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Veröffentlicht am 27.06.2025

Authentisch und spannend

FREI – Beste Freundschaft
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"Frei - Beste Freundschaft" von Sarah Welk ist der zweite Teil einer Buchreihe rund um fünf Freunde mit unterschiedlichem sozialem und kulturellem Hintergrund. Jedes Buch wird aus einer anderen Perspektive ...

"Frei - Beste Freundschaft" von Sarah Welk ist der zweite Teil einer Buchreihe rund um fünf Freunde mit unterschiedlichem sozialem und kulturellem Hintergrund. Jedes Buch wird aus einer anderen Perspektive erzählt. "Frei 2 - Beste Freundschaft" wird aus Sicht von Nasrin erzählt. Die Zielgruppe sind junge Menschen ab etwa 12 Jahren. Man muss den Vorgängerband nicht gelesen haben, um dem Inhalt des zweiten gut folgen zu können.

Mir gefällt das Konzept der Reihe: Fünf jugendliche Freunde erzählen aus ihrer jeweiligen Sicht eine spannende Geschichte. Zumindest war die Geschichte im Teil "Beste Freundschaft" spannend.

Auffallend ist die Sprache, die Sarah Welk für ihren Roman gewählt hat. Auf mich hat der Schreibstil sehr authentisch gewirkt. Das war für mich als Erwachsene manchmal ermüdend, aber ich stelle mir vor, dass Jugendliche sich zum einen gut repräsentiert fühlen und zum anderen praktisch durch die Seiten fliegen werden, wie man so schön sagt.

Auch inhaltlich ist der Roman meiner Meinung nach gelungen. Nasrin steht natürlich im Vordergrund und allein durch sie kommen Themen wie Vorurteile gegenüber Kopftuch-TrägerInnen, das Verhältnis zwischen Geschwistern (insbesondere Schwester und Bruder sowie älteres und jüngeres Geschwister) zum Tragen. Da Nasrin aber auch noch ein stark ausgeprägtes Harmoniebedürfnis hat, wird ebenso behandelt, inwiefern man für sich selbst eintritt und damit einhergehend auch Fragen nach Mut und Selbstwahrnehmung. Aber auch das Wesen von Freundschaft an sich und mentale Gesundheit spielen eine wichtige Rolle.

Das alles wird flüssig und spannend erzählt. Schon früh können sich die LeserInnen Gedanken machen über die Andeutungen, die Immer wieder gemacht werden. Aber da wir LeserInnen immer nur wissen, was Nasrin weiß, stehen wir vor dem gleichen Rätsel wie sie. Ich finde es schön, wie sich nach und nach das Mosaik zusammensetzt.

Die Autorin schafft es erfreulicherweise, die schwierigen Themen immer wieder etwas aufzuweichen. Manche Aspekte - wie zum Beispiel das Schulkonzept in dem Roman - wirken auf mich romantisiert, es gibt auch einige sehr stark ausgeprägte Heile-Welt-Momente, aber all das habe ich im Verlauf der Handlung als wichtig empfunden, um den schweren Themen etwas Positives gegenüberzustellen und ihnen die Schärfe zu nehmen.

Am besten gefällt mir an "Frei - Beste Freundschaft", dass es sich vom üblichen Einerlei abhebt. Der Verlag wirbt unter anderem damit, dass Teenager ernst genommen werden. Genauso ist es. Genau das gefällt mir an dem Roman. Und aus genau diesem Grund empfehle ich ihn gern weiter.

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Veröffentlicht am 26.06.2025

Unterhaltsam und spannend

Lessons of Hearts and Magic
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Endlich mal wieder ein Fantasy-Roman, der in sich abgeschlossen ist! Das ging mir gestern durch den Kopf, als ich "Lessons of Hearts and Magic" beendet hatte. Schon allein für diesen Fakt bin ich der Autorin ...

Endlich mal wieder ein Fantasy-Roman, der in sich abgeschlossen ist! Das ging mir gestern durch den Kopf, als ich "Lessons of Hearts and Magic" beendet hatte. Schon allein für diesen Fakt bin ich der Autorin Marion Meister ausgesprochen dankbar. Aber der Reihe nach.

"Lessons of Hearts and Magic" ist im Verlag Friedrich Oetinger bzw. dessen Imprint Moon Notes erschienen. Der Roman richtet sich vor allem an LeserInnen ab ungefähr 16 Jahren.

"Lessons of Hearts and Magic" spielt in einer Welt, in der Frauen über die als gefährlich geltende Herzmagie verfügen, während Männer vor allem die Runenmagie erlernen und beherrschen, die als ungefährlich gilt. Frauen, deren Herzmagie eine bestimmte Stärke überschreitet, werden von Agenten abgeführt, damit sie keinen Schaden anrichten können.

Mir hat die Prämisse gefallen. Mit Lou, der Ich-Erzählerin, hat Marion Meister eine unfreiwillige Heldin erschaffen, die vielleicht nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte ist, der man aber aufgrund ihrer Eigenschaften - Spontaneität, ausgeprägter Gerechtigkeitssinn und so weiter - ihr Handeln und die daraus resultierenden Entwicklungen abnimmt.

Den Erzählstil empfand ich als angenehm. Der Roman ließ sich richtig gut lesen, wozu auch das Erzähltempo beigetragen hat. Die Spannung steigert sich allmählich; es werden immer wieder Spannungsspitzen, aber auch ruhigere Momente eingebaut.

Natürlich ist einiges vorhersehbar, aber es gibt auch reichlich Wendungen, die für Überraschungen sorgen und die LeserInnen bei der Stange halten. Wie sich nach und nach das Geheimnis rund um die Akademie entfaltet - und es ist ein gewaltiges Geheimnis, mit dem ich persönlich absolut nicht gerechnet habe! -, das ist echt ganz großes Kino.

Mir hat im Übrigen auch der feministische Aspekt gefallen, der der Geschichte eine gewisse Tiefe verleiht und zum Denken und Reflektieren anregt.

Alles in allem ist "Lessons of Hearts and Magic" ein gelungener Fantasy-Roman mit einem guten Schuss Spannung, Romantik, feministischen Untertönen und einem Hohelied auf Freundschaft und Gemeinschaft. Mir hat's gefallen!

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Veröffentlicht am 17.06.2025

Toller Kriminalroman mit Wien 1906 als Kulisse

Gold aus der Wiener Werkstätte
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"Gold aus der Wiener Werkstätte" ist der zweite Band einer historischen Krimi-Serie rund um Kommissar Max von Krause und die künstlerisch begabte für die Wiener Werkstätte tätige Putzfrau Lili Feigl. Der ...

"Gold aus der Wiener Werkstätte" ist der zweite Band einer historischen Krimi-Serie rund um Kommissar Max von Krause und die künstlerisch begabte für die Wiener Werkstätte tätige Putzfrau Lili Feigl. Der Roman lässt sich auch gut lesen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat.

Mir hat "Gold aus der Wiener Werkstätte" sehr gut gefallen. Beate Maly gelingt es hervorragend, das Wien des Jahres 1906 in ihre Kriminalgeschichte einzubinden und für uns LeserInnen zum Leben zu erwecken. Das gilt auch für ihre Haupt- und Nebenfiguren. Die Lebenswirklichkeit der WienerInnen wird so erlebbar, ohne jedoch den zugrunde liegenden Kriminalfall zu überlagern. Genau das macht einen großen Teil des Charmes dieser Krimi-Reihe aus.

Im Vorgängerband spielte mir persönlich der Zufall bei der Lösung des Falls eine zu starke Rolle. Diesmal fand ich die Geschichte bis zur Auflösung gelungener: Die Ermittlungen und damit die Auflösung ergeben Sinn - und tatsächlich hat es die Autorin außerdem geschafft, mich zumindest kurz auf die falsche Fährte zu locken, was den potentiellen Täter angeht. Sehr schön!

Der Roman ist nicht dick: Gerade einmal etwas mehr als 250 Seiten fasst das Buch. Dadurch - und weil Beate Maly ihre Geschichte ohne Längen erzählt - lässt sich der Roman schnell lesen.

Fazit: Beaty Maly lässt das Wien des Jahres 1906 auferstehen und liefert zudem eine Hommage an die Frauen der Wiener Werkstätte sowie einen gelungenen Kriminalroman ab. Die Melange funktioniert hervorragend und hat mir viel Spaß beim Lesen bereitet. Ich bin gespannt auf Band 3 der Reihe!

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Veröffentlicht am 12.06.2025

Herrlicher Cosy Krimi mit toller Heldin!

Miss Vergnügen
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Martina Parkers "Miss Vergnügen" hat mich von Anfang bis Ende super unterhalten. Der Kriminalroman hält durchweg, was Cover und Inhaltsbeschreibung versprechen: eine liebenswerte Britin (deren Vorname ...

Martina Parkers "Miss Vergnügen" hat mich von Anfang bis Ende super unterhalten. Der Kriminalroman hält durchweg, was Cover und Inhaltsbeschreibung versprechen: eine liebenswerte Britin (deren Vorname so furchtbar ist, dass sie von aller Welt Miss Brooks genannt werden möchte), eine Katze mit Sprachfehler (!), einen Kriminalfall und viele Gelegenheiten für die LeserInnen, wahlweise zu schmunzeln, zu kichern oder zu lachen.

Mir hat vor allem der Erzählstil gefallen, der immer wieder mit leichter Ironie durchsetzt ist. Das Setting (Wien!), die Charaktere (inklusive Wiener Schmäh!), der immer wieder durchscheinende Humor (mal mehr, mal weniger subtil), die Beauty-Branche und natürlich der Kriminalfall ergeben eine tolle und vor allem funktionierende Mischung.

Ich habe die Geschichte als in sich stimmig empfunden. Da es sich um einen Kriminalroman handelt, war ich außerdem erfreut, dass tatsächlich ermittelt wurde und nicht der Zufall überhand genommen hat. Außerdem wichtig: Die Auflösung hat Sinn ergeben, bot aber trotzdem eine kleine Überraschung.

Auch wenn manches ein bisschen überzogen wirkt - das gilt vor allem für das Ende -, so ist doch alles letztlich in der Realität verankert und wirkte in der Summe glaubwürdig.

"Miss Vergnügen" ist ein großes Vergnügen!

P. S.: Ich freue mich schon auf Band 2!

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