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Veröffentlicht am 15.04.2019

Ein wichtiges Buch zum Thema Autismus

Ein Tor zu eurer Welt
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Das Buch ist die Autobiografie des Autoren Aaron Wahls. Er berichtet davon, wie er früher als anders und merkwürdig bezeichnet wurde. Mobbing und Ausgrenzung gehörten zu seinem Alltag dazu - für ihn ist ...

Das Buch ist die Autobiografie des Autoren Aaron Wahls. Er berichtet davon, wie er früher als anders und merkwürdig bezeichnet wurde. Mobbing und Ausgrenzung gehörten zu seinem Alltag dazu - für ihn ist die Welt eine andere. Gefühle sind ihm oftmals fremd und so fällt es ihm schwer, diese bei anderen zu erkennen und zuzuordnen. Schnell wird er von Therapeut zu Therapeut gereicht und erhält schließlich die Stempel "hoffnungsloser Fall" oder auch "nicht in der Lage zu arbeiten"... Es ist ein Teufelskreis aus dem es keinen Ausweg zu scheinen gibt. Doch dann, endlich, erkennt man was los ist. Die Diagnose: Asperger-Autismus. Und so stößt er durch seine Therapeutin auf die PEM Methode. Sie soll ihm dabei helfen, Gefühle zu erkennen und die eigenen zu akzeptieren. Um auch anderen Menschen mit Autismus zu helfen, gründet er das Projekt PEM Autism. So entstand auch dieses Buch, denn es soll Mut machen und anderen zeigen, was Autismus ist und was es bedeutet. Beide Seiten sollen von diesem Buch profitieren.

Mit einer sehr lockeren Art beschreibt Aaron Wahl all die Dinge, die ihm widerfahren sind. Der ständige Selbstzweifel sowie die Unsicherheit werden auf den Seiten sehr deutlich aber auch ohne mit dem Zeigefinger zu zeigen erläutert. Man fühlt sich nicht schlecht als Leser oder hat das Gefühl der Autor sähe einen vorwurfsvoll an, sondern viel mehr möchte er einfach seine Geschichte erzählen und den Lesern Mut machen. Mut, sich dem Thema Autismus zu öffnen und so mehr darüber zu erfahren. Und dies hat er definitiv geschafft, denn ich sitze bereits an einem Beitrag zum Thema Autismus und Literatur. Das Buch regt zum nachdenken an und ist dazu noch sehr informativ. Ich denke ich habe durch meine Ausbildung ein solides Grundwissen über Autismus, aber mal das Leben eines Autisten in den eigenen Worten zu lesen, fand ich sehr hilfreich.

Es ist interessant zu sehen, wie er es schafft mit einem sehr klaren Schreibstil so viele Gefühle an den Leser zu bringen. Manchmal musste ich schmunzeln, manchmal war ich echt geschockt und traurig. Aber es geht ja nun mal auch um Gefühle und die hat er alle in diesem Buch vereint. Selbst die Emotionen, die er früher nicht fühlen konnte, schafft er dem Leser zu vermitteln. Echt klasse!
Hier wird einem schnell bewusst, wie gut wir es eigentlich haben - wenn man sieht wie so manche Menschen mit Autisten umgehen und sie behandeln. Sein Leben war definitiv alles andere als einfach und ich ziehe meinen Hut vor all dem Mut und der Stärke... auch so offen über all dies zu sprechen erfordert viel Tapferkeit.

Das Buch selber ist in sechs Abschnitte unterteilt, die sich einer bestimmten Emotion widmen. Zum Beispiel Trauer, Angst oder Ekel. Was ich daran aber besonders spannend fand, waren die Einleitungen zu den Abschnitten. Sie beinhalten eine Erklärung zu der jeweilen Emotion. Diese Idee fand ich spannend und sehr lehrreich, denn Emotionen sind ein sehr umfangreiches und komplexes Thema.

Auch die Stimmen anderer wie z.B. die seiner Schwester erhalten eigene Abschnitte - wodurch das Ganze noch echter wirkt. Es vertieft die Geschehnisse noch mal zusätzlich und bestärkt was Aaron Wahl erzählen möchte.

Es ist kein Buch in dem er abrechnet mit all den Menschen, die ihm Leid angetan haben. Es ist eine Erzählung seines Lebens mit all den Höhen und Tiefen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er jemanden aus seiner Vergangenheit damit etwas heimzahlen will, sondern viel mehr möchte er einfach allen klar machen, wie wichtig ein respektvoller Umgang miteinander ist. Auch wenn er schon mal direkt und deutlich wird in seiner Sprache, was ich aber sehr gut finde.

Fazit
Ein Tor zu eurer Welt ist eine gelungene Autobiografie, die dazu noch sehr lehrreich ist und einem Autismus ein ganzes Stück näher bringen kann - auch auf der emotionalen Basis, welche für Autisten ja oft schwierig ist. Aaron Wahl schafft es, das Thema Autismus nicht trocken zu behandeln sondern fesselt den Leser durch knallharte Fakten, Erlebnisse und auch Gefühle. Es regt zum nachdenken an und ist zeitgleich informativ. Das Thema Autismus aus der Sicht eines Autisten zu erleben ist wirklich interessant und sollte sich jeder mal anschauen, denn es zeigt wie das Leben mit dieser Erkrankung wirklich ist. Was man tun kann und wie man als Nicht-Autist helfen kann. Ein gelungenes Werk, welches ich euch empfehlen kann!

Veröffentlicht am 01.04.2019

Ein wirklich guter Comic mit einem fantastischen Zeichenstil

Monstress 1
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Klappentext
Die Welt der jungen Maika wird bedroht, als sie psychisch mit einem Monster von unglaublicher Macht verbunden wird. So gerät sie mitten in einen Krieg zwischen magischen Kreaturen und einem ...

Klappentext
Die Welt der jungen Maika wird bedroht, als sie psychisch mit einem Monster von unglaublicher Macht verbunden wird. So gerät sie mitten in einen Krieg zwischen magischen Kreaturen und einem Orden von Zauberinnen, die die Kreaturen jagen und als Quelle ihrer Kräfte benutzen.

Meine Meinung
Maika Halbwolf und ihre Geschichte haben mich ziemlich schnell in den Bann gezogen, obwohl ich gerade zu Beginn etwas überrumpelt wurde von Begriffen wie Arkane, Cumaea, Altertümliche oder auch Lilium. Stellenweise hätte ich mir, gerade zu Beginn, eine kurze Einleitung in die verschiedenen Wesen der Welt gewünscht. Diese Informationen werden einem schließlich nach und nach, jeweils am Ende der Kapitel, mitgeteilt. So bekommt man dann doch recht schnell einen Überblick. Meinen Lesefluss hat die anfängliche Verwirrung nicht gestört, ich habe den Comic ziemlich schnell verschlungen.

Wer Gewalt und einen Hauch von vulgärer Sprach (es hält sich aber absolut in Grenzen. Insbesondere im Vergleich zu anderen Comics) nicht leiden kann, muss sich hier in wenig überwinden. Aber es lohnt sich!

Die Handlung ist komplex und gefüllt von Aspekten die wir auch auf unsere Welt beziehen können. Misstrauen, Gewalt, Unterdrückung und auch Rassismus spielen hier eine Rolle. Die Überheblichkeit einer Rasse gegenüber einer anderen. Kämpfe, Krieg und Verlust. Auch die Folgen des Krieges auf die Psyche, wird durch Maika gut verkörpert. Natürlich spielen auch positive Aspekte wie Familie und Freundschaft eine wichtige Rolle.

Die Welt selber finde ich einfach fantastisch ausgearbeitet. Die Wesen, die Völker, die Geschichte, die Götter... alles hat mich einfach mitgenommen und abtauchen lassen. Wie gerne würde ich durch diese Welt wandern, wenn es auch vermutlich nicht ungefährlich wäre. Sie ist komplex, aber sehr gut durchdacht - nicht nur im Bezug auf Wesen, sondern auch politisch und geografisch.

Die Charaktere sind wirklich klasse und jeder scheint eine spannende Hintergrundgeschichte zu besitzen, über die man gerne mehr erfahren möchte. Die Protagonistin Maika Halbwolf war mir, trotz ihrer distanzierten Art, von Beginn an sympathisch. Ich habe mit ihr mitgefiebert und konnte ihre Gedanken und Gefühle stets sehr gut nachvollziehen. Sie ist eine mutige, rebellische und dickköpfige junge Frau, die wir auf ihrer Reise begleiten dürfen. Das dies keine sonderlich rosige Reise ist, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.

Auch in die anderen Charaktere wurde viel Arbeit investiert, was man auf jeder Seite spüren kann. Sie wirken nicht weniger wichtig für die Handlung und haben alle ihre eigenen Auftritte in denen sie Glänzen können - oder sterben. Ja, der Tod ist ein ständiger Begleiter dieser Reise.

Immer wieder wurde ich mit einer Wendung überrascht und habe vieles nicht kommen sehen. Man denkt man weiß was passieren wird, doch ganz plötzlich ändert sich der Weg und man findet sich vor einer neuen Herausforderung wieder. Und dennoch sind all diese Wendungen, Handlungen und Charaktere miteinander verknüpft und arbeiten zusammen als ein Ganzes. Man klingt das kitschig. Ihr wisst was ich meine...

Zum Schluss noch der wirklich absolut fantastische Zeichenstil. Ich liebe ihn! Nicht nur ist er unwahrscheinlich detailreich, er sorgt auch für eine ganz tolle Atmosphäre und unterstreicht die Gefühle der Charaktere wunderbar. Die Mischung aus Steampunk, Manga und eben der "typische" Comicstil hat mich auf voller Länge überzeugen können.

Fazit
Monstress solltet ihr euch definitiv nicht entgehen lassen! Nicht nur werden Themen angesprochen, die wir auch in unserer Welt kennen, sondern es ist auch einfach wunderschön und spannend. Die Welt die von Liu und Takeda erschaffen wurde ist so komplex und gut durchdacht, dass man einfach vollständig in ihr abtauchen muss. Es gibt Geheimnisse, Intrigen, Fallen, Wendungen und mehr, die immer wieder für Überraschungen sorgen und einen an den Comic fesseln. Es mag stellenweise etwas verwirrend sein, aber es ist es wert. Ich werde Monstress auf jeden Fall noch weiterlesen und mir Band zwei zulegen. Eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 01.04.2019

Ein Buch für jedes Kinderzimmer!

Der weite Himmel über mir
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Inhalt
Der Himmel über uns ist nicht einfach nur blau, es gibt nicht einfach nur Wolken - nein, über uns befindet sich noch so viel mehr. Vögel, Schmetterlinge, Flugzeuge und Planeten. Es gibt vieles zu ...

Inhalt
Der Himmel über uns ist nicht einfach nur blau, es gibt nicht einfach nur Wolken - nein, über uns befindet sich noch so viel mehr. Vögel, Schmetterlinge, Flugzeuge und Planeten. Es gibt vieles zu entdecken und bestaunen.

Meine Meinung
Zunächst einmal hat mich das Buch auf Grund des wirklich wunderschönen Zeichenstils überzeugen können. Ich finde die Illustrationen haben etwas ganz verträumtes und fast schon geheimnisvolles, was einfach super zur Geschichte passt. Sie sind wunderschön und detailreich. Ganz mein Stil!

Eine Geschichte per se gibt es gar nicht. Das Buch ist mehr darauf aus Informationen weiterzugeben und das Kind aufzuklären, was alles im Himmel so vor sich geht. Dabei ist wirklich auf vieles geachtet worden. Tiere wie z.B. der afrikanische Sperbergeier oder die Streifengänse werden erläutert. Fachbegriffe wie Kumulonimbus (Gewitterwolke) werden erklärt und auch unser Sonnensystem kommt definitiv nicht zu kurz. Alles in einem kann ein Kind wahnsinnig viel lernen und auch ich habe die eine oder andere neue Information gefunden. Top! Zudem wurde auf viele Details geachtet wie z.B. die Kilometerangaben (also auf welcher Höhe wir uns gerade befinden), die Namen der Sphären und mehr. Ich denke, es ist ein Buch welches man sich mit einem Kind zusammen ansehen kann und Stück für Stück liest - denn es sind schon echt einige Informationen. Trotzdem hat das Buch etwas von einer ganz ruhigen Geschichte, was ich toll finde. Es erschlägt einen nicht mit neuem Input, sondern begleitet einen langsam durch den Himmel.

Die Faltseiten sind beidseitig bedruckt. Auf der einen Seite beginnt es mit einem Kind im Wald, auf der anderen Seite mit einem Kind in der Stadt. Beides endet im Universum und so kann man das Buch von beiden Seite beginnen.

Die Idee des Faltbuches finde ich ansprechend, obwohl ich zu Beginn etwas gebraucht habe um zu merken, dass ich ganz normal blättern kann. Ich habe es versucht nach und nach auszuklappen, da meiner Meinung nach so der ganze Effekt erst zur Geltung kommt, doch so war es echt schwer zu lesen. Man braucht dann sehr viel Platz, um nach und nach die 2,5m auszuklappen. Aber wie gesagt, man kann auch einfach nur blättern. Ich glaube, dass es für Kinder daher zu Beginn etwas schwierig sein kann. Dennoch eine sehr außergewöhnliche und passende Umsetzung.

Fazit
Dieses Buch ist, trotz meiner kurzen Rezension, ein Traum. Ich hätte dieses Buch sehr gerne als Kind gelesen und hätte es mit Sicherheit geliebt. Die Illustrationen sind wunderschön und sprechen Kinder, wie auch Erwachsene, an. Auch der Inhalt kann mich überzeugen, denn selbst ich habe noch Neues dazugelernt. Gerade in Zeiten der neuen Medien ist es wunderbar zu sehen, wie wertvoller Inhalt in durch ein Buch an Kinder weitergegeben werden kann.
Empfohlen ist das Buch ab 5 Jahren und ich denke mit Begleitung eines Erwachsenen ist dies durchaus möglich. Meiner Meinung nach hat das Buch einen Platz in jedem Kinderzimmer verdient, denn es vermittelt Wissen auf eine ganz wunderschöne Art und Weise. Es ist unterhaltsam, lehrreich und hat dabei einen ganz ruhigen Charakter.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Eine absolute Leseempfehlung

Binti
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Binti ist einfach ein wirklich unfassbar gutes Buch. Es hat mich so dermaßen überrascht und in den Bann gezogen, dass ich es in so schnell beendet habe, wie ich schon lange kein Buch mehr beendet habe.

Zu ...

Binti ist einfach ein wirklich unfassbar gutes Buch. Es hat mich so dermaßen überrascht und in den Bann gezogen, dass ich es in so schnell beendet habe, wie ich schon lange kein Buch mehr beendet habe.

Zu gerne würde ich mal einen Blick in den Kopf der Autorin werfen. Dies war meine erster Gedanke, nachdem ich das Buch beendet hatte. Ich glaube das sie eine ganz wundervolle und besondere Perönlichkeit hat, denn anders kann ich mir die vielen Ideen der Autorin nicht erklären.
Das Ganze ist eine Sci-Fi Geschichte, die wunderbare verknüpft ist mir den Aspekten ihrer nigerianischen Herkunft, ohne dabei überladen zu wirken. Und wenn ich jetzt noch damit starten würde, welche Rolle die Mathematik in dem Buch spielt, dann würdet ihr sicherlich alle große Augen machen. Aber all diese Aspekte lässt die Autorin perfekt ineinanderfleißen und sich gegenseitig ergänzen. Alleine diese Kombination macht die Geschichte für mich zu etwas ganz besonderem.


"Als ich vor den Sicherheitskontrollen stand, spürte ich, wie jemand an meinen Haaren zog. Ich drehte mich um und entdeckte einige Khoush-Frauen. Sie starrten mich an; alle Leute hinter mir starrten mich an."
- Binti, Nnedi Okorafor, S. 12 -


Auch unterschwellig werden Themen angesprochen, ohne dabei mit dem Zeigefinger darauf zu zeigen. Rassismus, Hass, Ausgrenzung, Tradition und Anderssein. Binti ist eine Himba und für viele eine Art Rarität und gleichzeitig eine Art Monster. Ohne aber dabei einem das Gefühl zu geben, es ginge darum aufzuweisen wie schlecht Rassismus ist, arbeitet Nnedi Okorafor diese Thematik ein. Es wird Teil der Geschichte und dennoch regt es zum Nachdenken an. Ich finde es einfach optimal gelöst, denn es wird nicht zu einem großen Thema gemacht, welches am Ende die eigentliche Geschichte überblendet.Versteht mich nicht falsch, es IST ein wichtiges Thema (über welches auch gesprochen werden muss) aber hier wird es in die Geschichte eingebaut und Teil des Ganzen. Es gehört zu Bintis Leben dazu. Trotzdem macht man sich als Leser Gedanken.

Für alle Fans von Science Fiction ist natürlich auch gesorgt. Es gibt verschiedene Welten, Wesen, Pflanzen, Technologien und vieles mehr - und allesamt wirklich super interessant und spannend.
Zu gerne hätte ich eine illustrierte Version dieses Buches oder eine Art Lexikon über all die Wesen, Pflanzen und Co. Nnedi Okorafor schreibt dabei sehr bildlich, wodurch man sich alles sehr gut vorstellen kann und sofort entsprechende Bilder im Kopf hat.
Der Schreibstil ist auch eher untypisch und sicherlich nicht jedermanns Sache, dennoch hat sie mich von Seite eins an in den Band ziehen können. Auch die Fremdwörter, welche aus den Sprachen der Himba, Medusen etc. entspringen, fand ich nicht überfordernd - im Gegenteil, es passt perfekt. Ich empfand die Geschichte als sehr detailreich und spannend, wozu auch der Schreibstil beigetragen hat.

Fazit
Binti konnte mich einfach komplett begeistern und ich werde definitiv mehr von der Autorin lesen. Das Buch, bestehend aus drei Novellen, überzeugt durch einen ganz eigenen Stil und unglaublich kreativer Ideen. Ich habe stets nach dem Lesen noch über all die wunderbaren Ideen und angesprochenen Themen nachgedacht. Trotz der komplexen Geschichte, habe ich nie den Durchblick verloren.
Was soll ich sagen? Ich bin begeistert, sprachlos und ein Fan von Nnedi Okorafor geworden. Lest es! Es lohnt sich.

Veröffentlicht am 24.02.2019

Sherlock Holmes und Zombies.

Sherlock Holmes – Society. Band 1
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Ich bin ziemlich ohne Erwartungen an die Geschichte herangegangen, wurde aber am Ende echt überrascht. Zwar hatte ich den Klappentext gelesen, aber dennoch hatte ich die Geschichte so nicht erwartet. Sherlock ...

Ich bin ziemlich ohne Erwartungen an die Geschichte herangegangen, wurde aber am Ende echt überrascht. Zwar hatte ich den Klappentext gelesen, aber dennoch hatte ich die Geschichte so nicht erwartet. Sherlock Holmes Society ist eine Art Sherlock Holmes-Fantasy Geschichte. Sie erweitert das Sherlock Universum um übernatürliche Aspekte. Im genau zu sein: Zombies.
Das mir diese Kombination gefallen würde hätte ich nicht erwartet, doch es war echt spannend Sherlock Holmes in einem Fall zu erleben, der eben auf den ersten Blick nicht rational zu erklären ist.
Aber keine Sorge, die typische Detektivarbeit wird keineswegs außer Acht gelassen, sondern super mit diesem neuen Thema kombiniert. Nach wie vor muss Holmes Indizien zusammen tragen und diese analysieren und in eine logische Schlussfolgerung zusammensetzen.

Ebenfalls ansprechend fand ich den Rollenwechsel von Holmes und Watson. Während zumeist Holmes derjenige ist, welcher weniger sozial ist und sich abgrenzt, ist hier Watson derjenige welche. Durch den Tod seiner Geliebten versinkt er in Trauer und Alkohl. Holmes muss nun zum einen lernen wie er damit umgehen muss und dann auch noch direkt dem guten Watson helfen. Dieser Rollentausch war interessant gestaltet und sehr gut ausgearbeitet. Obwohl Holmes somit einen etwas anderen Charakter aufweist, wirkt es nicht fehl am Platz.


Die Zeichnungen von Stéphane Bervas und Eduard Torrents haben mich sehr angesprochen. Sie sind nie zu überfüllt oder zu plakativ. Die leicht düsteren Zeichnungen passen perfekt zur Atmosphäre der Geschichte und unterstreichen die Handlung perfekt. Das erste Kapitel wurde von Bervas gezeichnet und das zweite von Torrents. Man kann zwar leichte Unterschiede im Stil erkennen aber dennoch ähneln sie sich sehr, wodurch kein krasser Cut entsteht. Auch die Farben wurden sehr gut ausgewählt. Wie schon der Zeichenstil sind sie eher matt, düster und wirklich enorm wichtig für die Atmosphäre.
Meiner Meinung nach fangen die Zeichnungen das Zeitalter in welcher die Geschichte spielt perfekt ein und lassen uns eine kleine Zeitreise machen.

Fazit
Mich hat Sherlock Holmes Society echt super überrascht. Es ist spannend, hat eine tolle Atmosphäre und auch die Handlungskombination von Zombies / dem Übernatürlichen und Sherlock Holmes hat mich echt begeistern können. Sylvain Cordurié lässt dabei nicht die klassischen Sherlock Holmes Aspekte außer Acht, sondern baut sie perfekt mit ein. Das Ende wird noch mal richtig spannend und lässt einen sofort auf den zweiten Band hoffen.