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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2025

gefährliche KI-Dominanz im Hochhaus

Der Tower
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Nach erfolgloser Wohnungssuche in Berlin kann Nova es gar nicht glauben, dass sie aufgrund eines Gewinnspiels ein Jahr kostenlos im luxuriösen Pramtower wohnen darf. KI-gesteuert, Smart-Home-Funktionen ...

Nach erfolgloser Wohnungssuche in Berlin kann Nova es gar nicht glauben, dass sie aufgrund eines Gewinnspiels ein Jahr kostenlos im luxuriösen Pramtower wohnen darf. KI-gesteuert, Smart-Home-Funktionen und hoher Luxus lassen keine Wünsche offen. Doch nachdem sie erfährt, dass ihre Vormieterin gestorben ist und sie Fragen stellt, entwickelt sich das Ganze völlig unerwartet und Nova bekommt Probleme mit den Mitbewohnern und der KI ...

Die Story beginnt recht harmlos. Doch die Spannung steigt von Kapitel zu Kapitel, die erfreulich kurz sind und mit wohl dosierten Cliffhangern enden. Der Schreibstil ist flüssig und klar und ermöglicht ein wirklich rasantes Lesen.

Die Idee, dass die KI das Leben von Nova bestimmt, und zwar in allen Lebensbereichen, ist sehr gut umgesetzt. Mit der Zeit fieberte ich mit Nova mit und fragte mich ständig, welche Möglichkeiten sie noch hat, dem Tower zu entkommen. Immer spannender entwickelt sich die Story mit zahlreichen Wendungen, die einen aufs Glatteis führen.

Leider hatte ich nicht so sehr den Zugang zu Nova und den anderen Beteiligten. Sie blieben mir manchmal zu sehr oberflächlich und ihr Verhalten nicht ganz nachvollziehbar.

Das Ende hat mich wahrlich überrascht. Nicht weil ich den ein oder anderen Ausgang erwartet hatte, sondern weil sich der Autor was Besonderes hat einfallen lassen.

Mir hat insbesondere das Thema Künstliche Intelligenz und die möglichen Gefahren, die von ihr ausgehen könnten, gut gefallen.

Ich kann diesen Thriller auf jeden Fall empfehlen.

4 von 5 ⭐️

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Veröffentlicht am 05.10.2025

Eine kämpferische Glasmacherin im alten Venedig

Das Geheimnis der Glasmacherin
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Ich habe die Farbschnittvariante zu meinem Geburtstag erhalten, nachdem mir das wunderbare Cover auf der letzjährigen FBM sofort aufgefallen und ich vom Klappentext überzeugt war. Das Buch ist im Atlantikverlag ...

Ich habe die Farbschnittvariante zu meinem Geburtstag erhalten, nachdem mir das wunderbare Cover auf der letzjährigen FBM sofort aufgefallen und ich vom Klappentext überzeugt war. Das Buch ist im Atlantikverlag erschienen.

1486 stirbt in Murano bei Venedig der Glasmacher Lorenzo Rosso. Zwar übernehmen die Söhne das Geschäft, geigneter wäre aber Tochter Orsolo gewesen, die jedoch als Frau keinen Zugang zum Beruf haben kann. Heimlich erlernt sie die Glasmacherkunst und verkauft, um die Familie finanziell am Leben zu halten, farbige Glaskugeln. Dabei stößt sie auf heftigen Widerstands ihres Bruders.....

Die Venezianer und Muraneser sagen, die Zeit vergehe hier anders. Und so greift Tracy Chevalier zu dem Kunstgriff, Orsolas Leben über Jahrhunderte hinweg bis in die Gegenwart verfolgen zu können. Dabei kann man sich ein vertieftes Bild über Venedigs Vergangenheit und die Glasmacherkunst im Wandel der Zeiten verfolgen, die durch Kriege, Naturkatastrophen und technischen Wandel bestimmt werden. Geschickt verknüpft die Autorin diese Geschichten mit dem Leben Orsolas und ihrer Familie.

Leider wurde ich mit Orsola sowie den weiteren Personen nicht so ganz warm. Ihr ehrgeiziger und mutiger Kampf um Anerkennung in einer von Männern dominierten Arbeitswelt ist schon gut beschrieben. Orsola aber schien mir eher distanziert. Auch ihre Beziehungen zu anderen Personen konnte ich nicht so recht greifen. Auch wenn der Zeit-Kniff sehr originell ist, störte mich das dann doch hin und wieder beim Lesen.

Wer historische Romane mag und gerne in die Vergangenheit Venedigs abtauchen und insbesondere etwas über die Glasmacherkunst auf Murano wissen möchte, ist hier genau richtig.

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Veröffentlicht am 02.10.2025

Düstere Geheimnisse in einem schwedischen Kinderheim

Schattenschwester
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Schattenschwester ist nun bereits der 3.Thriller der Autorin Tina N. Martin, den ich lesen durfte, nachdem mir Apfelmädchen überragend gut gefallen hatte.

Diesmal ermitteln Idun Lind und Calle Brand in ...

Schattenschwester ist nun bereits der 3.Thriller der Autorin Tina N. Martin, den ich lesen durfte, nachdem mir Apfelmädchen überragend gut gefallen hatte.

Diesmal ermitteln Idun Lind und Calle Brand in dem Umfeld eines Kinderheims. Während einer Hochzeit stürzt Elvira, die vor Jahren aus einem Kinderheim verschwand, aus einem Kirchturm. Zunächst ist unklar, ob es sich um einen Unfall, Selbstmord oder Mord handelt. Bei den Ermittlungen stellen sie fest, dass ein weiteres Mädchen aus dem Kinderheim verschwunden ist.....

Der flüssige Schreibstil der Autorin erzeugt eine bedrückende und düstere Stimmung, die sich durch das ganze Buch hindurchzieht. Das Leben der meist elternlosen Heimbewohner ist bereits schwierig genug. Hinzu kommen dann auch noch der streng geregelte und meist nicht sachgerechte Umgang mit den Kindern. Die psychologischen Aspekte werden dabei gut vermittelt.

Leider scheint mir diesmal Idun ein wenig distanzierter als in den vorherigen Büchern, auch wenn man mehr Einzelheiten von ihr und Calle erfährt.

Die Story hat eine Grundspannung, die stetig ansteigt. Aber an manchen Stellen zieht sich die Geschichte, sodass es für mich manchmal zäh war. Kürzer wäre besser gewesen.

Wie in den ersten beiden Bänden punktet der Thriller mit zwei Zeitebenen, die am Schluss gekonnt zusammen geführt werden. Allerdings wusste ich nicht immer, ob sich die Geschichten der Heimbewohner in der Vergangenheit oder Gegenwart abgespielt haben. Das war aber nicht weiter schlimm, denn so fokussierte ich mich weiter auf die Story.

Mir haben der Schreibstil und die Story an sich gut gefallen, während die Personenzeichnung mir diesmal nicht geglückt vorkam und das Buch einige, wenige Längen hat.

Insgesamt empfehle ich aber dennoch das Buch allen Thrillerfans , die auch psychologische Aspekte mögen, und vergebe gute 4 von 5 Sternen.




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Veröffentlicht am 01.10.2025

Tödliche Wikingerrituale und die Suche nach sich selbst

Die Nacht des Blutadlers
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Rezension | „Die Nacht des Blutadlers“ – Marc Voltenauer

In diesem 3. Band des Autors Marc Voltenauer aus dem Emons Verlag reist der Kriminalkommissar Andreas Auer auf die schwedische Insel Gotland, hat ...

Rezension | „Die Nacht des Blutadlers“ – Marc Voltenauer

In diesem 3. Band des Autors Marc Voltenauer aus dem Emons Verlag reist der Kriminalkommissar Andreas Auer auf die schwedische Insel Gotland, hat er doch jüngst erfahren, das er adopiert wurde und schwedische Wurzeln hat. Bei seinen Nachforschungen stößt er nicht nur auf Familiengeheimnisse, sondern auch auf einen fast 40 Jahre zurück liegenden grausamen Mord an mehreren Personen und sieht sich dabei einer Wand des Schweigens gegenüber. Niemand will etwas über grausame Wikingerrituale wissen.

Der Krimi auf Gotland mit seinen zahlreichen alten Wikingerplätzen, der Suche Auers nach seiner Identität und einem spannenden Cold-Case-Fall hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Der Schreibstil erzeugt eine athmosphärisch dichte und komplexe Geschichte. Kommissar Auer wird hineingezogen in diesen großen ungeklärten Mordfall je weiter er in seine eigene Vergangenheit vordringt.

Besonders gelungen finde ich die zahlreichen involvierten Personen, denen der Autor Tiefe, Authentizität und Glaubwürdigkeit verleiht. Auch wenn der Autor an einigen Stellen einen Überblick über die Personen gibt, sollte man sich von Anfang doch lieber ein Personenregister erstellen.

Der Krimi lebt von der großartigen, aber ruhigen, und doch Spannung erzeugenden Schreibweise.

Für mich ist er ein atmosphärisch starker Kriminalroman mit spannenden Ermittlungen und emotionaler Tiefe.

⭐ 5 von 5 Sternen – für alle, die intelligente und stimmungsvolle Krimis lieben.

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Veröffentlicht am 15.07.2025

Spannender Auftakt der neuen Thrillerreihe!

Echokammer
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Der Autor Ingar Johnsrud startet mit dem Ermittlerduo Benjamin und Tong eine neue spannende Thrillerreihe, deren Schauplatz Norwegen ist.

Ein Journalist wird tot aufgefunden. Die schwierigen Ermittlungen ...

Der Autor Ingar Johnsrud startet mit dem Ermittlerduo Benjamin und Tong eine neue spannende Thrillerreihe, deren Schauplatz Norwegen ist.

Ein Journalist wird tot aufgefunden. Die schwierigen Ermittlungen führen zu einem Geflecht aus einem geplanten politischen Attentat kurz vor der Wahl des Ministerpräsidenten und politischen Machtspielen und Fake News. Politisch ist das Land nach rechts gerückt, was in einigen europäischen Ländern auch schon geschehen ist.

Die Spannung ist von Anfang hoch und bleibt bis zum Ende erhalten, was durch den guten Schreibstil nicht verwundert. Die Kapitel sind erfreulich kurz gehalten und man mag immer nur weiter lesen. Immer wieder gibt es spannende und unerwartete Wendungen. Mir persönlich hat neben der Ermittlungarbeit auch die politische Ebene gut gefallen. Natürlich war die Jagd nach den Tätern ebenso spannend.

Die Ermittler Benjamin und Tong haben mir sehr gut gefallen, da sie unterschiedliche Charakter und verschiedene interessante Vergangenheiten haben. Durch die verschiedenen Perspektivwechsel zwischen der Ermittlungarbeit sowie den manipulativen Wahlkampfvorbereitungen bleibt man immer am Ball bei dieser Story.

Für mich ist dieser politische Thriller absolut empfehlenswert und bekommt somit von mir 5 von 5 ⭐️

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