Überraschend
Mönch und Mensch - Anselm GrünUm ehrlich zu sein, hadere ich als begeisterte Leserin von Grüns Büchern mit dem Verfassen meiner Rezension zu diesem Buch, das für mich zwei “Überraschungen“ bereithielt:
- Erstens habe ich die ersten ...
Um ehrlich zu sein, hadere ich als begeisterte Leserin von Grüns Büchern mit dem Verfassen meiner Rezension zu diesem Buch, das für mich zwei “Überraschungen“ bereithielt:
- Erstens habe ich die ersten 100 Seiten in einem Nachmittag verschlungen und genossen, doch die folgenden 48 Seiten waren langweilig zu lesen mit redundanten Textpassagen, die sich nicht nur wiederholen, sondern in einem holprigen, uninspiriertem Schreibstil verfasst sind, der den Leser einer solchen Biographie scheinbar aus den Augen verloren hat. Denn, wer liest ein solches Buch? Vor allem Menschen, die die Werke Grüns gut kennen und keine langatmige Zusammenfassung zu dessen Büchern schätzen. Auch triviale Details über Nina Ruge beispielsweise interessieren hier weniger und wirken fehl am Platz.
- Zweitens habe ich den Eindruck, dass der Autor zum Ende des Buches mit dem Schreiben zu kämpfen hatte. Das fiel umso mehr auf, als sein Thema der Autor Anselm Grün ist und in dieser literarischen Würdigung von Slunitschek leider nicht das Niveau des Schriftstellers Grün erreicht worden ist, was ich sehr schade fand. Aus diesem Grund habe ich das Buch mehrere Tage nicht mehr in die Hand genommen und mich zum Weiterlesen zwingen müssen.
Zum Glück, denn das allerletzte Kapitel ist wieder flüssig geschrieben und von spannendem Inhalt. Es geht um die Beantwortung der Frage, was der Sinn des Lebens ist und rundet dieses Buch wunderbar ab. Hier kommt der Geist Grüns durch, der fasziniert und zum Denken anregt.
Ich mag Anselm Grüns Bücher, dieses hier von Slunitschek über den Mensch und Mönch Grün jedoch nur bedingt, aufgrund oben genannter Überraschungen.