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Veröffentlicht am 31.08.2017

Nicht ganz überzeugend

Targa - Der Moment, bevor du stirbst
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Targa Hendricks ist eine Sonder-Ermittlerin, die von der Berliner Polizei für ganz spezielle Aufträge eingesetzt wird, um Serienkiller zu überführen. Dabei kommt ihr zugute, dass sie keine Gefühle hat ...

Targa Hendricks ist eine Sonder-Ermittlerin, die von der Berliner Polizei für ganz spezielle Aufträge eingesetzt wird, um Serienkiller zu überführen. Dabei kommt ihr zugute, dass sie keine Gefühle hat und somit auch keine Angst – denkt sie zumindest! Doch ihr neuer Auftrag wird selbst sie an ihre Grenzen führen. Denn Professor Falk Sandman ist ein Meister der Manipulation. Obwohl er mit mehreren Mordfällen in Verbindung steht, gelingt es der Polizei nicht, ihn zu überführen. So ist Targa nun die letzte Hoffnung der Ermittler, ihn quasi auf frischer Tat zu ertappen. Doch dafür muss Targa ihm nahekommen, ganz nahe!

Das Autorenduo Barbara und Christian Schiller ist schon lange erfolgreich im Selfpublishing unterwegs, nun liegt mit „Targa“ wieder eine Verlagsveröffentlichung vor. Dementsprechend hoch waren Spannung und Erwartung – wobei ich mangels Kenntnis der anderen Werke eigentlich ohne Erwartungen an das Buch herangegangen bin.

Einige Dinge haben mir nicht so gut gefallen, zum einen bin ich nicht warm mit der Protagonistin Targa geworden, was aber ja an sich gut zu ihrem Charakter passt. Ich muss eine Buchfigur auch nicht mögen, um ein Buch gut zu finden. Hier hatte ich aber das Problem, dass ich Targa in sich nicht ganz stimmig fand.

Der zweite Protagonist, Falk Sandman, hat mich deutlich mehr begeistert – was natürlich das falsche Wort für einen derart grausigen und wiederwärtigen Charakter ist. Aber ihn fand ich einfach spannend und auch wenn ich es mir kaum vorstellen kann, basiert seine Figur ja auf wahren Vorbildern.

Mit einer Nebenhandlung, deren Sinn und Zweck sich erst am Ende des Buches ergibt, kam ich ebenfalls nicht so gut zurecht, hier hatte ich in eine falsche Richtung spekuliert und die Auflösung am Ende fand ich etwas schwach.

Insgesamt eine durchaus spannende Geschichte, die für mich vor allem durch die Figur des Falk Sandman eine gewisse grausige Faszination entwickelte, die mich aber inhaltlich leider nicht ganz überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 10.08.2017

Band 2 der Bourbon Reihe

Bourbon Sins
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Bitte nur lesen, wer Band 1 schon kennt, sonst besteht Spoiler-Gefahr!

Der erste Band der Bourbon-Kings-Reihe endete mit der Meldung, dass das Oberhaupt der Familie tot ist. Kurz danach setzt nun Band ...

Bitte nur lesen, wer Band 1 schon kennt, sonst besteht Spoiler-Gefahr!

Der erste Band der Bourbon-Kings-Reihe endete mit der Meldung, dass das Oberhaupt der Familie tot ist. Kurz danach setzt nun Band 2 ein. Lane und der Rest der Familie versuchen, wieder Fuß zu fassen, was nicht gerade erleichtert wird, als nach und nach herauskommt, wie schlecht es um das Unternehmen steht. Noch dazu ist nicht klar, ob sein Vater Selbstmord begangen oder jemand nachgeholfen hat – und falls Letzteres der Fall ist, wer könnte es gewesen sein? Kandidaten mit Motiv fallen mir da auf Anhieb einige ein!

Mit dem Tod des Vaters fällt eine regelrechte Hass-Figur auf einmal weg. Ich kann nicht sagen, dass ich diesen widerlichen Kerl vermisse, aber irgendwie fehlt nun so totaler Anti-Charakter.
Nicht, dass die anderen liebenswert wären, davon kann sicher keine Rede sein.
Lane und Lizzie haben sich nun immerhin offensichtlich wirklich aufeinander eingelassen und geben sich gegenseitig Halt. Damit sind sie aber auch schon der einzige Lichtblick unter einem Haufen unglaublich kaputter Gestalten. Und wenn es darum geht, die Firma wieder auf Kurs zu bringen, ist Lane weniger zartbesaitet und schreckt auch vor Drohung und Erpressung nicht zurück.
Aber im Vergleich zu seinen Geschwistern erscheint er noch fast normal. Edward und Gin sind weiterhin wandelnde Katastrophen auf zwei Beinen, auch wenn sich gegen Ende des Buches hin ganz zarte Tendenzen zur Besserung zeigen.
Es werden auch noch einige weitere Personen eingeführt, so kehrt der bisher verschollene Bruder Maxwell nach Hause zurück, ebenso wie Gins Tochter Amelia. Beide spielen aber in diesem Band keine großen Rollen.
Überhaupt fehlt so ein bisschen eine Hauptfigur. Im ersten Band waren das für mich klar Lane und Lizzie und ihre Liebesgeschichte. Die beiden rücken hier nun etwas in den Hintergrund, vor allem Lizzie spielt nur noch eine eher passive Unterstützerrolle. Schade, ich fand sie im ersten Band deutlich interessanter!
Es tauchen noch eine ganze Reihe bekannter Personen aus Band 1 wieder auf und werden weiterentwickelt, wie zum Beispiel Edwards große Liebe Sutton Smythe, die eine der wenigen wirklich starken Frauen in diesem Buch ist, oder Gins Langzeitliebhaber und Anwalt der Familie, Samuel T. Und natürlich nicht zu vergessen, Miss Aurora, deren Erkrankung leider immer weiter fortschreitet. Was mag nur geschehen, wenn sie mal nicht mehr da ist, um den verstörten, kaputten Bradford-Nachkommen Halt zu geben? Dann müssen die sich wohl irgendwann auf ihre eigene Kraft und Fähigkeiten verlassen, doch werden sie das schaffen? Bei Lane sieht man eine deutliche Entwicklung, bei den anderen immerhin erste Ansätze… nun heißt es abwarten, wie das alles weitergeht.

Insgesamt war es wieder ein schnell gelesenes Buch, bei dem ich aber auch wieder an mehr als nur einer Stelle kaum aus dem Augenrollen herauskam. Dennoch irgendwie amüsante Popcorn-Unterhaltung, solange man weiß, worauf man sich einlässt und somit keine tiefschürfende Geschichte erwartet!

Veröffentlicht am 10.08.2017

Zufall oder Schicksal?

Schicksalsbringer (Band 1) - Ich bin deine Bestimmung
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Auf einem Jahrmarkt bekommt Kiera von einem fremden Mann eine Münze zugesteckt. Keine Süßigkeit, wie sie zuerst denkt, sondern tatsächlich aus Gold? Das kleine Mädchen versteckt die Münze in ihrer geheimen ...

Auf einem Jahrmarkt bekommt Kiera von einem fremden Mann eine Münze zugesteckt. Keine Süßigkeit, wie sie zuerst denkt, sondern tatsächlich aus Gold? Das kleine Mädchen versteckt die Münze in ihrer geheimen Schatztruhe und vergisst sie dann erst einmal jahrelang wieder.
Als ihre Eltern sich trennen und sie als 17jährige mit ihrer Mutter umzieht, fällt ihr die Münze wieder in die Hände. Und ab da geschehen merkwürdige Dinge. Zuerst sieht Kiera keinen Zusammenhang zwischen der Münze und dem Auftauchen von gleich zwei neuen Mitschülern an ihrer Schule, doch nach und nach zeigt sich, dass dies alles kein Zufall ist – oder eben doch? Was ist Zufall, was ist Schicksal – und kann man etwas davon beeinflussen?

Die Grundidee der Geschichte finde ich spannend und das Buch hat sich super lesen lassen. Die Protagonisten, allen voran natürlich Kiera, waren gut gezeichnet und somit glaubwürdig. Einzig mit den aufflammenden Gefühlen zwischen Kiera und dem männlichen Protagonisten (ich lasse hier mal bewusst offen, welchem) war ich nicht ganz so glücklich, das kam für mich recht plötzlich und ich konnte die Intensität, mit der die beiden auf einmal fühlen, nicht ganz nachvollziehen. Aber das mag auch an mir liegen, es deutete sich eigentlich schon recht früh an, wenn ich so im Nachhinein darüber nachdenke.

Die ganze Idee mit dem Schicksal fand ich spannend und auch mal etwas anderes im Bereich Jugendfantasy, allerdings war das Konstrukt auch recht kompliziert und ich nicht immer sicher, ob ich das alles wirklich verstehe und durchschaue. Ich kann bei einer unterhaltsamen Geschichte aber auch durchaus damit leben, wenn ich nicht alles bis ins allerletzte Detail verstehe, solange das große Ganze verständlich ist und das war es hier durchaus.

Das Buch ist der erste Band einer Dilogie und ich hoffe, dass meine noch offenen Fragen sich in Teil 2 dann klären werden. Da das Buch doch mit einem kleinen Cliffhanger endet, warte ich nun gespannt auf die Fortsetzung, denke aber, dass ich da den ersten Band wahrscheinlich nochmal lesen muss, um die Details wieder parat zu haben!

Veröffentlicht am 10.08.2017

Nicht nur für Hundefreunde!

Herzensräuber
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Nachdem sein Besitzer, der Postbote Pepe, gestorben ist, kümmert sich niemand um dessen Hund. Dieser schließt sich einem Rudel Straßenhunde an, ist dort aber sehr unglücklich. Er möchte wieder zu einem ...

Nachdem sein Besitzer, der Postbote Pepe, gestorben ist, kümmert sich niemand um dessen Hund. Dieser schließt sich einem Rudel Straßenhunde an, ist dort aber sehr unglücklich. Er möchte wieder zu einem Menschen gehören!
Und dann begegnet er eines Tages einem jungen Mann am Strand. Die beiden verstehen sich auf Anhieb und so bekommt der Hund einen neuen Menschen und einen neuen Namen: Zola heißt er von nun an. Eine neue Heimat gibt es ebenfalls, denn Tobias nimmt ihn mit vom spanischen Strand ins schöne Heidelberg. Hier bekommt Zola einiges zu tun, denn in Tobias‘ Leben geht gerade alles schief. Seine Freundin hat sich von ihm getrennt (was in Zolas Augen kein Verlust ist), sein Antiquariat läuft schlecht, er kann kaum die Miete zahlen… Doch dann geschieht etwas Wunderbares und alles wandelt sich zum Besseren – aber noch längst nicht zum Guten, denn es gibt weitere Hindernisse und Probleme zu überwinden. Es tauchen neue Menschen (und Hunde) im Leben von Tobias und Zola auf, von denen es ihnen manche nicht leicht machen, andere sich aber als tolle Freunde erweisen und wiederum andere, insbesondere eine Person, im Laufe der Zeit ihr wahres, böses Ich immer deutlicher zeigen. Während Zola dank seiner guten Nase vieles schnell entschlüsselt, braucht Tobias für manche Erkenntnis deutlich länger!

Eigentlich bin ich kein Freund von Geschichten, die aus Sicht eines Tieres erzählt werden. Zum Glück war mir vor Beginn der Lektüre gar nicht ganz klar, dass es sich hier um ein solches Buch handelt. Wenn ich es aufgrund meiner Abneigung nicht gelesen hätte, wäre mir nämlich eine wunderbare Geschichte entgangen!
Natürlich darf man hier keine hundert Prozent realistische Handlung erwarten, aber wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen, wird man mit einer warmherzigen, emotionalen aber auch spannenden Geschichte belohnt!
Zola ist einfach ein sehr liebenswerter Protagonist und Held. Tobias und die anderen Personen sind glaubwürdig, auch und gerade weil sie mich das eine oder andere Mal geärgert, aufgeregt oder sogar richtig wütend gemacht haben!
Besonderen Spaß haben mir auch viele kleine humorvolle Nebenbemerkungen gemacht, aus denen hervorgeht, dass in einer Mensch-Hund-Beziehung vielleicht gar nicht der Zweibeiner das entscheidende Element ist - wer hat sich als Hundebesitzer nicht auch schon mal gefragt, was der Vierbeiner gerade so denkt und warum er Dinge tut oder nicht tut?

Eine wunderhübsche Lektüre, die ich sehr gerne allen Hundefreunden, aber auch jedem anderen Leser weiterempfehle!

Veröffentlicht am 13.06.2017

Ein Sommernachtstraum in L.A.

Sommernachtsfunkeln
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Katie hatte einen schweren Autounfall und seitdem hat sie eine hässliche Narbe im Gesicht, unter der sie sehr leidet. Ihre Träume, Schauspielerin zu werden, hat sie aufgegeben. Noch dazu hat sie keinen ...

Katie hatte einen schweren Autounfall und seitdem hat sie eine hässliche Narbe im Gesicht, unter der sie sehr leidet. Ihre Träume, Schauspielerin zu werden, hat sie aufgegeben. Noch dazu hat sie keinen Kontakt mehr zu ihrem besten Freund Luke, denn zwischen ihnen ist etwas vorgefallen, das den Unfall erst verursacht hat.
Katie will sich ablenken. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt und ihre Mutter erzählt nicht viel über ihn. Doch Katie weiß, dass er Amerikaner und Soldat war – also bewirbt sie sich als Au-Pair Mädchen und geht nach Los Angeles. Dort landet sie durch Zufall in einer ganz speziellen Bar mit ganz besonderen Gästen und vor allem dem gutaussehenden Besitzer Jeff, dem sie bald deutlich näherkommt. Doch ist das alles wirklich Zufall und Jeff wirklich nur ein Freund und Helfer in Katies Situation? Bald schon wissen weder Katie noch der Leser noch, was sie glauben können!

Obwohl die Cover sehr ähnlich gestaltet sind, hat das Buch nichts mit „Glimmernächte“ zu tun, es handelt sich um zwei völlig eigenständige Geschichten mit jeweils unterschiedlichen Handlungen und Protagonisten.
Ähnlich wie in Glimmernächte ist es aber auch hier schwer vorherzusehen, in welche Richtung die Handlung sich entwickeln wird. Ist es ein Fantasy-Roman oder eine reale Jugendromanze? Oder eine Mischung aus beidem? Diese Frage wird hier natürlich nicht beantwortet, denn diese Unsicherheit macht einen besonderen Reiz bei der Lektüre aus.
Ich zumindest war am Ende überrascht und auf jeden Fall zufrieden mit der Auflösung.