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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2020

Gruselkrimi mit Längen

Der Tod kommt wie gerufen
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Tempe Brennan ist Anthropologin in Charlotte/North Carolina und dafür zuständig, die Opfer länger zurückliegender Morde zu untersuchen. Als in einem Keller ein rituell hergerichteter menschlicher Schädel ...

Tempe Brennan ist Anthropologin in Charlotte/North Carolina und dafür zuständig, die Opfer länger zurückliegender Morde zu untersuchen. Als in einem Keller ein rituell hergerichteter menschlicher Schädel gefunden wird, stacheln Medien und Politiker die Menschen zu einer wahren Hexenjagd auf.

Das Cover dieses Buchs ist sehr düster und rätselhaft gestaltet, das hat mich neugierig gemacht. Leider ist der Schreibstil von Kathy Reichs nicht so meins, ihre ausschweifenden Beschreibungen zu Umgebung und Lebensumständen machen für mich die aufkommende Spannung immer wieder zunichte. Z.B. braucht´s doch keine mehrseitige Abhandlung über das Berufsbild des Anthropologen! Das ist mir so auf die Nerven gegangen, dass ich bei Seite 86 abgebrochen habe, obwohl die Geschichte an sich sehr vielversprechend klingt.

Deshalb ist mein Fazit: Sicher eine gute Geschichte, aber durch den langatmigen Schreibstil nicht so meins.

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Veröffentlicht am 10.06.2020

Britischer Humor und provencalischer Charme

Tod in Saint Merlot
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Penelope ist es leid, von ihren Kindern respektlos behandelt und ausgenutzt zu werden. Als sie während eines Urlaubs in der Provence auf ihr Traumhaus stößt, beschließt sie kurzerhand England zu verlassen ...

Penelope ist es leid, von ihren Kindern respektlos behandelt und ausgenutzt zu werden. Als sie während eines Urlaubs in der Provence auf ihr Traumhaus stößt, beschließt sie kurzerhand England zu verlassen und in Frankreich noch einmal neu anzufangen. Der Beginn ihres neuen Lebens steht unter keinem guten Stern, denn im Pool ihres Hauses treibt eine Leiche. Die Polizei scheint an der Aufklärung des Mordfalles kein großes Interesse zu haben. Penelope, die einen entsprechenden beruflichen Hintergrund hat, nimmt die Ermittlungen selbst in die Hand. Dabei wird sie mehr oder weniger unterstützt von ihrer eigens angereisten, exzentrischen Freundin Frankie. Eine eher undurchsichtige Rolle spielen die Maklerin Clemence, der smarte Bürgermeister von St. Merlot, der Polizeichef Reyssens und Penelopes Nachbar Louchard. Obwohl sie von allen Seiten dabei behindert wird und sich zudem in tödliche Gefahr begibt, lässt Penelope nicht locker und kommt zu einer überraschenden Aufklärung des Falles.

Serena Kent hat einen sehr mitreißenden Schreibstil, es ist ihr gelungen, mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Eigentlich wollte ich das Buch nicht aus der Hand legen, wenn ein Leseabschnitt zu Ende war. Außerdem beschreibt sie die Umgebung und die Menschen so bildhaft, dass man das alles direkt vor Augen hat. Auch die eine oder andere humoristische Einlage fehlt nicht, besonders im Zusammenhang mit Frankie.

Penelope ist so, wie ich mir die typische Britin mittleren Alters vorstelle – ein bisschen exzentrisch und mit trockenem feinem Humor. Trotzdem erfüllt sie nicht das Klischee, sie hat keinen Stock im Kreuz, sondern bringt auch ein gewisses Maß an Flexibilität und Spontanität mit. Frankie dagegen wirkt typisch amerikanisch – so direkt und manchmal schon taktlos. Beide sind mir sehr sympathisch, die Dialoge zwischen den Freundinnen haben mir sehr viel Spaß gemacht.

Unter dem Strich ist „Tod in St. Merlot“ ein sehr gelungener Krimi mit ausgesprochen viel Lokalkolorit und einem eher überraschenden Ende, sehr unterhaltsam und amüsant geschrieben. Ein paar wenige kleine Schwächen waren zu finden, aber Perfektion ist ja auch langweilig. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Buch der Beginn einer kleinen Reihe sein könnte, in dem Penelope und ihr ehemaliger Chef zusammen mit der gelegentlich anreisenden Frankie Kriminalfälle in der Provence aufklären.

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Wenn man niemandem trauen kann....

Das Gesicht meines Mörders
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Als Clara Winter nach einem Brand in ihrem Haus im Krankenhaus aufwacht, kann sie sich an nichts mehr erinnern. Sie muss sich auf die spärlichen Informationen ihres Mannes verlassen, merkt aber schnell, ...

Als Clara Winter nach einem Brand in ihrem Haus im Krankenhaus aufwacht, kann sie sich an nichts mehr erinnern. Sie muss sich auf die spärlichen Informationen ihres Mannes verlassen, merkt aber schnell, dass er ihr Einiges verheimlicht. Deshalb beginnt sie, selbst zu ermitteln und begibt sich dabei in tödliche Gefahr. Jemand möchte um jeden Preis verhindern, dass sie sich erinnert. Wer mag das wohl sein und warum? Clara vertraut niemandem mehr, nicht einmal Roland, ihrem Mann. Nur der Polizist Jan Colbe genießt ihr Vertrauen. Eine Äußerung von ihm ist es auch, die ihr Gedächtnis zurückbringt und sie zu einer ebenso überraschenden wie gefährlichen Lösung des Rätsels um ihre Vergangenheit führt.

Mit Clara konnte ich mich sehr gut identifizieren, ich hätte auch alles daran gesetzt, meine Erinnerungen wiederzufinden. Sie verbeißt sich wie ein Terrier in ihre Ermittlungen, trotz aller Gefahren. das imponiert mir sehr. Am liebsten hätte ich sie ein wenig bemuttert, so wie ihre Nachbarin Kathy das bei jeder Gelegenheit getan hat. Clara hätte definitiv jemanden nötig gehabt, auf den sie sich verlassen kann. Ihr Mann Roland wirkte in der ganzen Geschichte eher undurchsichtig, man hat genau gemerkt, dass er etwas zu verbergen versucht hat.

Sophie Kendrick schreibt sehr mitreißend in der Ich-Form, so ist der Leser Teil der Geschichte und kann Schmerz, Angst und Misstrauen Claras unmittelbar mit empfinden. Über das Thema Gedächtnisverlust scheint sie sehr ausführlich recherchiert zu haben, denn sie hat es für den Laien sehr gut nachvollziehbar dargestellt. Das wirkt alles so authentisch, als hätte sie es selbst erlebt.

Mein Fazit: Dieses Buch kann ich sehr empfehlen, es ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Die Geschichte ist schlüssig und nachvollziehbar, sie könnte fast wahr sein.

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Veröffentlicht am 31.05.2020

Ungeahnte Zusammenhänge und eine überraschende Auflösung

Blaues Gift
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Eigentlich hat sie ja Urlaub, aber als eine Leiche am Strand vor Lübeck angespült wird und dann noch ihre Schwägerin spurlos verschwindet, kehrt Pia Korritki früher in den Dienst zurück um bei der Aufklärung ...

Eigentlich hat sie ja Urlaub, aber als eine Leiche am Strand vor Lübeck angespült wird und dann noch ihre Schwägerin spurlos verschwindet, kehrt Pia Korritki früher in den Dienst zurück um bei der Aufklärung beider Fälle zu helfen. Es stellt sich heraus, dass beides zusammenhängt. Viele Spuren führen ins Leere, viele Zeugen müssen befragt werden, Pias Bruder wird verhaftet und ein ungelöster alter Fall muss wieder aufgerollt werden, bevor die Ermittler der Lösung näher kommen.

"Blaues Gift" ist ein sehr spannender Krimi, gewürzt mit einer kleinen Liebesgeschichte, der mich nicht losgelassen hat. Es gelingt Eva Almstädt meisterhaft, den Leser mit unerwarteten Wendungen und undurchsichtigen Charakteren zu fesseln. Lange habe ich mich gefragt, was der Nebenschauplatz Pflegeheim mit der Geschichte zu tun haben soll. Letztlich war er dann der Schüssel für die Aufklärung des alten und des aktuellen Falls.

Mein Fazit: Ein toller Krimi, den ich nur weiterempfehlen kann. Muss man gelesen haben!

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Ein Cold Case neu aufgerollt

Verschlüsselte Wahrheit - Inspector Rebus 5
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Ein Überfall auf seinen Mitarbeiter Brian Holmes veranlasst Inspector Rebus dazu, die Ermittlungen in einem fünf Jahre alten, ungeklärten Mordfall wieder aufzunehmen. Er ist sicher, dass Morris Gerald ...

Ein Überfall auf seinen Mitarbeiter Brian Holmes veranlasst Inspector Rebus dazu, die Ermittlungen in einem fünf Jahre alten, ungeklärten Mordfall wieder aufzunehmen. Er ist sicher, dass Morris Gerald "Big Ger" Cafferty, der Boss des organisierten Verbrechens in Edinburgh, in die Sache verwickelt ist. Nachdem auch Rebus`Bruder Michael überfallen wurde, verbeisst er sich so richtig in den Fall und riskiert sogar die Suspendierung. Auch die Aussprache mit seiner Lebensgefährtin, die ihn rausgeworfen hat, muss warten. Mit der Hilfe seiner loyalen Kollegen gelingt es ihm trotzdem, den komplizierten Verbindungen in der Unterwelt auf den Grund zu gehen und der überraschenden Wahrheit auf die Spur zu kommen.

Dieser Krimi hat mich sehr gefesselt. Ian Rankin gelingt es, so viele falsche Spuren zu legen, dass ich bis zum Ende nicht die leiseste Ahnung hatte, wer nun wirklich verantwortlich für den Toten im Central Hotel war. Am meisten überrascht hat mich die Aufklärung des Überfalls auf Holmes, darauf wäre ich im Traum nicht gekommen!

Mein Fazit: Sehr zu empfehlen! Es war mein zweites Buch aus dieser Reihe, das Erste ("Mädchengrab") hatte mich nicht ganz so überzeugt. Doch jetzt werde ich sicher weitere lesen.

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