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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2017

spannender Thriller

Der Näher
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Noch spannender als der Vorgänger !

Am Anfang wird wiedermal (wie in viel zu vielen Büchern) das entführte, in einen Keller eingesperrte Opfer geschildert. Oh nein, dachte ich, ich will nicht von dem ...

Noch spannender als der Vorgänger !

Am Anfang wird wiedermal (wie in viel zu vielen Büchern) das entführte, in einen Keller eingesperrte Opfer geschildert. Oh nein, dachte ich, ich will nicht von dem Leiden der Opfer lesen, aber zum Glück wurde weder ins Detail gegangen, noch sich daran ergötzt, sodass ich weiterlesen konnte. Direkt danach wurde es bereits sehr spannend und die Story nahm zunehmend Fahrt auf. Ein echter Pageturner, den man kaum aus der Hand legen kann !

Eine Joggerin macht eine grauenvolle Entdeckung. Eine verwesende Hand ragt aus einem Betonbrocken raus. Noch schrecklicher ist, was diese in der Hand hält. Die Joggerin steckt aber in dem Erdloch fest und kann sich nicht befreien, keiner weiß, wo sie ist und wie sie Hilfe holen kann. Es ist bitterkalt und wenn keine Hilfe kommt, wird sie nicht überleben. Geschwächt und mit Schmerzen von dem Sturz, überlegt sie, was sie tun kann, um sich zu Retten. Das schlimmste ist aber, mit der grausigen Hand allein zu sein. Da hat sie eine Idee....

Dies ist der 3. Fall für den Fallanalytiker Abel. Wie im Band davor wird auch hier geschildert, was in dem Täter vorgeht und wie er so gestört wurde und wieder ist es ziemlich abstrus, aber spannend.

Superthriller, Spannung pur, aber auch Humor. 5 Sterne ! Und ich freu mich auf den nächsten Band...

Veröffentlicht am 05.07.2017

spannend, witzig und ungewöhnlich

Der siebte Tod
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Dies ist mal ein ganz anderer Krimi, der mir gut gefallen hat.

Ja, spannend ist er auch, aber vor allem ungewöhnlich, da der Serienkiller selbst seinen Alltag schildert, von den Problemen mit seiner Mutter ...

Dies ist mal ein ganz anderer Krimi, der mir gut gefallen hat.

Ja, spannend ist er auch, aber vor allem ungewöhnlich, da der Serienkiller selbst seinen Alltag schildert, von den Problemen mit seiner Mutter bis zu den Allmachtsgefühlen gegenüber seinen Goldfischen beim Füttern. Dass er mordet, als würde er nur Klopapier kaufen empfindet er als völlig normal und in Ordnung. Schließlich braucht jeder ein Hobby. Es macht ihm auch großen Spaß, sich dümmer zu stellen, als er ist, um so die Polizei an der Nase herum zu führen.

Geschrieben ist das Buch auch mit viel Humor, allein die Beschreibung seiner Mutter und ihrer Wohnung ist witzig. Die Art und Weise, wie die Mutter mit ihm umgeht ist ja so bekannt. Vielleicht ist dies etwas extrem, aber im Ansatz kennen wir alle solche Mütter. Immerhin hat er es geschafft auszuziehen. So richtig durchsetzten kann er sich seiner Mutter gegenüber nicht, er ist immer noch in der Rolle des kleinen Jungen gefangen. Und die Schuldgefühle, die sie ihm einreden will, er kümmere sich nicht genug um sie, erträgt er irgendwie. Ab und an macht er sich Luft, indem er etwas Rattengift in ihren Kaffee tut oder die Badewanne mit Fett einschmiert. Aber gleichzeitig hat er auch Angst, dass ihr etwas passieren könnte.

Die Grundidee des Buches, dass ein Serienkiller, dem auch ein Opfer zugeschrieben wird, welches er nicht getötet hat, sich an dem anderen Mörder "rächen" will, indem er diesem seine eigenen Morde unterschiebt, machte mich neugierig. Und obwohl Joe in diesem Buch ständig weiter mordet, fiebert man irgendwie mit ihm mit, denn das Ende ist irgendwie absehbar. Man meint, soviel Stoffeligkeit kann nicht gut gehen, doch Joe überrascht einen immer wieder. Das einzige, was mir nicht so gefallen hat, ist Melissa. Ich finde auch ohne diese Figur hätte man die Geschichte gestalten können und auch das Ende hätte so sein können, wie es ist. Ohne sie wäre es vielleicht noch raffinierter oder spannender gewesen. Aber auch mit ihr hat das Buch Spaß gemacht zu lesen. Mal sehen, was es noch so von diesem Autor gibt.

Ein etwas anderer Krimispaß, mit einem sehr menschlichen Killer.

Veröffentlicht am 22.06.2017

ein Buch voller Sehnsucht

Kindheit in Ostpreußen
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Dies Buch hat mich sehr bewegt.

Auch wenn ich nie in Ostpreußen gewesen bin, ist die Sehnsucht in dem Buch nach Heimat, Vergangenheit und alten Werten ansteckend. Vielleicht ist es auch die Sehnsucht ...

Dies Buch hat mich sehr bewegt.

Auch wenn ich nie in Ostpreußen gewesen bin, ist die Sehnsucht in dem Buch nach Heimat, Vergangenheit und alten Werten ansteckend. Vielleicht ist es auch die Sehnsucht nach einer unbeschwerten Kindheit in der Natur mit allen Freiheiten. Wenn man aber genau guckt, so war es auch eine Zeit der Entbehrungen und harter Arbeit und Disziplin, was jedoch von der Autorin nicht so empfunden wurde. Man wuchs mit diesem Pflichtgefühl auf, vieles war eine Selbstverständlichkeit und wurde nicht hinterfragt. Gräfin Dönhoff gelingt es durch ihre Beschreibung der Landschaft eine Saite in einem klingen zu lassen, von der man nicht wußte, dass sie da war. Sie schafft es, dass schon allein die Worte Ostpreußen, Masuren usw. einen wehmütig nostalgisch werden lassen, da all dies (Zeit und Ort) unwiederbringlich verloren ist. Dabei wird sie nie gefühlsdusselig oder kitschig. Man spürt dennoch ihre Sehnsucht und ihre Trauer um das Verlorene.

Die Autorin ist der gleiche Jahrgang wie meine Großmutter und sie ist auf einem Adelslandsitz in Ostpreußen groß geworden. Sie war indirekt an der Planung des 20. Juli beteiligt und mit den Lehndorffs verwandt und aufgewachsen, die eine größere Rolle dabei spielten und hingerichtet wurden. Sie selbst floh im Winter 44/45 allein auf ihrem Pferd 1200 km nach Westen. Erst über 40 Jahre später, mit 80 Jahren besuchte sie ihre Heimat wieder.

Das Buch liest sich flüssig und ist in viele kurze Kapitel unterteilt. Besonders wehmütig machen die vielen Photos, die leider natürlich nur schwarz weiß und klein sind. Ich liebe die Landschaft Mecklenburgs, besonders die Seenplatten und so stelle ich mir auch die Ländereien der Familie Dönhoff vor. Gegen Ende des Buches geht es viel um Adlige und ihre Vorfahren, was ich nicht so interessant fand. Aber der Rest hat mich sehr berührt.

Die Autorin selbst ist Journalistin geworden und war Chefredakteurin der Zeit. Ihr Schreibstil hat es mir sehr angetan und da ich mich für den Widerstand damals interessiere, freue ich mich auf 2 andere Bücher, die ich von ihr habe "Namen, die keiner mehr nennt" und "Um der Ehre willen.-Erinnerungen an die Freunde vom 20. Juli".

Veröffentlicht am 20.06.2017

10 kleine Negerlein

Ende
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Eine Clique trifft sich nach 25 Jahren in einer Berghütte wieder. Das geplante Wiedersehen wird von schlechtem Gewissen überschattet, aber derjenige, dem sie damals einen bösen Streich gespielt haben, ...

Eine Clique trifft sich nach 25 Jahren in einer Berghütte wieder. Das geplante Wiedersehen wird von schlechtem Gewissen überschattet, aber derjenige, dem sie damals einen bösen Streich gespielt haben, ist nicht da. Nach einem Stromausfall ist einer von ihnen plötzlich verschwunden. Die Autos starten nicht und die Freunde gehen zu Fuß los, um zur nächsten Siedlung zu gelangen. Dann verschwindet wieder jemand....

Superspannend und ein interessanter Erzählstil. Mal wird ganz normal erzählt, wie in anderen Büchern auch, dann wird erzählt, als sei der Erzähler weiter weg, quasi rausgezoomt und würde aus der Ferne beobachten. z.B. "Der in den Fels gehauene Weg ist eine dünne Schattenlienie auf der Wand, und auf dieser Linie sieht man einen farbigen Klecks- eigentlich zwei, eng beieinander liegende Kleckse-, der sich, immer wieder verweilend, langsam von der Gruppe entfernt." (S.197) Auch gibt es kleine Zeitsprünge, die das ganze interessanter und spannender machen. Z.B. endet ein Kapitel damit, dass sie aufbrechen wollen, um durch die Schlucht zu gehen. Das nächste Kapitel fängt aber dann an, als sie schon Mitten in der Schlucht sind und erzählt dann -eher beiläufig und sachlich-neutral - was in den letzten Stunden passiert ist.

Mich hat sowohl die Geschichte, als auch der Schreibstil sehr angesprochen und ich werde nach weiteren Büchern dieses Autors Ausschau halten !

Sehr spannend bis zum Schluß und auf jeden Fall lesenswert.

Veröffentlicht am 18.06.2017

tolles Kinderbuch

Molly Moon
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Ein kleines, mageres, häßliches Mädchen wird im Waisenhaus furchtbar schikaniert und leidet sehr unter den Ungerechtigkeiten und der Bosheit der Leitung. Einziger Lichtblick ist ihr Freund und Leidensgenosse ...

Ein kleines, mageres, häßliches Mädchen wird im Waisenhaus furchtbar schikaniert und leidet sehr unter den Ungerechtigkeiten und der Bosheit der Leitung. Einziger Lichtblick ist ihr Freund und Leidensgenosse Rocky, aber als sie mit diesem streitet und er dann adoptiert wird, ohne dass sie ihn nochmal gesprochen hat, ist sie völlig verzweifelt. Da führt sie der Zufall (?) zu einem besonderen Buch, welches Mollys Leben verändert. Leider ist aber ein unheimlicher, widerlicher und gefährlicher Mann ebenfalls hinter dem Buch her. Schafft Molly es, ihm mit Hilfe des Buches zu entkommen ?

Ein sehr spannendes und witziges Kinderbuch, mit immer neuen und überraschenden Wendungen. Man kann sich gut in die Kinder hineinversetzen und leidet, hofft und zittert mit ihnen. Es ist zwar sehr dick mit über 350 Seiten, liest sich aber sehr schön und flüssig. Ich finde das Buch hat viel positiven Einfluß auf den Leser, denn es wird Zuversicht vermittelt. Molly versucht mit jeder Situation fertig zu werden, egal wie wütend oder traurig sie ist und wie auswegslos das Schiksal oder die Situation auch ist. Sie beweist sowohl Köpfchen, als auch Mut und Einfallsreichtum. Ihre Fehler reflektiert sie, als sich ihr Gewissen meldet und sie versucht dann, alles wieder gut zu machen. Sie zeigt dann Mitgefühl, Vergebung und Reife und übernimmt Verantwortung für ihr Handeln und für das Wohlergehen anderer. Das klingt jetzt sehr steif, ist aber so geschickt in die Geschichte eingebaut, dass man eigentlich nur den witzigen und spannenden Teil mitbekommt.

Auf jeden Fall für jedes Kind zu empfehlen. Ich würde sagen am Besten für Kinder zwischen 9 und 12 Jahren.