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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2025

Ich wollte gar nicht alles wissen...

Prince of Germany
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Von Jordan Prince hatte ich vor dem Lesen der Leseprobe und dann dem Lesen des Buches "Prince of Germany" wirklich noch nie etwas gehört. Mittlerweile habe ich viele Youtube-Clips von ihm angeschaut und ...

Von Jordan Prince hatte ich vor dem Lesen der Leseprobe und dann dem Lesen des Buches "Prince of Germany" wirklich noch nie etwas gehört. Mittlerweile habe ich viele Youtube-Clips von ihm angeschaut und wirklich ernsthaft in Erwägung gezogen, seine Show zu besuchen. Dabei muss ich sagen, dass mir die Clips eigentlich noch besser als sein Buch gefallen, aber ich wurde wirklich sehr gut unterhalten und fand mich auch in vielem wieder und fand gleichzeitig, dass manches eigentlich nicht so stimmt, aber das macht nichts!

Prince erzählt erst von seiner Kindheit und Jugend in den Südstaaten, vom Abhängen, Nichtstun, vom weiten Fahren, um überhaupt irgendwo zu sein. Viele Deutsche können das kaum verstehen, doch die Freizeitperspektiven für viele amerikanische Teens sind wirklich stark eingeschränkt. Man trifft sich vielleicht in der Mall oder überhaupt nur in der Schule.

Interessant wäre es gewesen, zu erfahren, wie Jordan seinen Weg vom wirklich start übergewichtigen Teen zu dem gemacht hat, der er heute ist. Wie hat er seine Freundin kennen gelernt, wie die Wende von seinem bisherigen Leben zum heutigen geschafft, wie den Sprung nach Deutschland geschafft? Meistens ziehen doch deutschsprachige Freunde/Freundinnen dann eher nach USA - schon der Sprache wegen.

Viele Beobachtungen finde ich sehr gelungen und wahr (das Mediumwasser, das wie abgestandenes Prickelwasser schmeckt, die Liebe der Deutschen zu jeder Art von Gewässer, etc.), anderes wollte ich gar nicht wissen (Saunastorys z.B.). Manches stimmt auch gar nicht so, vieles betrifft auch nicht alle Deutschen (nicht alle machen ständig Schport). Aber auch ich habe mehrfach in den USA gewohnt und dort so meine Beobachtungen gemacht, Jordan Prince bringt doch sehr vieles überspitzt auf den Punkt.

Insgesamt finde ich das Buch sehr gelungen, aber doch auch recht kurz. Man hat es in kürzester Zeit ausgelesen und wird auch nur einen Teil (deutsch oder englisch) angerührt haben. Gut finde ich den Hinweis eines anderen Rezensenten, dann wenigstens die zweisprachigen Seiten gegenüberzustellen. Das wäre für den Sprachzuwachs doch wünschenswerter.

Insgesamt wurde ich sehr gut unterhalten, daher vergebe ich 4 Sterne und ein bisschen mehr. Einiges hätte ich aber auch nicht wissen wollen....

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Veröffentlicht am 28.10.2025

Allumfassend

Ausgesorgt
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Nicht alle Kapitel dieses Ratgebers für Frauen sind für jede relevant, doch habe ich alle Kapitel gelesen. "Ausgesorgt" von Ulrike Sosalla hat einen sehr prägnanten Titel, doch so einfach ist es natürlich ...

Nicht alle Kapitel dieses Ratgebers für Frauen sind für jede relevant, doch habe ich alle Kapitel gelesen. "Ausgesorgt" von Ulrike Sosalla hat einen sehr prägnanten Titel, doch so einfach ist es natürlich nicht. Ausgesorgt hat nur, wer ganz klar plant und anlegt. Und das geht in jungen Jahren am besten, auch, wenn dann wenig Startkapital mit am Start ist, doch würde ich gerade jungen Frauen dazu raten, dieses Buch sehr früh zu lesen und dann mit dem Finanzplan anzufangen.

Einige Kapitel richten sich an spezielle Lebenslagen, z.B. Ehe und Kinder. Das braucht sicher nicht jede, aber das macht nichts und muss auch im Buch sein. Und Zukunftsplanung sollte auch für Jüngere unbedingt schon ein Thema sein. Am Ende läuft - wie in allen Finanzplanungsbüchern - alles wieder auf ETFs hinaus, doch auch hier macht es Sinn, sich einmal einzulesen, auch, wenn dazu das Kapital (noch) fehlt oder man andere Planungen im Kopf hat.

Eine klare Gliederung sorgt dafür, dass man diesen Ratgeber auch kapitelweise lesen kann und nicht chronologisch lesen muss. Etwas nervig ist es, wenn die Autorin auf kostenpflichtige Angebote der Stiftung Warentest hinweist, doch das kann ich überlesen. Alles in allem ist der Ratgeber sehr konkret und brauchbar, ein Buch, das ich gern immer wieder zur Hand nehme und eine stetige Erinnerung, dass man unbedingt vorsorgen muss, um irgendwann ausgesorgt zu haben.

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Veröffentlicht am 26.08.2025

Alles ist stimmig

Lázár
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Nelio Biedermann ist ein junger Autor, der die Kunst des Schreibens erstaunlich gut beherrscht. Sein zweiter Roman "Lázár" ist ein Generationenroman, der in Sprache und Inhalt sehr stimmig ist und mir ...

Nelio Biedermann ist ein junger Autor, der die Kunst des Schreibens erstaunlich gut beherrscht. Sein zweiter Roman "Lázár" ist ein Generationenroman, der in Sprache und Inhalt sehr stimmig ist und mir sehr gut gefallen hat. Bereits das Cover, das m.E. sehr gut passt, finde ich sehr auffällig, schön und passend. Da ich gerade vom Lippizzanergestüt zurückkam, fühlte ich mich auch gleich in eine Zeit der großen Gestüte versetzt.

Biedermann schafft es, einen ganzen Familienroman auf nur 320 Seiten zu verfassen. Der Schreibstil versetzt den Lesenden in eine vergangene Zeit ins südliche Ungarn, wo die Adelsfamilie "Lázár" durch friedliche und unruhige Zeiten geht. Dies ist damit ein Familienroman mit vielen Gefühlen und ein historischer Roman zur gleichen Zeit. Vermutlich ist er Biedermann auch so gut gelungen, weil seine eigene Familiengeschichte damit verknüpft ist.

Der Roman wäre auch eine sehr gute Filmvorlage, denn thematisch ist alles vorhanden, was in einer (Adels-)Familie so vorkommt: Liebe, Ehebruch, Alkohol, uneheliche Nachkommen, Strenge und Lieblosigkeit, Lügen und vieles mehr. Dies mit der Geschichte der Zeit zu verknüpfen, finde ich sehr gelungen, weil man diese dann "en passant" mitbekommt und sich besser vorstellen kann.

Der Roman um die Familie Lázár wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben, ebenso der Autor Nelio Biedermann. Ich habe den Roman sehr gern gelesen, er bekommt von mir damit die volle Sternzahl!

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Veröffentlicht am 27.07.2025

Wie eine Ratte und ein König zugleich

Mika Mysteries - Der Ruf des Nachtraben
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Mika sieht mehr als andere Menschen, denn als Waisenkind in Stockholm im Jahr 1880 muss sie stets auf der Hut sein und ihre Umgebung im Blick haben. Daher ist Mika auch die geborene Ermittlerin - und löst ...

Mika sieht mehr als andere Menschen, denn als Waisenkind in Stockholm im Jahr 1880 muss sie stets auf der Hut sein und ihre Umgebung im Blick haben. Daher ist Mika auch die geborene Ermittlerin - und löst einen Kriminalfall fast im Alleingang.

Johan Rundbergs "Mika Mysteries - Der Ruf des Nachtraben" ist der erste Teil einer Ermittlungsreihe rund um das Waisenkind Mika. Das Buch hat mich durch sein wunderschönes Cover magisch angezogen - hier liegt es nun und ich betrachte es immer noch gern. Weil es so spannend ist, habe ich es in kürzester Zeit beendet. Dabei bleibt ein Rätsel komplett ungelöst, was ein wenig unbefriedigend ist, doch es soll ja weitere Teile geben.

Das Kinderbuch (ab ca. 10 Jahre) ist für Erwachsene ebenso spannend. Es schildert die katastrophalen Umstände in einem Stockholmer Waisenhaus im unbarmherzigen Winter. Für die Kinder ist dies ein Kampf ums Überleben und immer wieder eine kleine Hoffnung, wenn Stockholmer kommen, um ein Kind mitzunehmen, meist allerdings nur als Arbeitskraft. Wer hässlich oder verkrüppelt ist, hat kaum eine Chance, das Waisenhaus je zu verlassen.

Die große Armut und Lage der Kinder, um die sich Mika mütterlich kümmert, begleitet den Kriminalfall um einen Serienmörder, der scheinbar wieder zugeschlagen hat. Er wurde angeblich bereits exekutiert, aber irgendetwas stimmt da nicht...

Zusammen mit dem Ermittler Valdemar Hoff, der Mikas Talent schnell erkennt, löst Mika den Fall. Man kann hier nur hoffen, dass noch einige weitere folgen werden. Was das Buch so besonders macht, ist sicher einerseits die Spannung des Kriminalfalls, andererseits aber auch die Schilderungen aus dem Waisenhaus und der Bevölkerung zu dieser Zeit, die auch in einer Stadt wie Stockholm sehr zu kämpfen hatte. Dazu kommt eine sympathische, pfiffige Heldin, deren echte Herkunft bis zum Ende mysteriös bleibt.

Alles in allem ist "Mika Mysteries" ein sehr gelungenes Kinderbuch, das auch für Erwachsene zu empfehlen ist. Man kann sich schon auf weitere Teile freuen. Natürlich bekommt das Buch von mir die volle Sternzahl!

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Veröffentlicht am 29.06.2025

In der Sektenfalle

We Burn Daylight
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"We burn daylight" von Bret Anthony Johnston war mein Wunschbuch; es hat mich nicht enttäuscht. Es ist ein Roman über die Sekte Branch Davidians in Waco, Texas, über die man mindestens schon einmal gehört ...

"We burn daylight" von Bret Anthony Johnston war mein Wunschbuch; es hat mich nicht enttäuscht. Es ist ein Roman über die Sekte Branch Davidians in Waco, Texas, über die man mindestens schon einmal gehört hat wegen der Polizeirazzia, bei der viele Menschen, auch viele Kinder, zu Tode kamen. Ich hatte schon eine Doku dazu gesehen und interessierte mich daher sehr für dieses Buch.

Die Handlung des Romans bezieht sich auf die wahren Begebenheiten um David Koresh und der Sekte in Waco, aber die Namen sind alle geändert. Die Handlung entwickelt sich auf der Basis der beiden Jugendlichen Jaye und Roy, Jaye ein Sektenmitglied, Roy der Sohn des Sheriffs. Dabei steht m.E. nicht die Liebesgeschichte im Mittelpunkt, sondern die Ereignisse in der Sekte. Dazu hat der Autor auch Podcast-Interviews von Betroffenen hinzugezogen.

Generell interessiere ich mich sehr für das Thema "Sekten". Was bewegt Menschen, sich diesen anzuschließen? Vermutlich war damals der Informationsfluss nicht zu gut. Waren Menschen in Ausnahmezuständen? Suchten sie das ultimative Glück bzw. die Erfüllung? Mir ist das nicht so klar, doch der Roman zeigt auch hier Schicksale auf. Dies ist eine packende Erzählung, die die Manipulation des Sektenführers genau darstellt. (Für mich) im Hintergrund geht es immer auch um die Liebesgeschichte der Teenager.

Das Buch hat mich gefesselt und mitgenommen. Ich hatte vorher den Tatsachenbericht "Der Satan schläft nie" von Robert Pleyer gelesen und konnte dies fast nicht glauben. Wie kann jemand so unzensiert über eine solche Sekte denken? Auch Anja Jonuleits "Rabenfrauen" über die Colonia Dignidad habe ich schon verschlungen. Es fällt trotz der Erklärungen schwer, die Menschen zu verstehen. Auch "We burn daylight" hat mich mitgenommen und gefesselt. Daher bekommt auch dieser Roman auf der Grundlage von wahren Begebenheiten von mir 5 Sterne.

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