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Veröffentlicht am 07.05.2017

Funklerwald ist eine wunderbare Geschichte über Freundschaft und Toleranz, die nicht nur lehrreich, sondern zudem unterhaltsam ist und dadurch sowohl jüngere als auch ältere Leser zu begeistern vermag.

Funklerwald
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Mit Funklerwald hat Stefanie Taschinski eine schöne und berührende Geschichte geschrieben, die sehr wichtige Botschaften transportiert: Lege deine Vorurteile ab! Zieh‘ keine voreiligen Schlüsse, sondern ...

Mit Funklerwald hat Stefanie Taschinski eine schöne und berührende Geschichte geschrieben, die sehr wichtige Botschaften transportiert: Lege deine Vorurteile ab! Zieh‘ keine voreiligen Schlüsse, sondern bilde dir deine eigene Meinung!
Kinder werden sich vermutlich vor allem an dem aufregenden Abenteuer von Lumi und Rus erfreuen, während Jugendliche sowie Erwachsene vielmehr zwischen den Zeilen lesen, sodass das Buch durchaus auch für ältere Leser interessant ist. Für letztere ist die tiefere Bedeutung hinter der Geschichte klar erkennbar, denn der Vergleich ist gut gewählt und dadurch sehr passend. Dass es Kindern ab acht Jahren allein bereits gelingt die Analogie zwischen Waschbären und Immigranten bzw. Flüchtlingen herzustellen, ist hingegen zu bezweifeln. Sie brauchen daher wahrscheinlich Hilfe für diese Verknüpfung, weshalb es sich empfiehlt nach dem Lesen gemeinsam mit ihnen darüber zu sprechen; dafür ist der Stoff wunderbar geeignet.

Funklerwald ist somit ein Buch über Freundschaft und Toleranz, das einem wieder vor Augen führt, dass Vorurteile nur selten der Wahrheit entsprechen und man sie überwinden sollte um sich stattdessen ein eigenes, vernünftiges Urteil zu bilden; alles andere ist schlicht ungerecht.

Genau so ergeht es nämlich leider den Waschbären, die unfairerweise sofort von allen abgelehnt werden, nur weil sie neu im Wald, unbekannt und eben anders sind. Sie sind nicht willkommen und sollen am besten dorthin zurückkehren, wo sie hergekommen sind. Niemand fragt danach, ob ihnen das überhaupt möglich ist. Die anderen Tiere gehen einfach davon aus, dass die Waschbären aus ihrem eigenen Wald vertrieben wurden, mit Sicherheit zu Recht, obwohl ihre Flucht in Wirklichkeit eine ganz andere Ursache hat. Die meisten Tiere lassen sich einfach von dem fiesen Fuchs Schnauz beeinflussen statt der Wahrheit selbst auf den Grund zu gehen.

Das hilfsbereite Luchsmädchen Lumi macht sich im Gegensatz dazu aber die Mühe mehr über die Waschbären, genannt Kratzer, herauszufinden. Dabei erkennt sie schnell, dass die üblen Geschichten über diese nicht der Realität entsprechen und die Waschbären für niemanden eine Bedrohung darstellen. Ganz im Gegenteil, sie sind sogar freundlich und hilfsbereit. Deshalb freundet sie sich schließlich mit dem Waschbärenjungen Rus an und unterstützt ihn dabei Nahrung für seine Familie zu beschaffen, ohne von den anderen Tieren im Funklerwald entdeckt zu werden. Indem sie ihr berichtet, dass Rus sie aus einer misslichen Lage gerettet hat, gelingt es Lumi letztlich auch ihre Tante auf ihre Seite zu ziehen.

Um einen Weg zu finden, dass Rus und seine Familie dauerhaft im Funklerwald bleiben können statt gewaltsam vertrieben zu werden, begeben er und Lumi sich später zusammen auf eine abenteuerliche Reise durch den Wald. Unterwegs lauern viele Gefahren, doch zum Glück bekommen die beiden Hilfe von weniger voreingenommenen Tieren wie den Fledermäusen, die das Verhalten der aufgestachelten Bewohner ebenso wenig nachvollziehen können wie Lumi und Rus. An den Fledermäusen sollten letztere sich daher ruhig ein Beispiel nehmen, was Hilfsbereitschaft und Toleranz betrifft.
In diesen Teil der Handlung hat die Autorin außerdem sogar ein paar kleine, phantastische Elemente eingebaut, die sich prima einfügen und gut zur Geschichte passen.

Wie es sich für ein Kinderbuch gehört, gibt es zum Schluss natürlich ein Happy End. Trotz der unfreundlichen Behandlung waren die Waschbären stets höflich und haben anderen Tieren geholfen, was sich dank der Unterstützung ihrer Freunde am Ende glücklicherweise auszahlt. Die meisten Tiere werden endlich vernünftig und sehen ein, dass sie einen Fehler begangen haben und die Waschbären in keiner Hinsicht gefährlich sind. Jemandem in Not sollte man stets helfen statt ihm mit Misstrauen und Feindseligkeit zu begegnen.

Begleitet wird die Handlung darüber hinaus durchgängig von den wundervollen Illustrationen von Verena Körting, die von kleinen Insekten und Blättern bis zu ganzseitigen, detaillierten Bildern reichen, für die man sich gern einen Moment Zeit nimmt um sie eingehender zu betrachten. Sie ergänzen die Geschichte und vermitteln eine gute Vorstellung von den tierischen Hauptfiguren.

Veröffentlicht am 07.05.2017

Die Buchspringer ist ein wundervoller Roman für alle jene, die schon immer davon geträumt haben selbst einmal in die Welt ihrer Lieblingsbücher einzutauchen, deren Figuren näher kennenzulernen und gemeinsam mit ihnen diverse Abenteuer zu bestreiten.

Die Buchspringer
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Mit Die Buchspringer hat Mechthild Gläser eine unglaublich mitreißende Geschichte – ein Buch über Bücher und die Liebe zur Literatur – geschrieben, die sich kein Liebhaber phantastischer (Jugend-)Romane ...

Mit Die Buchspringer hat Mechthild Gläser eine unglaublich mitreißende Geschichte – ein Buch über Bücher und die Liebe zur Literatur – geschrieben, die sich kein Liebhaber phantastischer (Jugend-)Romane entgehen lassen sollte. Der Inhalt hält definitiv, was das verträumte Cover verspricht und die junge Autorin hat damit einmal mehr unter Beweis gestellt, dass gute Bücher nicht nur aus dem Ausland kommen.
Die Idee, direkt in Bücher hineinspringen, sich mit den Figuren unterhalten und ihren Weg so mitverfolgen zu können, ist grandios und man selbst hätte nur zu gern Amys Fähigkeiten um in die eigenen Lieblingsbücher ebenfalls auf diese Art eintauchen, von Geschichte zu Geschichte wandern und deren Charaktere besser kennenlernen zu können. Wenn man, wie sie, Zugang zur geheimen Bibliothek hätte, würde man sicher Stunden damit verbringen in den Regalen zu stöbern.
Überaus gelungen sind zudem die vielen Anspielungen auf andere Bücher, wie Das Dschungelbuch, Anna Karenina, Stolz und Vorurteil oder Die Leiden des jungen Werthers, die man alle kennt und zum Teil vielleicht sogar schon selbst gelesen hat. Es ist wunderbar bekannte Charaktere und Geschichten so noch auf eine ganz neue Weise wahrnehmen zu können.

Amy ist eine sehr sympathische Protagonistin, mit der man die ganze Zeit über mitfiebert. Man teilt ihre Liebe zur Literatur, weshalb man ihre Faszination für ihre neu entdeckte Fähigkeit nur zu gut nachempfinden kann. Man sieht ihr gern dabei zu wie sie die Grenzen ihrer Gabe austestet, zumal sie offenbar mehr kann als die anderen Buchspringer.
In der Buchwelt freundet sie sich schnell mit dem jungen Werther an, streift mit ihm durch die Literatur und versucht zusammen mit ihm den Ideendieb zu finden. Werther ist Amy ein wirklich treuer Freund, wobei er sogar etwas mehr für sie empfindet als bloß Freundschaft. Es ist schade, dass Amy an ihrer Schule so schlechte Erfahrungen sammeln musste und es ihr deshalb zunächst schwer fällt anderen wieder zu vertrauen und sich ihnen zu öffnen. Doch Amy ist eine starke, mutige und vor allem entschlossene Heldin und somit gelingt es ihr natürlich irgendwann diese Sorgen zu überwinden.

Zwischen Amy und Will, der auch ein Buchspringer ist, entwickelt sich im späteren Verlauf dann sogar eine schöne, kleine Liebesgeschichte, die einen mehrmals zum Schmunzeln bringt, aber niemals zu aufdringlich wird. Will ist eine ausgesprochen liebenswerte Figur, in die man sich – wie Amy – mit der Zeit ein bisschen verliebt, sodass man sehr gut nachvollziehen kann, warum die beiden so viel füreinander empfinden.

Andere Nebencharaktere bleiben dagegen leider eher blass. Über Betsy erfährt man so gut wie nichts und Alexis spielt nach dem Beginn kaum noch eine aktive Rolle. Dass Amy einen Onkel hat, wird nur ein bis zweimal erwähnt und danach nicht weiter aufgegriffen, obwohl es mehrere Fragen aufwirft und er scheinbar sogar auf Stormsay lebt.
Clyde, Glenn und Desmond sind ebenfalls recht interessante Charaktere, die einige Fragen aufwerfen, insbesondere weil sie keine echten Menschen sind. Warum wollen sie nicht über das Märchen sprechen, aus dem sie stammen? Ist es wirklich nur zu schmerzhaft oder verbergen sie etwas?

Da es viele Geheimnisse aufzudecken gibt, z.B. über Amys Abstammung sowie die Gabe ihrer Familie, ist die Handlung durchgängig fesselnd und aufregend. Zwischen den Familien Lennox und Macalister besteht eine alte Fehde, über die man allerdings gern noch mehr erfahren hätte, beispielsweise wie sie anfing und nicht nur, wie es schließlich zu dem heutigen Waffenstillstand kam.
Schottland, genauer gesagt die geheimnisvolle Insel Stormsay, ist die perfekte Kulisse für diesen Roman, der sich im Übrigen besonders gut dafür eignet bei einem (nächtlichen) Sommergewitter gelesen zu werden.

Durch die vielen verschiedenen literarischen Settings entwickelt sich das Buch regelrecht zu einem Abenteuerroman und die Jagd nach dem Dieb, der die Rudimente stiehlt, sorgt noch einmal zusätzlich für Spannung. Darüber hinaus lockt Mechthild Gläser den Leser bei der Frage nach dessen Identität immer wieder geschickt auf falsche Fährten, sodass man gemeinsam mit den Figuren rätselt, wer der Dieb ist und vor allem warum er die Ideen stiehlt.

Zuerst hat man Angst um die Literatur, später auch um die Figuren, deren Leben zunehmend bedroht wird. Wer ermordete erst Sherlock und hat es nun auf Amy abgesehen? Manche Charaktere verhalten sich zudem ziemlich verdächtig, sodass es herauszufinden gilt, ob vielleicht sogar einer von ihnen in die Vorfälle in der Buchwelt verwickelt ist. Die wahre Identität des Täters sowie seine Absichten erschließen sich einem jedoch erst am Schluss.

Am Anfang eines jeden Kapitels befinden sich außerdem noch ein paar Zeilen eines interessanten, alten Märchens, das die Neugier des Lesers weckt und später eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt.

Vor dem packenden Showdown erwarten einen schließlich etliche Überraschungen und Wendungen, die man erst kurz zuvor erahnte oder mit denen man so nicht gerechnet hätte. Das Ende ist emotional, ergreifend und in gewisser Hinsicht so traurig, dass es einen zum Weinen bringt, obgleich es noch viel schlimmer hätte kommen können.

Ein paar Fragen bleiben letztlich offen und es ist schade, dass man nicht mehr über die Zukunft der Figuren erfährt, dennoch ist es schön, dass die Geschichte hiermit in sich abgeschlossen ist und man nicht auf eine Fortsetzung warten muss.

Veröffentlicht am 07.05.2017

Die Nacht der gestohlenen Küsse ist eine schöne, sommerliche Liebensgeschichte für Zwischendurch, mit der Kasie West nicht nur gut zu unterhalten vermag, sondern auch noch eine wichtige Botschaft vermittelt: Sei einfach du selbst!

Die Nacht der gestohlenen Küsse
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Der zweite zeitgenössische Jugendroman von Kasie West zeichnet sich durch eine schnell gelesene, unterhaltsame Liebesgeschichte mit einem Hauch Familiendrama, das für etwas mehr Tiefe sorgt, aus, die Die ...

Der zweite zeitgenössische Jugendroman von Kasie West zeichnet sich durch eine schnell gelesene, unterhaltsame Liebesgeschichte mit einem Hauch Familiendrama, das für etwas mehr Tiefe sorgt, aus, die Die Nacht der gestohlenen Küsse zu einer gelungenen, locker-flockigen Sommerlektüre für Zwischendurch macht.
Charlie ist eine sympathische Protagonistin, die sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt, selbstbewusster wird und schließlich zu sich selbst findet. Sie ist ausgesprochen sportlich und fühlt sich manchmal zu jungenhaft, weil sie ohne Mutter sowie nur mit Brüdern aufgewachsen ist und daher keine Ahnung von Mode oder Make-up hat. Dabei hat sie durchaus Stil, was sie feststellt als sie anfängt in einer Boutique auszuhelfen. Make-up steht ihr und sie kann sich auch mit „normalen“ Mädchen unterhalten, sie musste sich nur erst einmal trauen es zu probieren.
Als sie daraufhin erstmals von fremden Jungs angebaggert wird, glaubt sie allerdings leider schnell nur so für das andere Geschlecht attraktiv zu sein. Es dauert eine Weile, aber letztendlich findet sie heraus, dass es besser ist sie selbst zu sein und dass die sportliche Charlie, die mit ihren Brüdern in Jogginghose Football spielt, ebenfalls Beachtung findet. Außerdem muss sie sich gar nicht für ein „Ich“ entscheiden, sie kann einfach beides haben. Es ist völlig in Ordnung beim Sport ungeschminkt zu sein, während sie sich bei besonderen Anlässen jederzeit hübsch machen darf, wenn sie Lust dazu hat. Nach dieser Erkenntnis fühlt sie sich später sogar in ihrer engen und bunten Arbeitskleidung wohl.

Charlie geht beinahe täglich joggen, manchmal mehrfach. Jedoch nicht um sich fit zu halten, sondern um die Alpträume zu vertreiben, die von einem Kindheitstrauma herrühren, das sie erst einmal verarbeiten muss, sobald sie die ganze Wahrheit darüber erfährt. Die Auflösung dieses großen Geheimnisses ist ziemlich vorhersehbar, aber daran stört man sich in diesem Fall nicht so sehr, da dieser Aspekt ohnehin nicht im Mittelpunkt steht.

Der Nachbarssohn Braden, der quasi Charlies vierter Bruder ist, ist ein toller Held, der ihr klar macht, dass sie sich nicht für einen Mann verstellen muss. Er liebt sie genau so wie sie ist, womit Kasie West eine schöne und wichtige Botschaft vermittelt: Du bist gut so wie du bist und musst dich für niemanden verändern oder anpassen.

Die beiden kennen sich schon von Kindesbeinen an und stehen sich sehr nahe. Ihre Beziehung zueinander verändert sich jedoch mit der Zeit und langsam gehen ihre Gefühle über Freundschaft hinaus. Das macht ihnen – verständlicherweise – Angst, weshalb sie es sich zunächst nicht eingestehen, denn beide befürchten, dass ihre Gefühle womöglich nicht erwidert werden. Sie wollen nicht riskieren ihre Freundschaft zu zerstören und einander dadurch zu verlieren.
Wenn sie nicht schlafen können, treffen sie sich nachts im Garten und im Schutz der Dunkelheit öffnen sie sich dem anderen, wie sie es tagsüber niemals tun würden. Dort schließen sie zudem eine kleine Wette ab um zu testen, wer wen besser kennt und es ist schön zu verfolgen, was sie alles über den anderen wissen. Sie können sich gegenseitig lesen wie ein Buch und wissen, wie es in ihnen aussieht, was letztlich viel wichtiger ist als den Lieblingsfilm o.ä. zu kennen.

Ihre Liebesgeschichte ist somit sehr glaubwürdig, denn sie kennen sich lange und gut genug um wirklich tiefe Gefühle füreinander zu hegen und als Leser kann man ebenfalls gut nachvollziehen, was sie am jeweils anderen so lieben. Auf Grund einiger Missverständnisse braucht es zwar seine Zeit bis Charlie und Braden zusammen kommen, doch wie nicht anders zu erwarten gelingt es ihnen am Ende natürlich einander ehrlich zu gestehen, was sie tatsächlich empfinden, was schließlich zum erhofften Ergebnis führt.

Trotz des chaotischen Miteinanders und ihrer jeweiligen Marotten hat Charlie darüber hinaus eine tolle Familie, die sie sehr liebt. Das Verhalten ihrer Brüder Nathan, Jerom sowie Gage ist ihr gegenüber nicht immer fair, dennoch merkt man deutlich, wie viel ihre Schwester ihnen bedeutet und dass sie sie nur beschützen wollen. Charlies Beschreibungen nach zu urteilen sind die drei ferner sehr verschieden und haben einen individuellen Charakter. Einige der restlichen Nebenfiguren bleiben dagegen leider etwas blass, sind dafür aber immerhin liebenswert.

Abschließend ist noch erwähnenswert, dass Die Nacht der gestohlenen Küsse scheinbar im gleichen Ort spielt wie schon Blaubeertage, wodurch Charlie nicht nur einmal kurz dessen Protagonistin Caymen trifft, sondern sich wie diese auch mit Skye anfreundet, die daraufhin gleich mehrfach auftaucht. Für Fans des Vorgängers ist dies eine nette Verknüpfung, die die beiden Bücher allerdings nicht gleich zu einer zusammengehörigen Reihe macht.

Veröffentlicht am 07.05.2017

Mit Foreplay – Vorspiel zum Glück hat Sophie Jordan einen wirklich tollen New Adult Roman geschrieben, der vor allem mit seinen charmanten Charakteren überzeugen kann. Die Fortsetzungen wird man sich daher, auch wenn sie leider nur noch von Peppers Mitbew

Foreplay - Vorspiel zum Glück
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Foreplay – Vorspiel zum Glück ist ein wirklich schöner New Adult Roman, der für ein paar äußerst unterhaltsame Lesestunden sorgt, die viel zu schnell vorüber sind. Im ersten Drittel ist die Handlung noch ...

Foreplay – Vorspiel zum Glück ist ein wirklich schöner New Adult Roman, der für ein paar äußerst unterhaltsame Lesestunden sorgt, die viel zu schnell vorüber sind. Im ersten Drittel ist die Handlung noch ein wenig ereignisarm, dafür wird sie danach so fesselnd, dass man gar nicht mehr aufhören will zu lesen.
Pepper ist insgesamt eine sehr sympathische Protagonistin, obgleich sie manchmal etwas zu voreingenommen und uneinsichtig ist. Ihre Unerfahrenheit in sexuellen Belangen ist hingegen irgendwie charmant und bringt einen oft zum Schmunzeln, vor allem in für sie peinlichen Situationen. Sie ist stets ehrlich und aufrichtig, was sie trotz ihrer Fehler sehr liebenswert macht. Leider hält sie aber stur an ihrem Kindheitstraum fest und will kein bisschen davon abweichen, wodurch sie die Augen zunehmend vor der Realität verschließt. In Bezug auf Reece ist sie daher extrem begriffsstutzig, weil sich ihre Gefühle nicht mit ihren lang gehegten Wünschen vereinbaren lassen.

Reece ist ein wahnsinnig toller Held, den man mit der Zeit zu lieben lernt. Anfangs verhält er sich Pepper gegenüber recht widersprüchlich und ist nur schwer zu durchschauen. Als die beiden sich nach einem Missverständnis sowie dessen Aufklärung langsam näher kommen, beginnt man jedoch hinter die Fassade zu blicken und ihn besser zu verstehen.
Er ist liebevoll, fürsorglich und zärtlich, dazu noch sexy und somit eigentlich ein wahrer Traummann, auch wenn seine Familie alles andere als traumhaft ist. Genau wie Pepper hatte er eine schwierige Kindheit und hat demzufolge sein Päckchen zu tragen. Dennoch ist er ein toller Mann, der sich nicht von dieser Vergangenheit beherrschen lässt und es verdient glücklich zu werden. Im Gegensatz zu Hunter hat er Pepper zudem ohne Hilfe bemerkt und findet sie selbst im Sweatshirt anziehend.

Schon lange vor Pepper spürt man, dass es ihm ernst mit ihr ist und er viel für sie empfindet. Er gibt ihr Nachhilfe im Vorspiel und obwohl er in sie verliebt ist, hilft er ihr, ihrem Wunsch entsprechend, Hunter für sich zu gewinnen statt dieses Vorhaben zu sabotieren. Bei ihm fühlt sie sich so geborgen, dass sie ihm Dinge anvertraut, die sie noch nie zuvor jemandem erzählt hat, woraufhin er sich ihr ebenfalls öffnet. Nur er kann sie dazu bringen einmal nicht so viel nachzudenken, sondern sich einfach fallen zu lassen. Deshalb kann man es auch kaum erwarten, dass Pepper begreift, dass sie und Reece zusammengehören und endlich auf ihr Herz hört. Das schlägt nämlich längst für den Barkeeper, während ihr Verstand sich nicht von Hunter – oder besser gesagt ihrer Vorstellung von ihm – lösen kann.

Unglücklicherweise ist sie überzeugt davon, dass Hunter der perfekte Mann für sie ist, was im Grunde lediglich darauf basiert, dass er in ihrer Schulzeit damals so freundlich zu ihr war. Abgesehen von seinem Berufswunsch weiß sie eigentlich so gut wie nichts über ihn, was auf Gegenseitigkeit beruht, wodurch sein Charakter entsprechend blass bleibt. Es dauert also sehr lange bis Pepper erkennt, dass ihre Schwärmerei für den eher langweiligen Hunter nichts im Vergleich zu ihren Gefühlen für Reece ist sowie dem Vertrauen, das sie ihm entgegen bringt, und sie sich schließlich eingesteht, dass es Reece ist, den sie wirklich will. Dass ihre jeweilige schlimme Vergangenheit sie verbindet, heißt nämlich nicht, dass sie sich gemeinsam keine schöne Zukunft aufbauen können. Im Gegenteil, Pepper braucht einen Mann, der versteht, warum sie sich so nach Sicherheit und Stabilität sehnt.

Viel Sex sollte man allerdings nicht erwarten, denn die wenigen erotischen Szenen beschränken sich – wie man schon dem Titel entnehmen kann – größtenteils auf das Vorspiel, was sie jedoch nicht weniger ansprechend macht. Die Liebesgeschichte steht außerdem klar im Vordergrund, sodass die Romantik neben der Erotik keinesfalls zu kurz kommt.

In Emerson und Georgia hat Pepper ferner zwei tolle Freundinnen gefunden, die sie unterstützen und sie ermuntern aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen. Sie unterscheiden sich sehr voneinander, vor allem in ihrem Umgang mit Pepper, sind aber beide auf ihre Weise liebenswert. Insbesondere Emerson verbirgt mehr als es zunächst den Anschein hat und ist nicht einfach nur ein reiches, verwöhntes Püppchen. Man freut sich deswegen schon sehr darauf in den folgenden Büchern, in denen sie die Hauptrollen spielen werden, mehr über sie zu erfahren.

Die Handlung ist stellenweise ausgesprochen amüsant und wird zum Schluss hin dann sogar noch richtig dramatisch. Dabei ist besonders positiv hervorzuheben, dass Pepper eine gewisse Entscheidung schon vor dieser Situation und nicht erst auf Grund dessen getroffen hatte.

Sehr gelungen ist darüber hinaus das Ende, das einmal mehr zeigt, dass eine Geste zuweilen mehr sagt als Worte es je könnten. Man schließt das Buch zwar mit einem Lächeln auf den Lippen, doch es ist wirklich schade, dass die Geschichte von Reece und Pepper mit dem letzten Satz schon abgeschlossen ist. Durch Peppers Freundschaft mit den künftigen Protagonistinnen hofft man aber zumindest auf ein kurzes Widersehen bzw. den einen oder anderen kurzen Auftritt der beiden in den folgenden Bänden.

Veröffentlicht am 07.05.2017

Together Forever – Zweite Chancen ist eine gelungene, schnell gelesene Fortsetzung, auf die vor allem Fans von Drew und Fable nicht verzichten können, auch wenn sie nicht gänzlich mit ihrem Vorgänger mithalten kann.

Zweite Chancen
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Obgleich sie ein wenig schwächer ist als der gelungene erste Band, ist Together Forever – Zweite Chancen eine schöne, lesenswerte Fortsetzung und auf jeden Fall ein Muss, wenn man den Vorgänger mochte. ...

Obgleich sie ein wenig schwächer ist als der gelungene erste Band, ist Together Forever – Zweite Chancen eine schöne, lesenswerte Fortsetzung und auf jeden Fall ein Muss, wenn man den Vorgänger mochte. Schließlich will man dann ja wissen, wie es mit Drew und Fable weitergeht.
Drew und Fable sind nach wie vor zwei sehr sympathische Charaktere, denen man nach allem, was sie in ihrem Leben bisher durchmachen mussten, nur Glück wünscht. Als Leser freut man sich daher sehr, dass es nicht allzu lange dauert bis die beiden sich wieder begegnen und einander näherkommen. Sie haben zwar mit vielen Problemen zu kämpfen, unterstützen sich dabei aber gegenseitig und können sich aufeinander verlassen. Gemeinsam können sie diese schweren Zeiten durchstehen.
Neben der Romantik gibt es in ihrer Beziehung natürlich auch Streits, sie raufen sich jedoch stets wieder zusammen. Drew läuft nicht länger vor seinen Problemen davon, Fable lernt ihm erneut zu vertrauen und nicht ständig damit zu rechnen, dass er sie noch einmal verlässt.

Fable ist unglaublich stark und kümmert sich wirklich liebevoll um ihren kleinen Bruder Owen. Sie würde ihn nie im Stich lassen und stellt für ihn all ihre eigenen Wünsche, Träume und Pläne für die Zukunft hinten an, bis er alt genug ist um auf eigenen Beinen zu stehen. Die beiden stehen sich sehr nah und im zweiten Band gibt es erfreulicherweise ein paar mehr Szenen zwischen ihnen, die das verdeutlichen.
Leider weiß Owen nicht immer zu schätzen, was seine Schwester für ihn tut und ist zwischenzeitlich sehr ungerecht zu Fable. Allerdings darf man nicht vergessen, dass er noch ein Teenager ist und ihn das Verhalten seiner Mutter schwer belastet. Er will verständlicherweise nicht wahrhaben, dass er seiner Mutter anscheinend so gleichgültig ist und sucht deshalb jemanden, dem er die Schuld dafür geben kann.

Drew gibt zu in Bezug auf seine Beziehung zu Fable viele Fehler gemacht zu haben, doch es tut ihm aufrichtig leid, wie sehr er sie dadurch verletzt hat, weshalb man, genau wie Fable, gar nicht anders kann als ihm zu vergeben. Außerdem hat er sich endlich therapeutische Hilfe gesucht und beginnt langsam seine Vergangenheit zu verarbeiten statt weiter die Augen davor zu verschließen. Er weiß nun, dass er sich ihr stellen muss, wenn er jemals darüber hinwegkommen will.

Leider hat Adele weiterhin sehr viel Macht über ihn, vor allem solange sein Vater sein dunkelstes Geheimnis nicht kennt und sie damit drohen kann ihrem Ehemann die Wahrheit zu sagen. Was umso wahrscheinlicher wird als sein Vater auf einmal ernsthaft darüber nachdenkt sich von Adele scheiden zu lassen. Die Angst vor dieser Enthüllung macht Drew schwer zu schaffen, weil er seinen Vater auf keinen Fall derartig verletzten will und zudem befürchtet ihn dadurch für immer zu verlieren. Ferner setzt ihm stark zu, was Adele über Vanessa behauptet hat und dass er nie sicher wissen wird, ob es tatsächlich der Wahrheit entspricht.

Drews Stiefmutter ist schlicht krank und absolut verabscheuungswürdig. Sie ist manipulativ, vollkommen uneinsichtig und begreift offenbar überhaupt nicht, was sie Drew angetan hat, geschweige denn, dass nur sie allein die Schuld daran trägt. Dafür bekommt Adele am Schluss, wie es die Autorin selbst so schön ausdrückt, wenigstens das, was sie verdient.

Drews Vater hat viele Fehler gemacht und ist nicht sonderlich sympathisch, für seine Reaktion auf die schreckliche Wahrheit muss man ihn jedoch einfach lieben. Man hatte sie zwar genau so erhofft, aber wie Drew war man sich bis dahin nicht sicher, wie sie wirklich ausfallen würde.
Fables Mutter hasst man dagegen fast so sehr wie Adele. Sie schert sich nicht im Geringsten um ihre Kinder und überlässt sie völlig sich selbst. Ihre Gleichgültigkeit ist einem einfach unbegreiflich und man hat daher viel Mitgefühl für Fable und Owen.

Größtenteils lebt die Geschichte wieder allein von den Figuren und wird erneut aus den wechselnden Perspektiven von Drew und Fable geschildert, wodurch man stets weiß, was sie empfinden und sich gut mit ihnen identifizieren kann. Zudem enthält auch die Fortsetzung einige Sexszenen, womöglich sogar mehr als der Vorgänger. Diese sind allerdings meist ansprechend und nicht immer detailliert beschrieben, was gut ist, da Drew und Fable nach ihrer Versöhnung kaum die Finger voneinander lassen können.
Für einige Überraschung sorgt hingegen ein Kapitel aus der Sicht einer verhassten Figur, das zudem ein sehr ungutes Gefühl hinterlässt. Man ahnt Schlimmes und wagt es danach kaum mit dem Lesen aufzuhören.

Zum Ende hin wird die Handlung also richtig spannend und Nerven aufreibend, sodass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann bis man das letzte Kapitel erreicht hat. Der Ausgang ist relativ kitschig, aber zugleich passend und voller Zuversicht. Das letzte Kapitel gibt dann noch einen kleinen Ausblick auf die hoffentlich unbeschwerte Zukunft von Drew und Fable.

Ihre Geschichte ist damit im Grunde abgeschlossen, doch man hofft durch ihre Freundschaft zu Jen und Colin, die im nächsten Band zu den Protagonisten werden, natürlich zumindest auf ein kurzes Wiedersehen. Jen, in der Fable eine gute Freundin gefunden hat, ist einem jedenfalls schon sehr sympathisch. Colin konnte im zweiten Teil dagegen nicht viele Sympathiepunkte sammeln, obwohl er Fable einen guten Job gegeben und ihre Situation damit erheblich verbessert hat. Er ist hilfsbereit und interessant, aber auch voreingenommen, vorwurfsvoll und verhält sich manchmal ziemlich merkwürdig. Diesen Eindruck kann er hoffentlich in der Fortsetzung revidieren und sich von seiner guten Seite präsentieren.

Darüber hinaus freut man sich schon besonders auf den vierten Band mit Owens Geschichte, denn man mag ihn mittlerweile sehr und möchte gern erfahren, zu was für einem Mann er sich schließlich entwickelt.