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Veröffentlicht am 18.09.2025

Healing Romance at it's best!

Gentle Heart
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Hallo ihr Lieben

Hallo ihr Lieben<3
wow, irgendwie konnte ich es gar nicht fassen, als ich mitbekommen habe, dass Mona Kasten echt noch einen weiteren Band zu Scarlet Luck geschrieben hat. Rosie und Adam haben mich damals zerrissen. Ich fand es mega gut und natürlich war ich neugierig auf jeden einzelnen anderen der Bandmitglieder. Also alle bereit für Logan?

Zur Info: Dies ist der dritte Band der „Scarlet-Luck“-Reihe. Dieser Band ist in sich abgeschlossen, sodass ihr ihn auch unabhängig von den anderen lesen könnt. Wenn ihr euch für Band 1 und 2 aber nicht spoilern wollt (nicht nur, was das Paar betrifft), dann würde ich euch empfehlen, die Bücher der Reihe nach zu lesen.

Schreibstil:
Mona Kastens Liebesromane lese ich unheimlich gerne. Sie schafft es immer wieder, und so auch hier, ihren Figuren eine ganz besondere Tiefe in den Emotionen zu verleihen. Es fühlt sich fast ein bisschen an, als könnte man wirklich in ihre Köpfe gucken, denn hier sprechen Blicke wahrhaftig mehr als tausend Worte und oft braucht es dadurch gar keine heißen Diskussionen oder Floskeln und Phrasen. Ich schätze, dass macht den Schreibstil fast ein bisschen roh, aber dadurch wird man auch einfach noch mehr hineingezogen. Mir hat’s super gefallen!

Zur Geschichte allgemein:
Irgendwie wusste ich anfangs gar nicht so wirklich, was ich nun erwarten sollte, denn Ashley und Logan sind schon ein auf den ersten Blick sehr untypisches Duo.
Logan ist zwar in der Band und dadurch viel im Rampenlicht, am liebsten bleibt er aber für sich und spielt Switch oder ähnliches. Hauptsache, er muss nicht mit Leuten reden und kann in seiner eigenen Welt versinken. Ein typischer Nerd würde man jetzt denken, aber tatsächlich stellt sich schnell heraus, dass er weitaus vielschichtiger ist. Denn Logan ist überaus direkt. Er spricht sofort aus, was er denkt und geniert sich nicht, die Wahrheit zu sagen. Das hat ihn mir sofort sehr sympathisch gemacht, denn ich selbst bin genauso. Es war aber eben auch ein überraschendes Moment im Hinblick auf seine öffentliche Erscheinung.
Ashley dagegen wirkt erstmal sehr outgoing, schnell stellt sich aber heraus, dass sie mit vielen Unsicherheiten und auch Ängsten kämpft, die keineswegs unbegründet sind. Und dann lernen sich die beiden auch schon kennen und ich war sofort in die beiden als Paar verliebt. Denn auf einmal tauschen sie die Rollen. Logan ist der offene und Ashley die schüchterne und miteinander finden sie schnell zu einer Symbiose, die aus beiden das Beste herausholt und sie miteinander einfach sie selbst sein lassen. Das fand ich mega schön und auch super schön erzählt, weil es nur in den Nuancen, den Blicken, einzelnen gut gewählten Sätzen und Handlungen stattfindet, das Vertrauen aber sofort spürbar ist.

Die Story schafft es aber gleich zu Anfang noch mehr, mich zu überraschen, denn alles beginnt quasi mit einem One-Night-Stand. Wobei man das einfach wörtlich nehmen sollte. Ich würde sagen, es ist Liebe auf den ersten Blick. Ashley und Logan sind da aber noch etwas zögerlicher und treffen eine Abmachung. Das Gute daran: sie sind die ganze Zeit total ehrlich miteinander, weshalb man nicht das Gefühl hat, sie würden nicht miteinander reden. Es geht um die Momente zusammen und die sind echt schön und super zärtlich zwischen den beiden.

Das Ganze steht natürlich im Kontext ihrer Berühmtheit. Und die ist heftig. Spannend fand ich, dass es ausnahmsweise nicht um das typische: wir werden von Paparazzi verfolgt und haben keine Privatsphäre ging, sondern eher um die Schlagzeilen und die Außenwirkung. Etwas, dass man durchaus auch auf dem Schirm haben sollte. Besonders Ashley hat damit aber ihre Probleme. Ihre Vergangenheit wirkt sich ganz konkret auf ihr Leben aus und sorgt im Handlungsverlauf immer wieder für dramatische Momente, aber auch für ein Problem, dass ihre Charakterentwicklung bremst und gleichzeitig voranschreiten lässt. Ich fand es gut gemacht, wie die beiden sich eigentlich immer weiter annähern und zu Freunden und Liebenden werden, ohne, dass sie es ganz direkt darauf anlegen. Sie fühlen einfach. Auf der anderen Seite können sie aber natürlich auch nicht außer acht lassen, dass eine bloße romantische Vorstellung manchmal nicht reicht.

Während Ashleys Problem sich von vorne bis hinten durch die Handlung zieht und hauptsächlich ihren Charakter beeinflusst, ist Logans Problem konkreter und mehr auf einen Handlungsabschnitt beschränkt. Dafür ist es aber auch fast heftiger. Ich fand es sehr eindrücklich erzählt, wie er mit dieser speziellen Situation zu kämpfen hat und fand es genial, wie die beiden in dieser Zeit miteinander agieren, enger zusammenwachsen und irgendwie auch gezwungen werden, aus ihrem Ist-Zustand einen Zukunftsgedanken zu entwickeln.

Nebenbei spielen dazu auch die anderen Mitglieder der Band wieder eine kleine Rolle. Adams und Rosies Geschichte geschieht fast ein bisschen parallel, sodass man definitiv gespoilert werden würde. Ich persönlich habe die Bücher gelesen und fand es ganz schön zu lesen, dass Logans Leben in der Zeit zwischen Band 1 und 2 keinesfalls stillstand. So wurde die ganze Band für mich irgendwie noch realer. Dazu haben wir hier Cilian sehr gut kennen und zugegebenermaßen auch lieben gelernt. Ich würde zu gerne auch noch über ihn lesen:)

Das Buch hat definitiv auch eine gehörige Portion Herzschmerz intus. Allerdings war es für mich alles nicht so tragisch wie bei Rosie und Adam. Falls ihr da also gedacht habt: Sowas überstehe ich kein zweites Mal – keine Angst, Logan und Ashley sind da schon etwas dezenter. Aber auch sie müssen Hürden überwinden und für ihre Liebe kämpfen und gerade zum Ende hin kann man durchaus ein paar Tränchen verdrücken. Gleichzeitig hat für sie aber auch ein Buch gereicht. Ich fand es perfekt so, wie es war.

Durch die Fernbeziehung der beiden fühlte es sich manchmal etwas so an, als würde man um gemeinsame Zeit des Paares betrogen werden, aber der intensivere Handlungsabschnitt konnte das für mich wieder gutmachen und so war ich total zufrieden mit dem Handlungsverlauf und auch mit dem Ende des Buches. Denn letztlich konnten beide an ihren Problemen und Ängsten arbeiten und haben so zueinander gefunden, dass ich mir eine Zukunft für die beiden ausmalen kann. Ein ganz dezenter Kritikpunkt könnte höchstens sein, dass ich mich ganz zuletzt nicht ganz bei Ashley in ihrem finalen Charaktersprung mitgenommen fühlte. Da fehlten mir einfach ein paar Erklärungen zu den Emotionen, die sie verspürte. Aber wie gesagt, nur dezent, denn im Groben steht es schon da.

Fazit:
Eine wirklich schöne, sehr feinfühlige Geschichte, die nochmal einen ganz anderen Themenbereich von Liebe zwischen zwei berühmten Figuren aufgriff. Der Schreibstil konnte mich voll abholen und die Figuren waren beide total sympathisch und authentisch. Besonders gefallen hat mir, dass hier ein nicht ganz so typisches Paar im Mittelpunkt stand und sie doch so gut zusammenpassen. Außerdem mochte ich es, wie ihre Probleme sie nur noch enger zusammengeschweißt haben. Ich freue mich auf jeden Fall auf noch mehr von Scarlet Luck!

5 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 18.09.2025

Arm trifft reich und echte Gefühle

The Darlington - Henry & Kate
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Hallo ihr Lieben

Hallo ihr Lieben<3
nachdem mich die letzten Bücher, in denen obdachlose Figuren vorkamen sehr enttäuscht haben, weil sie einfach komplett unsensibel mit dem Thema umgegangen sind und ich echt nur das Gefühl hatte, dass es als Masche ausgenutzt wurde, war ich auf dieses Buch sehr gespannt. Und das Cover ist natürlich auch nicht übel:)

Schreibstil:
Wenn es um Romance geht, dann fühle ich mich mit Laura Kneidl immer sofort total wohl. Sie schreibt einfühlsam und smooth, sodass man gar nicht aufhören kann, zu lesen und gleichzeitig alle Gefühle voll durchlebt und in sich aufsaugt. Ich war sofort in beide Figuren verliebt, genauso wie in das Darlington – einfach rundum eine Wohlfühlstimmung, die die wundervolle Geschichte noch unterstützt.

Zur Geschichte allgemein:
Die Story beginnt mit Kate und sofort war ich total neugierig darauf, was passieren wird, denn Kate ist in einer Situation, die für mich ziemlich weit weg ist von meinem Alltag. Eine ganz andere Situation, ein ganz anderes Leben. Was ich gleich gut fand: es wird so erzählt, dass man überhaupt nicht in diese Schiene kommt, dass man sie für das, was sie tut verurteilt. Stattdessen sieht man es als das, was es ist: eine Situation, die so schnell und einfach keinen Ausweg bietet und alles, was Kate nunmal tut, muss sie tun. Sie will nicht.
Das passt auch ihr Charakter. Kate ist total mitfühlend und sozial, sie ist bereit, zu kämpfen, möchte keinesfalls eine Nutznießerin sein und sie hat ein Gewissen, dass es ihr nicht unbedingt leicht auf der Straße macht. All das machte sie mir sofort sympathisch. Egal, was gekommen wäre, ich war Team Kate. Und das ganz unabhängig davon, dass sie es in der Vergangenheit schon nicht leicht hatte und einiges durchstehen musste.

Henry ist ebenso liebenswert. Als reicher Erbe könnte man auch ihn schnell in eine Schublade stecken, aber Henry hält sich konsequent von all dem klischeehaften Verhalten fern. Auch, wenn er nicht ganz verstecken kann, dass er Geld hat, lässt er es nicht raushängen. Er fühlt sich nicht als Übermensch, nutzt sein Geld nicht für Zwecke aus, die unmoralisch sind, und versucht damit auch nichts zu kompensieren. Das ist sehr angenehm. Dazu kommt, dass er einfach liebenswert ist. Er arbeitet hart, kämpft ebenfalls für das, was er liebt, und verzichtet auf unnötiges Drama. Das kommt der Geschichte an vielen Stellen sehr zu gute, denn er verhält sich einfach oft erwachsen und spricht Dinge direkt an, statt sie eskalieren zu lassen.

Die beiden zusammen ergeben schnell ein harmonisches Duo. Es ist eher Slow Burn, allerdings mit großen Gefühlen. Keine Zweifel, kein Schnickschnack, einfach die rohe Zuneigung, die sich durch alle Widrigkeiten kämpft. Ich mochte es, wie es anfangs erstmal nur darum geht, Kate zu unterstützen und die Gefühle der beiden zueinander nicht gleich im Vordergrund standen. So kam auch an dieser Stelle nie der Gedanke auf, dass Kate aus einer Art Abhängigkeit Gefühle entwickelt, sondern alles kann sich ganz natürlich und im vollen Bewusstsein entwickeln.

Aufgemischt wird die ganze Handlung durch Kates Vergangenheit, die sie einfach nicht loslassen will, und Henrys Vater bzw. dessen Vergehen, die Henry immer wieder vor gewaltige Herausforderungen stellt. Aber auch seine Beziehung zu Kate wird dadurch beeinflusst. Es blieb also durchweg spannend und ich konnte gar nicht aufhören zu lesen. Noch etwas, dass hier übrigens richtig schön gelöst wurde und mich dadurch bewundernswerter Weise nicht genervt hat: die beiden müssen ihre Beziehung erst geheim halten bzw. Kate muss ihre Identität geheim halten. Aber auch das geschah nie unter unabdinglichen Zwang und löste sich ganz von alleine auf, sodass auch hier keine Situationen entstanden, die vorausgeahnte, unnötige Dramatik erzeugen konnte.

Zu Kates Leben kann man sagen, dass sie hier natürlich ziemlich schnell ziemliches Glück hatte. Es wird ein wenig angeteasert, was für Schwierigkeiten man als obdachlose Person hat, welche Missstände herrschen und wie verzweifelt die betroffenen Personen sind. Man könnte noch sagen, dass es etwas oberflächlich bleibt und da durchaus noch etwas tiefer hätte drauf eingegangen werden können. Ich persönlich fand es so aber in Ordnung, da auch Henry noch Platz für seine Geschichte brauchte und es sich hier immerhin um einen Liebesroman handelt.

Zum Ende hin gab es aber natürlich trotzdem einen Wendepunkt und den habe ich gar nicht unbedingt so kommen sehen. Er machte aber Sinn und hat die Beziehung der beiden nochmal unheimlich gefestigt und vor allem irgendwie die Zukunft erkennbar gemacht. Denn ganz ehrlich: so romantisch solche Beziehungen auch sein können zwischen arm und reich, nicht immer passt es dann im Alltag und der Realität auch wirklich zusammen. Aber da beide irgendwie nicht so ganz in ihre Welt zu passen schienen und aus dem jeweils anderen ihre Stärken und ihr Selbst zu ziehen scheinen, passte es dann doch ganz gut. Ganz große Liebe dafür!

Tja und dass es einen nächsten Band (mit einem anderen Paar) geben wird, merkte man dann an der letzten Szene, die wohl das Einzige ist, was ich an diesem Buch zu bemängeln habe: ein ziemlich plumper Cliffhänger. Aber da es im nächsten Band mit einem anderen Paar weitergeht, verzeihe ich das mal. Wären es Henry und Kate gewesen, die diesen Cliffhänger hätten ausbaden müssen, wäre ich wohl nicht mehr dabei gewesen. So aber freue ich mich auf das nächste Buch:)

Fazit:
I liked it! Eine rundum schöne Geschichte mit zwei Protagonisten, die man sofort ins Herz schließt und die ganz smooth und mit viel eigenem Charakter und tiefen Gefühlen zueinander finden. Der Schreibstil hat dies perfekt unterstützt und die Geschehnisse im Buch sowie die Klassenunterschiede und Nebenprotagonist:innen ebenfalls. Es blieb durchweg spannend und rätselhaft – im Hinblick auf ihre Zukunft aber auch darauf, ob alles überhaupt gut ausgehen kann. Ich bin gespannt auf Ethan und Grace, die glaube ich sehr explosiv werden!

5 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 17.09.2025

Habs geliebt!

Just for the Summer
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Hallo ihr Lieben

Hallo ihr Lieben<3
auch, wenn der Sommer fast vorbei ist: vielleicht habt ihr ja noch einen Urlaub vor euch und braucht eine schöne Lektüre. Dann kann ich euch Abby Jiminez nur empfehlen! Ihre bisherigen Bücher habe ich total geliebt und auch dieses konnte mich komplett überzeugen. Ohne unnötigen Schnickschnack und mit einer sonderbaren Idee:)

Zur Info: Dies ist der dritte Band der Royaume-Northwestern-Reihe. Ihr könnt die Bände jedoch auch unabhängig voneinander lesen, weil sie abgeschlossene Geschichten enthalten.

Schreibstil:
Den Schreibstil der Autorin fand ich wie die letzten Male auch super schön. Ich liebe es, dass sie so viel Humor in ihre Story einflicht und die Protagonist:innen sehr nahbar und authentisch macht. Dazu mag ich es, wie leicht die Stimmung trotz aller dramatischen Elemente bleibt, sodass das Buch wirklich perfekt als Sommerlektüre gelesen werden kann.

Zur Geschichte allgemein:
Erzählt wird einigermaßen abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Hauptfiguren. So lernen wir beide erstmal ganz unabhängig voneinander kennen. Dazu kommen Chatverläufe bzw. Postverläufe, die dem Ganzen einen sehr dynamischen Charakter verleihen. Das Außergewöhnliche der Geschichte war für mich definitiv, dass die eigentliche Story auf einem Aberglauben oder sowas in der Art beruht. Vielleicht kann man es auch eher Fluch oder Pechsträhne oder wie auch immer nennen. Ich glaube, es gibt einen Film, in dem es um einen „Glückbringer“ in der Art geht, also kann man es wohl sehen, wie man es will:) Und genauso, kann man selbst entscheiden, ob man daran glaubt, oder nicht. Es wird auf jeden Fall sehr schön und logisch erklärt, wie beide, sowohl Emma als auch Justin, mit dem Problem hadern, dass sie anscheinend immer an die falschen Partner:innen geraten.

Die Kennlernphase folgt spontan und mit Humor. Ich liebe es, wie die Autorin immer wieder genau dort, wo man Drama erwarten würde, Spontanität einbaut und ihre Figuren einfach machen lässt. So geht die Geschichte stetig weiter, ohne Längen zuzulassen. Wir werden mitgerissen in einen Prozess, in dem sich Justin und Emma erstmal komplett „blind“ kennenlernen und dann den Mut finden, ihre komplette Welt umzuschmeißen.

So einfach das Treffen auch wirkt, bei den beiden läuft es außerhalb dieses Datings alles andere als rund. Justin hat ziemlichen Struggle mit seiner Familie und Emma ist eine Nomadin mit Bindungsängsten. Aber eine Figur nach der anderen:

Justin ist ein Good-Guy aus dem Bilderbuch. Er hat einen gesunden Freundeskreis, kümmert sich um seine Mutter und seine Geschwister und hat einen guten Job und keinerlei Laster. Eigentlich langweilig würde man meinen, aber tatsächlich mochte ich Justin auf Anhieb. Er hat einen sehr gesunden Humor, der mich ziemlich oft zum Schmunzeln gebracht hat, ist aufopferungsvoll, hat aber auch seine eigenen Zukunftspläne und er ist sehr gut zu Frauen. Aufmerksam, treu und wertschätzend – sowas muss man auch einfach mal loben. Langweilig ist er dadurch auf jeden Fall nicht, sondern ich habe mich sehr gefreut, dass er es ist, der Emmas Herz höher schlagen lässt.

Emma ist etwas spezieller. Sie ist Krankenschwester und reist mit ihrer Freundin von einem Ort zum nächsten – mit höchstens drei Monaten Aufenthaltsdauer. All ihre Sachen passen in zwei Reisetaschen und länger an einem Ort zu bleiben, kommt keinesfalls in Frage. Weshalb? Das erfahren wir erst später. Allerdings war ich schon früh am Rätseln, einfach, weil Emma einige Wesenszüge zeigt, die darauf schließen lassen, dass es ihr alles andere als leicht fällt, feste Bindungen einzugehen.

Zusammen gehen sie eine Art Vertrag ein, der fast als Fake-Dating beschrieben werden könnte. Meiner Meinung nach, ist dieses Trope hier aber nicht ganz richtig, denn Emma und Justin spielen nie irgendwem irgendwas vor, sondern bleiben sich stets selbst treu und lassen es fast auf sich zukommen. Dadurch ist es eher eine ganz normale Romanze, bei der die beiden sich immer näher kommen und vor allem besser kennenlernen, sodass die Gefühle schnell und heftig entstehen. Einfach, weil sie sich so gut verstehen. Ich habs geliebt, Justins Fragebögen zu lesen und Emmas Reaktionen darauf, ihre entstehenden Gefühle nachzuverfolgen, die schneller stärker werden, als beide geplant haben und zu Lachen, wenn dann doch alles in Irrsinn endet.

Denn Emma wohnt auf einem Haus auf einer einsamen Insel und muss jeden Tag mit dem Boot rüberfahren und ihre Mutter kommt auf einmal mit einer Privatjacht vorbeigefahren und lässt Emmas Emotionen total durcheinander geraten. So ist Emma wohl diejenige, die am stärksten mit sich selbst struggelt und ihren Weg finden muss, mit allem klarzukommen.
Teilweise wird Emma in dieser nachfolgenden Phase geradezu unsympathisch. Sie scheint engstirnig und nicht zu bekennen, aber anderseits konnte ich auch immer irgendwie verstehen, weshalb Emma so ist, wie sie ist und weshalb es ihr schwer fällt, alte Gewohnheiten hinter sich zu lassen.
Das alles bringt natürlich viel Tiefe in die Geschichte, die eine schöne Balance zu dem sonstigen Humor und der Leichtigkeit der Spontanität erzeugt.

Hinzu kommt, dass auch Justin mit Emma über tiefere Themen sprechen kann. Beide Figuren wurden für mich so zu sehr fassbaren Charakteren, die ich am Ende des Buches wirklich zu kennen glaube.

Fazit:
Für mich eine sehr gelungene Sommerlektüre, die sowohl Tiefe als auch Humor und Leichtigkeit mit sich bringt. Ich bin super schnell in der Geschichte versunken, konnte mitfühlen und lachen und fühlte mich einfach total gut unterhalten. Der Schreibstil ist flüssig und die Story hat keinerlei Längen, sodass es wirklich einfach war, es einfach fix durchzulesen. Perfekt für ein paar Stunden am Pool oder im Garten bei Sonnenschein und einem Eiskaffee. Abby Jiminez hat hier einfach wieder geliefert und ich kann sie nur jedem empfehlen!

5 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 26.07.2025

Einfach & unterhaltsam

The Half King
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Ich wusste erstmal so gar nicht, was ich von dem Buch erwarten konnte und habe dann erstmal Cerise kennengelernt, die auf den ersten Blick recht schüchtern und unscheinbar wirkte. Erst war ich mir sogar ...

Ich wusste erstmal so gar nicht, was ich von dem Buch erwarten konnte und habe dann erstmal Cerise kennengelernt, die auf den ersten Blick recht schüchtern und unscheinbar wirkte. Erst war ich mir sogar gar nicht sicher, ob sie nicht noch ein Kind ist. Dann aber nimmt die Geschichte durch einen Ortswechsel schnell Fahrt auf und Cerise zeigt, wie intelligent und auch selbstanpackend sie ist. Denn sie gibt sich nicht damit zufrieden, dass der Hof quasi eingeschlafen zu sein scheint, sondern sucht sich ihre Aufgaben. Entdeckt Geheimnisse und versucht, diese zu lösen. Dadurch wurde die Story schnell wesentlich komplexer und hat mich immer tiefer reingezogen, sodass ich ins Miträtseln geriet.

Ganz spannend war für mich die Magie bzw. die Flüche hinter dieser Welt. Ganz allgemein der Aufbau ebenso. Dass es vier Blutlinien gibt, die je einen Fluch abbekommen haben, der viel Leid über die Völker bringt und dass es dann noch die Priester gibt, die Magie ausüben können. Hatte ich so jetzt noch nicht gelesen und fand ich ganz interessant, weil selten alle in einem Boot sitzen, was die Auflösung eines Geheimnisses angeht. Allerdings ist das vielleicht auch nicht ganz richtig… und vielleicht gibt es da auch noch etwas mehr, was im Hintergrund passiert. Und genau das, macht die Geschichte dann besonders gut! Es war unheimlich spannend zu lesen, wie nach und nach Dinge aufgedeckt wurden, von denen man gar nichts ahnte, während die Handlung trotzdem ihren Verlauf so nahm, wie man es irgendwie erwartete, weshalb man in seinen Vermutungen bestätigt wurde. Ein Erfolg beim Miträtseln:) Einfach eine gelungene Mischung.

Hauptaspekt des Buches ist, wie bei Fantasyromanen oft üblich, eine Reise, bei der mehrere verschiedene Personen zusammenarbeiten müssen, um etwas aufzuklären. Das war total spannend gestaltet, weil Cerise auf dieser Reise eine große Entwicklung durchmacht. Sie lernt sich und ihre Kräfte besser kennen und macht nebenbei noch Entdeckungen, die ganz anders spannend sind. Ich mochte es wirklich sehr, wie sie einerseits ihren Glauben gelernt hat jederzeit zu erhalten, gleichzeitig aber darüber hinaus denkt und Fragen stellt. Sie ist nicht naiv, sondern neugierig und mutig und das machte es für mich sehr angenehm, von ihr als Hauptprotagonistin zu lesen.

Und dann gibt es da noch den Halbkönig, der sich schnell zum Love Interest entwickelt. Was mich hier etwas überrascht hat: die beiden sind schnell auf einem intimen Level, auf dem sie ihre Geheimnisse und Bedenken miteinander teilen. Für einige vielleicht zu schnell, für mich passte es, weil die Aussicht darauf, dass man vielleicht bald sterben könnte, einige Lovestories ja doch etwas vorantreibt:) Jedenfalls war es sehr angenehm, dass sie sich nichts vorspielen, sondern eine eher erwachsene Beziehung zueinander eingehen, der auf das übliche Drama verzichtet. So passte die Lovestory für mich sehr gut zur sonstigen Story, weil sie den Handlungsverlauf ergänzt, aber nicht gebremst hat und der Fokus immer noch auf dem großen Ganzen lag. Ich mochte sie aber sehr gerne zusammen:)

Ein bisschen blass blieben dafür für mich einige zwischenmenschliche Beziehungen zwischen Cerise und den Nebenprotagonist:innen. Zum Beispiel die zu ihrer Schwester oder auch zu ihren Eltern. Ebenso war der Schreibstil manchmal etwas zu steif und hat dadurch ein paar Emotionen liegen lassen. Aber das hat meinem persönlichen Lesevergnügen zum Glück keinen Abbruch getan:)

Fazit:
Ich mochte „The Half King“ total gerne und habe es regelrecht durchgesuchtet. Für mich war es eine erfrischende Mischung aus spannender, flott vorangehender Story, ein bisschen Liebe und vielen Geheimnissen. Ein paar Abzüge kann man beim Schreibstil machen, aber ich war so gebannt von der Geschichte, dass ich dafür keinen Stern abziehen möchte. Bin gespannt, ob und wann es einen Band 2 geben wird!

5 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 26.07.2025

Liebte jede Zeile

Boys of Tommen 5: Taming 7
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Wieso diese Bücher so viele Seiten haben (wobei hier sind es nur 480)? Weil die Autorin unheimlich feinfühlig schreibt und die Figuren sehr sehr authentisch rüberbringt. Es braucht zwar ein paar Worte ...

Wieso diese Bücher so viele Seiten haben (wobei hier sind es nur 480)? Weil die Autorin unheimlich feinfühlig schreibt und die Figuren sehr sehr authentisch rüberbringt. Es braucht zwar ein paar Worte mehr, aber dafür bekommen wir Leser:innen einen genauen Einblick in die Köpfe der beiden Protagonist:innen. Auch ihre Gefühle werden für uns spürbar in jedem Detail. Noch dazu gibt die Autorin ihren Nebenprotagonisten viel Raum und lässt die Freundesgruppe zu einer festen Instanz werden, die zusammen wächst und Probleme überwindet. Ein tolles Gemeinschaftsgefühl entsteht, in das sich auch Claire und Gerard integrieren und von dessen damit einhergehenden Sicherheitsnetz sie die ganze Zeit umgeben sind. Dieses Buch zu lesen, fühlt sich dadurch einfach unheimlich gut und wohlbehütet und warm an, ganz ohne cozy Kleinstadt-Setting oder Cupcakes oder was auch immer. Und noch dazu sind Claire und Gerard total lustig zusammen. Der Humor, so kindisch und primitiv er auch sein mag, lockerte die Story für mich so oft passend auf, ich konnte gar nicht anders, als weiterzulesen.

Zur Geschichte allgemein:
Keine/r der/die die anderen Bücher gelesen hat, wird noch eine Erklärung brauchen, warum die Geschichte von Claire und Gerard unbedingt lesenswert ist. Für alle anderen aber schreibe ich es gerne nochmal aus: Claire und Gerard, von allen Gibsie genannt, sind seit dem Kindergarten beste Freunde. Noch enger befreundet sind sie, seit Gerards Vater und Schwester bei einem Unglück ums Leben gekommen sind. Seitdem schläft er jede Nacht bei Claire. Ihre Familien sind miteinander verbunden. Es gibt kein Klopfen an Haustüren mehr, kein „geh nach Hause“, kein „wir essen jetzt“, stattdessen einen eigenen Stuhl am Familientisch der anderen Familie. Da ist aber noch mehr, das Gerard beschäftigt. Ein dunkles Geheimnis. Natürlich denkt ihr jetzt:) Aber tatsächlich ist Gibsie immer noch Gibsie und lässt sich davon ganz anders beeinflussen, als man meinen würde.

Das Trope hier ist Best-Friends-to-Lovers, wobei die beiden eigentlich nie einen Hehl daraus machen, dass sie sich lieben. Aber vielleicht nicht körperlich? Jetzt, wo alle um sie herum plötzlich Pärchen sind, müssen sich auch Claire und Gerard damit auseinandersetzen, was sie wirklich füreinander sind. Eine Selbstfindungsreise und eine Zusammensindwirreise beginnt, die vornehmlich Claire vorantreibt, die nichts von Gerards Traumata weiß.
Das Ganze wird unheimlich berührend, mit viel Zeit, Detailverliebtheit und Authentizität erzählt. Obwohl alles so klar scheint, ist es eben doch alles nicht so klar, wenn zwei beste Freunde mehr füreinander sein könnten. Es gab Passagen, da habe ich mich gefragt, ob ich genervt bin von dem Hin und Her, dem Hinauszögern und Abwarten. Tatsächlich war das aber nie der Fall, weil man in den Nuancen erkannte, woran es noch hakt und weil sie trotz allem dennoch immer irgendwie Fortschritte machen.

Das Drumherum hat sehr geholfen, die Geschichte stets lebendig zu halten (plus des Humors. Die Sorgerechtsstreits der beiden sind zum Totlachen XD). Während die beiden nämlich eigentlich genug mit sich selbst und einander zu tun haben, gibt es da noch Lizzie, die regelmäßig die Freundestruppe aufmischt, weil sie Gerard hasst. Und Gerard damit immer wieder in einen Strudel zieht, der ihn ausbremst. Und es gibt natürlich die schönen Momente. Gemeinsame Erlebnisse in der Freundesgruppe, das Kind von Aiofe und Joey und ganz typische Teenagerevents wie ein Schulball.

Am meisten imponiert hat mir an der Geschichte glaube ich, dass hier das „Ich liebe dich“ vom Anfang zum Ende hin doch nochmal ein anderes wurde und das wir auf diese Reise mitgenommen wurden. Denn auch, wenn es eigentlich das Gleiche meinte, so hat man dennoch gemerkt, wie die beiden noch enger zusammengerückt sind und einfach noch eine Schippe draufgelegt haben, was es auch brauchte, um den Absprung zum Paar zu schaffen. Das passierte natürlich nicht einfach so, sondern durch harte Arbeit, bei der Gibsie sehr gefordert war. Sein Trauma wurde aufgearbeitet, seine Ängste ausgegraben und sein Herz freigemacht von all der Last, die ihn jahrelang gequält hat. Wieder hat die Autorin bewiesen, wie eine wirklich schlimme Realität trotzdem Teil einer Liebesgeschichte sein kann, die am Ende zu einem authentischen Happy End wurde.

Ob ich jetzt wie bei den anderen Pärchen lieber noch ein zweites Buch hätte haben wollen? Ich glaube, hier hat es einfach genau so, wie es jetzt war, gepasst, weil die beiden dann im Vergleich doch in sehr stabilen Verhältnissen leben. Waren die Geheimnisse erstmal auf dem Tisch und die Liebe definiert, gab es eigentlich nichts mehr, was die beiden aufhielt. Und so passte es perfekt:) Und auch perfekt für Gerard und Claire, denn eigentlich sind die beiden ein kleines Powerpärchen, das gerne Witze macht und so locker leicht sollte auch ihre Liebesgeschichte sein. Nur kam ihnen die Realität dazwischen:)

Fazit:
Was bleibt am Ende von dieser Geschichte? Ganz viel Herz. Und das Gefühl, dass Freundschaft wirklich ein Fundament sein kann – nicht als Übergangslösung, sondern als stabile, gelebte Verbindung, die auch dann noch trägt, wenn es wackelig wird. Claire und Gerard haben gezeigt, dass Liebe nicht immer aus einem plötzlichen Funken entsteht, sondern manchmal einfach schon längst da ist. Tief verwurzelt, gewachsen zwischen Alltagsmomenten, kindischem Humor und dem Teilen von Schmerz. Ich mochte, dass das Buch sich Zeit nimmt, um sichtbar zu machen, was in einem Menschen tief verankert sein kann, ohne deinem liebsten Menschen bewusst zu sein, und eben dieses vernünftig aufzuarbeiten. Kann einfach nichts bemängeln:)

5 von 5 Sterne von mir.

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