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Veröffentlicht am 19.01.2018

eine fantastische Fortsetzung und ein wahrer Pageturner

Obsidian 4: Origin. Schattenfunke
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Origin – Schattenfunke ist eine grandiose Fortsetzung, die den Leser genauso zu begeistern vermag wie schon die Vorgänger und einen sofort wieder in ihren Bann zieht. Der vierte Band wird zudem erstmals ...

Origin – Schattenfunke ist eine grandiose Fortsetzung, die den Leser genauso zu begeistern vermag wie schon die Vorgänger und einen sofort wieder in ihren Bann zieht. Der vierte Band wird zudem erstmals durchgängig aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt, denen von Katy und Daemon. Dadurch erhält man nun auch einen genaueren Einblick in Daemons Gedanken sowie Gefühle und ist selbst über die Geschehnisse im Bilde, an denen Katy während der Trennung von Daemon nicht unmittelbar beteiligt ist.
Die Handlung ist die ganze Zeit über sehr spannend. Erst, weil man keine Ahnung hat, was Daemon und Katy bei Daedalus noch alles erwartet, danach, weil sie im Grunde permanent auf der Flucht sind. Denn erfreulicherweise dauert es nicht Hunderte von Seiten bis Daemon und Katy erneut vereint sind, ihr Wiedersehen wird also nicht unnötig lange hinausgezögert, was wiederum genügend Raum für weitere Ereignisse lässt.

Geprägt wird der vierte Teil aber vor allem durch Daedalus‘ grenzenlose Brutalität und Grausamkeit. Ihre Taten sind unvorstellbar, nehmen ein ungeahntes, sadistisches Ausmaß an und übertreffen damit alle Schrecken, die man sich ausgemalt hat. Sie kennen keinerlei Erbarmen und besitzen zu allem Überfluss noch die bodenlose Frechheit sich trotz ihrer skrupellosen Taten, die durch absolut nichts zu rechtfertigen sind, als die Guten zu bezeichnen. Daedalus schreckt nicht einmal davor zurück Unschuldige zu opfern, wodurch letztendlich ihre wahren Motive ans Licht kommen. Alles andere ist für sie höchstens nebensächlich und dient somit bloß als Fassade. Früher oder später wünscht man daher allen bei Daedalus den Tod für ihre Untaten.
Nachdem man nun eine Ahnung davon hat, was Beth und Dawson wirklich alles durchgemacht haben, kann man voll und ganz verstehen, dass Beth manchmal neben sich steht. Es grenzt fast an ein Wunder, dass Katy die unmenschlichen Torturen dort halbwegs unbeschadet übersteht und sie selbst bleibt, obgleich ihr Aufenthalt dort natürlich Spuren hinterlassen hat, sowohl körperlicher als auch seelischer Natur.

Für ihren Mut, ihre Entschlossenheit und ihr Durchhaltevermögen kann man Daemon und Katy nur bewundern. Sie geben einander Kraft und Halt und ohne den jeweils anderen hätten sie all die Qualen wahrscheinlich nicht durchgestanden, sondern wären daran zerbrochen. Dementsprechend zweifelt man keine Sekunde daran, dass Daemon und Katy sich lieben, was auch in den intimen Szenen deutlich wird. Neben der Romantik gibt es dieses Mal nämlich etwas mehr Erotik.

Traurig stimmt einen dagegen, dass Katy keine Möglichkeit hat ihre Mutter zu kontaktieren um sie wenigstens wissen zu lassen, dass sie noch am Leben ist. Umso mehr freut man sich darüber, dass Katy und Dee sich endlich wieder näher kommen und ihre Freundschaft offenbar doch noch zu retten ist. Ebenso erfreulich ist, dass Dawson sich weiterhin positiv entwickelt und langsam zu sich selbst findet, wodurch er seinem Bruder optisch wieder immer ähnlicher wird.

Der mysteriöse Luc gewinnt an Sympathie und scheint im Unterschied zu Blake tatsächlich vertrauenswürdig zu sein. Letzteren verabscheut man, sofern überhaupt möglich, sogar noch mehr als er schließlich die Wahrheit gesteht und dennoch meint seine Taten seien gerechtfertigt gewesen.
Hinzu kommt ferner ein neuer, interessanter Charakter, der nicht unbedingt unsympathisch ist, zumal er Daemon und Katy am Ende hilft, dem man jedoch auch nicht einfach verzeihen kann, dass er bei gewissen Ereignissen tatenlos zugesehen hat, obschon man den Grund dafür kennt.

Die im Verlauf der Geschichte unvermeidlichen Verluste erwischen einen alle vollkommen unerwartet. Einige sind traurig und schmerzlich, andere sind einem auf Grund des unfassbaren Verrats, den die betreffenden Figuren zuvor begangen haben, indessen eher gleichgültig. Insbesondere ein Verrat lässt sich aber nur schwer begreifen, da die Lux der Person beinahe blind vertraut und ihr einen solches Verhalten niemals zugetraut hätten. Die Umstände eines anderen Todes sind hingegen für Katy ausgesprochen belastend.

Darüber hinaus ist es erstaunlich, wie gut es Jennifer L. Armentrout stets gelingt ihre Leser mit ungeahnten Wendungen zu überraschen und völlig sprachlos zu machen. Besonders verblüffend ist dabei zum Beispiel die Bedeutung des Titels bzw. was oder vielmehr wer sich hinter der Bezeichnung ‚Origin‘ verbirgt. Manchmal weiß man nicht, ob Furcht oder Faszination überwiegt, doch in jedem Fall findet man es abscheulich, wie Daedalus versucht sie für sich zu nutzen.

Der gewaltige Showdown raubt einem den Atem und führt letztlich, genau wie beim Vorgänger, zu einem Cliffhanger, der es in sich hat. Bedeutende Veränderungen stehen den Charakteren und mit ihnen vermutlich der ganzen Welt bevor. In Opposition – Schattenblitz scheint ein noch weitaus schlimmerer Kampf als bisher erlebt unausweichlich zu sein und man wird sich für eine Seite entscheiden müssen. Natürlich wünscht man sich einen guten Ausgang, selbst wenn man sich im Augenblick noch nicht vorstellen kann, wie das möglich sein soll. Infolgedessen bleibt es nur zu hoffen, dass die Autorin einen Weg gefunden hat und ihre Fans in dieser Hinsicht nicht enttäuscht. Das fulminante, wahrscheinlich alles verändernde Finale kann man somit kaum noch erwarten!


FAZIT
Origin – Schattenfunke ist eine fantastische Fortsetzung und ein wahrer Pageturner, den man kaum aus der Hand legen kann. Das Ende lässt einen vollkommen atemlos zurück und zudem nur schwach erahnen, was in Opposition – Schattenblitz auf die Charaktere zukommen wird. Wie es nach diesem Nerven aufreibenden Cliffhanger weitergeht, will man so schnell wie möglich erfahren und wird den fünften und letzten Band daher garantiert sofort nach dem Erscheinen verschlingen!

Veröffentlicht am 19.01.2018

ein runder Abschluss, der alle wichtigen Fragen beantwortet und dafür sorgt, dass einem diese wunderbare Reihe noch lange sehr positiv im Gedächtnis bleiben wird

Gallagher Girls 6: Spione fürs Leben
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Mit Spione fürs Leben hat Ally Carter ihre fantastische, sowohl fesselnde als auch stets humorvolle, Hexalogie um die liebenswerten, mutigen und cleveren Gallagher Girls, die einen von Band zu Band mehr ...

Mit Spione fürs Leben hat Ally Carter ihre fantastische, sowohl fesselnde als auch stets humorvolle, Hexalogie um die liebenswerten, mutigen und cleveren Gallagher Girls, die einen von Band zu Band mehr begeistern konnten, wirklich wunderbar zum Abschluss gebracht.
Für Cammie und ihre Freundinnen Liz, Bex und Macey ist Spionage inzwischen schon lange kein harmloser Spaß mehr. Sie müssen sich in gefährliche Situationen begeben und einiges wagen um ihr Ziel zu erreichen, doch das ist es ihnen wert, denn es steht mehr auf dem Spiel als nur ihr eigenes Leben. Die Pläne des Zirkels zu vereiteln ist dabei natürlich alles andere als leicht, da die Mitglieder viel Macht sowie Einfluss haben und es weiterhin noch nicht entlarvte Verräter in den verschiedenen Geheimdiensten gibt. Gefahr droht somit gleich von mehreren Seiten: vom Zirkel, von Catherine, die nach wie vor ganz eigene Ziele verfolgt, und von möglicherweise abtrünnigen Agenten.

Cam und die anderen, einschließlich Zach, können also nur einander vertrauen und sind mehr oder weniger auf sich allein gestellt. Sie müssen Gesetze brechen und riskieren für immer auf der Flucht zu sein, sofern sie nicht erwischt werden und ihnen dadurch sogar Schlimmeres droht. Glücklicherweise handelt Cameron aber nicht noch einmal auf eigene Faust, sodass ihre Freundinnen dieses Mal die ganze Zeit an ihrer Seite bleiben und es ist schön zu sehen, was sie als Team erreichen können. Sie alle müssen an ihre Grenzen gehen und über sich hinauswachsen. Und trotz der schwierigen Aufgaben, die vor ihnen liegen, müssen sie sich wie gewöhnliche Teenager auch Gedanken über ihre Zukunft machen, was sie nach dem bevorstehenden Schulabschluss tun wollen oder wohin sie gehen werden.

Nur ihre Eltern wollen manchmal nicht so ganz wahrhaben, dass ihre Kinder inzwischen erwachsen geworden sind und sind daher leider weiterhin sehr verschwiegen. Einerseits ist es verständlich, dass sie ihre Mädchen noch immer beschützen wollen. Andererseits haben diese sich mittlerweile schon oft genug bewiesen und sich damit das Recht verdient in bestimmte Vorgänge eingeweiht zu werden. Zudem hat die Geheimniskrämerei bisher nie zu etwas Positivem geführt.

Auf Cameron kann man außerdem wahrlich stolz sein, da sie sich zu einer mutigen und starken Anführerin entwickelt hat, der andere vertrauen können und bereitwillig folgen. Dennoch ist sie auch ein normales Mädchen mit ganz alltäglichen Sorgen und Emotionen, wie Heimweh oder Sehnsucht nach ihrer Mutter, wodurch man sich stets gut in sie hineinversetzen kann. Darüber hinaus ist sie sehr intelligent und mitfühlend, was sie zu einer großartigen Protagonistin macht. Nur sie kann Zach beispielsweise klar machen, dass er nicht im Geringsten wie seine Mutter ist, wenn er wieder einmal an sich zweifelt.

Durch die Beziehung von Zach und Cammie, die einfach ein tolles Paar sind, enthält das Finale der Reihe wieder eine kleine Portion Romantik; nicht zu viel, allerdings auch nicht zu wenig. Daneben finden überdies noch einige andere Paare zueinander, für die man sich sehr freut.

Des Weiteren erfährt man im sechsten Teil endlich mehr über den Cavan Zirkel an sich, wie er entstanden ist, welche Ziele er ursprünglich einmal verfolgte und schließlich was sie nun vorhaben.
Aus diesem Grund stehen auch Prestons Loyalität und Integrität auf dem Prüfstand: Weiß er vielleicht mehr über den Zirkel als er zugibt? Wurde er doch eingeweiht? Ist er Freund oder Feind? Hat man sich in ihm getäuscht oder ihm zu Recht vertraut?

Die Handlung ist, wie schon bei den Vorgängern, von Beginn an sehr fesselnd und Ally Carter gelingt es die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Viele Leben sind in Gefahr, man fiebert richtig mit den Figuren mit und alles, worauf die Ereignisse in den anderen Bänden hingeführt haben, wird nun aufgelöst. Es gibt zahlreiche gelungene Überraschungen sowie ungeahnte Wendungen. Im späteren Verlauf will zum Beispiel jemand überlaufen, aber es ist mehr als fraglich, ob man dieser Person trauen und ihren Behaupten Glauben schenken kann. Ferner wird aus heiterem Himmel die Identität von Zachs Vater aufgedeckt, womit man nie gerechnet hätte, weil man nicht einmal darüber nachgedacht hat. Es ist wohl eine der markantesten Enthüllungen innerhalb der gesamten Reihe und ein Schock für alle Beteiligten. Gleichzeitig ist das Geständnis an sich jedoch irgendwie typisch für Zachs Mutter, die psychisch sogar noch kranker ist als bisher angenommen.

Und selbst nach dem vermeintlichen Höhepunkt schlägt die Story ein weiteres Mal eine unerwartete Richtung ein. Als man denkt, die Geschichte sei bereits zu Ende, setzt die Autorin nämlich noch einmal eins drauf, was zu einem dramatischen Schluss mit einer tollen Botschaft führt.

Das Ende könnte nicht passender sein, der Schulabschluss der Gallagher Girls rührt einen zu Tränen und man freut sich besonders über den kurzen Einblick in Cammies Zukunft nach der Akademie. Als Leser ist man natürlich glücklich über den Ausgang, aber zugleich auch traurig, dass das Abenteuer mit den Gallagher Girls nun endgültig vorüber ist. Es bleiben einem lediglich noch ein paar Novellen bzw. Kurzgeschichten mit ihnen, auf die man sich daher jedoch umso mehr freut.


FAZIT
Durch Spione fürs Leben wird all die Vorarbeit der Autorin nun zu einem runden Abschluss gebracht, der alle wichtigen Fragen beantwortet und dafür sorgt, dass einem diese wunderbare Reihe noch lange sehr positiv im Gedächtnis bleiben wird! Ally Carter gönnt ihren liebenswerten Charakteren das perfekte Ende, das diese sich wirklich verdient haben und lässt nur einen Wunsch offen: eine weitere Fortsetzung.

Veröffentlicht am 19.01.2018

nicht das beste Buch von Colleen Hoover und man verpasst nicht viel, wenn man darauf verzichtet

Weil wir uns lieben
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Bei Weil wir uns lieben handelt es sich, anders als der irreführende, falsche Erwartungen weckende Klappentext vermuten lässt, größtenteils um eine Nacherzählung des ersten Bandes Weil ich Layken liebe, ...

Bei Weil wir uns lieben handelt es sich, anders als der irreführende, falsche Erwartungen weckende Klappentext vermuten lässt, größtenteils um eine Nacherzählung des ersten Bandes Weil ich Layken liebe, obgleich diese in Form von diversen Rückblenden in eine Fortsetzung eingebettet ist. Dabei nehmen die Honeymoon-Szenen aber oft nur wenige Sätze ein, während Wills Beschreibungen der Vergangenheit sich jeweils über mehrere Seiten erstrecken und somit den wesentlichen Anteil eines jeden Kapitels ausmachen. Das sollte man auf jeden Fall vor dem Lesen wissen um die Enttäuschung darüber zu vermeiden, dass es eben keine Fortsetzung im eigentlichen Sinne ist und es folglich kaum Neues gibt.
Einerseits ist es schön manche Szenen noch einmal aus Wills Sicht zu erleben, andererseits kennt man das gesamte Geschehen bereits, sodass nie wirklich Spannung aufkommt. Anders hätte man es vielleicht empfunden, wenn sich Will und Layken gegenseitig besondere Momente geschildert hätten, nur in Lakes Fall dann welche aus dem zweiten Band, der ausschließlich aus Wills Perspektive erzählt wurde. Stattdessen wird das Buch gerade zum Ende hin leider eher ein wenig langweilig. Nur ein einziges Mal wird die Handlung ein wenig dramatisch, allerdings auf Grund einer Überreaktion von Lake, für die man als Leser nur sehr wenig Verständnis aufbringen kann. Man entwickelt daher nicht den Wunsch unbedingt weiterlesen zu wollen und sollte deshalb besser erst zum dritten Band greifen, wenn die beiden Vorgänger schon eine ganze Weile zurückliegen. Auf keinen Fall empfehlenswert ist es alle drei Bände direkt hintereinander zu lesen.

Insgesamt freut man sich aber darüber Will und Layken auf diese Weise noch einmal zu begegnen. Sie sind nach wie vor zwei sehr sympathische Figuren, denen man nur das Beste wünscht, weil sie ein Happy End mehr als verdient haben. Besonders interessant ist es zu erfahren, was Will dachte, als er Layken das erste Mal gesehen hat, beim ersten Date sowie in den ersten Tagen ihres Kennenlernens, bevor der unverhoffte Lehrer-Schülerin-Konflikt sie vorerst wieder entzweite. Schön ist ebenfalls, dass einige der bekannten Gedichte noch einmal enthalten sind, zugleich jedoch auch ein neues hinzukommt.
Da ihr quälendes Warte-Jahr – Will hat sich an das Versprechen gehalten, das er Laykens Mutter gab – nun endlich vorüber ist, gibt es darüber hinaus ein paar ansprechende Sexszenen, die aber niemals überhandnehmen.

Richtig gut gelungen ist Colleen Hoover außerdem das Ende, durch das man einen Eindruck davon bekommt, wie das Leben von Will, Lake und ihren kleinen Brüdern in Zukunft aussehen wird. Ferner trifft man erfreulicherweise noch einmal auf ihre liebenswerten Freunde Eddie und Gavin, die bereits ein Kind erwarten.

Noch besser ist schließlich der Epilog, der drei Jahre später spielt und zeigt, in welche Richtung sich das gemeinsame Leben von Will und Lake in dieser Zeit entwickelt hat. Will schildert darin einen Moment von sehr großer Bedeutung für sich und seine Frau, den sie niemals vergessen werden.
Auch Laykens verstorbene Mutter kommt zur Sprache und meldet sich in einem Brief sogar noch einmal selbst zu Wort. Es rührt einen zu Tränen, dass sie mittels solcher überraschenden Botschaften noch immer ein wichtiger Teil ihres Lebens ist und ihnen selbst über ihren Tod hinaus noch mit Ratschlägen oder aufmunternden Worten beisteht, die Will und Lake, genauso wie Kel, dankbar annehmen. Das Ende entschädigt einen somit wieder für vorherige Längen.


FAZIT
Weil wir uns lieben ist nicht das beste Buch von Colleen Hoover und man verpasst nicht viel, wenn man darauf verzichtet. Wer Will und Layken mochte und auf viele Wiederholungen gefasst ist, da es sich überwiegend um eine bloße Nacherzählung aus einer anderen Perspektive handelt, wird aber dennoch seine Freude an dem Buch haben. Idealerweise sollten die Erinnerungen an Weil ich Layken liebe allerdings nicht mehr allzu frisch sein.

Veröffentlicht am 19.01.2018

der gelungene, von der ersten bis zur letzten Seite spannende zweite Band einer großartigen, überaus lesenswerten Reihe

Salz & Stein
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Salz & Stein ist eine grandiose, Atem beraubende Fortsetzung, die mindestens genauso zu fesseln vermag wie schon der gelungene Vorgänger. Sie umfasst die letzten beiden Etappen des gefährlichen Brimstone ...

Salz & Stein ist eine grandiose, Atem beraubende Fortsetzung, die mindestens genauso zu fesseln vermag wie schon der gelungene Vorgänger. Sie umfasst die letzten beiden Etappen des gefährlichen Brimstone Bleed, die einem noch schlimmer erscheinen als die vorherigen, und schürt das Verlangen nach einem finalen, dritten Band gewaltig.
Die Handlung des zweiten Bandes schließt nahtlos an das Ende des Auftakts an und Victoria Scott erleichtert den Einstieg, indem sie die wichtigsten Erkenntnisse und Fakten aus dem ersten Teil gleich zu Beginn noch einmal kurz zusammenfasst. Außerdem ist sie von Anfang an gleich wieder sehr spannend und man fürchtet sich sogar ein wenig vor dem, was den Figuren in den verbliebenen beiden Abschnitten bevorsteht.

Es ist verständlich, dass Tella Stärke beweisen und nicht länger einfach alles machen will, was Guy sagt, deshalb immer genau das Gegenteil zu tun ist allerdings nicht gerade klug. Im Verlauf der Geschichte entwickelt sie sich als Protagonistin jedoch spürbar weiter. Sie wird selbstbewusster, durchsetzungsfähiger, beginnt endlich eigene Entscheidungen zu treffen und aktiv selbst über ihre Taten zu bestimmen. Im Unterschied zu Guy will sie zudem die anderen Kandidaten in ihrer Gruppe, die größtenteils zusammen bleibt und inzwischen teilweise aus echten Freunden besteht, gleichberechtigt in wichtige Entscheidungen einbeziehen und nicht über ihre Köpfe hinweg entscheiden.

Ferner gelingt es ihr trotz der Umstände ihre Menschlichkeit und ihre Hilfsbereitschaft zu bewahren, was man leider nicht von allen Teilnehmern behaupten kann. Sie will ihren Bruder Cody unbedingt retten, ihr ist dafür aber nicht jedes Mittel recht und sie geht somit nicht rücksichtslos über Leichen. Obwohl sie natürlich vereinzelt falsche Entscheidungen trifft oder Fehler macht, wirkt sie dadurch viel sympathischer. Zu viel Mitgefühl ist vielleicht nicht die beste Strategie um zu gewinnen, doch es ist ein nachvollziehbares Gefühl, das man nicht missen möchte, und einer berechnenden, durchtrieben oder hinterhältigen Heldin zweifellos vorzuziehen.

Man freut sich wieder bekannten sowie neuen Pandoras zu begegnen, denn man liebt diese Wesen genauso sehr wie Tella, die sich stets sowohl um ihre eigenen als auch die anderer Mitstreiter kümmert, und hasst es sie leiden zu sehen. Sie sind erstaunliche Begleiter, ohne die die Kandidaten das Brimstone Bleed nicht überstehen würden, und geben die ihnen entgegengebrachte Liebe vielfach zurück.

Im zweiten Teil werden die Kandidaten erneut vor unzählige Herausforderungen gestellt und die Aufgaben werden ständig bösartiger. Es ist daher kein Wunder, dass man mehr als einmal mit traurigen, entsetzlichen Verlusten konfrontiert wird, von Kandidaten und Pandoras gleichermaßen, von denen manche wirklich unfassbar grausam sind.

Darüber hinaus kommen in der Fortsetzung einige neue, schwer zu durchschauende Charaktere hinzu. Ein paar von ihnen, wie zum Beispiel Willow, sind einem wegen ihrer verschlagenen Art sofort unsympathisch. Andere lassen sich dagegen kaum einschätzen, darunter auch Cotton, und sorgen daher später für die eine oder andere Überraschung.

Zu Harper hat man nach wie vor ein eher zwiespältiges Verhältnis. Obgleich sie ihre Tochter bereits verloren hat, bleibt sie im Rennen um Tella zu helfen, ist manchmal aber so dermaßen unfreundlich oder gar gemein, das man schlicht keine liebenswerte Seite mehr an ihr entdecken kann. Die kleine Olivia, die mittlerweile an Stärke und Selbstvertrauen gewonnen hat, mag man wesentlich lieber.

Guy hat man ebenfalls sehr gern, auch wenn es ihm ausgesprochen schwer fällt über seine Gefühle zu sprechen und er lange braucht um zu respektieren, dass Tella nun selbst entscheidet, ihr richtig zuzuhören und ernsthaft über ihre Vorschläge nachzudenken statt immer selbst zu bestimmen, nur weil er besser für das Rennen ausgebildet wurde. Man merkt jedoch, dass Guy Tella aufrichtig liebt und sie eigentlich nur beschützen will, ganz gleich ob er diese Empfindungen nun in Worte fassen kann oder nicht.

Tella empfindet das Gleiche für ihn und ist nur deshalb so um Gleichberechtigung in ihrer Partnerschaft bemüht. Sie kann sich stets auf ihn verlassen, vertraut ihm wie keinem anderen und gibt ihm genauso viel Halt wie umgekehrt. Des Weiteren liebt sie es Gefühlsregungen in seinem Gesicht zu bemerken, die er zu verbergen sucht.

In Bezug auf ihre Beziehung müssen die beiden viele Probleme überwinden und sind definitiv nicht immer ein Herz und eine Seele, sodass es zwischen ihnen auch genügend Streit gibt. Sie halten aber trotz allem die ganze Zeit zusammen und geben einander die nötige Kraft um weiterzumachen. Überdies haben sie während des Rennens ohnehin nicht viel Zeit für ihre persönlichen Befindlichkeiten, weshalb nur wenig Raum für Romantik bleibt und die Liebesgeschichte, wenn man sie denn so nennen kann, sich eher im Hintergrund abspielt.

Die Organisatoren des Brimstone Bleed verabscheut man weiterhin zutiefst und es ist einem schlicht unbegreiflich, wie Menschen dort arbeiten und zudem stolz darauf sein können. Wie können sie von Kandidaten, die sie für eine winzige Chance auf ein ominöses Heilmittel mehrfach durch die Hölle geschickt haben, jemals Verständnis erwarten? Noch dazu, wo sie selbst die Schuld an allem tragen und die geliebten Menschen, die es zu retten gilt, überhaupt erst mit einer tödlichen Krankheit in Berührung gebracht haben? Und warum sehen manche von ihnen Tella immer so an als würden sie sie kennen?

Die Geschichte ist erneut durchgängig fesselnd und kann mit einigen unerwarteten Wendungen überraschen, wodurch man das Buch kaum aus der Hand legen mag, vor allem, da viele Kapitel so spannend enden, dass man nur schwer eine geeignete Stelle für eine kurze Unterbrechung oder gar Schlaf findet.

Obgleich der zweite Band wie erwartet in sich abgeschlossen ist und es somit keinen Cliffhanger gibt, bleiben am Ende leider viele offene Fragen und das starke Gefühl, dass hinter dem Brimstone Bleed mehr steckt als bisher bekannt. Das, was Guy Tella erzählt hat, kann jedenfalls nicht alles sein und man kann nur hoffen, dass die Fragen nicht für immer unbeantwortet bleiben. Insgesamt ist die Geschichte nämlich lange nicht gänzlich erzählt, der entscheidende Teil fehlt noch.

Ursprünglich wurde die Reihe, wie sich beim Lesen durchaus bemerkbar macht, als Trilogie konzipiert und man möchte nur zu gern lesen, wie Tella, Guy und die anderen sich schließlich für all das rächen, was ihnen angetan wurde. Unglücklicherweise scheint der Originalverlag, der die Rechte an der Reihe hält, derzeitig allerdings nicht an einem dritten Band interessiert zu sein. Es bleibt somit nur die Hoffnung, dass er seine Meinung ändert oder die Rechte schnell an die Autorin zurückfallen.


FAZIT
Salz & Stein ist der gelungene, von der ersten bis zur letzten Seite spannende zweite Band einer großartigen, überaus lesenswerten Reihe, die eine weitere Fortsetzung mehr als verdient hat. Nach diesem Ende möchte man nämlich unbedingt erfahren, wie Victoria Scotts packende Geschichte ausgeht!

Veröffentlicht am 19.01.2018

ein echter Pageturner, der mit einer abwechslungsreichen Idee, sympathischen Figuren und einer spannenden Handlung überzeugen kann

Das Licht von Aurora (Band 1)
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Das Licht von Aurora ist der tolle und vielversprechende Auftakt einer faszinierenden Trilogie, die durch die Paralleluniversen sowie die Reisen dazwischen mit einem interessanten und vor allem neuen Thema, ...

Das Licht von Aurora ist der tolle und vielversprechende Auftakt einer faszinierenden Trilogie, die durch die Paralleluniversen sowie die Reisen dazwischen mit einem interessanten und vor allem neuen Thema, das man nicht schon zur Genüge kennt, aufwartet und so für ein wenig Abwechslung im Young Adult Genre sorgt.
Anna Jarzabs ungewöhnlicher Weltenentwurf ist gut ausgearbeitet und zumeist sehr anschaulich beschrieben, sodass man vor allem die verschiedenen Schauplätze bildlich vor Augen hat und sich alles gut vorstellen kann. Man freut sich darauf mehr über Aurora zu erfahren und herauszufinden, worin die Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede zur Erde bestehen und was sich nach dem letzten gemeinsamen Ereignis verändert hat. Zudem ist es eine spannende und zugleich beunruhigende Vorstellung irgendwo einen Analog zu haben, also dass es irgendwo einen anderen Menschen gibt, der einem zumindest äußerlich vollkommen gleicht. Es ist daher mehr als verständlich, dass einen der Anblick dieser Person im ersten Moment paralysieren oder verängstigen kann.

Sasha ist eine sympathische Heldin, mit der man von der ersten bis zur letzten Seite mitfiebert. Schon allein auf Grund ihrer Liebe zu Büchern im Allgemeinen, und Shakespeares ‚Was ihr wollt‘ im Speziellen, hat man sie sofort gern und kann sich gut mit ihr identifizieren. Des Weiteren ist sie sehr tapfer und schlägt sich wacker angesichts der Tatsache, dass sie entführt und auf einen anderen Planeten bzw. in ein Paralleluniversum verschleppt wurde. Sie ist entschlossen einen Weg zu finden um nach Hause zurückzukehren und gibt niemals auf.

Die Geschichte wird größtenteils aus der Sicht von Sasha geschildert, weshalb man ihre Gedanken und Gefühle am besten kennt. Zwischendurch gibt es darüber hinaus einzelne Szenen aus den Perspektiven von Juliana und Thomas. Dadurch erhält man kurze Einblicke in Geschehnisse, an denen Sasha nicht direkt beteiligt ist, und kann diese Figuren ebenfalls besser kennen lernen.
Im Hinblick auf Juliana sieht man als Leser zum Beispiel Ereignisse klar, die Sasha zunächst nur verschwommen in ihren Träumen wahrnimmt. Bei Thomas erfährt man mehr darüber, wie er wirklich denkt und fühlt, insbesondere in Bezug auf Sasha.

Da er ihr zu Beginn nur etwas vorgespielt hat um sie anschließend zu entführen, ist sie nach der Ankunft in Aurora verständlicherweise nicht gut auf Thomas zu sprechen. Als sie seine Motive erfährt, beginnt sie jedoch ihn zu verstehen und erkennt, dass er trotzdessen ein guter Mensch ist, der ansonsten immer aufrichtig zu ihr war. Sobald man ihm seinen ersten Betrug verziehen hat, mag man ihn darum auch als Leser sehr. Er hatte nur die besten Absichten und wird später von Schuldgefühlen geplagt, weil er Sasha angelogen und aus ihrer Welt gerissen hat. Deshalb will er sie letztlich auf jeden Fall wieder auf die Erde zurückbringen und beschützt sie solange mit seinem Leben.

Je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto stärkere Gefühle entwickeln sie nach und nach füreinander, was zu einer schönen und authentischen Liebesgeschichte führt. Es dauert zwar lange bis sie sich das selbst und später dem jeweils anderen eingestehen, das macht ihre Liebe allerdings nur glaubwürdiger, denn so weiß man immerhin, warum sich die beiden ineinander verlieben.

Die Handlung umfasst eigentlich nur wenige Tage, was einem wegen der vielen Ereignisse aber viel länger vorkommt, und ist von verworrenen politischen Zuständen, verdeckten Intrigen sowie Rätseln innerhalb des Schlosses geprägt. Was will die Königin erreichen? Was sind die wahren Absichten des Generals? Wer ist ein Verräter und hat Juliana zur Flucht verholfen? Was will der König seiner Tochter mitteilen? Was sind die Pläne und Ziele der Libertas?

Thomas ist nicht unbedingt naiv, doch auf Grund seiner eigenen Loyalität leider zu gutgläubig bzw. vertrauensselig, was die Ehrlichkeit und Vertrauenswürdigkeit der Personen betrifft, die ihm nahe stehen. Als Leser ist einem vor allem der General von Anfang an suspekt. Man weiß, dass er etwas im Schilde führt und man ihm daher nicht trauen darf. Im Gegensatz zu Julianas Stiefmutter, die einfach nur unsympathisch ist, flößt einem der General manchmal richtig Angst ein. Thomas kann sich hingegen erst nicht vorstellen, dass er ihn verraten und insgeheim andere Pläne haben könnte, in die er nicht eingeweiht ist.

Sashas Träume von Juliana sind ein faszinierendes Detail, die es ihr ermöglichen mehr über ihren Analog herauszufinden, beispielsweise was mit ihr passiert ist und wo sie sich aufhält. Davon abgesehen erfährt man nur sehr wenig über die Prinzessin und das, was man erfährt, lässt sie nicht sonderlich liebenswert erscheinen. Sie hatte gewiss kein leichtes Leben und man hat durchaus Mitgefühl für sie, aber das ist keine ausreichende Rechtfertigung dafür ihre Freunde, ihre Familie sowie ihr Land zu verraten und der Libertas etwas in die Hände zu spielen, über dessen Konsequenzen sie sich vermutlich nicht einmal im Klaren ist.

Der Wissenschaftler Mossie ist dagegen ein sehr liebenswürdiger Charakter, der sowohl Sasha als auch den Leser mit mehr Informationen versorgt und ihr und ihren Verbündeten hilft als sie ihn brauchen.

Prinz Callum ist ebenfalls eine Figur, die man schnell ins Herz schließt. Ihn trifft das gleiche Schicksal wie Juliana, im Unterschied zu ihr trägt er seine Pflicht jedoch mit Würde und versucht das Beste aus der vermeintlich ausweglosen Situation zu machen. Auch Callum scheint sich in Sasha zu verlieben, eine Dreiecksgeschichte entsteht dadurch allerdings nicht, da Sasha Callum zwar mag, ihre Gefühle aber nicht über Freundschaft hinausgehen. Nur der Prinz, der ebenso wenig Sashas wahre Identität kennt, weiß das leider noch nicht, weswegen er einem schon ein bisschen leid tut.

Daneben gibt es noch ein paar andere interessante Figuren, zum Teil mit zwei Gesichtern, über die man dann im zweiten Band hoffentlich mehr erfährt.

Zum Ende hin wird die Handlung noch einmal besonders spannend und man wird mit vielen Entwicklungen, aufregenden Wendungen und überraschenden Enthüllungen, unter anderem über Sashas Eltern, konfrontiert, mit denen man so nicht gerechnet hätte. Doch zum Glück ist die Geschichte nach der letzten Zeile noch lange nicht zu Ende und die Fortsetzung schon erschienen, denn nach diesem Schluss möchte man so schnell wie möglich wissen, was als nächstes geschieht – auch ohne richtigen Cliffhanger.


FAZIT
Das Licht von Aurora ist ein echter Pageturner, der mit einer abwechslungsreichen Idee, sympathischen Figuren und einer spannenden Handlung überzeugen kann, deren offene Fragen einen am Ende sofort neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte machen.