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Veröffentlicht am 10.04.2024

Was wird aus den Kindern

Der Wind kennt meinen Namen
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"Der Wind kennt meinen Namen" von Isabel Allende ist nicht min erster Roman dieser Autorin, ich habe mich schon sehr auf das Buch gefreut und wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht.
Kein Kind sollte aus ...

"Der Wind kennt meinen Namen" von Isabel Allende ist nicht min erster Roman dieser Autorin, ich habe mich schon sehr auf das Buch gefreut und wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht.
Kein Kind sollte aus seiner Heimat fliehen müssen und ohne Eltern, allein in einem fremden Land aufwachsen. Und doch ist das ein Schicksal, dass noch immer sehr viele Kinder erleiden. In dieser Geschichte werden zwei davon begleitet, in unterschiedlichen Zeiten und Situationen und doch sind ihre Leben eng verflochten.
Samuel Adler muss als jüdisches Kind 1938 aus Wien fliehen, um sein Leben vor den Gräueltaten der Nazis zu retten. Er kommt mit einem Kindertransport nach England und beginnt dort ein ganz neues Leben.
2019 ist es Anita Díaz, die mit ihrer Mutter aus El Salvador in die USA flieht, um einem Mörder zu entgehen und an der Grenze werden Mutter und Tochter aus Willkür getrennt.
Der Autorin gelingt es die Schicksale dieser Kinder glaubwürdig darzustellen, der Leser begreift das ganze Ausmaß der Katastrophe der Trennung und der Flucht, der Hilflosigkeit und Menschenverachtung. Es ist umso schmerzlicher, da einem bewusst wird, es geht hier um Schicksale, die auch heute noch so geschaffen werden.
Es ist aber nicht nur eine Geschichte der Schrecken, sondern auch eine Erzählung über Liebe, Vertrauen, Menschlichkeit und Nächstenliebe.
Die Geschichte ist fiktiv, aber viele der Geschehnisse sind sehr real und wirklich. Die unnachahmliche Erzählweise von Frau Allende macht die Geschichte so menschlich und wahr, eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 06.04.2024

Absolut viel Wissenswertes

Das große Hochbeet-Buch
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"Das große Hochbeet-Buch" von Doris Kampas ist ein wunderschön gestalteter Ratgeber aus dem Löwenzahn-Verlag.
Je nach vorhandenem Kenntnisstand kann man dieses Buch einfach von der ersten bis zur letzten ...

"Das große Hochbeet-Buch" von Doris Kampas ist ein wunderschön gestalteter Ratgeber aus dem Löwenzahn-Verlag.
Je nach vorhandenem Kenntnisstand kann man dieses Buch einfach von der ersten bis zur letzten Seite lesen oder sich gezielt die benötigten Informationen suchen. Ich habe es mit großem Interesse komplett gelesen und jetzt bekommt es einen festen Platz im Regal, für sicher häufiges nachlesen.
Bei diesem Buch bleiben echt keine Fragen offen, wo baue ich ein Hochbeet und woraus, kann ich das kaufen oder selber machen, was kommt da eigentlich rein und wohin dann damit, woher bekomme ich die Füllung und was pflanze ich an. Auch Fruchtfolgen, Pflanzpläne, Jahreszeitenbeete und andere Themenbeete werden angesprochen. Es geht aber auch um Düngung und Pflanzengesundheit. Hier wird sowohl der absolute Gartenneuling, wie auch der schon versierte Hobbygärtner angesprochen und ich glaube, für jeden ist da etwas dabei.
Sehr gut gefällt mir auch, wie die Seiten gestaltet sind, die Mischung von Text und Fotos. Zusätzlich gibt es Pläne, Listen und Grafiken, alles ist sehr locker und übersichtlich gestaltet.
In meinen Augen ist das ein richtig wertvoller Ratgeber, der Einzige, den ich zu diesem Thema jemals brauchen werde.

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Veröffentlicht am 31.03.2024

Ein Ritt in eine Zukunft

Ghostnet – Die Letzte Stadt
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"Ghostnet - Die Letzte Stadt" ist der erste Teil einer geplanten Trilogie von Fabian Roth im Science Fiction Bereich. Es ist zugleich eine Dystopie und irgendwie auch spannend wie ein Thriller.
Ich habe ...

"Ghostnet - Die Letzte Stadt" ist der erste Teil einer geplanten Trilogie von Fabian Roth im Science Fiction Bereich. Es ist zugleich eine Dystopie und irgendwie auch spannend wie ein Thriller.
Ich habe lange keine Science Fiction Geschichte mehr gelesen, die es so schaffte, mich von der ersten Seite an zu fesseln und dann im Verlauf sogar noch spannender wurde.
Wir werden hier in eine Welt geworfen, die aus unserer wurde und in der wir nicht leben wollten, sie ist aber schon noch menschlich und wieder erkennbar.
Die letzten Menschen, die um ihr überleben kämpfen, haben sich in die letzte Stadt zurückgezogen und müssen hart arbeiten für ihr überleben.
So auch Glitch, Nikka und Zhu, wobei Zhu ein Kampfroboter ist und kein Mensch. Glitch ist irgendwie ein Cowboy auf seinem Roboterpferd, auf der Jagd nach elektronischen Implantaten, entnommen von sogenannten Gesetzlosen, die sich zu Geld machen lassen. Nikka ist irgendwie Punk, aber auch eine begabte Hackerin. Eine tolle Truppe, die mir im Verlauf der Geschichte richtig ans Herz gewachsen ist.
Wir begleiten das Team hier auf einem ganz speziellen Auftrag und lernen dabei sie und die feindliche Umgebung nach und nach besser kennen. Das ist total spannend und düster.
Mir gefällt hier sehr gut der Schreibstil, einfach zu lesen und einprägsam, bildhaft geschildert, ich sehe die Szenen direkt vor mir.
Mir gefällt auch die Welt, die er hier erschafft, alles ist in sich stimmig und logisch, es gruselt mich direkt bei dem Gedanken, was davon schon jetzt Realität ist.
Sehr gut auch die Charaktere, einzigartig und echt wirkend, sie entwickeln sich weiter, machen Fehler und haben Humor, ich freue mich schon jetzt auf ein Wiedersehen mit ihnen.
Nicht zuletzt hat mich hier begeistert, wie der Autor es schafft, mich sehr nachdenklich zurückzulassen, er verpackt hier sehr viel unserer Realität, des Konsums um des Konsums willen, der um sich greifenden Vernetzung, der trügerischen Illusionen, denen wir und hingeben und letztlich damit eines Verarmens an Emotionen.
Kurzum ein sehr spannendes Buch, genreübergreifend und absolut eine Empfehlung wert.

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Veröffentlicht am 29.03.2024

Atemlose Spannung

Folterknecht
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"Folterknecht" von Tom Davids ist ein sehr spannender Thriller, den man am liebsten am Stück weg liest.
Im Landkreis werden Frauen ermordet. In abgelegenen Baustellen, im Rohbau des Hauses sind die Tatorte ...

"Folterknecht" von Tom Davids ist ein sehr spannender Thriller, den man am liebsten am Stück weg liest.
Im Landkreis werden Frauen ermordet. In abgelegenen Baustellen, im Rohbau des Hauses sind die Tatorte regelrecht zelebriert. Und noch schlimmer, das morden endet nicht, es ist ein Serientäter am Werk. Was jetzt aber am wahnsinnigsten anmutet, er mordet brutal und langsam, mit mittelalterlichen Foltermethoden.
Hauptkommissar Schäfer und sein Team können das fast nicht mehr ertragen und setzen alles in Bewegung diesen Täter zu finden, auch mit teils unkonventionellen Methoden.
Die Ermittler lernt man mit der Zeit besser kennen und schätzen, sie machen auch eine Entwicklung durch, das ist sehr sympathisch gemacht. Auch gibt es Passagen aus der Sicht der Opfer und des Täters.
Das Buch ist stellenweise brutal, aber nicht mehr als nötig, es soll ja demonstriert werden, was hier falsch läuft und wie auch die Ermittler unter Schock standen.
Der Schreibstil ist sehr gut, man hat direkt Bilder im Kopf, mehr als man möchte an dieser Stelle. Die Spannung wird schnell aufgebaut und souverän oben gehalten.
Man konnte bei der Suche nach dem Täter miträtseln und doch blieb bis zur Auflösung alles offen. Die Auflösung war dann auch plausibel und nachvollziehbar.
Ich würde sehr gerne weitere Thriller von diesem Autor lesen, vielleicht auch mit diesem Team von Ermittlern.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Moralische Zeitreise

Das Verbot: Thriller
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"Das Verbot" von Catherine Shepherd ist ein weiterer Thriller aus der Zons-Reihe der Autorin. Diese Thriller sind einzeln und unabhängig voneinander lesbar, nur die Entwicklung der Ermittler kann man in ...

"Das Verbot" von Catherine Shepherd ist ein weiterer Thriller aus der Zons-Reihe der Autorin. Diese Thriller sind einzeln und unabhängig voneinander lesbar, nur die Entwicklung der Ermittler kann man in der Reihe weiter verfolgen und lernt das Örtchen Zons nach und nach besser kennen.
Auch hier ist man abwechselnd wieder in zwei Zeitebenen unterwegs, einmal in der Gegenwart und im Jahre 1505. Verbindend ist der Ort und gewaltsame Todesfälle, die etwas gemeinsam zu haben scheinen. Diese Gemeinsamkeiten kommen erst nach und nach zum Vorschein.
Eine beliebte Kinderpsychologin wird tot am Schreibtisch aufgefunden, ein Bruder eines Klosters ebenso. Beiden gemeinsam ist eine gewisse Symbolik.
Die Ermittlungen sind von Beginn an spannend und laden zum mit rätseln ein, wobei mir die Täter fast bis zum Ende unbekannt blieben. Das war einigen falschen Spuren geschuldet, immer wieder gab es überraschende Wendungen und Hinweise.
Die Spannung ist sehr gut gemacht, die Kapitel kurz, man fliegt nur so durch das Buch, weil man immer wissen möchte, was als nächstes passiert.
Wieder sehr gut gefallen haben mir die zeitlichen Aspekte, sehr geschickte, kleine Verknüpfungen, seien es Träume oder Symbole und Orte.
Egal ob Fans der Reihe oder total unbekannt, dieses Buch ist eine absolute Empfehlung für Freunde von Thrillern und Kriminalfällen.

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