Profilbild von SteffMcFly

SteffMcFly

Lesejury Star
offline

SteffMcFly ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SteffMcFly über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2023

Starker Tobak

Schlaft, Kinder, schlaft (Ewert Grens ermittelt 2)
0

Zwei vierjährige Mädchen verschwinden am selben Tag. Jahre später werden sie für tot erklärt und die Ermittlungen damit endgültig eingestellt, sodass ihre Familien die beiden Särge zu Grabe tragen können ...

Zwei vierjährige Mädchen verschwinden am selben Tag. Jahre später werden sie für tot erklärt und die Ermittlungen damit endgültig eingestellt, sodass ihre Familien die beiden Särge zu Grabe tragen können – doch sie sind leer, denn die beiden Mädchen wurden leider nie gefunden.
Kriminalkommissar Ewert Grens fühlt sich verantwortlich und rollt die längst zu den Akten gelegten Fälle erneut auf. Er macht sich auf die Suche nach den verschwundenen Mädchen und sieht sich mit seinen Kolleg:innen vor den dunkelsten Pforten wieder: dem Darknet. Bald wird ihnen bewusst, dass der Fall alles andere als leicht wird.

Die Charaktere haben mir unwahrscheinlich gut gefallen. Sie sind für mein Empfinden sehr authentisch und anfassbar, handeln nachvollziehbar und tragen alle ihr eigenes Päckchen, das sie in sich noch runder wirken lässt. Es war kein kompletter Sympathieträger für mich dabei, bei dem ich mich wohl gefühlt hätte, aber sie sind so stark erzählt, dass es faszinierend ist, ihnen über die Schulter zu schauen.

Das Buch ist durchgehend spannend und bedrohlich, gepaart mit einer bedrückenden Atmosphäre, die mich nachhaltig noch sehr stark eingenommen hat. Auch wenn es mit seinen knapp 500 Seiten sehr umfangreich ist, hatte ich nie das Gefühl von unnötigen Längen, die das Buch unberechtigter Weise in die Länge zogen. Vielmehr kamen ständig neue Aspekte hinzu, die sich super in die Handlung einwebten.
Vor allem der Twist am Ende hat mich wirklich überrascht. Auch wenn er sich schon leise ankündigte, hat er mich eiskalt erwischt. Vor allem die Auflösung hat sich für mich in sich schlüssig angefühlt und passte, um das Gesamtbild abzurunden.

„Schlaft, Kinder, schlaft“ ist ein thematisch schweres und sehr lautes Buch, das in seiner harten, aber ungeschönt auf den Punkt gebrachten Thematik überzeugt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.08.2023

Cute, aber ohne jegliche Überraschungen

Tweet Cute
0

Pepper ist das Vorzeigebild einer Musterschülerin. Sie schreibt gute Noten, ist Kapitänin des Schwimmteams und Tochter einer Burgerketten-Familie. Als eines Tages ein kleines Deli die Familie beschuldigt, ...

Pepper ist das Vorzeigebild einer Musterschülerin. Sie schreibt gute Noten, ist Kapitänin des Schwimmteams und Tochter einer Burgerketten-Familie. Als eines Tages ein kleines Deli die Familie beschuldigt, ein geheimes Rezept gestohlen zu haben, findet sich Pepper schneller in einem Social-Media-Krieg mit diesem wieder, als sie ihr lieb ist. Was Pepper nicht weiß: Den Twitteraccount des Delis betreut ihr Mitschüler Jack, den sie anfangs nicht ausstehen kann. Doch das soll sich schnell ändern.

Die Geschichte wird sowohl aus Peppers als auch aus Jacks Sicht erzählt. Ebenso werden Tweets und Nachrichten eingebunden, um die Story mit neuen Erzählweisen zu füttern. Die Erzählweise war relativ angenehm und gab viele verschiedene Perspektiven auf die Geschichte.

Die beiden Charaktere waren für mich sehr authentisch gezeichnet. Die innere Zerrissenheit der beiden Teenager wurde wirklich gut dargestellt. Die Erwartungen, die die Eltern an sie haben, die Schule an sie stellt und gleichzeitig die Balance mit den eigenen Träumen zu verbinden war toll herausgearbeitet.
Ganz teenagerlike konnte ich viele Handlungen nicht nachvollziehen, was mir in diesem Kontext aber tatsächlich gefallen hat. Die teilweise fehlende Reife, die aber dafür an anderer Stelle umso mehr hervortritt ist – ich wiederhole mich – toll dargestellt.

Der Schreibstil an sich hat mir gut gefallen und war passend zur Geschichte gewählt. Einfach, flüssig und Wohlfühlatmosphäre-verbreitend.

Normalerweise ist das gar nicht mein Genre, aber ich dachte, ich lasse mich auf die Geschichte ein. An sich war die Handlung auch wirklich lieb, dem Genre entsprechend, aber leider ohne jegliche Überraschungen. Bereits auf Seite 1 war klar, was passieren und wie die Geschichte enden wird. Per se kein Beinbruch, jedoch hätte mir ein kleiner Twist auch gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.08.2023

Kurzweilig und voller Poesie

Offene See
0

Anstatt wie alle Männer seiner Familie Bergarbeiter zu werden, beschließt Robert, sich kurz nach dem Zweiten Weltkrieg auf eine Reise an die offene See zu machen. Als er beinahe am Ziel angekommen ist, ...

Anstatt wie alle Männer seiner Familie Bergarbeiter zu werden, beschließt Robert, sich kurz nach dem Zweiten Weltkrieg auf eine Reise an die offene See zu machen. Als er beinahe am Ziel angekommen ist, lernt er Dulcie kennen, eine ältere, unverheiratete Frau, die ihm zunächst nur eine Tasse Tee anbietet. Dulcie ist ganz anders als alle Frauen, die Robert je zuvor getroffen hat. Sie ist eigensinnig, selbstständig und einfach von Grund auf anders. Und so wird schnell aus einer Tasse Tee ein längerer Aufenthalt, bei dem Robert in Dulcies unkonventionelle Welt entführt wird – und sogar Spaß dabei hat.

Ich hab die Geschichte um die eigensinnige Dulcie und den doch anfangs der konventionellen Robert wirklich sehr genossen. Erwartet habe ich ein locker flockiges Buch, das mich durch die Seiten trägt, bekommen habe ich eine Wundertüte an Poesie, unterschiedlichen Blickwinkel und Figuren, die wirklich sehr detailliert ausgearbeitet und dadurch sehr feingliedrig und einnehmend gewesen sind.

Robert, der aus seinem Elternhaus aufbricht, ein wenig naiv und verträumt ist und Dulcie, die sehr lebenserfahren ist, bereits einiges mitgemacht hat, sehr gebildet und einen großen Packen Verlust in sich trägt.

Ich muss gestehen, dass mich nicht die Geschichte an sich am weiterlesen gehalten hat. Auch wenn ich natürlich wissen wollte, was sich hinter der, im Klappentext groß angekündigten, Hecke und dem Gedicht-Manuskript verbirgt. Ich war eher aus auf das Zusammenspiel zwischen Dulcie und Robert. Die Hürden, die sich zu bieten schienen, den Ratschlägen, die sie ihm gab, den Erzählungen, die sie ihm jeden Tag anbot. An manchen Stellen hätte ich mir zwar ein wenig mehr Tiefgang gewünscht, aber die Blässe war vollkommen in Ordnung.

Eine kurzweilige Geschichte, die ich wirklich gern gelesen hab.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.08.2023

Eine emotionale Achterbahn mit süßer Romanze

One Last Stop
0

Die aufgeweckte Studentin August aus New York hat keinerlei Glauben an Hellseherei oder die Art von Liebe, wie sie eigentlich nur in Filmen dargestellt wird. Sie kann sich nicht vorstellen, dass ihre WG, ...

Die aufgeweckte Studentin August aus New York hat keinerlei Glauben an Hellseherei oder die Art von Liebe, wie sie eigentlich nur in Filmen dargestellt wird. Sie kann sich nicht vorstellen, dass ihre WG, die von liebenswerten Nerds bewohnt wird, das ändern könnte. Ebenso wenig erwartet sie, dass ihre Nachtschichten in einem Pancake-Haus, das seit den 70er Jahren Kultstatus genießt, etwas daran ändern würden. Doch dann taucht plötzlich Jane in der U-Bahn auf – wunderschön und auf eine gewisse Weise unmöglich. Um Jane wiederzusehen, fährt August jeden Tag zur gleichen Zeit mit der Linie Q. Dabei fällt ihr auf, dass Jane jeden Tag die gleiche Kleidung trägt und anscheinend nie aus der U-Bahn aussteigt. Langsam wird August bewusst, dass sie sich auf ein scheinbar unmögliches Abenteuer mit Jane einlassen muss ...


„One last stop“ war für mich eine süße und unterhaltsame Geschichte, die mich zum Schmunzeln, Mitfiebern und auch zum Trauern gebracht hat. Es war eine emotionale Achterbahn der Gefühle, die mich ganz schön durchgeschüttelt hat.

Die Charaktere waren liebenswert und ich wünschte mir so sehr, Teil von Augusts WG zu sein. Sie waren alle so offen, lieb und einfach da. Besonders schön fand ich die zarte Liebesgeschichte, die sich langsam zwischen ihr und Jane entwickelte.

Leider empfand ich jedoch, dass sich die Geschichte stark in die Länge zog, was meinen Lesefluss teilweise beeinträchtigte. Zudem bin ich persönlich kein großer Fan von übernatürlichen Elementen, was ich vorher nicht erwartet hatte. Dadurch verlor die Geschichte für mich an Zugänglichkeit und leider auch die Glaubwürdigkeit.

Trotzdem hatte ich insgesamt Spaß am Buch & fühlte mich gut unterhalten. Es ist eine lesenswerte Geschichte, insbesondere für Leser:innen, die eine süße Romanze mit einer Prise Übernatürlichem mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.08.2023

Feuerteufel

COLD CASE - Das gebrannte Kind
0

Bereits vier Menschen sind in einer Serie von Bränden getötet worden. Alles weist darauf hin, dass der Täter immer derselbe ist. Er entfernt zunächst die Brandmelder, kennzeichnet dann die Häuser mit Ziffern ...

Bereits vier Menschen sind in einer Serie von Bränden getötet worden. Alles weist darauf hin, dass der Täter immer derselbe ist. Er entfernt zunächst die Brandmelder, kennzeichnet dann die Häuser mit Ziffern – und legt Feuer. Als eine Frau einen Anschlag überlebt und berichtet, dass im Haus Musik zu hören war, während das Feuer wütete, ist Kommissarin Tess Hjalmarsson alarmiert. Dieses Detail kennt sie von einem ihrer ersten Mordfälle, der sie bis heute verfolgt, denn dieser Fall wurde damals nicht aufgeklärt. Tess und ihr COLD-CASE-Team nehmen die Ermittlungen auf und suchen unter Hochdruck nach dem Brandstifter. Denn das tödliche Spiel mit dem Feuer geht weiter ...

Ich bin relativ schwer in die Geschichte gestartet, weil ich dummerweise mit dem 3. Band angefangen habe anstatt mit dem ersten. Somit fehlten mir einfach Hintergrundinfos, die zum Verständnis wahrscheinlich relativ „wichtig“ gewesen wären. Die vielen verschiedenen Personen, ihre Konstellationen untereinander und all die Hintergründe waren mir ein wenig zu viel und relativ undurchsichtig. Das beeinträchtigte meinen Lesefluss leider enorm.

Die Charaktere waren größtenteils sehr blass und mir fehlte ein Aufschlagpunkt, um sie nahbarer und anfassbarer zu machen. Natürlich erfährt man Einiges von Tess Privatleben, jedoch war mir das Verhältnis im Vergleich zu den Ermittlungen fast schon zu viel. Vor allem da es bei mir seinen Zweck nicht erfüllen konnte und ich der Protagonistin dadurch nicht näher gekommen bin.

Die Handlung ist relativ schnell vorhersehbar & hat nur ein paar kleinere Wendungen gestreut, von denen ich mir gerne mehr gewünscht hätte. So bestand das Buch größtenteils aus Längen, die die Charaktere für mich nicht füllen konnten.

Ein netter Krimi für zwischendurch, bei dem mir aber leider die Tiefe fehlte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere