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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2025

Düster, spannend, brutal, manchmal sogar richtig schockierend

Ever & After, Band 1 - Der schlafende Prinz
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Märchen ... wann habe ich eigentlich das letzte Mal eines gelesen?

Und überhaupt: Romantasy? Ist das wirklich was für mich? Wie soll das funktionieren? Kann mich eine Märchenadaption überhaupt begeistern?

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Märchen ... wann habe ich eigentlich das letzte Mal eines gelesen?

Und überhaupt: Romantasy? Ist das wirklich was für mich? Wie soll das funktionieren? Kann mich eine Märchenadaption überhaupt begeistern?

All diese Fragen gingen mir durch den Kopf, bevor ich zu diesem Buch gegriffen habe. Doch so viele waren begeistert – also dachte ich mir: Warum nicht? Ab ins Abenteuer und ein neues Genre ausprobiert. Und was soll ich sagen? Ich fand es großartig!

Warum gab es zu meiner (Jugend-)Zeit eigentlich nicht schon solche Bücher?

Worum geht’s? Rain, die Hauptfigur, ist eine Nachfahrin von Schneewittchen. Sie wächst mit dem festen Glauben auf, dass die Märchenfamilien etwas Besseres sind und dass eines Tages eine Prophezeiung Erlösung bringen wird. Diese besagt, dass ein schlafender Prinz durch den Kuss einer 18-jährigen Nachfahrin wieder zum Leben erweckt werden soll.

Doch Rain hält nicht viel von diesem ganzen Märchenkram – und schon gar nicht davon, sich für eine Prophezeiung zu opfern. Anfangs wirkt sie wie eine typische, sture und etwas nervige Teenagerin ...

Aber natürlich kommt es, wie es kommen muss: Rain küsst den Prinzen – und damit nimmt das Chaos seinen Lauf. Brutale Ereignisse überschlagen sich, Prüfungen müssen bestanden werden, und Rain zieht gemeinsam mit anderen Nachkommen aus Märchenfamilien los, um sich diesen Herausforderungen zu stellen.

Das Buch hat mich absolut gefesselt. Es tauchen viele Märchenfiguren auf – bekannte und weniger bekannte – und das Ganze ist alles andere als eine seichte Disney-Version. Düster, spannend, brutal, manchmal sogar richtig schockierend – aber genau das macht den Reiz aus. Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet. Einige habe ich sofort ins Herz geschlossen, andere hätte ich am liebsten aus der Geschichte geschubst – aber genau das liebe ich an gut geschriebenen Figuren.

Das Ende? Ein fieser Cliffhanger! Zum Glück sind die Folgebände bereits erschienen.

Fazit:
Wer Lust auf etwas Neues hat und sich an die düsteren Grimmschen Märchen erinnert, wird diese Adaption lieben. Mich jedenfalls hat sie vollkommen überzeugt – und Rain sowie die anderen Charaktere werde ich so schnell nicht vergessen.

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Veröffentlicht am 05.07.2025

Ein warmes und wundervolles Buch

Der kleine Bubu. Mittagsschlaf ganz schnell und fix? Der Bubu, der kennt alle Tricks!
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Wo sind die Bubus, also ehrlich, so einen kuscheligen weichen Bubu, der einen ins Bett bringt, das wäre doch toll 😊

Eltern, Großeltern, Tanten und alle die jemals versucht haben Kinder die nicht schlafen ...

Wo sind die Bubus, also ehrlich, so einen kuscheligen weichen Bubu, der einen ins Bett bringt, das wäre doch toll 😊

Eltern, Großeltern, Tanten und alle die jemals versucht haben Kinder die nicht schlafen wollen zum Mittagsschlaf zu bewegen, die würden sich über die Unterstützung der Bubus freuen. Der große Bubu bringt die Großen ins Bett, ganz easy, denn wer von den Erwachsenen genießt es nicht sich mittags mal ein Stündchen aufs Ohr zu legen.

Der kleine Bubu kümmert sich um die Kleinen und das ist manchmal keine leichte Aufgabe. Da wird lieber getobt, gespielt und Rabatz gemacht. Das Buch ist wahnsinnig toll illustriert und ich als großer Mensch habe die Kleinigkeiten gefeiert, da gibt es zum Beispiel die Oma. Da liegen die Platten von Queen und Pink Floyd neben dem Plattenspieler. Klar, den Kids egal, aber für uns Große eine kleine Entdeckung mit Augenzwinkern.

Fazit:
Ein warmes und wundervolles Buch mit so liebevollen und detailreichen Illustrationen, dass man wirklich immer wieder neues entdeckt. Der mitlesende 4-jährige fands cool - was will man mehr.

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Veröffentlicht am 26.06.2025

Ein Buch wie Zuckerwatte: leicht, weich, süß

Wie die Schweden das Träumen erfanden
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Ich bin bekennender Schweden-Fan und liebe schwedische Krimis.

Wer Jonas Jonasson kennt, weiß zwar, dass seine Bücher keine Krimis sind – und doch haben sie einen festen Platz in meinem Herzen. Seine ...

Ich bin bekennender Schweden-Fan und liebe schwedische Krimis.

Wer Jonas Jonasson kennt, weiß zwar, dass seine Bücher keine Krimis sind – und doch haben sie einen festen Platz in meinem Herzen. Seine Figuren sind herrlich schwedisch: schräg, skurril, individuell und zugleich getragen von einem tiefen Sinn für Gemeinschaft, Freundschaft und einem ganz besonderen Humor.

Worum geht’s?
Der deutsche Bettenhersteller Traumbett ist weltweit erfolgreich – nur in Schweden nicht. Das soll sich ändern. Also begibt sich der Eigentümer auf die Suche nach einem geeigneten Standort im hohen Norden. Und genau hier beginnt die chaotisch-wunderbare Geschichte:

Halstaholm, ein kleines, vom Aussterben bedrohtes Dorf irgendwo im schwedischen Hinterland, sieht seine große Chance. Die alte Reifenfabrik steht leer, und die neue Bürgermeisterin setzt alles daran, Traumbett dorthin zu locken.
Was folgt, ist ein Feuerwerk an absurden, kreativen und urkomischen Aktionen. Das ganze Dorf wird mobilisiert: Rentner schrubben Hauswände, Häuser fliegen in die Luft, es wird gelogen, dass sich die Balken biegen – aber stets mit Herz, Humor und dem Ziel, gemeinsam etwas zu bewegen.

Es ist ein Vergnügen, diese schräge Geschichte zu lesen oder zu hören. Der Stil ist flott, witzig und unterhaltsam. Nur das Ende wirkt im Vergleich etwas schwächer – aber das fällt kaum ins Gewicht. Besonders empfehlenswert ist das Hörbuch, wunderbar gelesen von Shenja Lacher – perfekt für einen entspannten Nachmittag.

Fazit:
Ein Buch wie Zuckerwatte: leicht, weich, süß – und voller Energie. Eine Geschichte über Tatkraft, Zusammenhalt und die besondere Freundschaft zwischen Deutschland und Schweden. Kurz, kurzweilig und einfach liebenswert. Ich habe es sehr gemocht.

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Veröffentlicht am 23.06.2025

Spannender Reihenauftakt mit starken, vielschichtigen Figuren

Die Sehenden und die Toten
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Kommissarin Carla Seidl hat die Hamburger Mordkommission hinter sich gelassen und ist ins beschauliche Wendland gezogen. Dort will sie gemeinsam mit ihrer Tochter einen Neuanfang wagen. Ein Schritt, der ...

Kommissarin Carla Seidl hat die Hamburger Mordkommission hinter sich gelassen und ist ins beschauliche Wendland gezogen. Dort will sie gemeinsam mit ihrer Tochter einen Neuanfang wagen. Ein Schritt, der dringend nötig scheint – denn Seidl trägt schwer an den Schatten ihrer Vergangenheit. Nach und nach erfahren wir mehr über das, was sie belastet. Auch ihre Tochter Lana hat mit eigenen Traumata zu kämpfen.

Doch für Aufarbeitung bleibt kaum Zeit: Seidl wird in einen mysteriösen Mordfall hineingezogen. Die Leiche eines jungen Mannes wird unter ungewöhnlichen Umständen aufgefunden, und die Ermittlungen führen in viele verschiedene Richtungen. Dabei begegnen wir einer Reihe skurriler Figuren – liebevoll ausgearbeitet, manchmal zum Schmunzeln, manchmal einfach nur unangenehm.

Die Hauptfiguren sind authentisch und glaubwürdig gezeichnet. Carla Seidl ist kantig, manchmal schwierig – eine Ermittlerin mit Ecken und Kanten, die nicht immer hilfreich sind. Ihre Tochter Lana, hochsensibel und klug, aber innerlich zerrissen, steigt ebenfalls in die Ermittlungen ein. Eine explosive Mischung – kann das gutgehen?

Immer wieder tauchen neue Verdächtige auf, immer mehr Widersprüche rund um das Opfer kommen ans Licht – doch ein stimmiges Gesamtbild will sich lange nicht ergeben. Die Spannung bleibt durchgehend hoch und entlädt sich in einem stimmigen, überraschenden Finale, das die meisten Fragen klärt. Manche jedoch bleiben offen – insbesondere, was Carla und Lana betrifft. Zum Glück gibt es bereits Band zwei, denn ich will unbedingt mehr von dieser Ermittlerin lesen!

Fazit:
Ein spannender Reihenauftakt mit starken, vielschichtigen Figuren und einem durchgängig hohen Spannungsbogen. Die norddeutsche Kulisse ist atmosphärisch und passt hervorragend zur Geschichte.

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Veröffentlicht am 11.06.2025

Packender Thriller mit origineller Idee

Locked in
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Locked-in-Syndrom – eine Vorstellung, die mich zutiefst erschüttert: Gefangen im eigenen Körper, bei vollem Bewusstsein, aber unfähig, mit der Außenwelt zu kommunizieren. Genau dieses beklemmende Szenario ...

Locked-in-Syndrom – eine Vorstellung, die mich zutiefst erschüttert: Gefangen im eigenen Körper, bei vollem Bewusstsein, aber unfähig, mit der Außenwelt zu kommunizieren. Genau dieses beklemmende Szenario bildet die Grundlage für Fabers fesselnden Thriller.

Der Neurologe Dr. Theo Linde beschäftigt sich beruflich mit dem Locked-in-Syndrom und wird plötzlich selbst Teil eines Kriminalfalls: Ermittler Maertens bittet ihn um Unterstützung, nachdem er während einer Verfolgungsjagd den Hauptverdächtigen angeschossen hat – dieser liegt nun im Krankenhaus und ist aufgrund seiner Verletzungen locked-in.

Die Handlung entfaltet sich durch wechselnde Perspektiven: Mal begleiten wir den Ermittler Maertens, dann wieder Dr. Linde oder eines der Entführungsopfer. Diese Perspektivwechsel halten die Spannung hoch und sorgen für ständige neue Einblicke. Doch nichts ist, wie es zunächst scheint – die Geschichte nimmt immer wieder unerwartete Wendungen und zwingt die Lesenden, aufmerksam zu bleiben. Definitiv kein Buch für zwischendurch!

Manchmal wirkte die Handlung etwas überfrachtet – hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen. Dennoch: Die Spannung bleibt konstant hoch, man weiß oft nicht, wem man trauen kann, und auch die Protagonisten sind keine klassischen Sympathieträger. Aber genau das macht den Reiz aus. Das Ende bringt schließlich alle Fäden zusammen – und die Auflösung hat es in sich.

Fazit:
Ein packender Thriller mit origineller Idee, zahlreichen Plot Twists und einem Finale, das überrascht. Wer sich auf diese Geschichte einlässt, wird bestens unterhalten.

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