Profilbild von SleepingButterfly

SleepingButterfly

Lesejury Star
offline

SleepingButterfly ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SleepingButterfly über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2024

Frausein in Korea

Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah
0

Frausein in Korea

Das mittlerweile dritte Buch der koreanischen Autorin Cho Nam-Joo fügt sich nicht nur optisch perfekt zu den Vorgängern ein, auch inhaltlich greift es wieder den Alltag der Frauen in ...

Frausein in Korea

Das mittlerweile dritte Buch der koreanischen Autorin Cho Nam-Joo fügt sich nicht nur optisch perfekt zu den Vorgängern ein, auch inhaltlich greift es wieder den Alltag der Frauen in Korea auf. Nach ihrem ersten Roman “Kim Jiyoung, geboren 1982”
und dem folgenden Kurzgeschichtenbuch “Miss Kim weiß Bescheid”
erscheint nun wieder ein eigenständiger Roman.

Auch hier wurde für das Cover erneut eine gesichtslose Frau gewählt. Natürlich könnte man denken, es ist dem reduzierten Stil der Illustration geschuldet, doch passt es, wenn man den Inhalt kennt perfekt. Denn es geht um eine Frau, wie es sie viele gibt. Ohne eigene Familie, ohne Perspektive. Der Job ist weg und sie lebt noch bei ihren Eltern. Auch wenn sie im Buch einen Namen hat, gibt es zu viele, die das gleiche Schicksal teilen.

Wir begleiten Mani. Als kleines Mädchen träumte Mani davon, rhythmische Sportgymnastin zu werden, inspiriert durch Fernsehbilder der Olympischen Spiele 1988 in Seoul. Sie beginnt selbst zu turnen, doch hat sie weder Talent noch Erfolg. Der Traum platzt schnell und so verliert sie sich in einem tristen und belanglosen Leben.

Es ist sicher kein spannungsgeladenes Buch, das dem Leser eine Geschichte erzählt, die zu einem bestimmten Ende hin arbeitet. Nein, es ist ein Abschnitt aus dem Leben einer Frau. Mit mehr Tiefen als Höhen. Etwas das einige Leser*innen kennen und selbst versuchen wollen zu ändern. Doch nach was streben wir am Ende? Was ist das, was einen selbst glücklich macht? Sind es denn wirklich die “Normen”? Familie, Job, Hobbys usw.
Für mich war das Lesen des Buches mit vielen Gedanken verbunden. Was wäre, wenn man selbst andere Entscheidungen getroffen hätte? Was, wenn Mani von Beginn ihre Kraft nicht in das Turnen, sondern etwas anderes gesteckt hätte? Wäre sie glücklicher? Würde sie nicht mehr zu Hause wohnen? Lebt sie nur für ihre Eltern? Sollte sie sich nicht darum kümmern, ihr eigenes Leben zu leben?

Auf die Art von Buch muss man sich definitiv einlassen können. Zumindest hat es mich doch mehr mitgenommen als gedacht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2024

Zukunftsvisionen

Endling
0

Zukunftsvisionen

Ich habe von Jasmin Schreiber bisher nur ein Sachbuch gelesen und viel von ihrem Buch "Marianengraben" gehört. Vom Sachbuch war ich begeistert und Marianengraben wollte ich mir holen, ...

Zukunftsvisionen

Ich habe von Jasmin Schreiber bisher nur ein Sachbuch gelesen und viel von ihrem Buch "Marianengraben" gehört. Vom Sachbuch war ich begeistert und Marianengraben wollte ich mir holen, doch dann hat sie “Endling” veröffentlicht und ich wollte es vorher lesen. Romane, in denen Frauen starke Hauptfiguren sind, gibt es zwar mittlerweile einige, doch für mich immer noch nicht genug.

Doch nicht nur Frauen haben hier ihren Auftritt. Es geht zudem um Artensterben, Abtreibungs- und Verhütungsverbote und ein Verbrechen? Und das in einer gar nicht so fernen Zukunft. Nehmen Autor*innen oft Jahreszahlen, die weit weg erscheinen, um dem Leser das Gefühl zu geben, es betrifft ihn selbst vermutlich eh nie, hat Schreiber das Jahr 2041 für ihre Geschichte gewählt. Gedanklich noch fern, aber für die meisten von uns sicher gut erlebbar.
Wir begleiten Zoe. Sie ist Biologin und forscht fern der Heimat an Käfern. Durch familiäre Umstände kehrt sie nach Hause zurück. Doch dann verschwindet Tante Augustes Freundin Sophie, und während sich die Ereignisse überschlagen, lauert in Schweden ein dunkler Wald auf sie.

Der Roman beginnt direkt damit, dass das Taubenschwänzchen scheinbar so gut wie ausgestorben scheint. Was ist passiert? Nicht nur der Frage wird nachgegangen. Der Schreibstil ist einnehmend und ich war direkt in der Geschichte drin. Ich konnte mir erste Gedanken rund um die Protagonisten und das Setting machen. In meinem Kopf war direkt ein Bild und das mag ich immer sehr. Es wurde zuerst nicht zu viel eingeführt, doch das änderte sich mit der Zeit. Ab und an hatte ich das Gefühl, dass die Autorin mehr unterbringen wollte, als der Geschichte an sich gut tut. Dennoch war es für mich ok, denn ich konnte den Sinn dahinter sehen und habe die Ereignisse einfach wirken lassen. Auch wurde dem Leser immer etwas "beigebracht": Beim lesen wurden Fakten eingestreut und man konnte noch einiges lernen. Das jedoch nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern in einer recht natürlichen, in den Text einfließenden Art und Weise, die ich mochte. Fakten und Daten in einen Roman einfließen zu lassen, ohne dass es zu sehr nach Sachbuch klingt, ist oft schwierig. Aber Jasmin Schreiber hat es geschafft, mir etwas beizubringen, während ich eigentlich einen Roman lese.

Zum Schluss möchte ich gern noch eine Sache zum Buch selbst sagen. Unter dem Schutzumschlag versteckt sich eine wunderschöne Prägung, die es verdient hat gesehen zu werden. Wer sich also das Buch holt (macht es!), dem empfehle ich, den Umschlag abzunehmen und es vielleicht sogar auch so in den Schrank zu stellen. Zu schön, um versteckt zu werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.02.2024

Mal was anderes

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
0

Mal was anderes.

Von Tsokos ist man als Leser ja eher Sachbuch oder Thriller gewohnt. Daher fand ich es sehr spannend, dass er sich nun auch in die Literatur einlassen möchte. Zumal auch das Thema als ...

Mal was anderes.

Von Tsokos ist man als Leser ja eher Sachbuch oder Thriller gewohnt. Daher fand ich es sehr spannend, dass er sich nun auch in die Literatur einlassen möchte. Zumal auch das Thema als solches bei mir aktuell recht präsent ist.
Ich bin in der DDR geboren, doch habe ich selbst kaum noch etwas davon mitbekommen. Dennoch fasziniert es mich, vermutlich weil ich es eben nun nicht mehr miterleben kann.
Da ich deswegen alles versuche zu lesen was damit zu tun hat und Tsokos für mich immer gute Bücher schreibt, wollte ich es direkt lesen.

Ein alter Mann, ein Flixbus, viele Erzählungen und am Ende eine Entscheidung.

Eine grobe Zusammenfassung und dennoch ist das Buch viel mehr. Es hat mich lachen lassen, mitfühlen lassen und auch mich zu der ein oder anderen Frage zum nachdenken gebracht. Für mich war es definitiv ein schönes und kurzweiliges Leseerlebnis.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.01.2024

Perfekt für den Einstieg

Everyday Cooking
0

Perfekt für den Einstieg

Ich bin immer auf der Suche nach neuen oder auch alten Rezepten in neuer Aufmachung, die mir den Alltag erleichtern und dennoch der Familie schmecken.

Durch Instagram bin ich ...

Perfekt für den Einstieg

Ich bin immer auf der Suche nach neuen oder auch alten Rezepten in neuer Aufmachung, die mir den Alltag erleichtern und dennoch der Familie schmecken.

Durch Instagram bin ich dann auf dieses hier gestoßen.
Es wurde über den zugehörigen Kanal ein Livevideo durchgeführt bei dem ein rezept gekocht wurde. Das hat mir sehr gefallen und das Buch durfte einziehen.

Als erstes möchte ich sagen, dass es sich bei dem Buch eher um ein Kochbuch für Anfänger handelt. Es sind eher einfache und schnell durchzuführende Gerichte enthalten.
Wer eher auf viele Zutaten und Experimente steht, wird hier sicher nicht fündig.

Es werden Tipps gegeben, was man am Besten immer zu Hause haben sollte und welche zusätzlichen Zutaten man für die Gerichte im Buch benötigt.

Ich koche zwar für mein Leben gern, doch gerade mit einem kleinen Kind zu Hause sind schnelle und einfache Gerichte oft für den Alltag unerlässlich. Wenn sie dann noch allen schmecken - Jackpot.

Natürlich konnte ich bisher nicht alles nachkochen, aber die Gerichte bisher waren super erklärt, gut nachzukochen und haben hier allen geschmeckt. Probiert habe ich:

Shakshuka - etwas, das ich schon länger kochen wollte, aber doch Respekt davor hatte. Mit dem Rezept aus dem Buch ist es mir super gelungen und ich werde es definitiv öfter machen.

Kürbissuppe - habe ich nicht zum ersten Mal gekocht, aber hier probiere ich immer gern mal neue Rezepte und Variationen aus.

Fried Rice - da ich frisch gekochten Reis genommen habe, hat das Anbraten etwas gedauert. Ich denke, wenn man Reste nimmt, die schon etwas Feuchtigkeit verloren haben, geht es noch schneller. Nichts desto trotz hat es allen sehr gut geschmeckt.

Und zu Weihnachten gab es den Kartoffel-Gurken Salat. Mayonnaise kommt mir nicht ins Haus ;)

Ich freue mich schon darauf, im neuen Jahr weitere Rezepte auszuprobieren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 19.12.2023

Ein kurzer, aber doch schöner Besuch

Der Weg der Wünsche
0

Ein kurzer, aber doch schöner Besuch

Ich muss gestehen, dass die Königsmörder Chroniken vollkommen an mir vorbeigezogen sind. Vielleicht auch deswegen, weil ich das Genre an sich noch nicht so lange ...

Ein kurzer, aber doch schöner Besuch

Ich muss gestehen, dass die Königsmörder Chroniken vollkommen an mir vorbeigezogen sind. Vielleicht auch deswegen, weil ich das Genre an sich noch nicht so lange lese. Doch mit dem Erscheinen von “Der Weg der Wünsche” wurde ich auf diese wundervolle Welt aufmerksam. Ich habe mir also die ersten beiden Teile besorgt, um dann dieses Buch zu lesen. Tja, und nun gehöre ich wohl zu den vielen, vielen Lesern, die den Dritten Teil herbeisehnen.

Patrick Rothfuss ist ein US-amerikanischer Autor, der am 6. Juni 1973 geboren wurde. Er ist vor allem bekannt für seine "Königsmörder-Chronik", eine Fantasy-Trilogie, deren erster Band, "Der Name des Windes", im Jahr 2007 veröffentlicht wurde.

Nun folgen wir also einen ganzen Tag lang Bast. Bast liebt Tauschgeschäfte. Als Bast eine Gabe ohne Gegengabe annimmt, gerät seine ganze Welt aus den Fugen.

Auch wenn es an sich recht schnell durchgelesen ist, habe ich mich über die Geschichte gefreut. Sie passt sich sehr gut in die vorhandenen Bücher ein und man hat für einen kurzen Moment das Gefühl, wieder in die Welt der Königsmörder Chroniken eingetaucht zu sein.
Ich mag zudem die kleinen Illustrationen, die die Kapitel/Tageszeiten einläuten und beschreiben.

Auch wenn es nun nicht der lang erwartete dritte Teil ist, fand ich die Beschreibungen, Charakterentwicklungen und den Schreibstil so gut, dass ich zumindest das Gefühl hatte, einen kleinen Schritt zum nächsten Teil gegangen zu sein. Denn warum nicht auch einzelnen Protagonisten etwas mehr Raum geben, um sie besser kennenzulernen? Ich hätte nichts dagegen, wenn da noch ein paar “Zwischenbücher” mehr kommen.

Ja, 20 Euro sind sicher viel Geld und es ist nicht sonderlich dick. Aber leider wird alles teurer und zur Not kann man es sich ja auch gebraucht holen oder ausleihen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere