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Veröffentlicht am 10.08.2017

Okay

Blutebbe
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Inhalt: Eine grausige Mordserie bricht über Valandsiel herein. Zwei junge Seglerinnen werden als erste brutal ermordet, der Brustkorb geöffnet und die Lungen entfernt.
Was bezweckt der Täter mit diesem ...

Inhalt: Eine grausige Mordserie bricht über Valandsiel herein. Zwei junge Seglerinnen werden als erste brutal ermordet, der Brustkorb geöffnet und die Lungen entfernt.
Was bezweckt der Täter mit diesem Ritual und wer wird sein nächstes Opfer werden? Helen, Knut und sein Team werden auf eine harte Probe gestellt.

Meine Meinung: Dies ist der dritte Teil der Krimiserie um Helen Henning und Knut Jansen, der sich selbst lieber als Dorfsheriff, denn als Polizist und Dienststellenleiter sieht.
Man kann diesen Thriller zwar grundsätzlich auch ohne Kenntnis der ersten Bände gelesen, denn es gibt vor allem am Anfang zahlreiche Hinweise auf das Beziehungsgeflecht zwischen den Protagonisten. Besser ist das Verständnis aber, wenn man "Der Jungfrauenmacher" und "Die Sandwitwe" bereits gelesen hat.
Im Vergleich zu den ersten Bänden gibt es hier sehr viel Action und auch die Morde sind nichts für Zartbesaitete. Von der ersten Seite an weiß der Leser, wer der Mörder ist, und genau das macht den besonderen Reiz dieses Thrillers aus.
Ich fand es äußerst spannend, das Katz und Maus Spiel zwischen Täter und Polizei zu verfolgen, die lange Zeit im Dunkeln tappt.
Der Leser ist Knut und seinem Team meist einen Schritt voraus, kann die Zusammenhänge erahnen und fällt doch auf die eine oder andere Finte herein. Spannend, rasant und actionsreich ist dieser Thriller auf jeden Fall, manches Mal hätte ich mir allerdings ein paar Antworten auf das "Warum?" erhofft.
Und auch das eher offene Ende beantwortet nicht alle Fragen, sondern wirft gleich ein paar neue auf. Aber vielleicht soll das ja genauso sein und der Leser kann hier seiner Fantasie freien Lauf lassen…

Fazit: Hohe Spannung, viel Action, reichlich Blut und ein verrückter Killer – wer das mag, liegt bei diesem Thriller goldrichtig!

Veröffentlicht am 10.08.2017

Habe Tränen gelacht!

Und ewig schläft das Pubertier
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Schon lange nicht mehr habe ich mich so köstlich amüsiert wie bei den neuesten Anekdoten aus dem Alltag der Familie Weiler.
Nun gehört also auch Nick, der jüngste Spross der Familie, zur Gattung Pubertier ...

Schon lange nicht mehr habe ich mich so köstlich amüsiert wie bei den neuesten Anekdoten aus dem Alltag der Familie Weiler.
Nun gehört also auch Nick, der jüngste Spross der Familie, zur Gattung Pubertier . Vater Jan Weiler hat ja schon durch Tochter Carla so einige interessante Erfahrungen mit dieser besonderen Spezies gesammelt, doch Nick ist ein männliches Pubertier und hält somit wieder neue Überraschungen für seine Eltern bereit.
Ich kann Jan Weiler nur bewundern, zum einen als Vater, dem man die Liebe und Zuneigung zu seinen Kindern, trotz deren pubertärer Launen, in jedem Satz anmerkt und zum anderen als Journalisten bzw. Schriftsteller, der seine Leserschaft mit seinem Wortwitz und treffenden Pointen mitten ins Herz bzw. die Lachmuskeln trifft.

Fazit: Humorvoll, wortgewandt und liebevoll, so kommt dieses kleine Buch daher.
Eine klare Empfehlung, nicht nur für Eltern von Pubertieren!

Veröffentlicht am 10.08.2017

Ungewöhnlich

Die Moortochter
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Inhalt: Helena Pelletier lebt mit ihrem Mann und den beiden kleinen Töchtern auf der abgelegenen Upper Peninsula in Michigan. Was niemand ahnt: Sie ist die Tochter eines Entführers und Mörders, der für ...

Inhalt: Helena Pelletier lebt mit ihrem Mann und den beiden kleinen Töchtern auf der abgelegenen Upper Peninsula in Michigan. Was niemand ahnt: Sie ist die Tochter eines Entführers und Mörders, der für seine Taten zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Während eines Gefangenentransports kann er entkommen und flieht in die Wälder und Moore, in denen einst auch Helena aufgewachsen ist.

Meine Meinung: Um es vorneweg zu nehmen: Mir hat das Buch gut gefallen!
Aber leider ist dieses Buch ein typisches Beispiel für falsch verstandenes Marketing seitens eines Verlages. Hier werden aufgrund des reißerischen Klappentextes und der Genrebezeichnung "Psychothriller" viele Leser angesprochen, die dann vom Inhalt und besonders vom Erzählstil möglicherweise enttäuscht sein werden. Das ist schade.
Der größte Teil des Buches wird von Helenas Erinnerungen an ihre Kindheit in den einsamen Wäldern und Mooren Michigans eingenommen.
Man erfährt, wie sie durch den Vater geprägt wird, ihn einerseits bewundert und liebt, andererseits aber auch seine Grausamkeit fürchtet.
Wie entwickelt sich ein Kind in solcher Abgeschiedenheit? Ein Kind, das erst nach und nach lernt seine Eltern zu hinterfragen.
Ich fand diese Rückblenden in Helenas Kindheit im Moor interessant und auch wichtig, um ihr zwiespältiges Verhältnis zu ihrem Vater zu verstehen.
Die Verfolgung des flüchtigen Gefangenen bildet eigentlich nur die Rahmenhandlung des Romans und auch hier wird es nur zum Ende der Jagd thrillermäßig spannend.
Der Erzählstil von Karen Dionne ist eher ruhig und sprachlich nicht besonders anspruchsvoll, lässt sich aber gut und flüssig lesen.

Fazit: Wer in erster Linie einen actionreichen Thriller erwartet, sollte definitiv die Finger von diesem Buch lassen.
Wer sich aber auf einen Bericht über die Entwicklung Helenas von einem abhängigen, manipulierten Kind zu einer eigenständigen, selbstbewussten Frau einlässt, wird darin genug Spannung finden um dieses Buch zu genießen.

Veröffentlicht am 10.08.2017

Vielschichtig!

Die gute Tochter
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Karin Slaughter hat mich mit diesem Thriller von der ersten Seite an begeistert. Schon der Prolog verursachte bei mir eine Gänsehaut.
Hauptpersonen sind die beiden ungleichen Schwestern Charlie und Sam, ...

Karin Slaughter hat mich mit diesem Thriller von der ersten Seite an begeistert. Schon der Prolog verursachte bei mir eine Gänsehaut.
Hauptpersonen sind die beiden ungleichen Schwestern Charlie und Sam, die vor 28 Jahren Opfer eines aus dem Ruder gelaufenen Überfalls wurden. Damals verloren sie nicht nur ihre Mutter, sondern trugen auch dauerhaft sichtbare und unsichtbare Wunden davon.
Als die nun erwachsene Charlie zufällig Zeugin eines Amoklaufs an einer Schule wird und ein kleines Mädchen in ihren Armen stirbt, kommt das längst verdrängte Trauma wieder an die Oberfläche.
Es ist faszinierend wie Karin Slaughter es schafft, die beiden Fälle miteinander zu verbinden und von verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Jede der Schwestern hat damals den brutalen Überfall auf andere Weise erlebt und verarbeitet. Wurde wirklich alles aufgeklärt? Oder gibt es immer noch Geheimnisse?
Auch der aktuelle Fall wirft Fragen auf. Ist wirklich alles so wie es scheint? Oder soll nur schnell eine Täterin verurteilt werden? Parallel dazu beginnen die Schwestern sich wieder aneinander anzunähern und gemeinsam ihr Schicksal aufzuarbeiten.
Besonders zu Anfang und am Ende ist das Buch dramatisch, extrem spannend und reich an Action. Im Mittelteil steht das Verhältnis der Schwestern im Vordergrund. Hier dominieren eher die Dialoge, die z.T. über mehrere Seiten andauern. Gestört hat mich das nicht, im Gegenteil, es gab dem Thriller mehr Tiefe und half die beiden komplizierten Persönlichkeiten besser zu verstehen.

Fazit: Ein gelungener, vielschichtiger Thriller, den ich bedenkenlos weiterempfehlen kann!

Veröffentlicht am 10.08.2017

Gerne mehr davon!

Eisenberg
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Mir hat der Kriminalroman um die Anwältin Rachel Eisenberg, der eventuell Auftakt zu einer neuen Serie ist, gut gefallen.
Rachel, Fachanwältin für Strafrecht, außerdem geschieden und alleinerziehende Mutter ...

Mir hat der Kriminalroman um die Anwältin Rachel Eisenberg, der eventuell Auftakt zu einer neuen Serie ist, gut gefallen.
Rachel, Fachanwältin für Strafrecht, außerdem geschieden und alleinerziehende Mutter einer 15-jährigen Tochter, wird in einem spektakulären Mordfall um die Verteidigung des Tatverdächtigen gebeten. Ein Obdachloser, in dem Rachel aber schon bald einen ehemaligen Freund und Liebhaber wiedererkennen muss.
Ist er wirklich ein grausamer Frauenmörder oder unschuldiges Opfer einer Intrige?
Parallel wird die Geschichte einer jungen Frau aus dem Kosovo erzählt, die auf der Flucht nach Deutschland mitsamt ihrer kleinen Tochter verschwunden ist.
Was hat ihr Verschwinden mit dem Mord zu tun?

Ich habe Andreas Föhrs Krimis um das Duo Kreuthner/Wallner immer mit großem Vergnügen gelesen und war sehr gespannt auf seine neue Reihe.
Rachel Eisenberg kommt zwar nicht so bodenständig und humorig rüber wie Kreuthner/Wallner, sie ist im Gegenteil eher ein wenig zickig, aber trotzdem sympathisch und authentisch.
Auch die übrigen Personen waren überzeugend dargestellt, in manchen Szenen vielleicht ein wenig überzeichnet. Ob zum Beispiel so ein "naives Dummchen" wirklich am Empfang einer renommierten Kanzlei sitzen sollte, ist doch eher fraglich. Aber egal, sie war auf jeden Fall für den einen oder anderen Schmunzler gut.
Der Kriminalfall selbst war insgesamt spannend zu lesen und nahm die eine oder andere überraschende Wendung.
Überzeugen konnten mich außerdem die Szenen vor Gericht.

Fazit: Solide Krimiunterhaltung - einen weiteren Teil um Rachel Eisenberg würde ich gerne lesen!