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Veröffentlicht am 16.12.2023

Nicht allzu weihnachtlich

Mord im Christmas Express
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"Mord im Christmas Express" von Alexandra Benedict ist ein Krimi mit einer schönen klassischen Konstellation.
Am Vorweihnachtsabend reist die pensionierte Polizeibeamtin Roz mit dem Nachtzug von London ...

"Mord im Christmas Express" von Alexandra Benedict ist ein Krimi mit einer schönen klassischen Konstellation.
Am Vorweihnachtsabend reist die pensionierte Polizeibeamtin Roz mit dem Nachtzug von London ins schottische Fort William. Dort soll ihre Enkelin zur Welt kommen und sie möchte ihrer Tochter zur Seite stehen.
Doch durch ein einsetzendes Schneetreiben bis hin zu einem ausgewachsenen Schneesturm gibt es kein Weiterkommen. Der Zug steht und noch dazu gibt es einen Mord an Bord.
Im Zug sind sehr viele unterschiedliche Personen, es gibt also auch mehrere Verdächtige. Alle haben irgend etwas zu verbergen. Roz muss also ermitteln, obwohl sie eigentlich nicht möchte.
Auch bei der Tochter läuft alles nicht so leicht und sie möchte einfach nur dorthin kommen.
Mir hat hier so ein wenig die Weihnachtsstimmung gefehlt, allerdings war es winterlich.
Die Protagonisten waren mir nicht sympathisch, müssen sie aber auch nicht. Die Handlung baut sich langsam auf, man hat auch viel Zeit mit zu ermitteln.
Was mich etwas gestört hat, war die Überfrachtung mit aktuellen Themen, wenn man da eines oder zwei mit dabei gehabt hätte, wäre das besser gewesen, als alles, worüber man so spricht, mit anzusprechen. Das war mir jedenfalls zu viel.
Die klassische Detektivgeschichte in einem geschlossenen Raum war jedenfalls dabei und diese mochte ich auch sehr.

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Veröffentlicht am 07.12.2023

Komplex und verwickelt

Verlogen
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"Verlogen" von Eva Björg Ægisdóttir ist schon der zweite Band aus der Island-Krimi-Reihe rund um die Kommissarin Elma und ihr Team. Ich habe den Vorgänger auch gelesen, es ist aber ein abgeschlossener ...

"Verlogen" von Eva Björg Ægisdóttir ist schon der zweite Band aus der Island-Krimi-Reihe rund um die Kommissarin Elma und ihr Team. Ich habe den Vorgänger auch gelesen, es ist aber ein abgeschlossener Fall und einzeln gut lesbar.
In einem Lavafeld wird die Leiche von Maríanna entdeckt, bei deren Verschwinden vor 7 Monaten von Selbstmord ausgegangen wurde. Grund für die Annahme waren etliche Probleme mit Alkohol, der Arbeit und vor allem auch der Tochter. Diese lebt seitdem bei Pflegeeltern, die sie auch vorher schon öfter betreuten. Hekla scheint sich dort sogar wohler zu fühlen als zu Hause.
Es ist aber offensichtlich, dass Maríanna ermordet wurde und es einige Lügen üder den Tag der Tat gibt.
Dieser Krimi scheint von Kapitel zu Kapitel komplexer zu werden. Es geht wieder tief in die Vergangenheit, diesmal in die von Maríanna und der Beziehung zu ihrer Tochter.
Die Namen haben mir hier einiges abverlangt, ich hatte das Hörbuch, aber auch da wusste ich oft kaum, von wem gerade die Rede ist.
Spannung war eher nur hintergründig vorhanden, der Fall aber psychologisch sehr gut aufgebaut.
Handlungsstränge und Personen waren mir manches Mal zu viel, der Erzählstil eher ruhig und nüchtern. Um alles mitzubekommen war hier Konzentration notwendig, die fehlende Spannung machte es für mich nicht besser.

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Veröffentlicht am 07.12.2023

Fragen zur aktuellen Lage

Fragile Sicherheit
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"Fragile Sicherheit" von Christian Mölling ist vom Schreibstil her sehr angenehm zu lesen.
Der Autor analysiert die geopolitische Lage in Europa und weiter aus seiner Sicht der Dinge und klärt über die ...

"Fragile Sicherheit" von Christian Mölling ist vom Schreibstil her sehr angenehm zu lesen.
Der Autor analysiert die geopolitische Lage in Europa und weiter aus seiner Sicht der Dinge und klärt über die Bedeutung auf. Er erklärt sehr gut, wie er zu seinen Schlussfolgerungen und Tendenzen gelangt ist und was aus seiner Sicht am sinnvollsten ist.
Ich lese sehr gerne mal etwas über Tendenzen und andere Sichtweisen, wobei mir nicht wichtig ist mit der Meinung des Autors übereinzustimmen. Das tue ich hier auch in einigen Teilen nicht, aber er legt die Lage sehr gut dar.
Das Buch ist sehr aktuell und es geht um Themen, die immer noch in den Schlagzeilen sind. Wichtig finde ich persönlich es, dass man sich über verschiedene Kanäle und Medien informiert und auf dem Laufenden hält.
Dieses Buch ist eine Meinung dazu, die ich interessant begründet fand, auch wenn ich sie nicht teile.

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Veröffentlicht am 07.12.2023

Das Jahr ist plötzlich schon wieder um

Kleine Probleme
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"Kleine Probleme" von Nele Pollatschek ist ein Roman, der mich von der Story her sehr angesprochen hat.
Lars, freiberuflicher Autor, hat sich viel vorgenommen, dass noch in diesem Jahr geschafft werden ...

"Kleine Probleme" von Nele Pollatschek ist ein Roman, der mich von der Story her sehr angesprochen hat.
Lars, freiberuflicher Autor, hat sich viel vorgenommen, dass noch in diesem Jahr geschafft werden soll. Darunter Ordnung machen, die Steuererklärung und sein Lebenswerk schreiben. Das dumme daran ist, es ist schon der Silvestertag. Und anstelle in Aktionismus zu verfallen, verharrt er erstmal weiter in Lethargie und denkt nach.
Auch wenn von Beginn an ganz klar ist, dass er alles definitiv nicht schaffen kann, ist es sehr interessant Lars bei dem Versuch zu beobachten. Sehr viel spielt sich allerdings in seiner Vorstellung und Gedankenwelt ab.
Obwohl ich den Protagonisten nicht unbedingt sympathisch fand, konnte ich viele Probleme und Gedanken verstehen und nachvollziehen.
Obwohl das Buch nicht lang ist, habe ich es nicht am Stück lesen können, es wurde mir dann zu viel und zu verwirrend. Es ist ein Buch, welches es schaffen soll, Prioritäten zu überdenken, manche Dinge nicht zu ernst zu nehmen, manche vielleicht ernster und wichtiger, meinen Lesegeschmack hat es nicht so ganz getroffen.

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Veröffentlicht am 30.11.2023

Dystopie in Tränen

Der Vorweiner
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"Der Vorweiner" von Bov Bjerg ist ein dystopischer Roman, der sich nicht so einfach weglesen lässt. Trotz der Kürze braucht es über einige Längen schon etwas Durchhaltevermögen.
Wir bleiben hier in Europa, ...

"Der Vorweiner" von Bov Bjerg ist ein dystopischer Roman, der sich nicht so einfach weglesen lässt. Trotz der Kürze braucht es über einige Längen schon etwas Durchhaltevermögen.
Wir bleiben hier in Europa, ein Europa, das fremd wirkt, leider aber in einige Aspekten allzu vertraut. Die Idee hier ist überspitzt vertraut, die Menschen haben soviel erlebt, sie sind gefühllos geworden und können nicht mehr weinen.
Also werden andere Menschen engagiert, so wie Hilfsarbeiter, Menschen zweiter Klasse, die das mit dem weinen und trauern übernehmen.
Das Buch ist nicht ganz einfach zu lesen, aber es gibt viele Parallelen zu unserer Zeit, der Gesellschaft und Politik. Hier wird auf ganz harte Weise der Spiegel vorgehalten.
Erzählt wird viel aus der Sicht von A wie Anna, ihrem Vorweiner und der Tochter B wie Berta.
Der Schreibstil ist überspitzt, sarkastisch und treffend. Ich hatte die erste Hälfte mit großem Interesse gelesen, danach wurde es mir teils zu abstrus und auch langatmig. Insgesamt trotz allem eine Erzählung, die einem länger im Gedächtnis bleibt.

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