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Veröffentlicht am 04.07.2017

Der fieseste Iron Man aller Zeiten.

Der überragende Iron Man
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Ein Zauber hat Tony Stark arroganter denn je gemacht! Er trinkt sogar wieder und hat eine neue silberne Rüstung. Seine Skrupellosigkeit wird für San Francisco zur Gefahr, als er die Stadt mit seiner Extremis-App ...


Ein Zauber hat Tony Stark arroganter denn je gemacht! Er trinkt sogar wieder und hat eine neue silberne Rüstung. Seine Skrupellosigkeit wird für San Francisco zur Gefahr, als er die Stadt mit seiner Extremis-App ins Chaos stürzt. Nur Daredevil und Pepper Potts können den fiesen neuen Iron Man aufhalten.


Wenn man denkt, dass Tony Stark in seiner Normalform schon arrogant und über die Maßen selbstbewusst ist - der wird bei diesem Comic eines besseren belehrt.

Tony wird durch einen Zauber zu seinem überragenden Alter Ego. All seine, schon immer vorhandenen aber in deutlich geringeren Ausmaßes, schlechten Eigenschaften brechen aus ihm hervor. Iron Man dreht komplett am Rad!

Man kann sich schon denken, in welche Richtung das ganze hinausläuft. Iron Man wird zu dem, was er sonst eigentlich immer bekämpft: zum Bösewicht. Nicht mal Pepper scheint noch zu ihm durchdringen zu können.

Mit Actionszenen wird hier ganz sicher nicht gespart. Alleine schon die Szenen mit Teen Abomination, Sproß von Happy Hogan und Katrina Carlson, sorgen für gewaltig Furore. Wer Injustice, aus der Feder von Tom Taylor, mag, wird sicherlich auch für dieses Werk zu begeistern sein. Für Kenner wird der Spaß daher wahrscheinlich ein wenig gemindert, da einem das ein oder andere bekannt vorkommen wird. Allerdings ist das noch lange kein Grund, auf den Superior Iron Man zu verzichten.

Starks Sprüche kommen ebenfalls nicht zu kurz und fallen noch heftiger aus als gewohnt. Seine brillianten Ideen sind meist nur zur Selbstinszenierung gedacht und seine Späßchen schießen öfters übers Ziel hinaus. Als überragender Iron Man allerdings, ist dies alles noch vervielfacht. In dieser Story erfindet Tony mal eben eine Heilung gegen Häßlichkeit. Natürlich gegen entsprechend hohen Obolus. Das, und einige Dinge mehr, erzürnen die Guten und einzig Pepper und Daredevil wollen den alten Tony Stark zurück an die Oberfläche holen.

Die Zeichnungen von Yildiray Cinar sind auf den Punkt, detailliert und mit Insider Wissen für Oldschool Fans gespickt. Iron Man als böses Genie? Ja, bitte. Mir hat es gefallen. Ich bin generell ein Fan von Freaky Friday like Stories, wo jeder mal seine unbekannte Seite auslebt.

Veröffentlicht am 20.06.2017

Gelungener Auftakt, der definitiv Lust auf die Folgebände macht.

Die Feuer von Anasoma
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Caldan ist zehn Jahre alt, als seine Eltern von den Schergen des Kaisers ermordet werden. Er selbst entkommt seinen Verfolgern und findet in einem Kloster Unterschlupf, wo er von den Brüdern in den ...




Caldan ist zehn Jahre alt, als seine Eltern von den Schergen des Kaisers ermordet werden. Er selbst entkommt seinen Verfolgern und findet in einem Kloster Unterschlupf, wo er von den Brüdern in den Grundlagen der Arkanen Magie unterrichtet wird. Doch dann verletzt er Jahre später bei einer Prügelei unwillentlich einen Mitschüler und wird, mit nichts als ein paar Münzen in der Tasche, hinausgeworfen. Von nun an muss er sich alleine durchschlagen – in einer Welt, die noch immer von den Mördern seiner Eltern beherrscht wird. Für Caldan beginnt ein langer und steiniger Weg, an dessen Ende er einer der größten Magier seiner Zeit sein wird...


Caldans Eltern sind früh gestorben, ermordet von den Schergen des Kaisers, so muss der zehnjährige versuchen alleine zu überleben. In einem Kloster findet er Unterschlupf und wird dort in Magie unterrichtet. Jedoch nicht lange, bis er wieder völlig allein dasteht. Für ihn hat das Abenteuer gerade erst begonnen..

Es dauert erstmal relativ lange, bis überhaupt etwas passiert. Allerdings ist das ja bei einem Auftakt immer so, den Anfang nimmt immer die Erklärung des Weltenbaus ein und die Einführung der Charaktere. Daher ist das weniger ein Minuspunkt, es gehört einfach dazu und bei High Fantasy dauert das eben ein bisschen länger.

Die Geschichte klingt vollgepackt mit allerlei Klischees, aber man darf sich hier nicht täuschen lassen. Der Autor weiß dies genau zu umgehen. Das besondere an der Geschichte, sind die Nebencharaktere und deren Storys.

Caldan hat leider das Problem, dass er vieles zu schnell ohne Mühe erlernt. So ist er zB bei manchen Dingen besser als seine Lehrer. Da ist die Gefahr immer groß, schnell langweilig zu werden. Für mich, hat es der Autor noch gerade so geschafft, Caldan dennoch sympathisch erscheinen zu lassen.

Den Schreibstil des Autors kann ich nur als sehr bildlich beschreiben. Gerne und reichlich wird hier ausgeschmückt. Die Geschichte wird auch aus mehreren Sichtweisen erzählt, so dass eigentlich kaum Langeweile entstehen kann. Den Hauptpart übernimmt zwar Caldan, allerdings sind hier die Nebenfiguren mindestens genauso interessant.

Für ein Debüt ist "Feuer von Anasoma" mehr als gelungen und ich werde mir den nächsten Band sicherlich zulegen.

Veröffentlicht am 20.06.2017

Accio Butterbier!

Das inoffizielle Harry-Potter-Kochbuch
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Hört man Kürbissaft und Kesselkuchen, fühlt man sich sogleich in die Große Halle der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei versetzt. Dabei hat die kulinarische Welt der Zauberer und Hexen noch viel ...



Hört man Kürbissaft und Kesselkuchen, fühlt man sich sogleich in die Große Halle der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei versetzt. Dabei hat die kulinarische Welt der Zauberer und Hexen noch viel mehr zu bieten: Von Felsenkeksen über Butterbier bis hin zu Siruptorte und deftigem Braten enthält jeder der 7 Bände eine Vielzahl an Rezepten für jede Tageszeit und jede Lebenslage. Das inoffizielle Harry-Potter-Kochbuch versammelt über 150 magische Rezepte, leicht umsetzbar und Schritt für Schritt erklärt.


Als große Harry Potter Fanin, war ich sehr neugierig auf ein magisches Kochbuch. Besonders das Butterbier hat es mir angetan. Bis dahin habe ich leider noch nie eines kosten können und ich war überrascht, wie viele Rezepte es alleine für Butterbier in diesem Buch gibt.

Darüber hinaus finden sich über 150 typisch englische Gerichte darin, die immer verbunden mit Infos zu den Büchern und Filmen gestaltet sind. Überwiegend sind die Zutaten leicht zu besorgen, bzw hat man einiges davon meist auf Vorrat. Die Grundzutaten jedenfalls.

Übrigens - das meiste davon lässt sich ohne Probleme veganisieren. Ich hab es ausprobiert und das Ergebnis schmeckte überzeugend. Allerdings, wie es bei englischen Gerichten nun mal so ist, wird auch mit Innereien, Stichwort Haggis, gekocht. Bei über 150 Rezepten ist die Auswahl aber so breit, dass man getrost die wenigen Ausnahmen überlesen kann.

Die Autorin hat immer wieder Anekdoten aus der Welt rund um Harry Potter gefunden und verbindet diese mit jedem einzelnen Gericht. Dazu ist die Aufmachung gelungen, es wirkt innen wie ein altertümliches Zauber(koch)buch. Mit diesem Kochbuch hat wohl jeder Fan seine wahre Freude - dazu muss man nicht mal gerne kochen, irgendwann kommt die Lust Rezepte auszuprobieren von alleine. Eine Schritt für Schritt Anleitung erleichtert das ganze natürlich ungemein.

Die Kapitel sind unterteilt in der Form, wie Harry aufwächst, nach Hogwarts kommt und dort seine Freunde kennenlernt. Angefangen von "Gutes Essen mit bösen Verwandten" (Petunias Strawberry Trifle) über Zwischenmahlzeit im Zug (Kürbissaft) bis Mittag- und Abendessen in der Großen Halle (Cornish Pasties) und etliche mehr.

Leider gibt es aber auch einen Kritikpunkt. Mir fehlten Fotos! Ich schaue mir gerne an, wie das Essen aussehen sollte, und wie es dann im Endeffekt bei mir zuhause auf den Tisch kommt. Als Motivation und Anregung. Wirklich sehr schade, dass hier keine zu finden waren. Gut, bei 150 Rezepten hätte man sowieso nicht alle fotografieren können, aber zumindest die Highlights davon.

"Das inoffizielle Harry Potter Kochbuch" überzeugt mit seinen Erzählungen und Anekdoten aus der Welt von J.K Rowling. Da die meisten HP Fans eine Neigung zur Anglophilie haben, sind die englischen oldschool Rezepte passend und unterstreichen nochmals das HP Feeling. Das Butterbier schmeckte übrigens sehr lecker. ;)

Veröffentlicht am 20.06.2017

Was wäre, wenn ...

Dark Matter. Der Zeitenläufer
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„Bist du glücklich?“ Das sind die letzten Worte, die Jason Dessen hört, bevor ihn ein maskierter Mann niederschlägt. Als er wieder zu sich kommt, begrüßt ihn ein Fremder mit den Worten: „Willkommen ...




„Bist du glücklich?“ Das sind die letzten Worte, die Jason Dessen hört, bevor ihn ein maskierter Mann niederschlägt. Als er wieder zu sich kommt, begrüßt ihn ein Fremder mit den Worten: „Willkommen zurück, alter Freund.“ Denn Jason ist in der Tat zurückgekehrt – doch nicht in sein eigenes Leben, sondern in eines, das es hätte sein können. Und in diesem Leben hat er seine Frau nie geheiratet, sein Sohn wurde nie geboren. Und Jason ist kein einfacher College-Professor, sondern ein gefeierter Wissenschaftler. Doch ist diese Welt real? Oder ist es die vergangene Welt? Wer ist sein geheimnisvoller Entführer? Und vor die Wahl gestellt – was will er wirklich vom Leben: Familie oder Karriere? Auf der Suche nach einer Antwort begibt Jason sich auf eine ebenso gefährliche wie atemberaubende Reise durch Zeit und Raum. Eine Reise, die ihn am Ende auch mit den dunklen Abgründen seiner eigenen Seele konfrontieren wird …



Der Physik Professor Jason Dessen ist eigentlich mit seinem Leben zufrieden. Auch wenn er aus privaten Gründen seine Karriere auf Eis gelegt hat. In seinem Bereich hätte er als aufstrebendes Genie gelten können, aber er hat sich für seine schwangere Frau entschieden und den Weg als Lehrer eingeschlagen. Doch als ihn die Vergangenheit, in Form einer Einladung eines alten Kollegen, einholt, hat er erstmal einige Flashbacks zu verdauen. Die große Frage nach dem was wäre gewesen, stellt sich unweigerlich ein. Nach dem Treffen in einem Pub, wird Jason betäubt und entführt. Er wacht nach einem merkwürdigen Gespräch, in einem Forschungslabor auf, in dem er von den hiesigen Mitarbeitern überschwänglich beglückwünscht wird. Jason muss die Wahrheit herausfinden - auch wenn das bedeutet, dass eines seiner Leben vielleicht nicht real sein könnte.

Was wäre wenn - eine Frage, die sich sicherlich schon jeder irgendwann einmal gestellt hat. Besonders dann, wenn man mal eine Entscheidung hinterfragt und manche Situation gerne zerdenkt.

Ganz schnell wird einem als Leser klar, dass es sich hier um Parallelwelten handelt. Der Wissenschaftler Jason arbeitet an einer Möglichkeit Multiversen zu bereisen, während der Professor Jason seine Familie an oberste Stelle stellt. Was davon jedoch wahr ist, erfährt man gemeinsam mit Jason stückchenweise.

Die Idee sich mit alternativen Welten zu beschäftigen ist für einen Science Fiction Roman sicherlich nicht neu. Die Umsetzung des Autors kann sich aber sehen lassen. Der Autor schreibt spannend und schlüssig, er überzeugt mit einer neuen Sicht auf das altbekannte Thema und baut mitunter einige überraschende Wendungen ein. Absolute Leseempfehlung, nicht nur für SciFi Fans.

Veröffentlicht am 20.06.2017

Inklusive Spoiler - ich musste meinen Frust einfach loswerden.

Ich schenk dir die Hölle auf Erden
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Ich schenk dir die Hölle auf Erden ist mein erster Roman von Ellen Berg. Ich fand die Titel immer witzig und habe auch eigentlich bisher nur positives darüber gehört. Also wollte ich mich mal selbst überzeugen ...

Ich schenk dir die Hölle auf Erden ist mein erster Roman von Ellen Berg. Ich fand die Titel immer witzig und habe auch eigentlich bisher nur positives darüber gehört. Also wollte ich mich mal selbst überzeugen und die Inhaltsangabe hat mich auch angesprochen. Ich habe mir darunter eine kurzweilige Geschichte erhofft, in derer die gehörnte Ehefrau nach einigen Tiefschläge gestärkt daraus hervor geht.

Naja. Irgendwie hat sich da mein Wunsch erfüllt, allerdings ganz anders als gehofft.

Der Schreibstil ist flüssig, witzig und ohne viel schnickschnack. Ab und zu, fand ich die Sprüche ein wenig flach, aber nicht tragisch.

Carina ist Hausfrau und Mutter. Sie hat einige gute Freunde, welche ihr immer mit Rat und Tat zur Seite stehen. Von Normalos bis zu veganen Yogis - bunt gemischt. Hat mir gefallen, fand ich authentisch. Man wird sofort mitten in die Betrugsgeschichte hinein geworfen, denn Carina findet eindeutige Indizien für die Affäre ihres Mannes.

Ab da läuft dann einiges schief, nicht nur bei der Protagonistin. Ich fand das Thema Betrug fast schon zu abgeklärt. Eine betrogene Frau, die erstmal ruhig mit ihrem Mann spricht und diesen daraufhin wieder zu seiner Geliebten schickt. Das gibt es wohl sehr selten. Aber das kann ich noch dem Faktor "unter Schock stehen" zuschreiben.

Dass der Mann aber immer wieder stichelt, erzählt wie toll seine Affäre ist und was weiß ich nicht noch alles - ging mir gewaltig aufn Keks! Auch die Ausrede mit dem Alltag hat mich gehörig genervt. Und dann noch so Sprüche wie "Sind eben Männer", gehören in die Steinzeit aber nicht ins 21. Jahrhundert. Welche betrogene Frau lässt sich bitte sowas gefallen? Ab da war es ganz schnell vorbei mit der Authentizität, das glich dann eher mehr einer Soap auf RTL.

Jonas (keine Ahnung, weshalb er im Klappentext Sven genannt wird?) ist ein Arschloch par excellence. Im Grunde war Carina seit Jahren Alleinerziehende, da der liebe Jonas oft Überstunden machen musste. Oder er traf sich mit seinem Steuerberater. Zwinker Zwinker. Zudem hat er bestimmt, wieviel Geld Carina für sich und die Kids ausgeben durfte, während der feine Herr Markenklamotten brauchte um als Anwalt etwas darzustellen.

Ja, wie man merkt, regt mich sowas furchtbar auf. Und ich verstehe absolut nicht, weshalb die Autorin so eine blöde Richtung eingeschlagen hat, nachdem sie Carinas Selbstbewusstsein aufgepäppelt hat. Übrigens, spielt sich das meiste innerhalb weniger Wochen ab. Der Typ hat nur sau doofe Kommentare für Carina und spielt bewusst mit ihren Gefühlen und dennoch gibt sie irgendwann nach. Ja, ist die gute Frau irgendwann auf den Kopf gefallen und ich hab das nicht mitbekommen?

Da wusste ich dann nicht mehr, wer nicht mehr alle Latten am Zaun hatte. Jonas, der sich über eine Ehefrau plus Geliebte freuen würde oder Carina, die ihr eigenes Leben auf die Reihe bekommen hat und dennoch Jonas in Schutz nimmt. Oder die Autorin, die wohl mal unter der Woche Grippe hatte und nur RTL sehen konnte und sich da Anregungen holte. Oder doch ich, die das Buch trotz allem ausgelesen hat. Und bei diesem furchtbaren, miesen, absolut grauenhaften Ende, am liebsten den eReader gegen die Wand gedonnert hätte.