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Veröffentlicht am 10.11.2019

Lieder Aufgrund der Vielzahl von Klischees war das Buch nichts für mich

Unmasked - Jetzt gehörst du mir
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„Unmasked - Jetzt gehörst du mir“ - der Auftakt der Club Reihe - ist nicht der erste Roman von Stefanie London, den ich lese. Doch diesmal erscheint der erotische Liebesroman beim MIRA Taschenbuch vom ...

„Unmasked - Jetzt gehörst du mir“ - der Auftakt der Club Reihe - ist nicht der erste Roman von Stefanie London, den ich lese. Doch diesmal erscheint der erotische Liebesroman beim MIRA Taschenbuch vom HarperCollins Verlag.

Lainey Kline hat ihren Traumjob in London bekommen. Aber bevor sie Melbourne endgültig verlässt, hat sie noch eine Sache zu erledigen. Seit ihrer Jugend ist sie in den älteren Bruder ihre besten Freundin, Damian McKnight, verliebt, doch er schien immer unerreichbar für sie. Als Lainey mitbekommt, dass Damian zu den angesehenen Carmina Maskenball eingeladen wurde, beschließt sie, sich auf den Ball zu schleichen und den Mann ihrer Träume zu verführen.

Damian ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und Reality Star. Nachdem seine Ex-Frau ihn seinem alten Chef betrogen hat, ist er entschlossen, sich zu rächen. Was er nicht erwartet hatte, war die sexy und etwas vertraute Frau, die ihm am Ende bei seinem Plan helfen würde.

Das ein Buch aus dem Erotik-Genre selten ohne Klischees auskommt, ist zu erwarten. Mich stören diese auch nicht. Bei „Unmasked - Jetzt gehörst du mir“ war mir die Klischees Dosis aber leider zu hoch. Dadurch musste ich mich das Buch kämpfen. Während die Sexszenen sinnlich und sexy waren, wäre es mir aber einfach auch zu viele.

Der Schreibstil von Stefanie London war gewohnt leicht und locker. Ihre Beschreibungen von Melbourne, den Ansichten und Gebäuden waren wirklich gut geschrieben, ebenso wie ihre Szenerie für den Ball.

Die Erwartungen an den Auftakt der Club Reihe - „Unmasked - Jetzt gehörst du mir“ - von Stefanie London waren hoch. Lieder Aufgrund der Vielzahl von Klischees war das Buch nichts für mich.

Veröffentlicht am 08.11.2019

Faszinierende Geschichte über die Macht eines Buches

Alles, was wir sind
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Die Entstehungsgeschichte von „Alles, was wir sind“ ist so faszinierend, wie das Buch selber. Mit ihrem Debütroman sorgte Lara Prescott schon vor dem Erscheinen in USA für Aufmerksamkeit und nicht nur, ...

Die Entstehungsgeschichte von „Alles, was wir sind“ ist so faszinierend, wie das Buch selber. Mit ihrem Debütroman sorgte Lara Prescott schon vor dem Erscheinen in USA für Aufmerksamkeit und nicht nur, weil es für Reese Witherspoons Buchclub ausgewählt wurde.

Lara Prescott wurde nach der Geliebten Doktor Shiwagos benannt, dem Meisterwerk von Boris Pasternak und das in den 1960er Jahren verfilmt wurde. Durch ihre Faszination von Doktor Shiwago und die Geschichte um die Buchveröffentlichung schuf Prescott eine spannende Geschichte über Krieg, Verfolgung und Spionage.

Zur Zeiten des Kalten Krieges dienten Bücher als Waffe und Pasternak Werk war eine dieser Bücher. Im Osten wird die Geliebte Boris Pasternak verhaftet, um so die Veröffentlichung von Doktor Shiwago zu verhindern, denn dieses wurde für antisowjetisch befunden.

Doch der Westen zieht in dem Buch ihre Möglichkeit den Krieg zu ihren Gunsten auszurichten, in dem sie Nachdrucke nach Russland zurückschickt und die öffentliche Meinung manipuliert. Sally Forrester und Irina Drozdov werden aus den Schreibpool der CIA gezogen und erhalten den Auftrag Doktor Shiwago aus der Sowjetunion zu schmuggeln.

Prescott hat den Lebensstil im Westen zur Zeiten des Kalten Krieges sehr gut eingefangen. Die Frauen konnten eine noch so gute Ausbildung haben, mehr als die Gesprächsnotizen abzutippen wurde ihnen nicht zugetraut. Während die Männer Karriere machen durften. Doch zwei Frauen sind mehr - sie sind Spione. Durch ihren Charm und ihr Talent für Täuschung wurde Sally zu einer erfahrenden Spionin, die nun Irina anlernen soll. Zwischen den Frauen entsteht eine tiefe Bindung, über die man gerne noch mehr erfahren hätte.

Im Osten zeigt Prescott die langjährige Beziehung vom verheirateten Pasternak zu seiner Muse Olga Ivinskaya auf. Ivinskaya verbrachte für ihre Liebe zu ihm drei Jahre in einem Arbeitslager. Doch sie hält trotzdem weiter zu ihm. Dennoch leben sie in ständiger Angst, da sie vom Staat überwacht werden, und jederzeit ein schwarzes Auto der Regierung auftauchen könnte und sie nie wieder gesehen werden.

Lara Prescott schafft mit „Alles, was wir sind“ eine faszinierende, historische Geschichte einer politisch, ideologisch geteilten Welt und zeigt die Macht eines Buches. Prescott würdigt die Macht der Frauen, die nicht immer sichtbar ist. Es war ein wirklich großartiges Lesevergnügen, auch wenn man Doktor Shiwago nie gelesen oder gesehen hat.

Veröffentlicht am 30.09.2019

Eine dunkle und schaurige Geschichte über Schuld und die Suche nach Erlösung

Melmoth
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Das letze Buch von Sarah Perry -„Die Schlange von Essex“ – war ein großer Erfolg in Großbritannien. „Melmoth“ ist das neuste Werk der Autorin aus Norwich und es ist ab 30. September 2019 beim Eichborn ...

Das letze Buch von Sarah Perry -„Die Schlange von Essex“ – war ein großer Erfolg in Großbritannien. „Melmoth“ ist das neuste Werk der Autorin aus Norwich und es ist ab 30. September 2019 beim Eichborn Verlag erhältlich.

Melmoth ist der Legende nach eine in schwarz gekleidete Frau, die dazu verflucht wurde einsam, heimatlos und bis in alle Ewigkeit über die Erde zu wandeln. Sie erscheint den Menschen, wenn diese am Tiefpunkt ihres Leben angelangt sind.

Eines Tages findet eine Manuskript seine Weg in Helen Franklins Hände. Darin enthalten ein mysteriösen Brief, ein seltsames Geständnis und eine merkwürdige Warnung, die von Melmoth die Zeugen handelt. Zunächst erscheint alles für Helen nur Aberglaube zu sein. Doch dann verschwindet ihr Freund Karel und sie bekommt das Gefühl verfolgt zu werden.

Die Geschichte spielt im heutigen Prag, dass das selbstgewählte Exil der Charaktere ist. Doch die Charaktere im Buch haben noch mehr gemein – eine Schuld und die Suche nach Erlösung. Perry schildert die Handlung durch Briefe, Tagebucheinträge und Erzählungen. Dabei schafft sie eine dunkle und schaurige Atmosphere, die einen an die Seiten fesselt.

Obwohl Helen Franklin die Hauptfigur ist, die uns durch das ganze Buch führt und sie ihr eigenes mysteriösen Geheimnis hat, waren die Geschichten der anderen Charaktere interessanten. Besonders die Geschichte von des Deutschen Josef Hoffmann, welcher zur Zeiten des zweiten Weltkrieges in Prague lebte.

Während „Melmoth“ wirklich spannend und fesselnd war, so dass ich es in einem Zug durchlas, so war es zeitweise doch etwas anstrengend. Das Buch besitzt keine Kapitel, sondern es ist vielmehr in 4 Teile unterteilt, welche sich den Briefen, dem Tagebuch und dem Manuskript widmen. Außerdem gibt es oft seitenweise Blocktext ohne Absatz und Zeileneinzug.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Spannend, fesselnd, Nesbø

Messer (Ein Harry-Hole-Krimi 12)
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„Messer“ von Jo Nesbø ist der zwölfte Fall von Harry Hole, welcher am 27. August 2019 im Ullstein Buchverlag erschienen ist. Nesbø zählt zu den international erfolgreichsten Kriminalbuchautoren und von ...

„Messer“ von Jo Nesbø ist der zwölfte Fall von Harry Hole, welcher am 27. August 2019 im Ullstein Buchverlag erschienen ist. Nesbø zählt zu den international erfolgreichsten Kriminalbuchautoren und von den Bestsellerlisten ist er nicht mehr wegzudenken. Mir ist auch schon öfter sein Name aufgefallen, bisher hab ich aber keins seiner Werke gelesen. „Messer“ ist somit für mich der erste Roman von Nesbø, den ich lese.

Das Cover von Messer hat mich in den Bann gezogen, weshalb ich mich auf vorablesen.de auch für das Buch beworben habe. Ich mag einfach diesen doppelnegativ Stil. Von Beginn an gefiel mir der Schreibstil sehr gut. Ich mag es, wenn es detailliert beschrieben wird und so die Spannung aufgebaut wird. So war ich auch von der Handlung schnell gefesselt.

Die Handlung wird hauptsächlich aus der Sicht von Harry erzählt. Dieser ist ein bekannter Kriminalermittler, doch in diesem Band ist er nur noch ein Wrack seiner selbst. Seine Karriere ist am Ende und er arbeitet wieder als einfacher Ermittler. Er trinkt und seine Frau Rakel hat ihn vor die Tür gesetzt. Als er auf die Spuren von Svein Finne – einen brutalen Vergewaltiger – stößt, ist sein Jagdinstinkt geweckt.

Es gibt aber auch Kapitel, die aus der Sicht des Täters und Nebencharakteren geschrieben ist. Die Kapitel aus Tätersicht geben einen sehr guten Einblick in die Gedanken des Täters und die Gründe für sein Vorgehen.

Im Großen und Ganzem gefiel mir die Handlung von „Messer“, denn ich wollte unbedingt den Fall lösen und wissen wie alles zusammenhängt. Zeitweise war ich aber mit der Vielzahl an Charakteren und damit verbundene Handlungsstränge überfordert. Es war ja bis zum Schluss nicht ersichtlich, was dies soll. Aber vielleicht hätte ich auch nicht mit dem zwölften Band der Harry Hole- Reihe anfangen.

„Messer“ von Jo Nesbø ist spannend und fesselnd, aber sehr langatmig zeitweise.

Veröffentlicht am 17.08.2019

Über Trauer, Schmerz und der lange, schwere Weg zurück in Leben

Alles okay
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Endlich ist es soweit "We Are Okay" von Nina La Cour erscheint auf Deutsch unter dem Title "Alles Okay" im Hanser Verlag. Das erste Mal ist mir das Jugendbuch auf Instagram aufgefallen und seit dem wollte ...

Endlich ist es soweit "We Are Okay" von Nina La Cour erscheint auf Deutsch unter dem Title "Alles Okay" im Hanser Verlag. Das erste Mal ist mir das Jugendbuch auf Instagram aufgefallen und seit dem wollte ich es unbedingt lesen.

Es ist Weihnachten und das College schließt für die nächsten Wochen. Alle fahren nach Hause oder zu Freunden, außer Marin. Nach dem Tod ihres Großvaters hat sie ihr altes Leben, was sich als Lüge entpuppte, hinter sich gelassen. Der Schmerz war einfach zu groß.

Doch dann kommt ihre beste Freundin Mabel für drei Tage zu Besuch und mit ihr alle Erinnerungen, die Marin versucht hat zurückzulassen. Marin steht vor der Wahl: versucht sie weiterhin alles zu verdrängen oder kehrt sie ins Leben zurück.

"Alles Okay" ist mir aufgefallen, weil das englische Originalcover beibehalten wurde. Das ist gut, weil es sicher anderen genauso geht wir mir. Zum anderen ist so die schöne und detailreiche Illustration und Buchgestaltung übernommen wurden. Ich empfehle nach dem Lesen des Buches sich noch einmal das Cover und die Anfangsseiten anzuschauen.

Die Geschichte ist sehr einfach und ruhig. Der Fokus liegt mehr auf Beziehungen der Charaktere und deren Emotionen, als auf Aktion. Mehr brauch das Buch auch nicht. LaCour schafft es durch ihren Schreibstil, die Gefühle und Emotionen von Marin von Beginn an gut rüberzubringen. Man fühlt Marins Einsamkeit und ihre Resignation für immer allein zu sein. Mit den Themen Depression und Angstzustände geht die Autorin sehr behutsam um, auch wenn sie nie direkt die Worte verwendet die Charakterisierung von Marin.

Dass die Handlung an Weihnachten rum beginnt und Marin die nächsten vier Wochen allein auf dem Campus verbringt, verdeutlich sehr gut die Einsamkeit und Isolation von Marin. Zwar weiß man zu Beginn nicht was war, nur dass Marins Großvater gestorben ist. Aber man spürt, dass es etwas Großen gewesen sein muss, damit Marin alles hinter sich lässt und nicht zurückkehren will. Durch die Rückblicke wird mit der Zeit deutlich, was war und was geschehen ist, um im Jetzt anzukommen.

"Alles Okay" von Nina LaCour ist nicht laut und Aktion beladen. Es ist eine einfache, ruhige Geschichte über Trauer, Schmerz und der lange, schwere Weg zurück in Leben. Ein klare Leseempfehlung von mir.