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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2022

Spannung wird durch viele Längen ausgebremst

A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia
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Der zweite Band der Dilogie sorgt für einige Überraschungen. Während Prinzessin Karina nach dem Putsch auf der Flucht ist, bleibt Malik im Palast bei Farid und der von den Toten erweckten Prinzessin Hanane. ...

Der zweite Band der Dilogie sorgt für einige Überraschungen. Während Prinzessin Karina nach dem Putsch auf der Flucht ist, bleibt Malik im Palast bei Farid und der von den Toten erweckten Prinzessin Hanane. Doch die Wiedererweckung fordert schon bald ihren Preis und fürchterliche Plagen überziehen das Land. Alle sehen in Karina die Rettung für das Volk, doch während Farid sie am liebsten opfern möchte, um seine Pläne zu verwirklichen, wählt Karina einen anderen Weg.
Im Gegensatz zum ersten Band ist der zweite Teil etwas erwachsener, die Abenteuer komplexer gestaltet und die Handlungsorte weiter gestreut. Neben einigen echt guten Szenen und Wendungen gibt es leider aber auch immer wieder unnötige Längen durch ausgewalzte Szenen und Dialoge. Es gibt einige interessante neue Charaktere, ebenso ist der rachsüchtige Geist aus dem ersten Band wieder mit dabei, der wie Hyäne für unterhaltsame Szenen sorgt, mir aber irgendwann zu freundlich wurde, um seiner anfänglichen Rolle noch gerecht zu werden. Ebenfalls waren die Hintergründe zu Maliks Herkunft zwar faszinierend, zugleich aber in Verbindung mit Karina einfach zu konstruiert. Zumal mich Maliks blinde Fügsamkeit ziemlich enttäuschte. Und zu guter Letzt hat mich Hananes devot-passives Verhalten über den Großteil des Buches gewaltig gestört, auf welches sie andere allen Ernstes erst hinweisen mussten. Bei solchen Charakteren kein Wunder, wenn ein Größenwahnsinniger die Macht an sich reißen kann.
Kurz: Der Weltenbau hat gute Ideen, der Stil ist stellenweise etwas zäh und die Handlung hier und da leider zu konstruiert.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Schräg, brutal und fantastisch

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
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In einer Welt, welche sich von den vergangenen Koboldkriegen erholt, verdingt sich Kinsch Na Shannack als Dieb und Betrüger, um seine Schulden bei der Diebesgilde zu tilgen. Vielleicht sind ebendiese Schulden ...

In einer Welt, welche sich von den vergangenen Koboldkriegen erholt, verdingt sich Kinsch Na Shannack als Dieb und Betrüger, um seine Schulden bei der Diebesgilde zu tilgen. Vielleicht sind ebendiese Schulden dafür verantwortlich, dass Kinsch auf eine gefährliche Mission in den Westen ausgesandt wird, wo die Riesen in die Menschenlande einfallen. An seiner Seite ausgerechnet Galva - die Kriegerin, welche Kinsch und seine Kumpanen im Wald grad so richtig aufgemischt hat.
Eine High Fantasy Quest, die definitiv Spaß macht. Launische Charaktere, magische Runen, kreative Kraftausdrücke, Frauenpower und ein geheimnisvoller Kater - mit frecher Zunge und einer gehörigen Portion Selbstironie berichtet Kinsch von seinem Abenteuer, welches ganz und gar nicht ungefährlich ist. Manchmal erzählt er auch auf seine schelmische Art von anderen Dingen, welche sich gekonnt in die Handlung einfügen und die Charaktere und deren Welt angenehm komplex gestalten. Und wer Lust hat, kann die Gefährten mit dem Finger auf der Landkarte im Buch begleiten - überaus praktisch.
So viel möchte ich gar nicht über den Inhalt verraten - es kommen immer mal neue Charaktere hinzu, manchmal sterben auch einige, vieles läuft schief, manches gut. Und zwischendurch läuft immer mal ein gewisser Kater durch die Szenen.
Verlust, Verrat, verdammt gutes Worldbuilding und ein Erzähler mir Hang zum Antihelden, der es faustdick nicht nur hinter den Ohren hat. Endlich mal wieder ein Buch, bei welchem ich mich aufs Köstlichste amüsiert habe und dessen Fortsetzung ich kaum erwarten kann.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Schauer und Bruch - ein Team wie Tag und Nacht

Bruch: Ein dunkler Ort
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Dieser Krimi aus Frank Goldammers Feder lebt von den aussergewöhnlichen Charakteren der beiden Ermittelnden, welche hier frisch zusammengewürfelt werden. Nicole Schauer, aus Hamburg nach Dresden versetzt, ...

Dieser Krimi aus Frank Goldammers Feder lebt von den aussergewöhnlichen Charakteren der beiden Ermittelnden, welche hier frisch zusammengewürfelt werden. Nicole Schauer, aus Hamburg nach Dresden versetzt, ist so schnell auf aggressive Hundertachtzig zu bringen wie Felix Bruch an der emotionalen Baseline rumdümpelt. Beide haben an Vergangenem zu knabbern, beide gehen unterschiedlich damit um. Und trotz - oder wegen - ihrer Eigenarten werden sie im Laufe des Romans zu einem erfolgreichen Team. Doch bis dahin ist es ein steiniger Weg. Nicht selten war ich genervt, wenn die beiden es nicht fertigbrachten, wie souveräne Erwachsene miteinander umzugehen. Dafür besitzt Felix Bruch zwischen seinen Aussetzern wiederum eine Beobachtungsgabe, welche ihresgleichen sucht.
Der Kriminalfall ist ebenfalls aussergewöhnlich und bietet zum Schluss einige Überraschungen. Ist ein verschwundenes Kind für sich genommen schon eine emotionale Belastung, kommt hier erschwerend hinzu, dass die Nachbarsfamilie, welche hilfreiche Hinweise liefern könnte, sich jedweder Zusammenarbeit verweigert, sogar regelrecht aggressiv auf gezielte Fragen der Polizei reagiert.
An sich ist der Roman ein sehr guter Krimi, lediglich diverse Aussetzer und Ausraster des Teams Schauer und Bruch haben meine Freude am Buch arg strapaziert, deren Verhalten wiederholt für von mir empfundene Längen gesorgt. Etwas verwunderlich, da der Autor ansonsten einen angenehm straffen und atmosphärischen Stil hat und die Handlung stetig vorantreibt. Nachdem sich das Team Schauer und Bruch besser spät als nie zusammengefunden hat wär ich beim nächsten Fall jedenfalls wieder mit dabei.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Tierisch gut

Das Strahlen des Herrn Helios
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Mord! Vor den Toren der Stadt wurde der Direktor eines Wanderzirkus gnadenlos hingerichtet, die Handschrift des Täters weist auf ein persönliches Motiv hin. Die Polizei bittet Privatermittler Skarabäus ...

Mord! Vor den Toren der Stadt wurde der Direktor eines Wanderzirkus gnadenlos hingerichtet, die Handschrift des Täters weist auf ein persönliches Motiv hin. Die Polizei bittet Privatermittler Skarabäus Lampe um Mithilfe - und siehe da, der vermeintliche Täter scheint eine falsche Fährte zu sein. Mithilfe seines jungen Assistenten entdeckt Skar, dass jedes Mitglied des Zirkus ein Motiv hatte, sich des Direktors zu entledigen. Doch wer war der Täter?
Wer Lust auf einen Krimi im klassischen Stil, aber im fantastischen Gewand hat kommt bei diesem Roman voll auf seine Kosten. Gewisse Ähnlichkeiten zu altbekannten Ermittlern wie Sherlock Holmes oder Hercule Poirot sind nicht ausgeschlossen, und dennoch bietet Skarabäus „Skar“ Lampe einen eigenstehenden Charakter, allein schon aufgrund seiner tierischen Besonderheiten.
Überhaupt trifft man im Roman ausschließlich auf anthropomorphe Charaktere mit teilweise faszinierenden Eigenschaften. Hinzu kommen so manche Erfindungen, von erstaunlich bis skurril, welche die Autorin sich für diese Welt ausgedacht hat und die Erzählung so besonders machen.
Mich haben vor allem das Setting sowie die vielen Details dieser Welt überzeugen können, manche Dinge sind einfach zum Schmunzeln gut. Auch die vielen Charaktere mit ihren jeweiligen, artbedingten Eigenschaften machen einfach Laune oder z. B. wie die Polizei ihr Geldproblem meistert. Als kleines Extra bekommt man im Buch noch eine Karte der Stadt, in welcher die verschiedenen Viertel sowie wichtige Stationen eingetragen sind.
Ein tierisch unterhaltsamer Krimi - und definitiv nicht meine letzte Begegnung mit Skarakäus Lampe und seinem Assistenten Teddy.

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Ausgefallenes Diebes-Team mit faszinierenden Ideen

Shadow Thieves – Der Schatz des Magiers
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Die Shadow Thieves - eine Gruppe besonderer Kinder, welche sich für eine hochgefährliche Aufgabe zusammenfindet. Ihr Auftrag lautet, den bestbewachten Schatz des größten Magiers zu stehlen.
Kevin Sands ...

Die Shadow Thieves - eine Gruppe besonderer Kinder, welche sich für eine hochgefährliche Aufgabe zusammenfindet. Ihr Auftrag lautet, den bestbewachten Schatz des größten Magiers zu stehlen.
Kevin Sands hat eine Gruppe Kinder zu einem Team zusammengewürfelt, welche ein wenig an die Krähen des Grischaverse erinnert, nur ein paar Jahre jünger. Es gibt hier einen professionellen Bluffer, eine Akrobatin, einen Wissensbeschaffer, eine Kletterkünstlerin und jemanden mit den richtigen Beziehungen. Während die Kinder nach und nach als Team zusammenwachsen und lernen, einander zu ergänzen, schält sich die magische Komponente der Welt heraus, welche auf einer uralten Legende von Füchsin und Bärin aufbaut.
Story und Worldbuilding sind hervorragend komplex gestaltet. Es gib jede Menge fantastische Ideen, pfiffige Einfälle und gefährliche Abenteuer. Und natürlich ist es mit dem Diebstahl im Haus des Magiers noch längst nicht getan - im Gegenteil, danach geht das Abenteuer für die Kinder erst so richtig los. Und nicht immer läuft es wie geplant. Wobei grad Callans Bluffer-Pläne ihren ganz besonderen Reiz haben.
Ein faszinierendes Abenteuer mit ganz besonderen Charakteren und einer magischen Legende, die realer ist, als zunächst gedacht.

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