Jahreshighlight!
Chapters unfinished"Man wartete auf die Explosion und dann auf die nächste und die nächste. Wie Teigbällchen im Cookie Dough Eis findenXD"
Schreibstil:
Der Schreibstil von Kathinka Engel ist total angenehm zu lesen. Ich ...
"Man wartete auf die Explosion und dann auf die nächste und die nächste. Wie Teigbällchen im Cookie Dough Eis findenXD"
Schreibstil:
Der Schreibstil von Kathinka Engel ist total angenehm zu lesen. Ich mag es, wie sie die Nuancen in den Charakteren der Protagonist:innen rüberbringt, ohne sie uns aufzudrängen. Es ist einfach eine schön abgewogene Mischung aus Tiefe, Emotionen, lockerem Erzählfluss und spicy Momenten. Funken sprühen hier nämlich jede Menge! Ich mochte alles daran und bin nur so durch die Seiten geflogen.
Zur Geschichte allgemein:
Evie und Coulter kannte ich beide schon aus den Bänden davor. Und dadurch war mir natürlich gleich klar: Die beiden sind wie Feuer und Wasser. Wobei, vielleicht auch eher wie Feuer und BenzinXD Es treffen Chaos und Ordentlichkeit, Spontanität und Organisiertheit aufeinander. Ein spannendes Verhältnis, das mich sofort angezogen hat und sich den gesamten Handlungsverlauf über gehalten hat, sodass jederzeit jede Menge Spannung und Funken in der Luft lagen. Man wartete auf die Explosion und dann auf die nächste und die nächste. Wie Teigbällchen im Cookie Dough Eis findenXD
Evie kommt in den Verlag als das Chaos höchstpersönlich. Jedenfalls wird sie von den anderen so wahrgenommen. Sie macht sich nicht viel aus Ordentlichkeit und Struktur, ist spontan und impulsiv. Dazu kommt noch eine gewisse Tolpatschigkeit, jedenfalls augenscheinlich. Was man bei ihr auf den ersten Blick aber nicht sofort mitbekommt ist, dass sie in einigen Bereichen ihres Lebens mittlerweile nicht mehr sehr selbstbewusst ist. Dass sie Optimistin ist und das Beste aus jeder Situation macht und dass sie sich sehr bewusst darüber ist, was andere von ihr erwarten. Letzteres ist so ziemlich das Wichtigste für mich, denn es macht einen großen Teil der Tiefe der Geschichte aus und berührte mich auf einer Ebene mit Emotionen, die ich so noch nicht oft in solchen Büchern gelesen habe.
Aber bevor ich weiter auf Evie eingehe, soll es erst noch um Coulter gehen. Der Gute hat wohl den sprichwörtlichen „Stock im Arsch“ und dazu einen großen Distanz- und Sauberkeitsdrang. In den Bänden zuvor musste man das einfach hinnehmen, hier kann man endlich hinter die Fassade blicken. Die Erzählweise mit den wechselnden POVs hilft dabei natürlich enorm. Man kommt seinen Geheimnissen auf die Spur, wird Teil seiner Vergangenheit und lernt außerdem über ihn, dass er regelmäßig „ein Mann für eine Nacht“ ist. Das wollte für mich erst gar nicht so richtig zusammenpassen: der verklemmte Chef, der immer nur Cola Zero trinkt, sich aus allem raushält und im Anzug rumläuft, gleichzeitig aber unheimlich gut aussehend ist und im Bett genau weiß, was er will. Diese konträre Charakterisierung sorgte für unheimlich viel Spannung und Neugierde bei mir und sie wurde sogar noch davon getoppt, dass Evie und Coulter ihre „Beziehung“ mit einer recht offenen sexuellen Vereinbarung beginnen, die höchst triebgesteuert ist. Etwas, was man vielleicht Evie zugetraut hätte, aber nicht Coulter.
So ist die Beziehung zwischen den beiden geprägt von gegensätzlichem Verhalten, von Momenten, in denen ich echt gezweifelt habe, ob da echte Gefühle entstehen können, und von, GANZ wichtig, von Momenten, in denen sie die Grenzen des anderen übertreten. Es ist quasi ein Tanz und der hat mich durch und durch in seinen Bann gerissen. Denkt man anfangs noch, dass sowas nur gekünstelt wirken könne und die beiden in der Realität nie zusammenfinden, ändert sich das nach und nach ganz unbemerkt und in einem Tempo, das jede Authentizität integriert. Das Sprichwort „Gegensätze ziehen sich an“ kommt hier auf perfekte Art und Weise zum Tragen und beweist zudem, dass jemand Gegensätzliches einen dazu bringen kann, sich selbst noch viel mehr zu finden und seine Grenzen zu erweitern. Sowohl Evie als auch Coulter entwickeln sich also in dieser Beziehung, was ich super fand und sehr gut nachvollziehen konnte.
Jetzt aber nochmal zurück zu den Konventionen, mit denen Evie lebt. Denn Coulter hat nicht nur mit ihren Gegensätzen zu tun, sondern er blickt auch in ihr Inneres. Schaut richtig hin, hört ihr richtig zu und blickt sehr bald hinter eine Fassade, die jeder andere (inklusive ihrer Familie) bewusst oder unbewusst ignoriert. Das war für mich wirklich die schönste Message dieses Buches: Jeder Mensch sollte er/sie sein dürfen, ohne sich hinter Erwartungen (ob nun gut oder schlecht) zurückstellen zu müssen. Und Evie macht einem bewusst, wie unbewusst diese Erwartungen manchmal sein können. Wie untypisch und unauffällig. Eben so, dass ein Mensch unter Druck gerät, obwohl andere versuchen, eben genau das zu umgehen.
Mein Fazit zur Geschichte:
Ich habe alles an der Story geliebt! Die Protagonist:innen sind in ihrer Gegensätzlichkeit ein Feuerwerk. Es ist ein Tanz von Emotionen, Wahrheiten und Grenzüberschreitungen, der zwischen ihnen stattfindet und mich als Leserin komplett in seinen Bann gezogen hat. Ich mochte die ungewohnte Art des Spice hier im Buch, die Hintergründe der Protas, die alles andere als 0815 sind und ich liebe liebe liebe die Message, die hinter dem Buch steckt! Die Autorin hat hier wirklich sehr feinfühlig ein Thema und Gefühle eingebracht, die einen noch nach Beenden des Buches weiter nachdenken lassen. Wenn das nicht ein absoluter Beweis für die Schönheit dieser Geschichte ist!
Von mir gibt es 5 von 5 Sterne.