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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2025

Solider Krimi mit Polarkreis-Atmosphäre

Blutbuße. Ein Fall für Hanna Ahlander
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Im dritten Fall von Hanna Ahlander wird erneut am Polarkreis ermittelt. Dieses Mal bildet ein verlassenes Berghotel die zentrale Kulisse – ein Ort, der seinen einstigen Glanz längst verloren hat und vor ...

Im dritten Fall von Hanna Ahlander wird erneut am Polarkreis ermittelt. Dieses Mal bildet ein verlassenes Berghotel die zentrale Kulisse – ein Ort, der seinen einstigen Glanz längst verloren hat und vor dem Abriss steht. Die ambitionierte Charlotte plant, an dieser Stelle ein Luxushotel zu errichten, um den früheren Ruhm wieder aufleben zu lassen. Doch wie zu erwarten, kommt alles anders.

Hanna und ihr Kollege Daniel untersuchen gemeinsam einen blutigen Mordfall. Steht das Hotel im Mittelpunkt des Verbrechens? Handelt es sich um Rache oder geht es doch um Geld? Vielschichtige Motive und zahlreiche Verdächtige werden nach und nach beleuchtet.

Wie gewohnt schreibt Viveca Sten spannend, flüssig und mit viel Einfühlungsvermögen. Allerdings weist dieser Band stellenweise kleinere Längen auf. Der Titel „Blutbuße“ deutet bereits an, dass Rache eine zentrale Rolle spielt – ausgelöst durch ein Verbrechen, das viele Jahre zurückliegt. Obwohl die Täter von damals längst tot sind, wirkt die Tat weiterhin auf die nachfolgenden Generationen ein. In geschickt eingebetteten Rückblicken erfahren die Leser, was 1973 geschah, und werden so immer tiefer in die Geschichte hineingezogen.

Auch das Privatleben der Protagonisten wird erneut thematisiert. Daniel erlebt Spannungen mit seiner Freundin und dem gemeinsamen Kind, während Hanna versucht, ihre Gefühle für Daniel zu unterdrücken – mit mäßigem Erfolg.
Am Ende gerät Hanna in eine Extremsituation, die den Fall schließlich zu einem Abschluss bringt.
Hervorragend gelesen wird das Hörbuch wieder von Vera Teltz.

Fazit:
Der dritte Band fällt etwas schwächer aus als seine Vorgänger, bleibt jedoch ein solider Krimi mit Polarkreis-Atmosphäre und einer packenden Geschichte.

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Veröffentlicht am 23.01.2025

Blut, Spannung, Verwirrung bis zur letzten Seite!

The Twenty
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Wow, was für ein Ritt! Schon auf den ersten Seiten geht’s direkt zur Sache – pure Spannung. Fünf Leichen, alle nummeriert und in ganz unterschiedlichem Zustand. Schnell wird klar: Der Täter zählt einen ...

Wow, was für ein Ritt! Schon auf den ersten Seiten geht’s direkt zur Sache – pure Spannung. Fünf Leichen, alle nummeriert und in ganz unterschiedlichem Zustand. Schnell wird klar: Der Täter zählt einen Countdown runter.

Die Hauptfiguren Adam Bishop, Dr. Romilly Cole sowie Jamie und seine Frau Pippa sind echt großartig ausgearbeitet. Mit all ihren Stärken, Schwächen, Ängsten und kleinen Eigenheiten ziehen sie einen total in ihren Bann. Nach und nach kommen dunkle Geheimnisse ans Licht, und trotzdem bleibt bis zum Schluss einiges offen.

Das Buch liefert bis zur letzten Seite Blut, Spannung, Verwirrung und die große Frage: Wie zur Hölle soll das alles aufgelöst werden? Ich will nicht zu viel verraten, um niemandem die Spannung zu nehmen, aber eins kann ich sagen: Der Thriller ist der Hammer! Die kurzen, knackigen Kapitel sorgen dafür, dass man förmlich durch die Seiten fliegt. Mir ist es echt schwergefallen, das Buch aus der Hand zu legen.

Mein Fazit: Wer auf blutige, spannende und wendungsreiche Storys steht, wird hier absolut auf seine Kosten kommen!

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Veröffentlicht am 14.01.2025

Ein wundervolles Buch voller Tiefe und Inspiration

Die Mitternachtsbibliothek
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Nora möchte ihr Leben beenden, doch statt zu sterben, landet sie in der Mitternachtsbibliothek. Dort begegnet sie einer vertrauten Person, die sie bei ihren Reisen durch alternative Leben begleitet. Nora ...

Nora möchte ihr Leben beenden, doch statt zu sterben, landet sie in der Mitternachtsbibliothek. Dort begegnet sie einer vertrauten Person, die sie bei ihren Reisen durch alternative Leben begleitet. Nora erhält die Chance, das perfekte Leben zu finden – und solange sie sucht, bleibt sie am Leben.

Zunächst ist Nora verzweifelt, depressiv und möchte sich nicht auf die Paralleluniversen einlassen. Doch sie hat keine Wahl. Sie taucht in Leben ein, die möglich gewesen wären, hätte sie andere Entscheidungen getroffen. Wäre sie beim Schwimmen geblieben, wäre sie Olympiasiegerin geworden. Hätte sie sich der Musik gewidmet, wäre sie ein Rockstar, eine Pub-Besitzerin, eine Mutter, eine Philosophin – oder etwas ganz anderes. Die Möglichkeiten scheinen endlos.

Matt Haig lädt uns dazu ein, über unsere eigenen Entscheidungen nachzudenken: Was wäre, wenn wir einen anderen Beruf gewählt hätten? Was wäre, wenn wir uns für eine andere Beziehung entschieden hätten? Letztendlich sind wir alle die Summe unserer Entscheidungen. Mit viel Empathie und ohne belehrenden Ton führt uns Haig durch Noras bewegende Geschichte. Sie ist mal traurig, mal humorvoll und führt schließlich zu einer tiefgreifenden Erkenntnis.
Die Botschaft: Lebt euer Leben und macht das Beste daraus. Es bringt nichts, sich ein anderes Leben zu wünschen – nutzt die Möglichkeiten, die euch euer jetziges Leben bietet.

Fazit:
Ein wundervolles Buch voller Tiefe und Inspiration. Leise und einfühlsam geschrieben, mit einer zauberhaften Story-Idee, die brillant umgesetzt wurde.

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Veröffentlicht am 11.01.2025

Absolute Leseempfehlung - Spannend, vielschichtig, eindrücklich und einfach klasse!

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Ist ein Re-Read als Hörbuch ein Re-Hear? Keine Ahnung, die Trilogie habe ich 2009 gelesen und da nun die „Nachfolger“ da sind (geschrieben von Karin Smirnoff), wollte ich mein Wissen noch mal auffrischen.

Was ...

Ist ein Re-Read als Hörbuch ein Re-Hear? Keine Ahnung, die Trilogie habe ich 2009 gelesen und da nun die „Nachfolger“ da sind (geschrieben von Karin Smirnoff), wollte ich mein Wissen noch mal auffrischen.

Was soll ich sagen, das Buch hat mich genauso begeistert wie schon damals. Beim Hören der ungekürzten Lesung durch Dietmar Wunder, kam die Erinnerung schnell wieder. Einiges hatte ich nicht mehr so präsent und so hat mich Teil 1 nochmal begeistert.

Die Story ist vielschichtig, es geht um Missbrauch, sexuelle Gewalt, Mord, seelische Gewalt, Faschismus und vieles dunkles mehr. Wer da getriggert wird, sollte aufpassen.

Das Buch beginnt sanft und leise, seit 42 Jahren tauchen zum Geburtstag des inzwischen 82-jährigen Henrik Bilder mit gepressten Blumen auf. Er glaubt, die sind vom Mörder seiner Nichte. Da die Leiche von Harriet nie gefunden wurde engagiert Henrik den Journalisten Mikael.
Immer tiefer gerät Mikael bei den Recherchen in die Geheimnisse der Familie Vanger ein. Unterstützt wird er dabei von Lisbeth, einer jungen Frau mit düsterer Vergangenheit.

Es gibt einige Unterschiedlich Geschichten innerhalt der Story, Mikael und seine Auszeit nach einer verpatzen Recherche, Lisbeth die unter Vormundschaft steht, die Suche nach Harriet und die grausame Geschichte von Henriks Bruder und Neffen.

Larssons Schreibstil ist besonders, das Tempo und die Spannung steigern sich und ab der Mitte des Buches hält man schier den Atem an und denkt, das kann doch alles nicht wahr sein. Und es wird noch spannender. Am Ende werden einige Geschichten aufgelöst, andere bleiben noch im Dunkeln.

Dietmar Wunder (Synchronstimme von Daniel Craig) liest das Buch für meinen Geschmack hervorragend. Stimmungen, Spannung und Emotionen werden bestens transportiert.

Fazit:
Auch wenn das Buch bereits 2006 erschienen ist, nehmt es nochmal aus eurem Schrank und gönnt ihm einen Re-Read. Den jüngeren hier gebe ich das als absolute Leseempfehlung mit. Spannend, vielschichtig, eindrücklich und einfach klasse!

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Veröffentlicht am 11.01.2025

Locker, spannend und voller Wendungen

Forsberg und die Schatten von Trollhättan
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Das verschwundene Mädchen ist schon der vierte Fall für Forsberg und sein Team, und auch diesmal startet die Geschichte eher gemächlich – ganz klassisch für die Reihe. Forsberg wird auf einen vermeintlichen ...

Das verschwundene Mädchen ist schon der vierte Fall für Forsberg und sein Team, und auch diesmal startet die Geschichte eher gemächlich – ganz klassisch für die Reihe. Forsberg wird auf einen vermeintlichen Selbstmord angesetzt, doch ziemlich schnell wird klar: a) Das war kein Selbstmord und b) da kommt noch viel mehr auf uns zu.

Tomasson versteht es einfach, die Spannung Stück für Stück anzuziehen. Ehe man sich versieht, steckt man mitten in mehreren scheinbar unabhängigen Fällen: Der Mord an einem Dozenten, eine 22 Jahre alte Vergewaltigung und die Entführung von Lea, Forsbergs Geliebter. Die Story verwebt diese Handlungsstränge meisterhaft, und schon bald wird einem als Leser klar – alles hängt zusammen.

Der Schreibstil ist gewohnt spannend und super flüssig. Allerdings ist die Story ziemlich komplex, also nichts für nebenbei. Idealerweise kennt man auch die drei vorherigen Bände, weil Forsbergs Teamdynamik und sein Privatleben hier eine größere Rolle spielen.

Und dann der Knaller am Ende: Forsberg gerät selbst unter Verdacht und schmeißt alle seine Prinzipien über Bord. Ob das gut ausgeht?

Fazit: Spannend, mit dem typischen Göteborg-Schären-Feeling, aber für mich nicht ganz so stark wie die Vorgänger. Trotzdem absolut lesenswert – klare Empfehlung!

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