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Veröffentlicht am 14.08.2024

Dystopische, kriegslastige Zukunft mit Menschenexperimenten

Skyhunter – A Silent Fall
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Irgendwann in der fernen Zukunft sieht sich die Karensa-Bevölkerung als wahre Nachfahren, welche die Völker einen muss, um erneute Kriege und somit den Untergang der Menschheit zu verhindern. Dass diese ...

Irgendwann in der fernen Zukunft sieht sich die Karensa-Bevölkerung als wahre Nachfahren, welche die Völker einen muss, um erneute Kriege und somit den Untergang der Menschheit zu verhindern. Dass diese Einigung wiederum mit kriegerischer Gewalt erfolgt sei mal nebensächlich. Experimente an Menschen auf angeblicher Basis früherer Aufzeichnungen sind da nochmal eine ganz andere Hausnummer.
Das letzte verbleibende Land des Kontinents in Freiheit ist Mara. Doch auch hier stehen die Truppen der Föderation bereits vor den Grenzen, bereit, diese einzureißen. In diesem Grenzgebiet ist Talin Kanami als eine von mehreren Spezialkämpfern unterwegs, um die Vorhut der Föderation, blutrünstige Monster als Ergbenis brutaler Experimente, niederzuringen. Als ein Überläufer des Feindes hingerichtet werden soll, hört Talin auf ihr Bauchgefühl und rettet den Mann vor dem Tod. Zur Strafe bekommt sie den Kerl aufgebrummt, um auf ihn aufzupassen. Doch auf ihren Instinkt ist verlass und der Fremde bietet schon bald eine Möglichkeit, dem Feind empfindlich zu schaden.
Dies ist der erste Band einer Dilogie, wobei der Cut am Ende in sich stimmig ist. Insgesamt ist die Atmopshäre sehr kriegslastig, sehr bedrückend. Talin selbst ist ein Flüchtling des Nachbarlandes und hat auf ihrer Flucht durch Giftgas ihre Stimme ruiniert. Ihre nonverbale Kommunikation ist im Grenzgebiet sogar von Vorteil, um sich lautlos dem Feind nähern zu können. Trotzdem hat sie es nicht leicht, werden die Flüchtlinge doch vom Adel als Rattenplage angesehen.
Was es mit dem Überläufer Red auf sich hat wird Talin auf überraschende Art klar, ein Blick auf das Buchcover liefert erste Hinweise. Ebenso hat mir die Karte im Buch ein wenig geholfen, die Handlungsorte räumlich einzuordnen. Die kurz-vor-Krieg-Atmosphäre und die vielen Kampfszenen sind schon recht bedrückend, Romantik sucht man in dieser Stimmung erstmal vergeblich, kommt wohl im zweiten Band. Generell wird die Beziehungen der Menschen untereinander nur wenig thematisiert, höchstens mal angerissen, der Schwerpunkt liegt auf den politischen Themen. Ich selbst find es sehr anstregend seitenweise Kriegsbedrohung und Rückblicke in kriegerische Szenen zu lesen. Auch erfährt man von der Welt und den vergangenen Geschehnissen kaum etwas, die Handlungsorte sind sehr begrenzt. Dafür waren die subtilen Anspielungen auf die Hinterlassenschaften der Vorfahren ganz amüsant. Ein großer rechteckiger Platz vor einer Anlage ließ bei mir z. B. gleich den Verdacht aufkommen, das könnte mal ein Parkplatz gewesen sein. Im Großen und Ganzen schon recht beeindruckend, auch von den Ideen her, auch wenn ich das technische Know How des Feindes im Vergleich zum Land Mara schon sehr futuristisch fand, insbesondere in Bezug auf die Experimente an Menschen.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Clankämpfe und Drogen in Pariser Schattenwelt

City of Dust and Shadows
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Wow, einfach nur wow. Ihr liebt spannende Urban Fantasy, eine toughe Protagonistin und einen grumpy-but-hot Love Interest? Dann ab mit euch nach Paris!
Erst ist Tess enttäuscht, dass ihre Schwester Claire ...

Wow, einfach nur wow. Ihr liebt spannende Urban Fantasy, eine toughe Protagonistin und einen grumpy-but-hot Love Interest? Dann ab mit euch nach Paris!
Erst ist Tess enttäuscht, dass ihre Schwester Claire sie bei ihrer Ankunft in Paris nicht vom Bahnhof abholt. Aus Enttäuschung wird Sorge, weil Claires WG-Mitbewohner sie ebenfalls schon eine Weile nicht mehr gesehen haben. Und als Tess herausfindet, in welcher Szene Claire zuletzt unterwegs war, ist sie schockiert. Da werden Parties in den Schatten der Stadt abgehalten, verbotene Drogen verkauft, Monster springen aus den Wänden, ein heißer Typ im Hoodie rettet Tess auf magische Weise das Leben - und am nächsten Tag kann sie sich an nichts mehr erinnern. Glaubt mir, und hier geht das Ganze erst so richtig los, denn Tess ist nicht die Einzige die auf der Suche nach Claire ist. Und irgendwer ist plötzlich Tess auf den Fersen.
Woah, ich bin durch das Buch regelrecht durchgeflogen. Was die Autorin sich da alles hat einfallen lassen mit der Schattenwelt, den herrschenden Clans, den zu bekämpfenden Monstern und und und. Es ist so fantastisch, so spannend, so abwechslungsreich, ihr werdet es lieben. Nebenbei gilt es noch, den oder die Bösen zu finden in der Hoffnung, zugleich eine Spur zu Claire zu erhalten. Und ein echt fieser Twist ist auch dabei. Sehr genial, ich hoffe, auf dem Level bald weitere Bücher der Autorin lesen zu können.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Kopfgeld auf den Mann ohne Gesicht

Ein mörderisches Paar - Der Verdacht
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Auf Sommerfeldt wurde ein Kopfgeld ausgesetzt, von seinem Gegenspieler und Jachtbesitzer Willi „George“ Kleppmann. Das ruft sowohl Profis wie auch Laien auf den Plan, selbst beim BKA werden einige gierig. ...

Auf Sommerfeldt wurde ein Kopfgeld ausgesetzt, von seinem Gegenspieler und Jachtbesitzer Willi „George“ Kleppmann. Das ruft sowohl Profis wie auch Laien auf den Plan, selbst beim BKA werden einige gierig. Dumm nur, dass niemand weiß, wie Sommerfeldt aktuell aussieht, der als Dr. Ernest Simmel gemeinsam mit Frauke seine Privatklinik am Meer betreibt. Rupert ausgenommen (siehe Ruper Undercover). Da kann es schonmal vorkommen, dass jemand fälschlich für Sommerfeldt gehalten wird. Und der macht sich glatt noch einen Spaß und stolziert in die eigens für ihn gestellt Falle, nur um anschließend wieder hinauszuspazieren.
War schon faszinierend, wie sich da diverse Leute in die Kopfgeldjagd involvierten und welche Auswüchse das teilweise nahm. Dass da selbst einige von den Guten auch mal querschießen, nur für den eigenen Ruhm, war da schon richtig übel zu lesen und wird zum Glück von richtiger Seite aus aufs Schärfste kritisiert. Leider bleiben die Verluste auf beiden Seiten nicht aus. Dafür gab es ein paar schöne Szenen auf und um Norderney und ich denke, die Retourkutsche wird dann wohl im dritten Band kommen. Indgesamt wieder sehr unterhaltsam und etwas schwarzhumoriger als die reguläre Ostfriesenkrimi-Reihe.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Alienforscher und andere schräge Typen

Ostfriesenhass
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Schon der 18. Fall und es wird nicht langweilig in Ostfriesland. Frank Wellers Tochter Sabrina will ihrem Vater ihre neueste Flamme vorstellen, der momentan mit seinem Buch über Ausserirdische durch den ...

Schon der 18. Fall und es wird nicht langweilig in Ostfriesland. Frank Wellers Tochter Sabrina will ihrem Vater ihre neueste Flamme vorstellen, der momentan mit seinem Buch über Ausserirdische durch den Norden tourt. Aus dem gemütlichen Beisammensein wird jedoch nichts, da Ann Kathrin Klaasen und Frank Weller zu einem Tatort gerufen werden. Dass die neuesten Morde sich thematisch mit Sabrinas Freund überschneiden, hier auch ein Alienfanatiker am Werk ist, wissen sie zunächst nicht. Und das wäre nicht der einzige schräge Typ, der diesen Band ordentlich aufmischt.
Ich fand diesmal die Unberechenbarkeit des fanatischen Alienkillers sehr gelungen, dadurch blieb es in vielen Dingen unvorhersehbar. Doch auch die Alienfreunde, mit denen Wellers Tochter unterwegs ist, haben für so manche Überrschung gesorgt. Typisch für KPWs Bücher ist wieder der Blick in die Köpfe der Menschen, wodurch sie nahbarer werden als die oberflächlicheren Beschreibungen anderer AutorInnen. Klar, muss man mögen, wer seine Roman kennt weiß, was einen erwartet. Ich fand es sehr unterhaltsam und hoffe, dass sich niemand ebenso berufen sieht wie der Alienkiller im Buch.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Langatmig, Kind soll nachts anderen die Träume gestalten statt selbst zu schlafen

Dream Keeper (Band 1) - Aufbruch ins Reich der Träume
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Ein junges Mädchen wird wegen ihrer Fähigkeit, Träume zu malen, von einer Katze als Traumkünstlerin angeworben. Fortan soll sie die Träume anderer gestalten, damit diese einen erholsamen Schlaf finden.
Ich ...

Ein junges Mädchen wird wegen ihrer Fähigkeit, Träume zu malen, von einer Katze als Traumkünstlerin angeworben. Fortan soll sie die Träume anderer gestalten, damit diese einen erholsamen Schlaf finden.
Ich tat mich mit dieser Idee sehr schwer. Davon abgesehen, dass die Handlung zunächst nur schleppend voran geht, sehe ich es als äusserst befremdlich, ein Kind zu rekrutieren, die Nacht durchzuarbeiten und die Verantwortung zu übernehmen, dass andere Menschen ihnen wohltuende Träume erleben. Dass die Kleine am nächsten Tag völlig übernächtigt zur Schule geht und Ärger bekommt wird hier einfach so hingenommen. Am schlimmsten fand ich, dass sie im Traum des Lehrers herumwerkeln soll, der sie in der Schule ständig runterputzt. Aber hier soll sie ihm auch noch etwas Gutes tun? Die Lösung fand ich absurd, das war reinste Selbsterniedrigung. Natürlich gibt es noch einen Finsterling, der die Welt der Traumkünstler bedroht und hier seinen ersten Auftritt hat. Ich kann mich leider nicht damit anfreunden, die Reihe weiterzulesen, auch wenn ein paar schöne Ideen dabei sind.

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