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Veröffentlicht am 27.12.2025

Sex, Dämonenkämpfe und ein perfider Plan

Velvet-Dilogie 1: Velvet Falls, but the Gods forgot to die
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Dämonenreiterin Velvet verdient ihren Lebensunterhalt damit, für die Gilde Dämonen aufzuspüren und zu töten. Als sie von düsteren Visionen heimgesucht wird, benötigt sie ausgerechnet die Hilfe ihres ...



Dämonenreiterin Velvet verdient ihren Lebensunterhalt damit, für die Gilde Dämonen aufzuspüren und zu töten. Als sie von düsteren Visionen heimgesucht wird, benötigt sie ausgerechnet die Hilfe ihres Ex-Freundes Kash, um die Welt vor dem Untergang zu retten. Allerdings ahnt sie nicht, dass dies alles Teil eines perfiden Plans ist…

Velvet Falls ist der erste Band einer Dilogie, deren zweiter Band voraussichtlich im Herbst 2026 erscheinen wird.
Das optische Erscheinungsbild des Buches ist wunderbar. Der Umschlag, das Hardcover, Vor- und Nachsatz haben mir außerordentlich gut gefallen.

Der Schreibstil ist mitreißend, spannend und durch die immer wieder wechselnde Perspektive zwischen Vel und Kash bleibt der Spannungsbogen bis zum Schluss erhalten, insbesondere da das Geheimnis um Vels Schicksal erst ganz am Ende etwas gelüftet wird. Die Wortwahl hat mich allerdings oft abgestoßen, da sie mir zu vulgär war.
Außerdem dreht sich die Geschichte für meinen Geschmack eindeutig zu viel um Sex und Gewalt. Sex oder sexuelle Andeutungen kommen auf gefühlt jeder zweiten Seite vor und wenn nicht das, dann bestimmt Gewalt das Geschehen. Da ist kaum Platz für eine Entwicklung der Charaktere und dafür eine Verbindung zu ihnen aufzubauen. Spicy Szenen finde ich durchaus nicht schlecht, sie sollten aber die Handlung und Entwicklung der Charaktere unterstützen und nicht wie hier die eigentliche Geschichte überlagern.
Die zwei Hauptcharaktere Vel und Kash bleiben bis zum Ende für mich oberflächlich und triebgesteuert und konnten mich nicht wirklich überzeugen. Hin und wieder blitzt in Rückblenden die alte Vel durch, die mir sehr sympathisch erscheint, sich aber durch die Geschehnisse in eine eiskalte, durch reinen Überlebensdrang geprägte Dämonenkillerin verwandelt hat. Kash ist der Inbegriff eines undurchsichtigen, knallharten Mafiabosses, der es bis zum Ende nicht schafft Vel gegenüber seine Karten auf den Tisch zu legen, auch wenn er durchaus seine Gefühle für sie durchblicken lässt.

Der Roman endet mit einem wirklich fiesen Cliffhanger und der macht es fast unmöglich, den zweiten Teil - trotz aller Kritikpunkte - nicht lesen zu wollen.

Fazit:
Velvet falls ist ein Roman mit einer guten Idee und einem tollen Schreibstil. Leider war die Wortwahl nicht so mein Fall und die eigentliche Handlung wird viel zu sehr von sexuellen Anspielungen und Gewaltszenen überlagert.

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Veröffentlicht am 19.12.2025

Leider etwas kitschig geratene Liebesgeschichte

Die verlassene Tochter
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Nach dem Tod ihrer Mutter erfährt Rose, dass sie ein großes Anwesen in Argentinien von einer unbekannten Vorfahrin geerbt hat. Neugierig reist sie nach Südamerika und entdeckt die Geschichte ihrer Urgroßmutter ...



Nach dem Tod ihrer Mutter erfährt Rose, dass sie ein großes Anwesen in Argentinien von einer unbekannten Vorfahrin geerbt hat. Neugierig reist sie nach Südamerika und entdeckt die Geschichte ihrer Urgroßmutter Valentina, die in ihrer Jugend für das Lebenswerk ihres Vaters, ihre Freiheit und ihre große Liebe kämpfen musste.

Die verlassene Tochter ist der sechste Band der „Töchter“-Reihe von Soraya Lane, kann aber unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden. Die Geschichte wechselt immer wieder von Roses Geschichte in der Gegenwart zu Valentinas Geschichte, die 1939/40 spielt. Die Beschreibung der Estancia in Argentinien hat mir gut gefallen und das besondere Gefühl dieses Ortes konnte ich gut nachvollziehen. Auch die Charaktere waren in ihren Handlungen und Gefühlen toll dargestellt, so dass ich sie mir gut vorstellen konnte.

Valentinas Geschichte hat mich sehr beeindruckt und ich habe diese Kapitel mit Spannung verfolgt. Valentina reift im Laufe des Romans von einem lebensfrohen Kind zu einer starken, mutigen Frau, die ihren Weg geht und sich auch von Schicksalsschlägen nicht brechen lässt. Bis zum Schluss habe ich gehofft, dass für sie am Ende alles gut werden wird.

Roses Geschichte in der Gegenwart hat mir nicht so gut gefallen. Rose wirkte auf mich oft kindisch und ich konnte ihre Handlungen nicht nachvollziehen. Zum Glück gab es noch ihre Freundin Jessica, ein Nebencharakter, der mir aber sehr gut gefallen und für mich die Geschichte gerettet hat. Außerdem wird die Handlung in der Gegenwart durch unnötige Dramatisierungen immer unrealistischer und das Ende war mir dann viel zu übertrieben und dadurch nur noch kitschig.

Leider enthält der Roman auch einige Logikfehler, die mich beim Lesen sehr gestört haben. Vor allem die zeitlichen Abfolgen bzw. das Alter einiger Personen passten für mich nicht richtig zusammen. Einige Fragen bleiben für mich am Ende offen. Sie sind zwar nicht entscheidend für die Geschichte, aber mir hätte eine Antwort darauf das Ganze noch runder gemacht.


Fazit
Netter Roman mit einigen Logikfehlern, die den Lesegenuss trüben. Insgesamt hat mir die Geschichte in der Vergangenheit deutlich besser gefallen, als die in der Gegenwart.
3 Sterne

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Veröffentlicht am 04.12.2025

Spannender Krimi im Obdachlosenmilieu

Todesflut
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Auf der Suche nach einer aus dem Gefängnis geflohenen Mörderin stößt Privatdetektivin Emma Klar auf einen nie aufgeklärten Mordfall. Während sie immer tiefer gräbt, kommt ein schier unglaubliches Verbrechen ...

Auf der Suche nach einer aus dem Gefängnis geflohenen Mörderin stößt Privatdetektivin Emma Klar auf einen nie aufgeklärten Mordfall. Während sie immer tiefer gräbt, kommt ein schier unglaubliches Verbrechen zu Tage und lässt auch die geflohene Mörderin in einem anderen Licht erscheinen.

Todesflut ist der zehnte Fall für Emma Klar. Katharina Peters schreibt spannend und hält einige Überraschungen für den Leser bereit. Leider machten es mir die langen Kapitel und Bandwurmsätze manchmal schwer der Geschichte zu folgen. Auch die vielen Personen und Schauplätze trugen zur Verwirrung bei.

Im Laufe des Romans wird immer wieder auf die Coronazeit hingewiesen, was dann irgendwann übertrieben wirkte. Die Autorin beschreibt die Schwierigkeiten und bürokratischen Hindernisse bei der überregionalen Zusammenarbeit der Polizei sehr anschaulich. Leider wird auch dieses Thema zu oft wiederholt, so dass es irgendwann nervig war.



Fazit:
Todesflut ist für mich ein sehr spannender Krimi mit einer interessanten Protagonistin. Trotz der obigen Kritikpunkte kommen Krimifreunde, die es spannend aber nicht blutig mögen, hier auf ihre Kosten. Da dies für mich der erste Band der Reihe war, werde ich sicherlich noch den ein oder anderen Vorgänger lesen.

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Veröffentlicht am 29.11.2025

Viel Spice, (zu) wenig Gefühl

Off to the Races
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Nach einem Skandal versucht Vaughn die Pferderanch seines Großvaters vor dem Ruin zu retten. Seine neue Pferdetrainerin Billie hat nicht nur ein besonderes Gespür für Pferde, sondern auch eine geheimnisvolle ...

Nach einem Skandal versucht Vaughn die Pferderanch seines Großvaters vor dem Ruin zu retten. Seine neue Pferdetrainerin Billie hat nicht nur ein besonderes Gespür für Pferde, sondern auch eine geheimnisvolle Vergangenheit. Während sowohl Vaughn als auch Billie mit den Dämonen ihrer Vergangenheit kämpfen, kommen sie sich langsam näher. Doch ist eine Beziehung im harten Renngeschäft überhaupt möglich?

Elsie Silver erzählt die Geschichte in ihrem Debütroman abwechselnd aus der Sicht von Billie und Vaughn. Das macht den Roman spannend und lässt einen guten Einblick in die Gedanken der Charaktere zu. Die Geschichte lässt sich gut lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Der Schauplatz des Romans hat mir gut gefallen und wurde auch sehr anschaulich beschrieben. Ebenso Billies besondere Beziehung zu Pferden, ihre Arbeit mit dem schwierigen Hengst DD und das teils grausame Vorgehen im Pferderennsport.
Auch wenn im Roman einige spicy Szenen auftauchen, fehlte mir insgesamt das Gefühl. Es kam leider kein romantisches Prickeln auf und es war mehr wie ein Beobachten der Handlung, als ein Gefühl des mittendrin Seins.

Billie hat mir als Charakter gut gefallen. Sie ist gradlinig, hat hohe moralische Werte und ist lieber mit Pferden als mit Menschen zusammen. Leider wurde ihr Verhalten gegen Ende des Romans für mich nicht mehr nachvollziehbar, es kam mir ein wenig wie ein Verrat an ihren eigenen Werten vor. Hier hätte ich mir eine langsamere Entwicklung gewünscht, um das Ganze glaubwürdiger zu gestalten.
Mit Vaughn bin ich irgendwie überhaupt nicht warm geworden. Schon bei seiner ersten Begegnung mit Billie kreisen seine Gedanken nur um ihr Aussehen und wie sehr er sie haben möchte. Dies spielt dann in nahezu jedem seiner Kapitel eine Rolle und nervte mich mit jedem Kapitel mehr. Sein Verhalten, insbesondere am Ende des Romans, war für mich überhaupt nicht nachvollziehbar.

Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass der Roman am Ende schnell fertig werden musste und daher Kapitel eingespart wurden, die der Entwicklung der Charaktere mehr Glaubwürdigkeit verliehen hätten. Außerdem blieben bei mir am Ende noch einige Fragen offen, auf die ich gern eine Antwort gehabt hätte.

Fazit:
Off the Races ist ein netter Roman für zwischendurch. Leider blieben die Gefühle für mich sehr oberflächlich und konnten mich nicht wirklich erreichen.

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Veröffentlicht am 17.11.2025

Historisch interessante Reise nach Südtirol

Töchter der verlorenen Heimat
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Im München der 1960er Jahre ist es für die emanzipierte, kluge Paula nicht leicht, als Ärztin von ihren männlichen Kollegen ernst genommen zu werden. Nach einem beruflichen Tiefschlag kommt es ihr gerade ...


Im München der 1960er Jahre ist es für die emanzipierte, kluge Paula nicht leicht, als Ärztin von ihren männlichen Kollegen ernst genommen zu werden. Nach einem beruflichen Tiefschlag kommt es ihr gerade recht, mit ihrer Mutter Johanna nach Südtirol zur Beerdigung ihres Großvaters zu reisen. Doch Johanna ist davon nicht begeistert, hatte sie sich doch geschworen, nie wieder zu ihrer Familie zurückzukehren.

Töchter der verlorenen Heimat ist ein Roman, der abwechselnd in den 1920er und den 1960er Jahren spielt. Während in den 1920er Jahren die Geschichte der jungen Johanna erzählt wird, die in bitterer Armut auf einem Bauernhof hoch über Bozen aufwächst, begleitet der Leser in den 60er Jahren Paula dabei, ihre Familie kennenzulernen und mehr über ihre Herkunft zu erfahren. In beiden Zeiten sind der Identitätsverlust und der Hass der Südtiroler auf die Italiener deutlich spürbar – ebenso aber auch der Versuch der Italiener, alles Deutsche zu unterdrücken und die Bevölkerung zu italienisieren.

Der Roman war für mich historisch sehr interessant, da ich bis jetzt nicht viel über die grausame Geschichte Südtirols wusste. Auch die Reise durch das Italien der 1960er Jahre wurde anschaulich beschrieben und es war spannend mitzuerleben, wie Paula das erste Mal Pizza isst, über holprige Landstraßen Richtung Süden fährt oder die Lebensfreude der Italiener kennenlernt.

Leider konnte mich der Roman aber emotional nicht erreichen. Die handelnden Personen wirkten oft rational und abgeklärt und auch hoch emotionale Situationen kamen bei mir nicht wirklich so an. In einigen Situationen konnte ich die Handlungen auch nicht wirklich nachvollziehen und empfand insbesondere Paula sehr ambivalent.

Am Ende hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte schnell zu Ende erzählt werden musste und dadurch das Rätsel über Paulas Herkunft etwas plötzlich und ebenso unemotional aufgelöst wurde. Außerdem hat es mich sehr gestört, dass gegen Ende mehrfach Paula und Johanna verwechselt wurden.

Fazit:
Ein historisch interessanter Roman, der mich aber emotional nicht mitnehmen konnte.

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