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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2025

Anfangs gut (Hörbuchrezension)

Maggie Blue 1: Das Portal zur Düsterwelt
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Ich habe "Maggie Blue - Das Portal zur Düsterwelt" von Anna Goodall" als Hörbuch mit einer Länge von ca. 8,5 Stunden gehört. Es wird gelesen von Julia Nachtmann, es handelt sich weiterhin um eine ungekürzte ...

Ich habe "Maggie Blue - Das Portal zur Düsterwelt" von Anna Goodall" als Hörbuch mit einer Länge von ca. 8,5 Stunden gehört. Es wird gelesen von Julia Nachtmann, es handelt sich weiterhin um eine ungekürzte Ausgabe. Dabei liest die Sprecherin sehr angenehm und sehr passend, wechselt die Stimmen (z.B. gut: Hoagy, der Kater) und ist gut anzuhören. Auch die Länge des Hörbuches finde ich für Kinder passend und nicht zu lang.

Anfangs gefällt mir das Hörbuch sehr gut: Maggie ist das Kind einer depressiven Mutter, die es nicht aufziehen kann. Die Tante kümmert sich um Maggie, doch diese bleibt Außenseiterin und kann kaum Freunde in der Schule finden. Dennoch stellt sie dem Star der Klasse, Ida, nach. Obwohl sie von Idas Clique nur verspottet wird, möchte sie gern deren Freundin sein und gäbe wohl alles dafür.

Als Ida verschwindet, weiß nur Maggie Blue (eigentlich Blue-Brown), wo Ida ist und tritt selbst über in die Düsterwelt. Bis zu diesem Punkt fand ich das Buch sehr authentisch und konnte sehr gut folgen, doch dann wird alles wirr. Die Autorin findet sich wohl sehr gut zurecht in der realen Welt, aber wenn es um die Düsterwelt geht, ist alles eher angedeutet und hat kaum Tiefe. Hier habe ich mir nur gewünscht, dass Maggie zurückkehrt in die Echtwelt. Dann wurde es wieder besser.

Was mir nicht gefällt, ist, dass Maggie dieser Ida quasi nachläuft und gefallen will. Sie ist selbst ein Mädchen ohne Selbstvertrauen, das sich selbst noch sucht. Daher ist ein solches Verhalten möglicherweise auch authentisch, aber nicht schön mitanzusehen. Auch Maggies Verhalten ihrer Mutter gegenüber ist nicht nett.

Das Buch endet zum Glück nicht so, wie ich gefürchtet hatte, aber es gibt ja noch weitere Teile. "Maggie Blue" hätte mir sehr gut ohne die Düsterwelt gefallen, auch das Hörbuch möchte ich empfehlen, weil gerade Hoagy so einen besonderen Charakter bekommt, den er beim reinen Lesen sicher nicht hat. Die Düsterwelt liegt der Autorin leider aber nicht so gut.

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Veröffentlicht am 23.12.2024

Auch den psychologischen Aspekt berücksichtigt

Ordnung für immer
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Über Ordnung kann man sicher keine neuen Bücher schreiben, aber Gunda Borgeest ist hier mit "Ordnung für immer" ein kleiner, aber umfassender Ratgeber gelungen, in dem man vieles sicher schon oft gelesen ...

Über Ordnung kann man sicher keine neuen Bücher schreiben, aber Gunda Borgeest ist hier mit "Ordnung für immer" ein kleiner, aber umfassender Ratgeber gelungen, in dem man vieles sicher schon oft gelesen oder gehört hat, aber es ist gut sortiert und sehr eindringlich und plausibel. Mir gefällt auch gut, dass auch die Psychologie der Ordnung angesprochen wird und man auch einen recht guten Test machen kann, der nach den Ursachen der Unordnung sucht. Checklisten runden den Ratgeber ab.

Gunda Borgeest hat sich Gedanken gemacht um alle Fallen, die für Unordnung in den eigenen vier Wänden sorgen. Nach und nach geht sie die Probleme an, die in Aufräumroutinen enden sollen, die dann wiederum glücklich machen, denn wer kommt nicht gern in ein aufgeräumtes Zuhause?

Das Aussortieren nach System ist jedem mittlerweile bekannt und sollte fast seinen Weg nicht mehr in ein Buch finden, aber gehört natürlich eben auch dazu. Viel interessanter fand ich aber das Kapitel "Die Psychologie der Ordnung", in dem nach den Ursachen der Unordentlichen gesucht wird. Da fängt die Autorin bereits in der Kindheit an und kommt dann zur Motivation, die zur späteren Ordnung führt. Schließlich leitet sie dazu an, wie man die Ordnungsroutinen zum Alltag macht.

Insgesamt ist der Ratgeber nicht nur vielseitig, sondern auch sehr kurzweilig, weil man hier nicht einen Fließtext mit viel Info, sondern viele weitere Seiten, z.B. zum Mitmachen, geboten bekommt. Ich finde den Ratgeber sehr gelungen für alle, die Ordnung für immer wollen.

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Veröffentlicht am 23.12.2024

Kein Einzelfall

Only Margo
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Die Geschichte der Margo in "Only Margo" von Rufi Thorpe ist ja kein Einzelfall, sondern passiert immer wieder auf der Welt so oder ähnlich: Eine Romanze mit dem Professor, die eigentlich nichts mit Liebe ...

Die Geschichte der Margo in "Only Margo" von Rufi Thorpe ist ja kein Einzelfall, sondern passiert immer wieder auf der Welt so oder ähnlich: Eine Romanze mit dem Professor, die eigentlich nichts mit Liebe zu tun hat, eine Schwangerschaft, der Vater macht sich natürlich aus dem Staub. Rufi Thorpe schildert den Anfang dieses Buches so glaubhaft, dass es einem selbst wohl auch hätte passieren können.

Dabei zielen Cover und auch Inhalt des Romans wohl eher an eine recht junge Leserschaft, doch der Schreibstil hat auch mich völlig eingenommen, vor allem der interessante, ungewöhnliche Perspektivwechsel vom personalen zum Ich-Erzähler, der fast nahtlos und geschickt eingeflochten ist.

Der Inhalt spiegelt die Verzweiflung einer Mutter wider, die auf einmal auf sich allein gestellt ist, und auch die Folgen, das finanzielle Problem, die spätere Präsenz des Vaters und weitere Teile des Plots sind glaubhaft und nachvollziehbar, wobei der Roman natürlich auch humorvolle Anteile hat.

Für mich lebte dieses Buch vor allem durch den Schreibstil der Autorin, denn das Thema hätte ich mir nicht unbedingt herausgesucht, wenn ich die Leseprobe nicht gelesen hätte. Manch Charaktere hätten allerdings etwas mehr Tiefe verdient, aber das hätte dann auch wieder die Seitenzahl gesprengt.

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Veröffentlicht am 25.11.2024

Allumfassend

So geht Verhütung heute
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Für mich ist es wichtig, den vollen Überblick über die Verhütungsmethoden zu haben. Da sich immer wieder etwas ändert, kommt das Buch "So geht Verhütung heute" von Dr. med Mirjam Wagner für mich gerade ...

Für mich ist es wichtig, den vollen Überblick über die Verhütungsmethoden zu haben. Da sich immer wieder etwas ändert, kommt das Buch "So geht Verhütung heute" von Dr. med Mirjam Wagner für mich gerade richtig. Es ist allumfassend, beantwortet meine Fragen, kann auch in der Beratung hinzugezogen werden und ist auf dem neuesten Stand. Es ist genau, was ich brauche.

Dabei ist vor allem die Einteilung der Kapitel sehr logisch - jeder und jede findet schnell, was er/sie sucht. Die Kapitel sind ja durchaus nicht alle relevant für jede Lebenslage. Dabei wird aber auf jede Lebenslage eingegangen. Vielleicht hätte ich dieses Buch auch gern eher im Leben gehabt.

Ganz toll sind auch die Seiten zum "Selbsttest - Welche Verhütung passt zu mir?" und auch das Verhütungsquiz am Ende des Buches. Gelegentlich muss man hier doch noch einmal nachschlagen. Und auch die Menschen mit Penis finden hier im Buch ein Kapitel, wobei aber mal wieder deutlich wird, dass Verhütung meist ja doch Frauensache ist - zumindest auf lange Sicht.

Und dann gefallen mir noch die einfachen Zeichnungen der Verhütungsmittel, die man nicht so gut kennt. Hier sieht man, wie sie im Körper sitzen und was sie damit bewirken. Alles in allem sind diese Zeichnungen unspekutalär, aber deutlich.

Mein Fazit: Wer sich über Verhütung informieren möchte, braucht nur dieses eine Buch, oder auch: Jeder sollte über Verhütung Bescheid wissen und braucht dieses Buch!

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Atmosphärisch stark

Gefährliche Betrachtungen
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Beim Lesen der Leseprobe von Tilo Eckhardt Hommage an Thomas Mann, "Gefährliche Betrachtungen", war mir entgangen, dass es sich um einen Kriminalroman handeln sollte. Dies steht für mich auch während des ...

Beim Lesen der Leseprobe von Tilo Eckhardt Hommage an Thomas Mann, "Gefährliche Betrachtungen", war mir entgangen, dass es sich um einen Kriminalroman handeln sollte. Dies steht für mich auch während des Lesens eher im Hintergrund und hat mit modernen Kriminalromanen wenig gemein; hier geht es eher um die Atmosphäre, die erzeugt wird, um Landschaftsschilderungen, um das Entfliehen in eine Zeit, in der Romane sich gemächlicher entfalteten.

Der Kriminalfall ist schnell beschrieben: Der Übersetzer Miuleris (von Mann 'Müller' genannt), der Manns Romane, allen voran "Buddenbrooks", ins Litauische übersetzen möchte, möchte den Autor gern kennenlernen, um ihm dieses Angebot zu machen. Ein Zufall verhilft ihm zu seinem Glück. Interessant ist hier zu erwähnen, dass Miuleris ein fotographisches Gedächtnis hat. Dem Übersetzer gelingt sein Vorhaben, doch dann verliert er wichtige Teile eines brisanten Schriftstücks.

Von der ersten Seite an hat mir dieser Roman so gut gefallen, weil man sich fühlt, als würde man einen Roman aus der Zeit Thomas Manns lesen. Der Fall selbst sorgt für eine gute Handlung, steht aber für mich nicht im Vordergrund. Ich fühlte mich zurückversetzt in die Zeit und in den kleinen Ort an der Kurischen Nehrung, an dem die Welt noch in Ordnung ist, aber eine Vorahnung auf Kommendes sich seinen Weg bahnt.

Ich finde, es ist eine große Kunst, den Leser/die Leserin so mitzunehmen in eine vergangene Zeit. Als Rückblickende wissen wir natürlich schon, wie die Geschichte später ihren Lauf nimmt und welche Wichtigkeit also das verlorene Dokument hat. Wer gern in eine vergangene Zeit reist und vielleicht auch gern die Romane von damals liest (es muss nicht Thomas Mann sein), wird große Freude an diesem Roman haben.

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