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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2018

Der Frauenchor

Der Frauenchor von Chilbury
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Die Autorin Jennifer Ryan nimmt den Leser mit ins Jahr 1940 nach England in das beschaulichen Dörfchen Chilbury in der Grafschaft Kent. Da sich fast alle Männer im Krieg befinden, beschließt der Pfarrer ...

Die Autorin Jennifer Ryan nimmt den Leser mit ins Jahr 1940 nach England in das beschaulichen Dörfchen Chilbury in der Grafschaft Kent. Da sich fast alle Männer im Krieg befinden, beschließt der Pfarrer den Chor der Gemeinde aufzulösen. Die Frauen sind traurig darüber aber nehmen es hin. Durch den Zuzug einer Musikerin aus London mit einer sehr offenen und direkten Art wird der Chor wieder ins Leben gerufen. Es handelt sich jetzt um einen reinen Frauenchor. Zur damaligen Zeit eine Sensation.
Rund um den Chor und seine Mitglieder dreht sich die Geschichte. 5 Frauen erzählen in unterschiedlicher Art und Weise von ihren Erlebnissen im Laufe des Jahres. So gibt es unter anderem ein Tagebuch, sowie Briefe oder ein Journal. Durch diese Erzählweise wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und Blickwinkeln erzählt. Nie wird es langweilig in dem Buch.
Der Krieg ist zentrales Thema und beeinflusst das Leben des ganzen Dorfes. Es gibt viele traurige und schmerzende Momente aber ebenso gibt es Lachen, Glück und Musik auch in dieser schweren Zeit.
Die Entwicklung welche jede der Frauen mitgemacht hat, ist klar zu erkennen. Es zeigt sich, dass Frauen auf sich alleine gestellt, manchmal unglaubliche Kräfte entwickeln, wo sie selber nicht mitgerechnet haben.

Das Cover passt perfekt zu der Geschichte. Genau so stellt man sich beim Lesen das Dorf vor. Typisch englische Dorfidylle.
Der Schreibstil ist schön und auf jede Erzählerin abgestimmt. Die Geschichte zieht einen beim Lesen in seinen Bann.

Ich bin begeistert von diesem Buch und kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 04.01.2018

Zum Ende hin besser aber nicht überzeugend

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
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Nic kehrt in ihre Heimatstadt zurück um ihren Bruder beim Verkauf des Elternhauses zu helfen. Der Vater der beiden leidet an Demenz und lebt im Heim. Vor 10 Jahren verließ Nic das kleine Städtchen und ...

Nic kehrt in ihre Heimatstadt zurück um ihren Bruder beim Verkauf des Elternhauses zu helfen. Der Vater der beiden leidet an Demenz und lebt im Heim. Vor 10 Jahren verließ Nic das kleine Städtchen und ließ alles hinter sich. Sie find neu an in Philadelphia und hat sich dort ein Leben aufgebaut.
Aber durch ihre Rückkehr kommen die Erinnerungen ebenfalls zurück. Ihre beste Freundin Corinne ist hier vor 10 Jahren verschwunden und wurde nie gefunden. Kaum ist Nic zurück verschwindet wieder ein Mädchen. Wir hängen diese Fälle zusammen und was hat Nic damit zu tun?

Megan Miranda wählt für ihren Thriller eine besondere Erzählweise. Sie lässt die Geschichte rückwärts ablaufen. Zu Beginn befindet man sich noch in der normalen Erzählweise, welche sich dann ändert und mit Tag 15 beginnt. Dieser Versuch etwas Neues auszuprobieren, hat mich neugierig auf das Buch gemacht. Leider konnte mich der Versuch nicht überzeugen. Ob es jetzt wirklich an der Rückwärtserzählung lag, weiß ich nicht. Aber fast zwei Drittel des Buches kommt gar keine Spannung auf und die Geschichte plätschert nur so vor sich hin. Zum Ende hin wurde es dann auch endlich ein wenig spannend, aber dies reicht nicht aus um diese Geschichte einen Thriller zu nennen.
Erzählt wird aus der Sichtweise von Nic, welche mir das ganze Buch über ein Rätsel bleibt. Weder kann ich alles nachvollziehen noch verstehen, was sie macht. Leider verhält es sich mit den übrigen Charakteren nicht viel anders. Alle bleiben sehr blass und niemand wird mir nachdem Ende des Buches in Erinnerung bleiben.
Gut gelungen ist die Auflösung zum Schluss. Alle Fragen wurden geklärt und für mich blieb nichts offen.

Das Cover wirkt sehr ansprechend und dient als Blickfang. Der Titel ist einprägsam, aber grade das „Tick Tack“ wird im Buch so oft wiederholt, dass es zeitweise schon nervig war.

Mich konnte die Geschichte nicht in ihren Bann ziehen und ebenfalls nicht überzeugen. Eher ein durchschnittliches Buch, welches man nicht lesen muss.

Veröffentlicht am 22.12.2017

Guter Prolog, solides Ende und ein sehr langer Mittelteil

Die letzte Erkenntnis
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Lester Debuisson ist Schauspieler und Sohn einer kanadischen Politikerin. Während einer Feier werden ihm Unterlagen seines Bruders übergeben. Vor 4 Jahren wurde sein Bruder ermordet und vom Täter fehlt ...

Lester Debuisson ist Schauspieler und Sohn einer kanadischen Politikerin. Während einer Feier werden ihm Unterlagen seines Bruders übergeben. Vor 4 Jahren wurde sein Bruder ermordet und vom Täter fehlt jede Spur. Die Unterlagen könnten Hinweise enthalten. Lester macht sich daran mehr über den Mord herauszufinden. Dabei stößt er auf drei Wissenschaftler, welche ebenfalls Tod sind. Dabei kann es sich nicht um einen Zufall handeln? Er reist nach Deutschland um Nachforschungen an zu stellen.

Parallel dazu wird in dem Buch noch ein zweiter Handlungsstrang aufgegriffen. Hier steht Tia Brekmann im Zentrum der Geschichte. Sie reist nach Kanada um sich mit ihrem Freund auf einer Pferderanch zu treffen. Ihr Freund kommt später als geplant an und bis dahin muss Tia ihre Zeit alleine in der Wildnis verbringen. Die Menschen auf der Ranch sind nett, aber Tia ist seelisch sehr labil und fühlt sich nicht besonders Wohl an diesem Ort.

Der Autorin ist es auf jeden Fall gelungen beide Handlungen zum Ende hin zusammen zu führen und viele offene Fragen zu beantworten.
Leider ist während des Lesens so gut wie nichts passiert in der Geschichte. Der Prolog begann richtig stark aber schon die folgenden Kapitel haben alles an Spannung rausgenommen. Es passierte eine unglaubliche lange Zeit einfach nichts. Man wollte schon wissen, wie alles zusammen hängt und wer da hinter steckt, aber um an dieses Ziel zu gelangen, musste man sehr lange warten.
Es wurden unterschiedliche Themen wie Evolution und Wissenschaft sowie fanatischer Glaube und Sektenzugehörigkeit aufgegriffen. Mich konnte keins davon fesseln.
Wirklich an Geschwindigkeit aufgenommen, hat die Story zum Ende hin. Obwohl hier dann alles auf einmal kam und schon fast ein wenig zu viel war.

Für mich war es einfach kein Thriller und die Geschichte konnte mich nicht fesseln und überzeugen.

Veröffentlicht am 22.12.2017

Der Start in das richtige Leben ist nicht leicht, wenn man aus einer „Zauberwelt“ kommt…

Fangirl
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Cath beginnt ihr Collegeleben alleine, obwohl sie bisher nie alleine war. Sie ist Zwilling und hat alles mit ihrer Schwester Wren geteilt. Aber Wren möchte auf dem College nicht mit ihr zusammenwohnen ...

Cath beginnt ihr Collegeleben alleine, obwohl sie bisher nie alleine war. Sie ist Zwilling und hat alles mit ihrer Schwester Wren geteilt. Aber Wren möchte auf dem College nicht mit ihr zusammenwohnen und sich weiterentwickeln. Alleine… Ein wirklicher Schlag für Cath. Immerhin braucht sie Wren.
Charakterlich sind die beiden sehr gegensätzlich. Wren ist extrovertiert, offen und abenteuerlustig, wohingegen Cath schüchtern, zurückgezogen und unsicher ist.
Nur vielleicht ist es genau das Richtige für Cath endlich mal alleine klarzukommen. Beim Lesen begleitet man Cath am meisten und erlebt durch sie, wie schwer es ist, sich selber zu finden. Grade mit 18. Der Autorin gelingt es die Gefühle und Unsicherheiten auf eine ganz wunderbare Art zu beschreiben. Jeder der das Buch liest, muss Cath einfach mögen. Sie ist einfach so zerbrechlich und ihre Entwicklung mit zu erleben macht beim Lesen traurig sowie glücklich und alles mit der richtigen Portion Humor um immer weiter lesen zu wollen.

Ein großes Thema dieser Geschichte ist die Fanfiction. Es geht um die Bücher und den jungen Zauberer „Simon Snow“ Cath und Wren sind seit sie klein sind riesige Fans. Um mehr und mehr in die Welt um Simon einzutauchen, haben sie angefangen ihre eigenen Geschichten über ihn und seine Freunde zu schreiben. Aber wächst man nicht irgendwann aus der Zauberwelt raus und möchte am richtigen Leben teilnehmen. Wren sieht das so, aber Cath klammert sich an das ihr Bekannte und viele Seiten drehen sich um diese Fantasiewelt. Zwischenzeitlich wurde es mir einfach zu viel Simon.
Aber trotzdem war die Geschichte um Cath und Wren sowie deren Entwicklung schön zu Lesen und lässt mich das Buch jedem Fan von Rainbow Rowell nur empfehlen.

Veröffentlicht am 06.12.2017

Riskanter Nervenkitzel

Roofer
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Der Autorin Jutta Wilke ist es mit „Roofer“ gelungen ein aktuelles Thema der heutigen Jugendlichen aufzugreifen und zu beschreiben.
Grade heutzutage wollen Jugendliche sich gegenseitig ständig übertrumpfen ...

Der Autorin Jutta Wilke ist es mit „Roofer“ gelungen ein aktuelles Thema der heutigen Jugendlichen aufzugreifen und zu beschreiben.
Grade heutzutage wollen Jugendliche sich gegenseitig ständig übertrumpfen und übertreffen. Keiner macht sich Gedanken über Konsequenzen oder ähnliches. Hauptsache der nächste Post oder Tweed wird noch spektakulärer als der vorherige. Ebenso müssen die Aufrufe und Likes vom letzten Mal übertroffen werden. Was könnte man noch anstellen um im Mittelpunkt zu stehen? Sein Leben riskieren und noch leichtsinniger werden, als alle anderen. Aber ist es das wert?

Das Buch wird zum größten Teil aus der Sicht von Alice erzählt. Die 15 Jährige hat familiäre und schulische Probleme. Ihr ganzes Leben dreht sich um ihre beste Freundin Nasti, diese lernt eine Gruppe Jugendlicher kennen und verliebt sich in den „Anführer“. Es handelt sich um so genannte Roofer. Die Truppe klettert bei Baustellen auf Dächer, Kräne und Stahlträger. Hauptsache höher und riskanter als beim letzten Mal. Alice ist das Ganze nicht geheuer, aber Nasti zu liebe geht sie mit.
Dies kann nicht gut ausgehen oder?
Nebengeschichte und Nebencharakter der Geschichte ist Nik. Auch aus seiner Perspektive wird erzählt und zeigt das Leben eines 16 Jährigen, welcher obdachlos ist und versucht zu überleben. Ohne Ziel, ohne Plan, ohne Besitz…
Im Laufe des Buches werden die Geschichten zusammen geführt. Nik´s Situation fällt für mich dadurch eher in den Hintergrund. Hier wird im weiteren Verlauf zu wenig auf ihn eingegangen. Im Mittelpunkt stehen absolut die Roofer und die Gefahr, sowie deren Konsequenzen.
Grade die Konsequenzen sind wichtig in diesem Buch, damit die Zielgruppe gewarnt ist und vielleicht vorher einmal nachdenkt.

Der Schreibstil ist passend und nach einer kleinen Anlaufschwierigkeit kam ich gut in die Geschichte und sie ließ sich zügig Lesen.
Cover sowie Titel finde ich sehr stimmig zur Geschichte.
Gefehlt hat mir ein Einblick in die Gedanken der Roofer, so ein oder zwei Kapitel aus deren Sicht wären klasse gewesen.

Aber Alles in Allem ist es ein sehr gelungenes Jugendbuch, welches ich nur weiterempfehlen kann.