knappen Bemerkungen in nicht ganz astreiner Grammatik haben einen wunderbar trockenen Humor.

Ich mochte außerdem die vielen kleinen Geschichten, die um die Haupthandlung herum eingeflochten sind – etwa viele kleine Anekdoten aus der Zeit, als Dannys Frau noch lebte. Sie haben das Buch sehr bunt und lebendig gemacht.

Manchmal hatte das Buch jedoch auch Längen und ich hatte das Gefühl, es geht nicht wirklich voran, was ich sehr schade fand. Am schwersten habe ich jedoch mit dem Vergleich zu „About a Boy“ gehadert: Vielleicht lag es ja daran, dass ich das im Original gelesen habe, aber der trockene und leichtfüßige Humor darin hat mir einfach wahnsinnig gefallen, und damit konnte „Pandatage“ einfach nicht mithalten.

3,5 Sterne

Veröffentlicht am 07.05.2020

Fantasy für Jung und Alt

Die Dunkelheit der Drachen
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Flick, ein ehemaliger Pfeiferschüler, landet im Kerker, weil er auf seiner Flöte ein verbotenes Lied gespielt hat. Doch als Drachen die Burg angreifen, unter der sich der Kerker befindet, sucht er das ...

Flick, ein ehemaliger Pfeiferschüler, landet im Kerker, weil er auf seiner Flöte ein verbotenes Lied gespielt hat. Doch als Drachen die Burg angreifen, unter der sich der Kerker befindet, sucht er das Weite – zusammen mit einer Ratte, die gar keine ist, und einem Drachengreif, der vorübergehend flugunfähig ist. Jeder der illustren Truppe hat ein bestimmtes Ziel vor Augen, aber schon bald überschlagen sich die Ereignisse und die drei werden in Abenteuer eines unerwarteten Ausmaßes verwickelt …

Ich lese gerne Fantasy in jeglicher Variation und bin dafür auch gerne bereit, mich in neue Welten mit ihren jeweiligen Gegebenheiten „einzulesen“. Das war hier aber gar nicht nötig. Der Leser wird hier, wie ich finde, geschickt – weil sozusagen nebenbei – in die Welt der Pfeifer, Drachen & Co. eingeführt, und ich habe mich sofort sehr wohlgefühlt.

Das lag vermutlich auch an den Charakteren, die einem auf Anhieb sympathisch sind, ohne dass sie zu blass oder zu perfekt geschrieben wären. Auch das Zusammenspiel innerhalb der Gruppe fand ich sehr unterhaltsam – unterschiedlicher hätten die drei ja kaum sein können. Aber auch die Reise selbst ist sehr abwechslungsreich und hält immer wieder Überraschungen parat.

Was Patrick hier meisterlich geschafft hat, ist, dass es sich um Fantasy für junge Leser handelt, die auch Erwachsenen sehr viel Spaß macht. Für mich gab es keine Längen und das Buch hat mich bis zum Schluss gefesselt – ohne dass ich auch nur gemerkt habe, dass ich alterstechnisch weit über der eigentlichen Zielgruppe bin.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass Patrick bald die Fortsetzung schreibt/veröffentlicht, denn ich freue mich sehr darauf, in diese Welt zurückzukehren, und bin wahnsinnig gespannt, wie es mit Flick und seinen Freunden weitergeht.

Veröffentlicht am 01.05.2020

Spannung bis zum Schluss

The Doll Factory
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Das junge Mädchen Iris führt ein recht tristes Dasein und arbeitet, zusammen mit ihrer Schwester, in einer Puppenmanufaktur. Als sie die Chance erhält, daraus auszubrechen, eröffnet sich ihr im London ...

Das junge Mädchen Iris führt ein recht tristes Dasein und arbeitet, zusammen mit ihrer Schwester, in einer Puppenmanufaktur. Als sie die Chance erhält, daraus auszubrechen, eröffnet sich ihr im London Mitte des 19. Jahrhunderts eine völlig neue Welt – aber auch eine ungeahnte Gefahr.
Der Autorin gelingt es wunderbar, das London dieser Zeit so zu zeichnen, dass man als Leser sofort darin eintauchen kann. Das liegt unter anderem daran, dass die verschiedenen Charaktere sehr anschaulich und lebendig dargestellt werden. Die Geschichte wird aus zahlreichen Perspektiven erzählt, lässt sich trotz der vielen Perspektivwechsel aber sehr flüssig lesen. Gefallen hat mir dabei insbesondere, dass die einzelnen Figuren nicht schwarz/weiß dargestellt werden, sondern von unterschiedlichen Seiten beleuchtet werden und auch tatsächliche Entwicklungen durchmachen, die nicht immer vorherzusehen sind.
Aber auch das Leben in puncto Gesellschaft, sozialer Gepflogenheiten und insbesondere auch die Welt der Kunst damals wird einem nahe gebracht, was ich sehr interessant und zu keinem Zeitpunkt langweilig fand. Eine kleine Liebesgeschichte gibt es außerdem, was ich allerdings eher als Nebensache empfunden habe.
Besonders gelungen fand ich die Spannung im Buch. Vor allem im letzten Drittel der Geschichte war es kaum auszuhalten und ich war mir bis zum Schluss nicht sicher, wie das alles enden wird. Das Ende war wirklich toll geschrieben – vielleicht etwas ungewohnt, aber es hat mir in jedem Fall gut gefallen.

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Wir sind Passanten

Wenn der Winter vorbei ist
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Nach einer Leseprobe zu diesem Buch war ich sehr begeistert und wollte es unbedingt lesen. Nachdem ich das nun endlich tun konnte, bin ich sehr unschlüssig, was die Rezension angeht. Ich befürchte fast, ...

Nach einer Leseprobe zu diesem Buch war ich sehr begeistert und wollte es unbedingt lesen. Nachdem ich das nun endlich tun konnte, bin ich sehr unschlüssig, was die Rezension angeht. Ich befürchte fast, dass diese ähnlich wie das Buch selbst ausfallen wird: Etwas zusammenhangslos.

Thomas, ein in die Jahre gekommener Schriftsteller, zieht aus seiner Wohnung aus und mit seiner Frau zusammen, was ihn dazu bewegt, auf sein Leben zurückzublicken.

Die Rückblicke auf Thomas' Leben beginnen bereits in seiner Kindheit, folgen aber nur lose einer chronologischen Ordnung und sind eher kurze Einblicke in einzelne Momente seines Lebens. Den Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit fand ich weniger problematisch, eher die Kürze der Kapitel und der fehlende rote Faden dabei.

Den eher poetischen Schreibstil an sich mochte ich und ich habe mir an vielen Stellen Sätze markiert, die mir besonders gefallen haben. Insbesondere gegen Ende des Buches ging mir das so, beispielsweise als er die Menschen als Passanten beschreibt: „Wir gehen weiter, sind Leute, die vorbeigehen wie jeder andere Passant auch. Manchmal fragt jemand nach dem Weg, denn es gibt solche, die den Weg wissen und solche, die keinerlei Vorstellung davon haben.“

Im Großen und Ganzen plätschert die Geschichte etwas dahin, mit Ausnahme zweier erschütternder Ereignisse (eines gleich zu Beginn, das andere ungefähr im letzten Drittel), die sehr unerwartet kommen und mich auch noch nach dem Lesen beschäftigt haben.

Insgesamt komme ich zu dem Schluss, dass ich das Buch nicht ungern und auch sehr schnell gelesen habe, und dass es vielleicht Geschmackssache ist. Ich werde mir wohl auch noch einmal andere Werke des Autors ansehen.
(3,5 Sterne)