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Veröffentlicht am 11.03.2024

Warum wurden Frauen zu Hexen?

Die Hexen von Cleftwater
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Hexen, Hexenverfolgung und wie es zu diesem Gedankengut kam, interessiert mich schon sehr lang. Als Teenager gab es mal ein Ouija Brett und hat man sich getraut, 3x Bloody Mary in den Spielen zu sagen? ...

Hexen, Hexenverfolgung und wie es zu diesem Gedankengut kam, interessiert mich schon sehr lang. Als Teenager gab es mal ein Ouija Brett und hat man sich getraut, 3x Bloody Mary in den Spielen zu sagen? All dieses mythische “Hexenwerk” und Aberglaube kann ja nicht von irgendwoher kommen. Daher mag ich Romane rund um das Thema sehr.
Da passt “Die Hexen von Cleftwater” von Margaret Meyer doch ganz gut.

Denn in diesem Buch geht es um Martha Hallybread. Eine Hebamme, Heilerin und Dienerin im Jahr 1645. Sie ist stumm und eigentlich anerkannt in der Gemeinde. Doch sie sieht eine Hexenverfolgung und soll dann die gefangenen Frauen auf Zeichen für ihre “Tätigkeiten” untersuchen. Das bringt sie in Gefahr und es tritt eine Reihe von Ereignissen los.

Schon immer war der Hass auf Frauen ein großes Thema. Wenn man etwas nicht erklären konnte, waren sie Hexen, verflucht oder haben für ihre Gaben mit dem Teufel geschlafen. Dass sie einfach gut in dem waren, was sie gemacht haben, kam keinem Mann in den Sinn. Und so mussten viele Frauen Qualen erleiden.

Und auch darum geht es hier. Um Unterdrückung und nicht verstehen zu wollen. Im doppelten Sinn. Denn da Martha Stumm ist, kann sie sich nicht so ausdrücken, wie sie es möchte. Sie wird ignoriert oder man interpretiert Dinge falsch/so wie man es braucht.

Der Schreibstil ist passend für die Zeit. Man kann das Buch flüssig lesen und doch schwingt etwas “altmodisches” mit. Man hat dadurch das Gefühl, wirklich diese Zeit mitzuerleben und nicht in einer modernen Welt. Sicher muss man sich erst daran gewöhnen, doch das ging recht schnell und ich war mittendrin. Es ist eindringlich geschrieben und auch die Protagonisten fand ich gut ausgearbeitet. Wer sich also für die Zeit und Hexen(verbrennungen) interessiert, dem möchte ich das Buch ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Zu schwere Kost

Notizen zu einer Hinrichtung
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Zu schwere Kost

Obwohl ich durch den Klappentext ja schon ungefähr wusste, auf was ich mich einlasse, hat mich das Buch doch mehr mitgenommen als ich dachte. Wer also selbst etwas mit negativen Gedanken ...

Zu schwere Kost

Obwohl ich durch den Klappentext ja schon ungefähr wusste, auf was ich mich einlasse, hat mich das Buch doch mehr mitgenommen als ich dachte. Wer also selbst etwas mit negativen Gedanken zu struggeln hat, sollte es wohl (vorerst nicht lesen)

Ich selbst musste es des Öfteren beiseite legen und war mir an manchen Stellen nicht sicher, ob ich es überhaupt zu Ende lesen werde.

Die Geschichte ist recht emotional und eindringlich beschrieben. Es will bestimmte Werte vermitteln bzw. zum selbst nachdenken anregen. Doch für mich war es anhand der zugrunde liegenden Geschichte nicht wirklich möglich, mich darauf einzulassen.

Gern würde ich mehr Positives schreiben, doch war es in dem Fall für mich kein Leseerlebnis und ich musste mich durchkämpfen, da ich sehr selten Bücher abbreche, um mir eben doch ein volles Urteil erlauben zu können.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Eine neue Herangehensweise

Murder in the Family
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Ich muss gestehen, ich liebe Bücher, die anders sind. Sei es, sie sind als Tagebuch, in Briefen, Therapiesitzungen usw. geschrieben. Daher war "Murder in the Family" für mich direkt ein Buch, das ich lesen ...

Ich muss gestehen, ich liebe Bücher, die anders sind. Sei es, sie sind als Tagebuch, in Briefen, Therapiesitzungen usw. geschrieben. Daher war "Murder in the Family" für mich direkt ein Buch, das ich lesen wollte. Es ist nicht wie ein typischer Roman aufgebaut, sondern mit Zeitungsartikeln, Drehbüchern, Steckbriefen etc. geschrieben. Als würde einem eine Fallakte der Polizei oder eines Journalisten in die Hände fallen und man muss daraus nun was machen. Nämlich selbst recherchieren.

Der Aufbau war für mich recht schnell im Lesefluss integriert und ich konnte mich ganz auf die Geschichte einlassen. Man hatte seine Vermutungen und dann wurden sie doch wieder über Bord geworfen. Sicher ist es nichts für Menschen, die lieber einen Fließtext lesen, aber wer sich mal an etwas ran trauen möchte, der ist hier genau richtig.

Ich wünsche mir mehr solcher Bücher. Mehr trauen und mal etwas anderes wagen. Denn hier hat es für mich wirklich gut gepasst und gern würde ich das Erlebnis noch einmal haben.

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Leben im Zwielicht

Der Traum vom Fliegen
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Leben im Zwielicht

Ich habe lange für das Buch gebraucht.
Nicht weil es schlecht wäre, ganz im Gegenteil.
Es ging um mich. Ich hatte das Gefühl, ich werde in Teilen beschrieben. Daher musste ich zu Beginn ...

Leben im Zwielicht

Ich habe lange für das Buch gebraucht.
Nicht weil es schlecht wäre, ganz im Gegenteil.
Es ging um mich. Ich hatte das Gefühl, ich werde in Teilen beschrieben. Daher musste ich zu Beginn des Öfteren das Buch beiseite legen und mich sammeln.

Wir begleiten Sofia. Sie hat in kürzester Zeit viel zugenommen und fährt nun in eine Kureinrichtung. Mehr zur Liebe ihren Vätern gegenüber. Denn die Zunahme hatte einen wichtigen Grund für sie. Und eigentlich möchte sie nicht abnehmen.
Doch die Zeit dort tut ihr gut. Warum? Das müsst ihr selbst lesen.

Das Buch ist sehr mitfühlend und doch realistisch, offen und ehrlich geschrieben. Es gibt, und das kann man sich zu Beginn schon denken, einen kleinen Aspekt, der die Geschichte etwas von der Norm abweichen lässt. Aber wenn einen das nicht stört, kann man sich wunderbar darauf einlassen. Auf das Fliegen und andere Fähigkeiten.

Es geht um Freundschaften, Selbsterkenntnisse und Zusammenhalt. Um das Loslassen und Finden. Das Alleinsein und sich öffnen.

Ich habe bei dem Buch so viel gefühlt und es fiel mir bei keinem Buch bisher so schwer, eine Rezension zu verfassen. Eigentlich kann ich nur sagen - lest es selbst. Lasst euch darauf ein und fliegt mit Sofia durch einen kleinen Teil ihres Lebens.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Vergangenheit

Das Jahr ohne Sommer
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Vergangenheit

Geboren in einem Land, dass es nicht mehr gibt.
Was macht das Leben mit uns? Was macht es mit einem kleinen Kind, das noch gar nicht versteht was in dieser großen Welt vor sich geht? Wenn ...

Vergangenheit

Geboren in einem Land, dass es nicht mehr gibt.
Was macht das Leben mit uns? Was macht es mit einem kleinen Kind, das noch gar nicht versteht was in dieser großen Welt vor sich geht? Wenn es doch noch nicht mal verstehen kann, was gerade in der eigenen Familie geschieht?

Wir begleiten ein Mädchen durch ihre Kindheit und Jugend. Zu Beginn musste ich etwas schmunzeln, denn die Landsberger Straße in Leipzig ist mir sehr bekannt. Dadurch war ich direkt dabei. Es hat sich etwas familiär angefühlt. Auch wenn ich in der DDR geboren und auch dort aufgewachsen bin, sind Teile der Familie in den Westen und es war immer etwas komisch. Man war Familie und doch entfremdet.

Der Schreibstil ist recht ruhig und doch nimmt sie einen mit. Ich kann mich selbst an vieles der beschrieben Dinge erinnern und musst ab und an schmunzeln. Eigentlich ist die Zeit noch gar nicht so lang her und doch Lichtjahre entfernt.

Für mich war es ein kurzweiliges Buch, dass mich in meine eigene Jugend zurück versetzt hat.

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