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Veröffentlicht am 17.02.2024

Starker Roman, der das Herz berührt

Sturmmädchen
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Elli, das Hinkemädchen, wächst trotz ihrer Behinderung ohne Vater behütet und unbedarft in einem kleinen Eifeldorf auf. Mit ihren Freundinnen Käthe und Margot pflegt sie eine innige Freundschaft. Im Sommer ...

Elli, das Hinkemädchen, wächst trotz ihrer Behinderung ohne Vater behütet und unbedarft in einem kleinen Eifeldorf auf. Mit ihren Freundinnen Käthe und Margot pflegt sie eine innige Freundschaft. Im Sommer 1933 schwören sich die drei: Eine für alle, alle für eine! Das soll sich allerdings einige Jahre später ändern, denn die Einflüsse der Nationalsozialisten werden immer stärker. Käthe folgt der breiten Mehrheit, währen Margot als Jüdin vielen Schikanen ausgesetzt ist. Trotz ihres verwachsenen Fußes wächst Elli über sich hinaus und versucht alles Mögliche, um Margot zu helfen und zu retten. Wird es ihr gelingen?

Die Autorin Lilly Bernstein alias Lioba Werrelmann war mir bisher leider nicht bekannt. Mit ihrer "Sturmmädchen"-Geschichte hat sie mich gefangen und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Ein wirklich fesselnder und vor allen Dingen sehr berührender Roman, der ans Herz geht. Eine starke Freundschaft in einer besonders schwierigen Zeit. Ungeschönt erzählt sie, wie hart und grausam die Nazis ihr Ziel verfolgt haben, alles auszurotten, was ihnen nicht in den Kram gepasst hat. Aber Elli lässt sich nicht so leicht einschüchtern, fast naiv versucht sie immer wieder, Margot zu helfen, auch wenn sie selbst darunter leiden muss. Dabei setzt sie sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel.

Es war einen schlimme Zeit in der deutschen Geschichte, die sich nie wieder wiederholen darf! Gerade in der jetzigen Zeit sollten wir uns alle dafür stark machen. Dieser Roman gibt mir Ansporn dazu. Ich empfehle dieses Buch daher gern weiter und hoffe, dass viele Leser*innen das genauso sehen! 5 Sterne

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Fesselnde Zeitreise in die Stummfilmzeit

Träume aus Licht
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Buchhändlerin Ariane ist bei ihrer Großmutter aufgewachsen. Von ihrer verunglückten Tochter wollte diese nie erzählen. Als die Oma ins Krankenhaus muss, sucht Ariane nach Hinweisen auf ihre Mutter. Doch ...

Buchhändlerin Ariane ist bei ihrer Großmutter aufgewachsen. Von ihrer verunglückten Tochter wollte diese nie erzählen. Als die Oma ins Krankenhaus muss, sucht Ariane nach Hinweisen auf ihre Mutter. Doch sie findet stattdessen uralte Filmrollen. Welches Geheimnis steckt dahinter? Zusammen mit einem Freund begibt sie sich auf Spurensuche und stößt dabei auf die Geschichte des Stummfilmstars Eva Lichtenfeld in den 1920er Jahren.

Nach den ersten Seiten dachte ich, ein Roman nach altbekanntem Muster: Nachkomme findet bei Familienangehörigen Unterlagen (Briefe, Fotos, Tagebücher etc.), hier also alte Filmrollen. Doch je mehr Seiten ich gelesen habe, umso mehr hat mich die Geschichte gefesselt und fasziniert.

Ariana hintergeht ihre Oma, um an Informationen über ihre Mutter zu kommen. Durch die Filmrollen wird zuerst der Werdegang von Eva Lichtenberg offengelegt. Deren Aufstieg von der Schreibkraft hin zur heimlichen Drehbuchautorin und gefeierten Schauspielerin ist plausibel und spannend dargestellt, genauso wie die toxische Beziehung zu ihrem Ehemann. Genau wie Ariane stets auf der Suche nach Antworten zu ihrer Mutter Vera war, suchte diese Antworten zu ihrem unbekannten Vater.

In drei Zeitsträngen erzählt Isabel Roderick die mühevolle Suche nach den Gründen für die Verschwiegenheit der Großmutter und knüpft dabei ein Band zu drei starken Frauen, wobei besonders die Geschichte von Eva von vielen Höhen und Tiefen geprägt ist. Der Blick hinter die Kulissen der Stummfilmzeit ist es alleine schon wert, dieses Buch zu lesen. Mir haben die authentischen Charaktere und der flüssige, bildhafte Schreibstil gut gefallen. Dafür vergebe ich 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Traumhafte Reise ins herbstliche Swinton-on-Sea

Das kleine Bücherdorf: Herbstleuchten
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Die junge erfolgreiche Kinderbuchautorin und Hollywood-Schauspielerin Betty Andrews erhält eine Einladung zum jährlichen Book, Festival in Swinton-on-sea. Nachdem sie vor einiger Zeit bei einer ähnlichen ...

Die junge erfolgreiche Kinderbuchautorin und Hollywood-Schauspielerin Betty Andrews erhält eine Einladung zum jährlichen Book, Festival in Swinton-on-sea. Nachdem sie vor einiger Zeit bei einer ähnlichen Veranstaltung angegriffen wurde, verspürt sie keine große Lust nach Schottland zu reisen. Erst als sie im Schrank ihrer Oma farbige Zeichnungen findet, die ideal für ihr neues Kinderbuch wären und erfährt, dass der Künstler von der schottischen Küste stammt, lässt sie sich auf die Reise ein. Da die Aufregung bei ihrer Ankunft in Swinton-on-sea groß ist, bringt der hilfsbereite, liebenswerte Buchhändler Eliyah sie ohne große Fragen inkognito im B+B seiner Großmutter unter. So spielt Betty für einige Tage die Rolle ihres Lebens: Sich selbst!

Die Aufregung in Swinton-on-sea ist groß, alle helfen, damit das Book-Festival ein toller Erfolg wird. Besonders gespannt sind allesamt auf den Ehrengast Betty Andrews, die schon längst als Lizzy unter ihnen weilt und Freundschaften geschlossen hat. Dass Betty eigentlich den geheimnisvollen Künstler E. Smith finden will, weiß außer Eliyah und seiner Großmutter Nanette niemand. Bei der gemeinsamen Spurensuche kommen sich Betty und Eliyah näher.

Katharina Herzog hat mit dem dritten Band des Bücherdorfes eine turbulente , herzerwärmende Geschichte vorgelegt. Die liebenswerten, teils urigen Dorfbewohner, die alle an einem Strang ziehen, das zauberhafte Umfeld und der leichte, fließende Schreibstil sind einfach stimmig. Man fliegt nur so durch die Seiten. "Herbstleuchten" ist ein romantisches Wohlfühlbuch, das die Leser*innen auf eine traumhafte Reise mitnimmt.

Ich freue mich schon auf Band 4 "Sommerzauber", der im Sommer 2024 erscheinen wird.

5 Sterne

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Fesselnde Zeitgeschichte über Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt

Das Pensionat am Holstentor: Sturmschwestern
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Nachdem Fanny den wesentlich älteren Lübecker Kaufmann Riklof geheiratet hat, ist das Kleeblatt im Pensionat am Holstentor mit Agnes, Lotte und Nora nur noch zu dritt. Die beliebte, vertraute Lehrerin ...

Nachdem Fanny den wesentlich älteren Lübecker Kaufmann Riklof geheiratet hat, ist das Kleeblatt im Pensionat am Holstentor mit Agnes, Lotte und Nora nur noch zu dritt. Die beliebte, vertraute Lehrerin Gesche Petersen ist weiterhin heimlich mit Noras Bruder Graf Henry liiert und Nora selbst hat große Sehnsucht nach ihrem Jugendfreund Karl, der sich als Hafenarbeiter verdingt. Die gesellschaftlichen Zwänge und Klassen lassen ihre Lieben nicht zu. Doch in schwierigen Situationen können sich die Freundinnen und Gesche fest aufeinander verlassen.

Wie in Band eins "Die Frühlingtöchter" fesselt Anne Perbandt die Leserinnen wieder mit ihrem leichten, unaufgeregten, unterhaltsamen Schreibstil. Die Verliebten und ihre Freundinnen müssen einige Stürme über sich ergehen lassen, Risiken eingehen und Hürden überwinden, um ihr Glück zu finden. Wenn man bedenkt, dass Frauen vor ca. 125 Jahren fast nichts zählten, dem Willen ihrer Männer unterworfen waren und keine eigenen Entscheidungen treffen durften, haben sich die Zeiten zum Besseren gewendet. Heutzutage hat nahezu jede Frau ihren Beruf und verdient eigenes Geld. Da wir man dann als "nur-Hausfrau" schief angeschaut.

Die einzelnen Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und beschrieben. Die Leser
innen können mit ihnen fühlen, leiden und lieben. Selbst die unnahbare Pensionsleiterin Frau Eggers hat ihre menschliche Seite gezeigt. Gefallen hat mir auch der Einblick in die Welt der Motoren und Patente, in die der unverschuldet finanziell klamme Henry von Jagow große Hoffnungen setzt. Mir hat die Geschichte um die Sturmschwestern gut gefallen. Ich würde gerne noch mehr über die Freundinnen lesen. Was das neue Jahrhundert ihnen wohl beschert? 5 Sterne

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Nachkriegsgeschichte fesselnd und authentisch

Die Hoffnung der Nebelkinder
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Ihr Langzeitgeliebter Robert überrumpelt Lilith mit der Bitte, seinen 13-jährigen Sohn Aaron bei sich aufzunehmen. Lilith hadert mit dem Gedanken und zweifelt an sich selbst: Könnte sie eine gute Ersatzmutter ...

Ihr Langzeitgeliebter Robert überrumpelt Lilith mit der Bitte, seinen 13-jährigen Sohn Aaron bei sich aufzunehmen. Lilith hadert mit dem Gedanken und zweifelt an sich selbst: Könnte sie eine gute Ersatzmutter für Aaron sein? Erst durch eine Reise nach Breslau in die Vergangenheit ihrer Familie und durch gutes Zureden ihrer Mutter Anna wagt Lilith einen Versuch.

Mit dem dritten Band der "Nebelkinder" hat mich Stefanie Gregg wieder voll und ganz von ihrer Schreibkunst überzeugt. Jede der handelnden Personen hat sein eigenes, teils schweres traumatisches Schicksal. Durch die erklärenden Rückblicke, die interessanten Beschreibungen und nachvollziehbaren Verhaltensweisen werden die Emotionen gut an die Leser*innen weitergegeben. Dadurch wird die Geschichte sehr authentisch. Es war schön und trotzdem fesselnd zu lesen, wie trotz aller Schwierigkeiten aus den unterschiedlichen Charakteren im Laufe der Zeit eine kleine homogene Einheit wird.

Dafür vergebe ich gern fünf Sterne und empfehle das Buch weiter.

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