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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2025

Spannend gemacht

Nachtflut
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"Nachtflut" von Stina Westerkamp ist ein sehr spannender Thriller, der es schaffte mich gedanklich an den Ort des Geschehens mitzunehmen.
An der Küste droht eine Sturmflut, die Deiche sind gefährdet, alles ...

"Nachtflut" von Stina Westerkamp ist ein sehr spannender Thriller, der es schaffte mich gedanklich an den Ort des Geschehens mitzunehmen.
An der Küste droht eine Sturmflut, die Deiche sind gefährdet, alles ist abgeriegelt.
Elisa gelingt es nicht mehr den Ort zu verlassen, durch eine Verkettung von Unglücksfällen. Sie bleibt bei Nachbarn und irgendwie hat man sofort das Gefühl, jeder hat etwas zu verbergen, jeder lügt irgendwie.
Zusätzlich gibt es noch eine Bedrohung durch Entflohene einer JVA.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, ergänzt durch sehr informative Tagebucheinträge. Die Spannung ist von Beginn an gegeben und wird trotzdem noch kontinuierlich gesteigert. Ich habe die ganze zeit versucht die Zusammenhänge zu entschlüsseln.
Die Auflösung war gut gemacht und bot noch so einiges überraschendes. Auf jeden Fall hatte ich mit einigem so nicht gerechnet.
Der Schreibstil weiß zu überzeugen, ich habe das Buch sehr gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 23.03.2025

In den Wäldern

Pearly Everlasting
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"Pearly Everlasting" von Tammy Armstrong ist ein Roman, an den ich noch sehr lange denken werde.
Wir reisen hier in die Wälder von New Brunswick, 1934, da ist unsere Protagonistin 15 und macht sich alleine ...

"Pearly Everlasting" von Tammy Armstrong ist ein Roman, an den ich noch sehr lange denken werde.
Wir reisen hier in die Wälder von New Brunswick, 1934, da ist unsere Protagonistin 15 und macht sich alleine auf die Suche nach Bruno, einem Bären, der wie ihr Bruder aufgewachsen ist.
Begleiten tun wir Pearly und Bruno aber schon seit den Tagen kurz nach ihrer Geburt. Sie leben in einem Holzfällercamp, tief in den Wäldern, der Vater ist Koch, die Mutter eine Heilerin, sie haben nicht viel, aber ein anständiges Leben.
Mädchen und Bär erkunden gemeinsam die Wälder und die Naturbeschreibungen hier sind wunderschön, sie prägen sich ein und gehen unter die Haut.
Aber auch das Leben und die schwere Arbeit der Männer in den Wäldern, ihr Zusammenhalt, ihr Vertrauen, ihre Ängste, das ist hier gut beschrieben.
Als ein Mann getötet wird, der sie auch schikaniert hat, gerät Bruno unter Verdacht und wird fortgebracht. Pearly folgt ihm und was sie auf ihrer Reise erlebt, erfahren wir aus ihrer Sicht .Ein zweiter Handlungsstrang betrifft Ansell, einen Freund von Pearly, der sich seinerseits auf die Suche nach Mädchen und Bär macht. Auch er erlebt dabei so einige Abenteuer.
Die Sprache im Buch ist wunderschön, fast poetisch, die Gedanken von Pearly eher einfach, sie ist ehrlich und mitfühlend und hat Mut. Sie steht zu ihren Ansichten und Gefühlen. Sehr gut haben mir auch die Randbemerkungen zu Aberglauben und Ritualen gefallen, die Menschen hatten den Tod immer dicht bei sich und auch Pearly ist ihm öfter begegnet.

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Veröffentlicht am 23.03.2025

Ein aufregendes Leben

Vor hundert Sommern
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"Vor hundert Sommern" von Katharina Fuchs ist eine Familiengeschichte über vier Generationen, es ist aber auch eine Geschichte über Deutschland in einigen wichtigen politischen Situationen.
Erzählt wird ...

"Vor hundert Sommern" von Katharina Fuchs ist eine Familiengeschichte über vier Generationen, es ist aber auch eine Geschichte über Deutschland in einigen wichtigen politischen Situationen.
Erzählt wird hier abwechselnd von drei Protagonistinnen, zwei in der Gegenwart und eine historische Sicht.
Großmutter Elisabeth ist in hohem Alter ins Seniorenheim umgezogen und ihre Tochter Anja räumt mit Hilfe der Enkeltochter Lena ihre große Wohnung in Berlin zum Verkauf aus.
Dabei stoßen sie auf viele Erinnerungen, Fotos, Briefe und auch eine Pistole.
Beide ermuntern Elisabeth ihre Geschichte zu erzählen, die eng mit der Geschichte von Clara verknüpft ist, der Tante, der die Wohnung einst gehörte.
Es folgt eine sehr spannende und auch traurige Geschichte in der Vergangenheit, es sind die Jahre der Weimarer Republik bis hin zur Machtübernahme durch die Nazis.
Aber auch die Geschichten, die Anja und Lena in der Gegenwart erleben, sind absolut erzählenswert und nehmen viele aktuelle Themen auf, von Mobbing, Antisemitismus bis hin zum Tierschutz und der Klimakrise. Mir waren es hier fast schon zu viele Themen, die angeschnitten wurden, um erwähnt zu werden.
Was mir sehr gut gefallen hat, war Claras Lebensgeschichte, die Geschichte einer Frau, die es immer mal wieder gewagt hat aus dem Patriarchat auszubrechen und die mutige Entscheidungen getroffen hat. Hier erfährt man auch sehr viel aus dem Leben in Berlin in jenen Jahren, nicht nur aus politischer Sicht, das hat mir gefallen.
Das Buch liest sich langsam, da die Hauptgeschichte immer mal wieder unterbrochen wird, ich bin mir nicht sicher, ob das der Geschichte gut getan hat, gerade weil auch einige der Protagonisten für mich etwas blass und farblos bleiben.
Das Ende des Romans und damit die Auflösung des Schweigens mehrerer Generationen hat mir gut gefallen, gerade weil darüber in den Familien immer noch geschwiegen wird, meistens bis es zu spät ist.

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Veröffentlicht am 23.03.2025

Spannung schlafend hergestellt

Der Nachtgänger
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"Der Nachtgänger" von Lars Kepler ist der 10. Band in der Reihe rund um den sehr unkonventionellen Ermittler Joona Linna. Ich habe nicht alle Bände gelesen, aber die meisten davon. Dieses Buch lässt sich ...

"Der Nachtgänger" von Lars Kepler ist der 10. Band in der Reihe rund um den sehr unkonventionellen Ermittler Joona Linna. Ich habe nicht alle Bände gelesen, aber die meisten davon. Dieses Buch lässt sich unabhängig als Einzeltitel gut lesen, der Fall ist abgeschlossen, man hat allerdings mehr von den ganzen Zusatzinformationen und privaten Entwicklungen, wenn man die Reihe kennt.
Hier steht im Mittelpunkt ein Schlafwandler, Hugo Sand, der mitten im Schauplatz eines sehr gewalttätigen Verbrechens aufgefunden wird, schlafend. Entweder ist er der Mörder oder ein sehr wichtiger Zeuge.
Mir haben hier auch die ganzen Zusatzinformationen um das Thema Somnambulismus, Hypnose und Traumforschung sehr gefallen, sie waren informativ und auch sehr verständlich.
Das Buch beginnt spannend und bleibt es bis zu Ende, es zeigt uns so einige Abgründe der menschlichen Psyche, definitiv nichts für schwache Nerven.
Die Autoren schaffen es gekonnt, mich beim lesen auf so manche falsche Fährte zu führen, bis sich für mich der wahre Tathintergrund offenbart, dauert es schon etwas.
Das Buch ist dick, hat aber keine Längen, alles ist sinnvoll in die Handlung integriert. Das einzige, was ich hier etwas bedauert habe, war das Fehlen von Saga Bauer, der Partnerin von Joona Linna.
Der Schreibstil ist wunderbar einfach zu lesen, er ist beschreibend, ich habe direkt Bilder im Kopf, manchmal mehr, als ich brauchte. Das Buch ist eine Empfehlung für jeden Thriller-Liebhaber, auch als Einstieg in diese tolle Reihe, um dann die anderen Teile nachzuholen.

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Veröffentlicht am 16.03.2025

Leben und Traum

Nachtlügen
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"Nachtlügen" von Lisanne Surborg erzählt uns die Geschichte einer Frau, die ein Nachtalb ist. Ein Nachtalb ist kein böses Wesen, aber es braucht die Träume der Menschen um zu überleben. Also stiehlt er ...

"Nachtlügen" von Lisanne Surborg erzählt uns die Geschichte einer Frau, die ein Nachtalb ist. Ein Nachtalb ist kein böses Wesen, aber es braucht die Träume der Menschen um zu überleben. Also stiehlt er ihnen in der Nacht einen Traum und lässt ihnen einen Albtraum dafür da.
Isra macht sich selber schwere Vorwürfe, da in einem ihrer Albträume ein Mensch gestorben ist, eine Tat, mit der sie selbst am meisten hadert.
Isra wohnt in einer WG und kellnert abends in einem Varieté. Ihre Mutter ist schon vor vielen Jahren verstorben, zum Vater hat sie keinen Kontakt. Dann ist noch ihre mächtige Großmutter, die eine bedeutende Stellung in der Gesellschaft der Alben hat. Auch ihr geht sie aus dem Weg.
Die Geschichte ist spannend, die Vorstellung der Alben und was alles daraus entstehen kann. Auch die beschriebenen Albträume selber fand ich teilweise sehr kreativ.
Allerdings mochte ich Isra als Protagonistin nicht sehr, sie hat mit ihrer Art viel kaputt gemacht, Freunde nicht zugelassen. Als ein weiterer Traumtod geschieht, beginnt Isra zu hinterfragen, zu ermitteln.
Die Geschichte ist gut aufgebaut, sie hat ihre Längen, bot aber auch einige Überraschungen.
Der Schreibstil passt sehr gut zu diesem Buch und auch die kleine Romanze spielt sich nicht zu sehr in den Vordergrund.
Mir hat das Buch viel Spaß gemacht und keine Albträume beschert.

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