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Veröffentlicht am 23.09.2018

Humor und Ernst vermischt – das kann Sabine Schoder einfach!

Liebe ist so scheißkompliziert
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Klappentext
„Auf einer Party stürzt Nele mit Jerome ab, der alles verkörpert, wonach sie sich immer gesehnt hat. Als sie sich zum ersten Mal küssen, hat Nele hunderttausend Schmetterlinge im Bauch. Doch ...

Klappentext
„Auf einer Party stürzt Nele mit Jerome ab, der alles verkörpert, wonach sie sich immer gesehnt hat. Als sie sich zum ersten Mal küssen, hat Nele hunderttausend Schmetterlinge im Bauch. Doch am nächsten Tag kursiert ein Video von ihr im Netz, auf dem sie eindeutig zu wenig anhat. Eigentlich kann nur Jerome dieses Video gemacht haben. Aber Nele ahnt, dass die Wahrheit viel komplizierter ist ...“

Gestaltung
Das Covermotiv finde ich richtig cool, denn das Gras, das vor der graugemusterten Wand wächst und hinter dem sich der Autorenname verbirgt, betont die Wirkung des Covers als Graffitbild nur noch mehr. Der knallig-pinke Titel kommt dabei auch richtig gut zur Geltung und strahlt geradezu vor der Wand. Dabei sieht er aus wie mit Farbe und einem Pinsel an die Wand geschrieben. Streetstyle meets Buchcover würde ich mal sagen! Eine coole Idee!

Meine Meinung
Wer hat in seinem Leben nicht schon einmal gesagt, dass Liebe kompliziert ist? Dass das neue Buch von Sabine Schoder eben diese Aussage als Titel ihres neuen Romans gewählt hat, deutet also schon auf einiges Drama hin. Und so ist es auch, denn von Protagonistin Nele ist nach einer durchzechten Nacht ein Video im Umlauf, das viel zu viel von ihr zeigt. Eigentlich kann nur Jerome dafür verantwortlich sein, doch die Wahrheit und die Liebe sind leider immer viel komplizierter als es auf den ersten Blick den Anschein macht…

Was Sabine Schoder in ihrem neuen Roman thematisiert ist nicht nur die Liebe an sich, sondern auch Mobbing kommt zur Sprache. Dies ist ein Thema, das ich sehr wichtig finde und das mich beim Lesen oftmals sehr berührt. So war es auch bei „Liebe ist so scheißkompliziert“, denn die 17jährige Nele ist mit 1,90m wirklich sehr groß für ein Mädchen. Aus diesem Grund wird sie auch von anderen gemobbt und ausgegrenzt, was mich einfach nur erschüttert und berührt hat. Ich konnte mich unglaublich gut in Nele hineinversetzen und nachempfinden, wie sie sich fühlt.

Hierzu hat auch der wunderbare Schreibstil von Sabine Schoder beigetragen, denn die Autorin bringt Neles Gefühlswelt sehr authentisch und klar rüber. Dabei schildert sie die Situation und Empfindungen der Jugendlichen sehr realistisch, sodass ich mich gut mit ihr identifizieren konnte. Ich denke auch, dass es anderen Lesern ebenso ergehen wird, denn Nele ist eine Figur, die mitten aus dem Leben herausgegriffen ist. Sie erlebt und fühlt vieles, das sicher jeder schon einmal in ähnlicher Weise durchgemacht hat. Gleichzeitig ist das Besondere am Schreibstil der Autorin jedoch ihr Händchen für Humor, der immer wieder für breites Grinsen und Auflockerung sorgt.

Die Handlung hat mir nicht nur wegen ihrer humorvollen Spritzigkeit gut gefallen, sondern vor allem auch durch das Rätsel, wer denn nun vor das Internetvideo von Nele verantwortlich war. Hier habe ich immer wieder Vermutungen aufgestellt und wieder verworfen. Genau so liebe ich das! Bis zum Ende bin ich so am Ball geblieben und war unglaublich neugierig auf die Auflösung. Dabei fand ich es auch schön, dass neben dem Thema Mobbing vor allem auch die Liebe eine große Rolle eingenommen hat. Die Beziehung, die sich zwischen Nele und Jerome entwickelt, wurde für mich gut nachvollziehbar und gefühlvoll dargestellt.

Ich war nicht nur aufgrund von Neles Mobbingerfahrungen auf ihrer Seite, sondern auch durch ihre sarkastische Art. Sie ist eine taffe Protagonistin, die mich dazu gebracht hat, mich als Teil der Geschichte zu fühlen. Ich hätte jedoch gedacht und erwartet, dass ihre Reaktion auf das Video etwas emotionaler ausfallen würde. An dieser Stelle war ich etwas vor den Kopf gestoßen, denn selbst die taffeste Person wird bei einem solchen Video sicher aus der Bahn geworfen. Jerome blieb mir zu Beginn etwas verschlossen, denn er war mir zu unnahbar und fern. Ich habe etwas gebraucht, um mit ihm warm zu werden, aber durch einige Enthüllungen im Verlauf der Handlung fiel mir dies dann doch immer leichter.

Fazit
Mir hat es sehr gut gefallen, dass „Liebe ist so scheißkompliziert“ neben dem erwarteten Liebesthema auch das Thema Mobbing aufgreift. Diesbezüglich konnte ich mit Protagonistin Nele total mitfühlen, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass ihre Reaktion auf das Internetvideo etwas anders ausgefallen wäre. Besonders loben möchte ich, wie Sabine Schoder es schafft, lockeren Humor mit ernsten Themen und bedeutenden Botschaften zu mischen. Zudem erschienen mir die Figuren und die Handlung sehr realistisch und geradezu aus dem Leben gegriffen mit ihren alltäglichen Problemen, die viele von uns kennen.
Sehr gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 22.09.2018

Gute Mischung aus Sport, Ernsthaftigkeit und Hoffnungsschimmer

Ghost
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Klappentext
„Bahn frei für Ghost!
Rennen, das kann GHOST, der eigentlich Castle Cranshaw heißt, schneller als jeder andere: davonrennen. Denn es gab eine Nacht in seinem Leben, in der es genau darauf ...

Klappentext
„Bahn frei für Ghost!
Rennen, das kann GHOST, der eigentlich Castle Cranshaw heißt, schneller als jeder andere: davonrennen. Denn es gab eine Nacht in seinem Leben, in der es genau darauf ankam, in der er um sein Leben rannte. In der Schule läuft es so la la für GHOST. Wer ihm dumm kommt, kriegt eine gescheuert. Doch dann wird GHOST mehr durch Zufall Mitglied in einer Laufmannschaft, und sein Leben stellt sich auf den Kopf. Trainer Brody nimmt ihn unter seine Fittiche, und das ganze Team steht an seiner Seite. Es geht nicht mehr ums Davonrennen, sondern darum, das Ziel immer vor Augen zu haben. Der Startschuss ist gefallen.“

Gestaltung
Das Covermotiv passt total gut zum Buchinhalt, da ein laufender bzw. lossprintender Junge dargestellt wird, der vom Aussehen her auch ungefähr so aussieht, wie ich mir den Protagonisten Ghost beim Lesen vorgestellt habe. Auch die Farbgebung gefällt mir ganz gut, da durch das leichte gelb im Hintergrund das Blau durchbrochen wird. Besonders schön finde ich den Schriftzug des Titels, der sich um den Läufer schmiegt.

Meine Meinung
Eigentlich stehe ich nicht so auf Sport bzw. vor allem das Laufen in Büchern, da ich mich damit nicht so identifizieren kann und mir oftmals die Spannung fehlt. Bei „Ghost“ hat mich jedoch der Klappentext immens neugierig gemacht, denn der Protagonist scheint nicht nur im Laufteam zu rennen, sondern auch in seinem echten Leben. Das hat mein Interesse geweckt: Wieso läuft Ghost weg? Wovor? Auch gefiel mir die Idee, dass der Autor Jason Reynolds für jeden Charakter eine eigene Geschichte bzw. einen eigenen Band geschrieben hat und die Bücher so zwar zusammenhängen, aber auch irgendwie für sich stehen können.

Beim Lesen war ich dann schnell von dem angenehmen Schreibstil von Autor angetan, weil ich wirklich auch sehr gut in die Geschichte hineingekommen bin und das Buch nur schwer aus den Händen legen konnte. Der Schreibstil hatte direkt schon bei der ersten Zeile meine Aufmerksamkeit erregt. Ich hatte gar nicht das Gefühl, ein Buch zu lesen, sondern vielmehr als würde Ghost mir seine Geschichte mündlich in einem Gespräch selbst erzählen. Das fand ich sehr besonders, denn Jason Reynolds ist es gelungen, die Lockerheit einer solchen Gesprächssituation und der jugendlichen Sprache zu transportieren. Schon an der Art, wie es erzählt wird, wirkt Ghost total lässig.

Meine Bedenken, dass das Laufthema zu trocken sein könnte, legte sich schnell, denn ich fand es interessant Ghost dabei zu begleiten, wie er Teil des Laufteams wird. Vor allem fand ich es gut, dass dieser Sport im Fokus steht, da es mal etwas anderes ist als Fußball, Football, Basketball oder ähnliche Sportarten, die oftmals in Büchern vorkommen.

Richtig gut gefallen hat mir Ghost, da er total viele Facetten hat. Einerseits wirkt er total cool, gelassen und lässig. Gleichzeitig merkt man als Leser aber auch die Gefühle, die hinter allem stehen und die er anscheinend anderen gegenüber nicht direkt zeigt: nämlich, dass er sich dafür schämt, keine Markenklamotten zu besitzen. Auch eine gewisse Unsicherheit oder Verletzlichkeit konnte ich da zwischen den Zeilen entdecken. Das macht eine sehr interessante Mischung aus.

Die Handlung dreht sich um das Laufteam, in welchem Ghost Mitglied wird und für das er einige Dinge tut, die unter anderem auch außerhalb der Grenzen der Legalität liegen. Hier fand ich es spannend, die Konkurrenzsituation der Läufer zu erleben und gleichzeitig aber auch zu sehen, dass es Freundschaften und Zusammenhalt im Team gibt. Zudem gefiel mir, wie der Autor auf das Thema Mobbing eingegangen ist und wie er aufgezeigt hat, wie schwer es ist, damit umzugehen bzw. welche Konsequenzen es für Ghost hat. Gleichzeitig hätte die Handlung zwischendurch manchmal etwas mehr Tempo vertragen können.

Etwas schade fand ich, dass die Nebencharaktere etwas blass blieben. Ich glaube, dies könnte daran liegen, dass einige von ihnen ja ein SpinOff/einen eigenen Band bekommen und da wäre es ja abträglich, wenn man sie vorher schon genauer kennen würde. Aber so habe ich mich z.B. gefragt, woher nun auf einmal manch eine enge Beziehung zwischen bestimmten Charakteren kam. So wurden manche Figuren oder Beziehungen für mich schwer greifbar.

Gemein war das Ende, denn „Ghost“ endet mitten in einer gerade begonnenen Szene (zu der ich hier nichts Näheres verraten möchte). Ich wollte unbedingt wissen, wie es an der Stelle weiter geht. So macht man die Leser auf jeden Fall neugierig auf den nächsten Band! Vor allem mochte ich an dem Ende aber den Hoffnungsschimmer mit dem Ghosts Geschichte endet, denn nicht nur Ghost, sondern auch der Leser schauen positiv in die Zukunft, die man hoffentlich in den anderen Bänden am Rande erfahren kann. Ich werde auf jeden Fall zu „Patina“ greifen, um herauszufinden, welche Rolle Ghost dort spielen wird und wie es mit ihm weiter geht.

Fazit
Alles in allem hat mir „Ghost“ gut gefallen, da das Thema Mobbing auf ernsthafte, bedeutsame Weise aufgegriffen wird und die Gefühle von Betroffenen verdeutlicht werden. Auch hat Ghost es in seinem Leben nicht leicht, wobei das Ende des Buches dann leise Hoffnungen weckt, die ich gerne in den Folgebänden bewahrheitet sehen würde. Etwas blass blieben für mich die Nebenfiguren, wodurch sie für mich nicht ganz so gut zu greifen waren.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Ghost
2. Patina (erscheint am 30.November 2018 auf Deutsch)
3. Sunny (bereits auf Englisch erschienen)
4. Lu (erscheint voraussichtlich 2018 auf Englisch)

Veröffentlicht am 22.09.2018

Gefühlvoll, nachdenklich und wunderbar zum Mitfühlen!

Wir drei verzweigt
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Klappentext
„Wie werden aus drei Fremden Geschwister? Vor dieser Frage stehen Grace, Maya und Joaquin, als sie einander kennenlernen. Eigentlich war Grace auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter, doch ...

Klappentext
„Wie werden aus drei Fremden Geschwister? Vor dieser Frage stehen Grace, Maya und Joaquin, als sie einander kennenlernen. Eigentlich war Grace auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter, doch dann erfährt sie von ihren beiden Halbgeschwistern. Maya ist sofort Feuer und Flamme für ihre neuen Familienmitglieder, denn als einzige Dunkelhaarige in einer Adoptivfamilie voller Rotschöpfe sucht sie schon lange nach jemandem, dem sie tatsächlich ähnlich sieht. Joaquin ist eher zurückhaltend, nach einem Leben in unzähligen Pflegefamilien und Heimen weiß er, dass er sich nur auf sich selbst verlassen kann. Beide sind nicht begeistert von Grace' Wunsch, nach ihrer gemeinsamen Mutter zu suchen, denn sie fühlen sich von ihr im Stich gelassen. Aber Grace hat einen guten Grund dafür. Und als Maya und Joaquin die Wahrheit erfahren, lassen sie sich darauf ein. Doch was werden sie finden?“

Gestaltung
Das Cover mit den vielen Ästen, die unter anderem auch sehr verzweigt miteinander sind, finde ich sehr schön und vor allem passend gewählt, da es den Titel des Buches so visuell verdeutlicht. Auch mag ich die Farbkombination aus blau und pink sehr gerne, da das Cover so trotz seiner sehr filigranen Äste und Schlichtheit sehr ins Auge sticht. Die verschnörkelte Schriftart des Titels gefällt mir auch gut, da sie sich von den geradlinigeren Ästen schön abhebt.

Meine Meinung
Von Robin Benway habe ich bereits „Emmy und Oliver“ gelesen, welches mir unheimlich gut gefallen und mich noch lange beschäftigt hat. Darum war ich unheimlich gespannt auf das neue Buch der Autorin. In „Wir drei verzweigt“ geht es um Grace, die auf der Suche nach ihrer Mutter ist. Auf dieser Suche trifft sie auf ihre Halbgeschwister Maya und Joaquin. Gemeinsam machen die drei sich dann auf die Suche nach ihrer Mutter und lernen sich dabei besser kennen…

Die Idee des Buches hat mir gut gefallen, denn ich habe bisher noch keine Geschichte über Pflegefamilien und Adoptionen gelesen. Besonders beeindruckend fand ich, wie die Autorin Robin Benway das Thema Familie aufgegriffen hat, denn sie präsentiert dem Leser in „Wir drei verzweigt“ ganz unterschiedliche familiäre Situationen. Grace und Maya wurden beispielsweise adoptiert und während Grace als Einzelkind groß wurde, ist Maya unter Rotschöpfen aufgewachsen und ohne sich jemals dazugehörig zu fühlen. Joaquin hingegen wurde nie adoptiert und hatte es wohl am schwersten von den Dreien, denn er war nur in Kinderheimen und Pflegefamilien.

Wie Robin Benway die verschiedenen Ausgangssituationen der Jugendlichen dargestellt hat, hat mir unheimlich gut gefallen, denn ich fand sie alle absolut realistisch und authentisch. Die Gefühle als Adoptiv- oder Pflegekind, die mit Unsicherheiten, schweren Schicksalen und vielen anderen verschiedenen Emotionen zu kämpfen haben, wurden für mich sehr gut transportiert. Ich konnte mich gut in die Situation der drei Figuren hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen. Gefallen hat mir auch, dass neben diesen ernsten Themen auch alltägliche Probleme, die jeder von uns kennt, zur Sprache kamen. So konnte ich noch schneller einen Bezug zu den Figuren aufbauen.

Dabei fand ich es spannend, dass die Geschichte aus den Perspektiven der drei Halbgeschwister im Wechsel erzählt wurde, denn jeder Charakter trägt Geheimnisse mit sich rum, die er den anderen verständlicherweise nicht sofort anvertraut, immerhin lernen sich die Geschwister gerade erst kennen. So erhielten die Figuren nochmals einiges an Tiefe, denn ich erfuhr von schlimmen Vergangenheiten, Beweggründen für die Suche nach der Mutter und vielem mehr. Die Autorin verpackt dies auf sehr gefühlvolle Weise, die zum Nachdenken anregt und die bei mir auch einen Wirbel der Emotionen ausgelöst hat. So fühlte ich mich richtig involviert und habe die Figuren schnell in mein Herz gelassen.

Ich fand es klasse, wie die drei Geschwister mit dem Verlauf der Handlung immer mehr Vertrauen zueinander aufgebaut haben und sich mehr und mehr voneinander erzählt haben. So wurde ich hautnah Zeuge, wie zwischen ihnen ein (familiärer) Zusammenhalt entsteht, der den Dreien hilft bzw. sie dabei unterstützt, ihre Hürden im Leben zu meistern. Neben dem Thema Familie wird so einfach auch deutlich, dass jeder Mensch im Leben mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat und dass kein Leben perfekt ist.

Fazit
Mit „Wir drei verzweigt“ hat Robin Benway wieder eine sehr gefühlvolle Geschichte geschrieben, die mich vor allem durch das Zusammenwachsen der drei Geschwister überzeugt hat. Grace, Maya und Joaquin zeigen, dass jeder in seinem Leben mit Problemen zu kämpfen hat. Dabei wird das Thema Familie und Adoption sehr authentisch dargestellt und der Leser zum Nachdenken angeregt. Für jeden, der gerne ruhige, emotionale Geschichten liest, die zum Nachdenken anregen, ist „Wir drei verzweigt“ genau das Richtige!
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 22.09.2018

Ich liebe Amelia und Jules! Und nach dem Ende brauche ich Band 2 am besten sofort!

Undying – Das Vermächtnis
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Klappentext
„Auf der Erde hätten Jules und Amelia sich gehasst: Er ein verwöhntes Oxfordgenie, sie eine Plünderin aus der Unterwelt Chicagos. Zwei wie Feuer und Wasser – doch als sie sich auf dem Planeten ...

Klappentext
„Auf der Erde hätten Jules und Amelia sich gehasst: Er ein verwöhntes Oxfordgenie, sie eine Plünderin aus der Unterwelt Chicagos. Zwei wie Feuer und Wasser – doch als sie sich auf dem Planeten Gaia begegnen, ist sofort klar, dass sie einander brauchen werden. Eine pragmatische Zweckgemeinschaft für eine halsbrecherische Mission, nichts weiter. Oder ist da etwa doch mehr?“

Gestaltung
Am schönsten finde ich an dem Cover die Farbgebung und das metallische Schimmern. So wird es zu einem richtigen Hingucker! Aber auch die Lichtreflexe und das Muster finde ich interessant, da ich beim Betrachten gerätselt habe, was es darstellen könnte. Die beiden Schattenumrisse eines Mädchens und eines Jungen passen zwar zur Geschichte, aber optisch sind sie nicht so ganz mein Fall.

Meine Meinung
Da ich „These broken stars“ von Amie Kaufman und Meagan Spooner sehr gerne gelesen habe, musste ich unbedingt zu ihrem neuen, als Action-Abenteuer angekündigten Buch greifen. Ich muss gestehen, dass ich etwas Angst hatte, dass „Undying“ der anderen Buchreihe des Autorenduos zu ähnlich werden könnte, aber allen, die diese Angst teilen, kann ich sagen, dass dem glücklicherweise nicht so war. „Undying“ spielt zwar auch auf fremden Planeten und es steckt auch voller Weltraumabenteuer, aber die Geschichte ist doch ganz anders als „These broken stars“.

Die Welt, in der „Undying“ spielt, fand ich sehr interessant, denn die beiden Protagonisten begegnen sich auf dem Planeten Gaia, der mich oftmals an die Erde erinnert hat, aber doch anders war. Diesbezüglich muss ich leider sagen, dass die Informationen rund um die Welt ansonsten für meinen Geschmack etwas rar gesät waren. Ich hoffe hier eindeutig auf den zweiten Band und dass wir dort mehr Informationen über Gaia und das Setting erhalten, denn ich fand Gaia sehr interessant und würde gerne mehr darüber und über die Welt von „Undying“ erfahren.

Die Handlung hat mir gut gefallen, denn es gab einige Abenteuer und Action. Die Protagonisten Jules und Amelia wollen auf Gaia nach Artefakten der "Unsterblichen" suchen und da sich diese Suche als sehr beschwerlich herausstellt, schließen sich die beiden zusammen. Dabei sprühen unter anderem auch die Liebesfunken… was ich jedoch noch besser fand, waren die Rätsel, die die beiden lösen müssen. Durch einige Fallen und Beschwernisse kam dann auch einiges an nervenaufreibender Spannung hinzu, die in einem unglaublich actionreichen Finale mit gemeinem Cliffhanger endet. Solche Handlungen liebe ich!

Erzählt wird „Undying“ – wie schon aus „These broken stars“ gewohnt – abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Amelia und Jules. So konnte ich mir beide Charaktere gut vorstellen und vor allem beide Gedanken und Beweggründe für ihre Taten verstehen und nachvollziehen. Dies haben die Autorinnen wunderbar hinbekommen, denn beispielsweise wird bei Amelia erst im Handlungsverlauf klar, warum sie so ist, wie sie ist. Durch die Namen am Kapitelanfang wird immer deutlich, wer gerade erzählt, aber dies wird auch ohnehin durch den Schreibstil der Autorinnen sehr deutlich. Amie Kaufman und Meagan Spooner schreiben sehr bildreich und schaffen es, beim Lesen Bilder vor dem inneren Auge entstehen zu lassen. Gleichzeitig geht dabei eine gewisse Leichtigkeit nicht verloren, wodurch ich durch die Seiten flog.

Amelia und Jules waren für mich zwei tolle Protagonisten, denn sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Amelia eine knallharte Plünderin ist und auf eigenen Beinen steht, ist Jules Forscher durch und durch. Amelia fand ich mit ihrer Art absolut cool, da sie sehr selbstständig, schlau und schlagfertig ist und doch auch eine andere Seite hat. Jules fand ich total süß, da er ein kleiner Nerd ist und ohne Amelia wohl aufgeschmissen wäre, was das Überleben angeht. Die Beziehung, die sich zwischen den beiden entwickelt, hat mir sehr gut gefallen, da sie sich langsam entwickelt und mir großen Lesespaß bereitet hat.

Fazit
Der Auftaktband der neuen Dilogie des Autorenduos Amy Kaufman und Meagan Spooner hat mir sehr gut gefallen, denn „Undying“ ist wahrlich ein Weltraum-Action-Abenteuer mit Rätselspaß und bombastischem Finale. Die Protagonisten Amelia und Jules fand ich ausgesprochen klasse, denn sie sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht und beide unheimlich sympathisch. Gerne hätte ich etwas mehr über die Welt und den Planeten Gaia erfahren, denn hier hielten sich die Autorinnen etwas bedeckt, obwohl das Setting sehr spannend ist.
Sehr gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Undying – Das Vermächtnis
2. Undying (erscheint voraussichtlich am 8. Januar 2019 auf Englisch)

Veröffentlicht am 22.09.2018

Ein Buch für Kopf und Herz! Voller Spannung und Überraschungen!

Scythe – Der Zorn der Gerechten
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Klappentext
„Citra hat es geschafft.
Sie wurde auserwählt und als Scythe entscheidet sie jetzt, wer leben darf und wer sterben muss.

Doch als wenn das nicht schon schwer genug wäre, übernehmen skrupellose ...

Klappentext
„Citra hat es geschafft.
Sie wurde auserwählt und als Scythe entscheidet sie jetzt, wer leben darf und wer sterben muss.

Doch als wenn das nicht schon schwer genug wäre, übernehmen skrupellose Scythe die Macht und stellen neue Regeln auf. Die wichtigste Regel lautet, dass es ab jetzt keine Regeln mehr gibt.

So beginnt Citras Kampf für Gerechtigkeit.
Ein Kampf, den sie nur gemeinsam gewinnen kann mit ihrer großen Liebe Rowan.“

Gestaltung
Das Cover gefällt mir unheimlich gut, denn ich finde das Motiv der Frau, deren Gesicht vom Cape verdeckt ist, sehr ansprechend. Vor dem Hintergrund aus hellem Gelb und Schwarz kommt sie trotz ihrer schwarzen Kleidung super zur Geltung und das Motiv passt auch wie die Faust aufs Auge zur Handlung. Der Titel fügt sich zudem sehr schön über ihrem Cape und dem dunklen Hintergrund ein. Ein besonderes Highlight stellt das metallische Glänzen des gelben Teils des Hintergrundes dar, welches sich schön neben dem Bronzeton des ersten Bandes einfügt.

Meine Meinung
Nachdem ich sehr angetan von Neal Shustermans „Scythe – Die Hüter des Todes“ war, musste ich auch unbedingt zum Folgeband „Scythe – Der Zorn der Gerechten“ greifen, denn dieses absolut geniale Setting mit den neuartigen Ideen bringt frischen Wind mit sich, den ich beim Lesen einfach nur genossen habe. In der Fortsetzung ist Citra nun zu einer Scythe geworden, ebenso wie ihre Liebe Rowan. Doch das Scythetum steht vor einem Umbruch, denn viele skrupellose Scythe lösen die Regeln auf und sind mehr als nur grausam. Werden Citra und Rowan es schaffen, die Gemeinschaft zu einen und den Kampf um Gerechtigkeit für sich zu entscheiden?

Als besonders fesselnd hab ich in diesem Band die Machtkämpfe im Scythetum erlebt. Hier hat der Autor einen sehr hohen Spannungsbogen aufgebaut, der für mich das ganze Buch über immer konstant oben blieb. Ständig gab es etwas zu entdecken oder herauszufinden. Auch wurde ich oftmals eiskalt überrascht und von schockierenden Wendungen oder Szenen heimgesucht, die mein Herz haben schneller schlagen lassen.

Zudem finde ich es klasse, wie Neal Shusterman neben diesem extrem hohen Spannungspotenzial auch immer wieder kleine Phasen der Reflexion und des Nachdenkens einbaut. Passend zu den Scythe gibt es Passagen, die über das Leben und den Tod nachdenken oder über die Ewigkeit und das Universum. Diese Kombination aus Action und Ernsthaftigkeit fand ich einfach grandios! Neben fesselnden Herzschlagmomenten, die mir das Lesen zum reinsten Vergnügen machten, gibt es so auch etwas für den Kopf, das zum Nachdenken anregt! Erste Sahne!

Auch die Figuren konnten mich wieder sehr überzeugen, denn neben altbekannten Charakteren kamen auch Neue hinzu, die mir schnell ans Herz gewachsen sind. Citra und Rowan, aus deren Perspektiven man die Geschichte verfolgt, sind in diesem Band stärker als zuvor und an ihren Aufgaben gewachsen, was ich sehr mochte. Neu hinzugekommen ist Greyson Tolliver, welchen ich super fand, da er ein wenig Humor in die Geschichte gebracht hat! Eine sehr interessante Perspektive war auch die von Thunderhead, da so bestimmte Entscheidungen erklärt wurden und dieses „Konstrukt“ für mich als Leser greifbarer wurde.

Fazit
Ein Buch für Kopf und Herz! „Scythe – Der Zorn der Gerechten“ ist eine grandiose Fortsetzung, in der sich Überraschungen, Action und Ernsthaftigkeit abwechseln. Die Geschichte von Citra und Rowan geht fesselnd weiter und endet in einer bombastischen Explosion, die in mir den Wunsch weckt, die Fortsetzung am liebsten jetzt sofort zu wollen. Mir gefiel es dabei auch sehr, dass der neue Charakter Greyson ein wenig Humor mitbrachte. Zudem fand ich das Machtspiel im Scythetum unheimlich spannend!
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Scythe – Die Hüter des Todes
2. Scythe – Der Zorn der Gerechten
3. The Toll (erscheint voraussichtlich 2019 auf Englisch)