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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2025

Definitiv kein Krempel

Die Verkrempelung der Welt
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Gabriel Yorans "Die Verkrempelung der Welt" ist erhellend, gut recherchiert und dabei durchweg unterhaltsam. Sehr empfehlenswert!

Gabriel Yorans "Die Verkrempelung der Welt" ist erhellend, gut recherchiert und dabei durchweg unterhaltsam. Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 17.07.2025

Gran.di.os!!!

All Better Now
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"All Better Now" hat mich im besten Sinne umgehauen: sowohl die aufgeworfenen philosophischen Fragen als auch die reine Spannung, die sich im Verlauf der Erzählung immer mehr zuspitzt, hatte ich so ehrlich ...

"All Better Now" hat mich im besten Sinne umgehauen: sowohl die aufgeworfenen philosophischen Fragen als auch die reine Spannung, die sich im Verlauf der Erzählung immer mehr zuspitzt, hatte ich so ehrlich gesagt nicht erwartet.

Angesprochen hat mich zunächst die Prämisse:

Ein Virus geht um. Wer den Ausbruch der durch das Virus verursachten Erkrankung überlebt, sieht die Welt nicht nur mit anderen Augen, sondern ist zudem glücklich und zufrieden. Das hat Auswirkungen, die die (Wirtschafts-) Welt in ihren Grundfesten erschüttert, denn die "Genesenen" kaufen weniger, bieten unentgeltliche Unterstützung und so weiter. Das mobilisiert VerfechterInnen des Status quo. Sie suchen nach einem Gegenmittel.

Mir hat vor allem die Umsetzung gefallen. Es gibt zwar reichlich Plakatives, gleichzeitig lässt Neal Shusterman seinen LeserInnen aber viel Freiraum, sich selbst Gedanken zu machen. Er liefert keine einfachen Antworten. Shusterman ist schlau genug, zwar verschiedene Pole zu liefern - die Genesenen und deren GegnerInnen -, er liefert aber auch allerlei Grautöne. Die Utopie in Form der Genesenen und ihrer Handlungsweisen wird ebenso immer wieder in Frage gestellt wie der Status quo.

Dank dieser Grautöne und Infragestellungen sind die Handlungen der Charaktere nachvollziehbar. Insbesondere Mariel stellt eine Identifikationsfigur dar, die (menschliche) Widersprüchlichkeiten ganz wunderbar in sich vereint. Die daraus resultierenden Entscheidungen und Konsequenzen waren für mich nachvollziehbar. Ebenso ging es mir mit Róns Vater Blas, der zunächst fast alle Klischees eines Milliardärs liefert, sich im Lauf des Romans aber als wesentlich komplexer herausstellt, als ich ihm anfangs zugetraut hatte.

Die Extreme sind in Rón (ein Genesener und "der Gute") und Morgan (eine dermaßen fiese Antagonistin, dass es sowohl beängstigend als auch eine Freude ist) eingearbeitet. Und dann gibt's natürlich noch ganz viele weitere Nebenfiguren, die alle dazu beitragen, dass die Welt in "All Better Now" mit all ihren Problemen, Ungewissheiten und Möglichkeiten zum Leben erweckt wird.

Ein Teil der Spannung und Faszination resultierte für mich aus der Tatsache, dass der Roman so weit in der Realität verankert ist, dass ich als Leserin mir vorstellen konnte, dass das Erzählte auch real möglich wäre. Und wenn es möglich wäre, wie würde ich reagieren? Zu welchem "Team" würde ich gehören? Team Rón, Team Mariel oder doch eher Team Morgan/Blas? Ich rechne es Neal Shusterman hoch an, dass er all diesen "Teams" nachvollziehbare Motivationen gegönnt hat.

Da "All Better Now" der erste Band einer geplanten Dilogie ist, endet der Roman mit einem Cliffhanger, der aber erfreulicherweise weniger fies ausgefallen ist als ich befürchtet hatte. Es half allerdings, dass ich wusste, dass es eine Fortsetzung und somit einen Cliffhanger geben würde. Angesichts dessen, was Shusterman in "All Better Now" abgeliefert hat, bin ich sehr gespannt auf die Fortsetzung "All Over Now".

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Veröffentlicht am 15.07.2025

Spannende und gelungene Mischung

Die drei ??? Kids, Geheimnis um CubeMax (drei Fragezeichen Kids)
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Mein Sohn liebt "Die ??? Kids" und "Minecraft", insofern war klar, dass er diesen Roman unbedingt lesen wollte. Das Lesealter wird seitens des Verlages ab 8 Jahren angegeben. Dieser Einschätzung stimme ...

Mein Sohn liebt "Die ??? Kids" und "Minecraft", insofern war klar, dass er diesen Roman unbedingt lesen wollte. Das Lesealter wird seitens des Verlages ab 8 Jahren angegeben. Dieser Einschätzung stimme ich zu.

Die ??? treffen auf Minecraft: Ich war gespannt, ob und wie das funktionieren würde. Meine Einschätzung (die meines Sohnes folgt am Ende): Der Fall ist gelungen. Wie immer bei den "???"-Fällen ist das Erzähltempo beachtlich. Es bleibt aber genug Zeit, um die für den aktuellen Fall relevanten Charaktere kurz vorzustellen. Das Abenteuer in der Cubemax-Welt ist sehr spannend. Gut gefallen hat mir auch, dass alle drei unserer Helden gleich wichtig sind. Sie ergänzen sich super.

"Geheimnis um CubeMax" ist der Auftakt zu einer Trilogie. Entsprechend endet der Roman mit einem Cliffhanger, allerdings ist der so gut gewählt, dass der erste Teil quasi abgeschlossen ist. Das ist gut gelöst.

Die Mischung aus Comic und Roman bietet einen tollen Übergang für Kinder vom Bilderbuch/Comic hin zu längeren Texten/kurzen Romanen. Mir gefällt, dass mehr und mehr dieser Bücher den Weg in die Buchhandlungen finden.

Einziger Kritikpunkt meinerseits ist, dass die Charaktere - wie fast immer bei "Die ??? Kids" - sehr schablonenhaft rüberkommen. Es gibt praktisch keine Grautöne. Gut ist gut und böse ist böse, dazwischen gibt es nichts. Das ist ein sehr simples Weltbild - auch für ein Buch, dass sich an achtjährige Kinder richtet.

Meinung meines Sohnes: Mein Sohn (fast 11 Jahre alt) liebt die Mischung aus Roman und Comic. Den Fall selbst fand er superspannend - teilweise fast zu spannend. Er freut sich schon auf den zweiten Band! Den wird er allerdings nicht kurz vor dem Schlafengehen lesen.

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Veröffentlicht am 27.06.2025

Authentisch und spannend

FREI – Beste Freundschaft
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"Frei - Beste Freundschaft" von Sarah Welk ist der zweite Teil einer Buchreihe rund um fünf Freunde mit unterschiedlichem sozialem und kulturellem Hintergrund. Jedes Buch wird aus einer anderen Perspektive ...

"Frei - Beste Freundschaft" von Sarah Welk ist der zweite Teil einer Buchreihe rund um fünf Freunde mit unterschiedlichem sozialem und kulturellem Hintergrund. Jedes Buch wird aus einer anderen Perspektive erzählt. "Frei 2 - Beste Freundschaft" wird aus Sicht von Nasrin erzählt. Die Zielgruppe sind junge Menschen ab etwa 12 Jahren. Man muss den Vorgängerband nicht gelesen haben, um dem Inhalt des zweiten gut folgen zu können.

Mir gefällt das Konzept der Reihe: Fünf jugendliche Freunde erzählen aus ihrer jeweiligen Sicht eine spannende Geschichte. Zumindest war die Geschichte im Teil "Beste Freundschaft" spannend.

Auffallend ist die Sprache, die Sarah Welk für ihren Roman gewählt hat. Auf mich hat der Schreibstil sehr authentisch gewirkt. Das war für mich als Erwachsene manchmal ermüdend, aber ich stelle mir vor, dass Jugendliche sich zum einen gut repräsentiert fühlen und zum anderen praktisch durch die Seiten fliegen werden, wie man so schön sagt.

Auch inhaltlich ist der Roman meiner Meinung nach gelungen. Nasrin steht natürlich im Vordergrund und allein durch sie kommen Themen wie Vorurteile gegenüber Kopftuch-TrägerInnen, das Verhältnis zwischen Geschwistern (insbesondere Schwester und Bruder sowie älteres und jüngeres Geschwister) zum Tragen. Da Nasrin aber auch noch ein stark ausgeprägtes Harmoniebedürfnis hat, wird ebenso behandelt, inwiefern man für sich selbst eintritt und damit einhergehend auch Fragen nach Mut und Selbstwahrnehmung. Aber auch das Wesen von Freundschaft an sich und mentale Gesundheit spielen eine wichtige Rolle.

Das alles wird flüssig und spannend erzählt. Schon früh können sich die LeserInnen Gedanken machen über die Andeutungen, die Immer wieder gemacht werden. Aber da wir LeserInnen immer nur wissen, was Nasrin weiß, stehen wir vor dem gleichen Rätsel wie sie. Ich finde es schön, wie sich nach und nach das Mosaik zusammensetzt.

Die Autorin schafft es erfreulicherweise, die schwierigen Themen immer wieder etwas aufzuweichen. Manche Aspekte - wie zum Beispiel das Schulkonzept in dem Roman - wirken auf mich romantisiert, es gibt auch einige sehr stark ausgeprägte Heile-Welt-Momente, aber all das habe ich im Verlauf der Handlung als wichtig empfunden, um den schweren Themen etwas Positives gegenüberzustellen und ihnen die Schärfe zu nehmen.

Am besten gefällt mir an "Frei - Beste Freundschaft", dass es sich vom üblichen Einerlei abhebt. Der Verlag wirbt unter anderem damit, dass Teenager ernst genommen werden. Genauso ist es. Genau das gefällt mir an dem Roman. Und aus genau diesem Grund empfehle ich ihn gern weiter.

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Veröffentlicht am 26.06.2025

Unterhaltsam und spannend

Lessons of Hearts and Magic
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Endlich mal wieder ein Fantasy-Roman, der in sich abgeschlossen ist! Das ging mir gestern durch den Kopf, als ich "Lessons of Hearts and Magic" beendet hatte. Schon allein für diesen Fakt bin ich der Autorin ...

Endlich mal wieder ein Fantasy-Roman, der in sich abgeschlossen ist! Das ging mir gestern durch den Kopf, als ich "Lessons of Hearts and Magic" beendet hatte. Schon allein für diesen Fakt bin ich der Autorin Marion Meister ausgesprochen dankbar. Aber der Reihe nach.

"Lessons of Hearts and Magic" ist im Verlag Friedrich Oetinger bzw. dessen Imprint Moon Notes erschienen. Der Roman richtet sich vor allem an LeserInnen ab ungefähr 16 Jahren.

"Lessons of Hearts and Magic" spielt in einer Welt, in der Frauen über die als gefährlich geltende Herzmagie verfügen, während Männer vor allem die Runenmagie erlernen und beherrschen, die als ungefährlich gilt. Frauen, deren Herzmagie eine bestimmte Stärke überschreitet, werden von Agenten abgeführt, damit sie keinen Schaden anrichten können.

Mir hat die Prämisse gefallen. Mit Lou, der Ich-Erzählerin, hat Marion Meister eine unfreiwillige Heldin erschaffen, die vielleicht nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte ist, der man aber aufgrund ihrer Eigenschaften - Spontaneität, ausgeprägter Gerechtigkeitssinn und so weiter - ihr Handeln und die daraus resultierenden Entwicklungen abnimmt.

Den Erzählstil empfand ich als angenehm. Der Roman ließ sich richtig gut lesen, wozu auch das Erzähltempo beigetragen hat. Die Spannung steigert sich allmählich; es werden immer wieder Spannungsspitzen, aber auch ruhigere Momente eingebaut.

Natürlich ist einiges vorhersehbar, aber es gibt auch reichlich Wendungen, die für Überraschungen sorgen und die LeserInnen bei der Stange halten. Wie sich nach und nach das Geheimnis rund um die Akademie entfaltet - und es ist ein gewaltiges Geheimnis, mit dem ich persönlich absolut nicht gerechnet habe! -, das ist echt ganz großes Kino.

Mir hat im Übrigen auch der feministische Aspekt gefallen, der der Geschichte eine gewisse Tiefe verleiht und zum Denken und Reflektieren anregt.

Alles in allem ist "Lessons of Hearts and Magic" ein gelungener Fantasy-Roman mit einem guten Schuss Spannung, Romantik, feministischen Untertönen und einem Hohelied auf Freundschaft und Gemeinschaft. Mir hat's gefallen!

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