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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2024

Nichts ist wie es scheint...

Die Verlierer
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"Die Verlierer" ist ein äußerst passender Titel für das Buch von Petra Hammesfahr. Verlierer sind die Kinder, die Erwachsenen, die Väter... je nach Sichtweise alle in diesem Werk. Die Geschichte wird aus ...

"Die Verlierer" ist ein äußerst passender Titel für das Buch von Petra Hammesfahr. Verlierer sind die Kinder, die Erwachsenen, die Väter... je nach Sichtweise alle in diesem Werk. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und gewährt dem Leser stets neue Einblicke in das Geschehen. Spannende Wendungen und Überraschungen erwarten den Leser, und nichts scheint so zu sein, wie man vermutet.

Tiefgründigkeit sowie tiefe Einblicke in die Seelen der Protagonisten und Spannung begleiten den Leser durch das Buch, und eine wirklich überraschende Wendung bringt uns Carli. Petra Hammesfahr verspricht keine rasante Action, sondern konzentriert sich vielmehr auf die Psychologie der Täter: Warum tun die Protagonisten, was sie tun? Carli begeht fragwürdige Handlungen, dennoch kann man Verständnis für das Verhalten aufbringen.

Der Sprecher, Frank Stieren, macht die ungekürzte Lesung zu einem echten Hörerlebnis. Seine angenehme Stimme mit viel Emotionalität trifft den Ton jeder Figur im Buch treffend.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Wohlfühl-Krimi mit besonderem Charme

Trüffelgold
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Der erste Fall für die Pariser Kommissarin, die sich gerade eine Auszeit genommen hat, führt sie auf den Hof ihrer Großmutter, wo sie von einem zauberhaften Familienanhang begrüßt wird. Neben ihrer Großtante ...

Der erste Fall für die Pariser Kommissarin, die sich gerade eine Auszeit genommen hat, führt sie auf den Hof ihrer Großmutter, wo sie von einem zauberhaften Familienanhang begrüßt wird. Neben ihrer Großtante Leonie gibt es den wortkargen George, der Tiere mehr als Menschen mag, und natürlich das Hängebauchschwein. Die Charaktere werden wunderbar beschrieben und lebendig vor Augen geführt, sodass man sich fühlt, als säße man gemeinsam mit den Protagonisten im Hof.

Der Roman bietet nicht nur spannende Ermittlungen, sondern auch eine Fülle kulinarischer Genüsse. Nebenbei wird gut gegessen, gekocht und gebacken, was den Krimi zu einem kulinarischen Erlebnis macht.

Marie wird direkt in den Fall hineingezogen, obwohl er nicht ihrer ist. Ihr Freund aus Kindertagen gerät unter Verdacht, ihre Freundin verliert ihren Verlobten, und auch sie selbst schwebt in Gefahr. Die Handlung ist gut durchdacht und lässt den Leser bis zum Schluss mitfiebern.

Alles in allem bietet das Buch gute Unterhaltung, ist lebendig geschrieben und nicht so leicht durchschaubar. Die Spannung steht nicht immer im Vordergrund, was jedoch dem Charme dieses Wohlfühl-Krimis keinen Abbruch tut

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Wie ein Kurzurlaub im eigenen Wohnzimmer

Die Rosenholzvilla
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Die Rosenholzvilla entfaltet eine fesselnde Familiensaga, die vorwiegend im malerischen Tessin angesiedelt ist. Unter dem faszinierenden Panorama und dem südländischen Ambiente werden Familiengeheimnisse ...

Die Rosenholzvilla entfaltet eine fesselnde Familiensaga, die vorwiegend im malerischen Tessin angesiedelt ist. Unter dem faszinierenden Panorama und dem südländischen Ambiente werden Familiengeheimnisse enthüllt, alte Wunden aufgerissen und neue Bindungen geknüpft.
Das Setting, geprägt von Musik und dem Kunsthandwerk des Instrumentenbaus, versetzt den Leser förmlich in einen Kurzurlaub direkt in das heimische Wohnzimmer. Die bildhafte Darstellung der Landschaft, der kulinarischen Genüsse und der Werkstatt vermittelt dem Leser das Gefühl, selbst ein Besucher zu sein.
Tabea Bachs Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich, was zu einem angenehmen Leseerlebnis beiträgt. Zwar mag es sich nicht um anspruchsvolle Literatur handeln, jedoch eignet sich das Buch hervorragend für kurzweilige Lesestunden. Die offene Schlussgestaltung lässt den Leser gespannt darauf warten, was in den folgenden Teilen geschehen wird, da noch einige Fragen unbeantwortet bleiben.

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Veröffentlicht am 14.02.2024

Mitreißende Familiensaga im historischen Hamburg

Elbleuchten
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"Elbleuchten" von Miriam Georg ist eine mitreißende Familiensaga, die vor 130 Jahren im pulsierenden Hamburg spielt. Der Leser wird entführt auf eine fesselnde Reise in eine vergangene Ära, in der die ...

"Elbleuchten" von Miriam Georg ist eine mitreißende Familiensaga, die vor 130 Jahren im pulsierenden Hamburg spielt. Der Leser wird entführt auf eine fesselnde Reise in eine vergangene Ära, in der die Reederfamilien die Stadt beherrschten und das Leben im Gängeviertel von Armut und Elend geprägt ist.
Im Zentrum der Geschichte stehen Lily Karsten und Jo Bolten, zwei Menschen aus unterschiedlichen Welten, deren Schicksale untrennbar miteinander verbunden sind. Lily, die Tochter einer angesehenen Reederfamilie, und Jo, der aus dem düsteren Gängeviertel stammt und nun im Hafen arbeitet, begegnen sich in einer Zeit, in der gesellschaftliche Unterschiede unüberwindbar scheinen.
Georg versteht es meisterhaft, die Atmosphäre des historischen Hamburgs einzufangen. Der Leser spürt förmlich den Dreck und den Gestank der engen Gassen des Gängeviertels, während er gleichzeitig die Pracht und den Glanz der Villen an der Bellevue erlebt. Die Autorin beschreibt detailreich das Leben in dieser Zeit, von den opulenten Gesellschaftsveranstaltungen der Reeder bis hin zu den harten Arbeitsbedingungen der Hafenarbeiter.
"Elbleuchten" ist nicht nur eine fesselnde Familiensaga, sondern auch eine Liebeserklärung an das historische Hamburg. Miriam Georgs packender Schreibstil und ihre lebendigen Figuren machen dieses Buch zu einem unvergesslichen Leseerlebnis, das noch lange nachklingt. Wer sich für historische Romane und packende Liebesgeschichten begeistert, wird "Elbleuchten" lieben.

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Veröffentlicht am 28.01.2025

Faszinierende Reise ins Mittelalter

Helden
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Jacob, der Fuchs, der im ersten Teil des Mittelalter-Romans nur knapp dem Tod entkommen ist, begibt sich auf eine Schiffsreise, die anders endet als erwartet. Er schafft es, sich an die englische Küste ...

Jacob, der Fuchs, der im ersten Teil des Mittelalter-Romans nur knapp dem Tod entkommen ist, begibt sich auf eine Schiffsreise, die anders endet als erwartet. Er schafft es, sich an die englische Küste zu retten und landet mitten im zweiten Krieg. Schätzing erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, sodass wir nach und nach die Ereignisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Zeitebenen erleben.

Wie immer ist das Buch hervorragend recherchiert: Wir werden Zeugen der englischen Geschichte im 13. Jahrhundert und erleben, wie sich Handel und Geldwesen entwickeln. Es ist ein Eintauchen in ein Zeitalter der Veränderung – mit all seinen Herausforderungen und Erleichterungen. Neben dem historischen Wissen, das man quasi nebenbei aufsaugt, sorgt Schätzings besondere Sprache dafür, dass die Bilder im Kopf so lebendig werden, als wäre man live dabei.

Die Erzählweise des Romans ist episch, wortgewaltig, humorvoll und lebendig, allerdings auch stellenweise ausschweifend und langatmig. Eine Straffung an manchen Stellen hätte dem Werk meiner Meinung nach gutgetan.
Der Einstieg in die Geschichte erfordert Geduld: Viele Charaktere tauchen auf, und der Schreibstil sowie die gelegentliche Nutzung von Latein können anfangs verwirrend wirken. Doch wer sich darauf einlässt, wird belohnt.

Fazit: Wer historische Romane liebt, kann sich auf eine faszinierende Reise ins Mittelalter freuen – detailreich recherchiert, mit allen Facetten dieser Epoche. Trotz einiger Längen bleibt das Buch absolut lesenswert.

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