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Tallianna

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2018

Kampf der Titanen

Giants - Zorn der Götter
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Hat die Menschheit gegen diese Roboter eine Chance?
Dr. Rose Franklin und ihr Team haben ihr Leben dem mysteriösen, außerirdischen Roboter gewidmet, den Rose als Kind vergraben fand. Gerade als die Wissenschaftler ...

Hat die Menschheit gegen diese Roboter eine Chance?
Dr. Rose Franklin und ihr Team haben ihr Leben dem mysteriösen, außerirdischen Roboter gewidmet, den Rose als Kind vergraben fand. Gerade als die Wissenschaftler glauben, das Rätsel um die gewaltige Maschine endlich gelöst zu haben, taucht ein zweiter Roboter auf – noch größer und noch tödlicher als der erste. Und das ist erst der Anfang: Die Riesenroboter landen überall auf der Erde, und die Menschheit muss sich der größten Herausforderung ihrer Geschichte stellen, denn die Alien-Invasion hat begonnen ... (Klappentext)


Der nachfolgende Text kann Spoiler enthalten.

Am Anfang, das gebe ich zu, war ich etwas verwirrt, weil ich mich partout nicht mehr erinnern konnte, was im ersten Teil genau passiert war. Mehrere wichtige Dinge warne mir entfallen, aber das ist glücklicherweise alles während des Lesens wiedergekommen.

Vom Stil her folgt es seinem Vorgänger; die Kapitel sind wieder in „Files“ aufgeteilt, die z. B. aus Interviews, Gesprächen oder Tagebucheinträgen bestehen. Tatsächlich passt das gewählte Format sehr gut zur Geschichte, was mich auch nach dem zweiten Buch noch sehr verwundert. Ich hätte nie gedacht, dass sich eine spannende und mitreißende Geschichte auf diese Art erzählen lässt.

Wie oben schon erwähnt, hat mich das Buch mitgerissen. Es war spannend, an manchen Stellen traurig, an anderen wieder sehr lustig (vor allem das Ende: Ich musste es zweimal lesen, weil ich mich so kaputt gelacht habe …). Einige Geheimnisse haben sich gelüftet, aber der Preis dafür war hoch.

Wie auch beim ersten Band verbindet Neuvel ein eher ungewöhnliches Format mit einer mitreißenden Geschichte, von der man gar nicht genug bekommen kann. Im Mai erscheint der dritte Band im Original, wann die deutsche Fassung kommt ist mir leider nicht bekannt. Allerdings weiß ich genau, dass ich auch die Fortsetzung lesen werde, sobald sie mir in die Hände fällt.

Veröffentlicht am 03.03.2018

Völlig überschätzt

Ein Roboter namens Klunk
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Jeder kennt einen Typen wie Hal Spacejock. Er gehört zu den Leuten, die ihren Rohrbruch selbst beheben und dabei das Nachbarhaus überfluten. Kaum auszudenken, was geschieht, wenn er sich ein 200-Tonnen-Raumschiff ...

Jeder kennt einen Typen wie Hal Spacejock. Er gehört zu den Leuten, die ihren Rohrbruch selbst beheben und dabei das Nachbarhaus überfluten. Kaum auszudenken, was geschieht, wenn er sich ein 200-Tonnen-Raumschiff kauft - und nicht allzu gut mit der Steuerung umgehen kann.
Wegen des Schiffs ist Hal bis über beide Ohren verschuldet und muss daher mit einem nervigen Roboter namens Klunk einen heiklen Auftrag annehmen. Und dabei ausgerechnet das kostbare Schiff aufs Spiel setzen… (Klappentext)


Der nachfolgende Text kann Spoiler enthalten.

Dieses Buch animiert mich doch tatsächlich wieder einmal dazu, eine Rezension zu schreiben. Es wurde mir von einem Freund empfohlen, mit dem ich eigentlich den gleichen Lesegeschmack teile. Für mich jedoch war das Leseerlebnis unterirdisch, um es noch nett auszudrücken.

Fangen wir mit dem Hauptcharakter an. Hal Spacejock ist ein Arsch. So empfinde ich es zumindest. Er weiß alles besser, obwohl er sich mit nichts auskennt. Er hinterlässt überall Chaos, wie einen Brand am Raumhafen, und fühlt sich deswegen zu unrecht angeklagt. Er ist ein Egoist und ein Kotzbrocken, aber irgendwie denkt der Autor sich, dass sein Protagonist lustig wirkt.
Als unterstützende Figur haben wir den Roboter Klunk, der eigentlich in seine Einzelteile zerlegt werden soll, diesem Schicksal jedoch knapp entrinnen kann. Ihn finde ich wesentlich angenehmer als sein menschliches Pendant, allerdings würde ich ihm auch keine Träne nachweinen. Ich finde es zudem ziemlich irritierend, dass er zunächst als kupferfarbener, metallener Roboter beschrieben wird, aber trotzdem immer in der Lage ist sein Gesicht zu einem Grinsen und andere Mimik zu verziehen. Das ist übrigens nicht nur bei ihm so, sondern auch bei anderen Robotern, die aber aus Metall bestehen. Vielleicht habe ich ja etwas überlesen, aber wenn ihr Gesicht auch aus Metall hergestellt wurde, finde ich das doch sehr verwunderlich.

Das ganze soll ein humorvoller Roman sein. Wenn man auf Keulen-Totschlag-Humor steht, dann findet man es vielleicht lustig. Tatsächlich sind mir die „humorvollen“ Szenen in der Regel peinlich (Stichwort: Fremdschämen) oder sie sind einfach unter der Gürtellinie. Lustig fand ich so ziemlich gar nichts und auch die Handlung ist weder überraschend noch besonders interessant. Nach zehn Seiten konnte ich mir denken, wie das Buch endet und – Überraschung! - es endete auch genau so.

Unterirdisch. Das ist das einzige Fazit, das ich geben kann. Ich bereue es, Zeit mit diesem Buch verbracht zu haben und werde auch den folgenden Bänden keinen Blick widmen.

Veröffentlicht am 08.01.2018

Enttäuschendes Finale

Fechter und Feiglinge
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Endlich wurden Vocho und Kacha wieder in die Gilde der Duellanten aufgenommen; ihr guter Ruf als beste Schwertkämpfer von Reyes ist damit wiederhergestellt.
Doch gleich ihre erste Aufgabe in den neuen ...

Endlich wurden Vocho und Kacha wieder in die Gilde der Duellanten aufgenommen; ihr guter Ruf als beste Schwertkämpfer von Reyes ist damit wiederhergestellt.
Doch gleich ihre erste Aufgabe in den neuen Diensten wird zu einer schweren Prüfung für Kachas Loyalität. Denn sie sollen einen Gefangenen eskortieren, um den sich Kirche und König streiten - und der kein anderer ist als Kachas früherer Geliebter Egimont … (Klappentext)


Der nachfolgende Text kann Spoiler enthalten.

Der abschließende Band der Trilogie hat das selbe Probleme, wie viele anderen Fortsetzungen – er überzeugt mich leider nicht. Denn in diesem Band verändern sich die beiden heldenhaften Geschwister, die bisher mutig, witzig und stark waren, auf ziemlich unglaubwürdige Weise.

So z. B. Vocho. Gut, er ist ein Aufschneider, der es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, doch er hat das Herz am rechten Fleck und für seine Schwester würde er alles tun. Darüber hinaus ist er ein fabelhafter Schwertkämpfer und ein Weiberheld. Ich kann der Autorin ja noch verzeihen, dass Voch sich verknallt, denn das passiert in den besten Familien und er stellt sich dabei nicht einmal ein viertel so dumm an wie seine Schwester. Was mir aber aufstößt ist, dass er zu einem Drogenabhängigen mutiert. Die Hälfte seiner Szenen beschäftigt sich nur damit, wie er sich ungesehen seinen Stoff reinpfeifen kann. Wobei man bei der Schlussszene seines Charakters sich wenigsten nicht völlig das Licht beim Kopf an die Wand schlagen ausknipsen will.

In meine Augen viel schlimmer ergeht es Kachas Charakter. Sie wurde immer als starke weibliche Hauptrolle inszeniert, intelligent, mutig, fähig. Nun, im dritten Band fällt sie völlig in sich zusammen und gibt sich die Schuld an allem, vor allem dafür, dass sie ihren ach so geliebten Petri nicht retten konnte (der sie ja nur belogen und betrogen hat …). Darüber vergisst sie alles, die Leitung der Gilde, deren Gildenmeistern sie ist, ihren Bruder und die Welt um sich herum. Als sie endlich aus ihrem Schneckenhaus kommt, um ihren Auftrag zu erledigen, wedelt sie dem nächsten Scheißkerl hinterher, den sie natürlich auch retten will und der Petri ja sooo ähnlich sieht – man verzeihe meinen Sarkasmus an dieser Stelle. Als ihr klar wird, dass Petri noch lebt, sterben aber jegliche noch funktionierende Hirnzellen in ihr ab und ihr einziges Augenmerk liegt darauf, ihn zu retten (obwohl er sie töten will und ihren Bruder auch). Dabei bekommt sie, die ausgebildete Assassine nicht mehr mit, dass sie fast über den Haufen geschossen wird, geschweige denn das Leute mit Schwertern herumfuchteln oder das ihr Bruder in tödlicher Bedrängnis ist. Notiz am Rande: Vochs Love Interest ist vermutlich nur dazu da, dass er an dieser Stelle nicht stirbt. Der Schlussakt ihres Charakters gipfelt darin, dass sie davon läuft „um sich selbst zu finden“. Ich finde es wirklich ekelhaft zu sehen, wie Kass‘ starker Charakter innerhalb von 100 Seiten zu einer hirnlosen, einem Kerl hinterherheulenden Idiotin verkommen ist.

Vermutlich erscheint meine Rezi jetzt etwas hart, aber wenn ich Drogensüchtige und hörige Frauen sehen möchte, dann öffne ich einfach mein Fenster.
Einzige Cospel und Kachas hinterlistiges Pferd haben mich wieder uneingeschränkt erfreut. Tatsächlich war ich von der Handlung an sich auch nicht unbedingt angetan, oder von den neuen Charakteren.

Dieses Buch ist wieder einmal ein faszinierendes Beispiel, wie man gute Charaktere und eine starke Geschichte in nur wenigen Seiten zerstören kann. Tatsächlich hat mich dieses Buch auf so viele Arten frustriert, dass ich mich wundere es zu Ende gelesen zu haben. Aber schließlich habe ich (leider) dafür gezahlt. Übrigens ist der Klappentext so was von falsch, dass es fast schon peinlich ist.

Veröffentlicht am 25.12.2017

Die Intrigen werden nicht weniger

Legenden und Lügner
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Die Geschwister Vocho und Kacha galten als die besten Schwertkämpfer von Reyes – bis die Gilde der Duellanten sie hinauswarf, weil sie einen Mann töteten, den sie eigentlich beschützen sollten. Seitdem ...

Die Geschwister Vocho und Kacha galten als die besten Schwertkämpfer von Reyes – bis die Gilde der Duellanten sie hinauswarf, weil sie einen Mann töteten, den sie eigentlich beschützen sollten. Seitdem reißen ihre Probleme nicht ab, und es hat den Anschein, als hätte sich die ganze Welt gegen sie verschworen. Insbesondere der Magier Sabates, dessen Pläne sie vereitelt haben, trachtet ihnen mit allen Mitteln nach dem Leben. Und es ist mehr als ungewiss, ob die Schnelligkeit ihrer Klingen diesmal ausreichen wird, um sie zu retten …. (Klappentext)

Der nachfolgende Text kann Spoiler enthalten.

Auch wenn ich diesen Teil als ein klein weniger schwächer empfand, als den Vorgänger, war der Unterhaltungsfaktor jedoch wieder ungebrochen. Auch die sarkastische und zynische Art der Charaktere hat mir weiter ein Grinsen ins Gesicht getrieben.

In diesem Band begegnen wir wesentlich mehr Intrigen und irgendwann verliert man ein wenig den Überblick, wer wen wegen was hintergeht. Im Prinzip fährt man sehr gut damit, wenn man grundsätzlich jedem Charakter misstrauisch gegenüber steht. Spannend bleibt es auf jeden Fall, wenn man die Fäden der Intrigen entwirren kann. Denn es geht um Nichts weniger als das Schicksal zweier Länder und der Aussicht auf Ruhm können sie nicht widerstehen.

Tatsächlich denke ich, es würde den beiden Geschwistern mal gut tun, ihre Leben alleine zu führen, denn sie fangen an, sich zu misstrauen und das ist nie ein gutes Zeichen.

Auch der zweite Band der Reihe hat mich ganz vorzüglich unterhalten, wenn ich ihn auch als etwas schwächer als den Vorgänger fand. Nun fehlt noch der Abschluss der Trilogie und ich bin gespannt, wie die Geschichte weiter geht.

Veröffentlicht am 04.12.2017

Zwei Geschwister – eine Verschwörung

Schwerter und Schwindler
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Die Geschwister Kacha und Vocho gehören der Gilde der Duellanten an und gelten als die besten Schwertfechter von Reyes – eigentlich. Denn sie wurden wegen Vochos Taten ausgestoßen. Seine Schwester ist ...

Die Geschwister Kacha und Vocho gehören der Gilde der Duellanten an und gelten als die besten Schwertfechter von Reyes – eigentlich. Denn sie wurden wegen Vochos Taten ausgestoßen. Seine Schwester ist darüber nicht gerade erfreut, vor allem nicht, da sie sich jetzt als Wegelagerer durchschlagen müssen. Aber eines Tages überfallen sie die falsche Kutsche und statt Wertsachen finden sie geheimnisvolle Dokumente, die sie mitten in eine Verschwörung hineinziehen. Schon bald wissen die Geschwister nicht mehr, wem sie trauen können, vielleicht nicht einmal ihnen selbst.

Der nachfolgende Text kann Spoiler enthalten.

Der Auftakt der Trilogie war wunderbar kurzweilig und amüsant zu lesen. Mir gefällt der Schreibstil der Autorin bzw. der Zynismus ihrer Charaktere einfach zu sehr. Schon gleich am Anfang hat diese Stelle meine ungeteilte Aufmerksamkeit auf sich gezogen:

„Kacha hatte ihr Pferd neben die Kutsche gelenkt, und das bösartige Tier wusste genau, was von ihm erwartet wurde. Es riss dem blonden Mann den Hut vom Kopf, bleckte die Zähne und trat auf ein Zeichen von Kacha so kräftig gegen die Kutsche, dass sein Huf ein Loch riss. Das Pferd war ein besserer Wegelagerer als Vocho […].“

Auch die Geschichte selbst ist durchaus interessant, auch wenn sie keine großen Überraschungen bereit hält und an manchen Stellen doch etwas vorhersehbar wird. Ich freue mich auf den Tag an dem ein Buch mich wieder völlig überraschen kann, aber einstweilen ist das noch nicht passiert. Trotzdem fühlt man sich am Ende des Buches sehr gut unterhalten.

Noch ein Wort zum Titel: Ich liebe ihn. „Sterben ist für Anfänger“ - genau deswegen wurde ich ja auf das Buch aufmerksam. Ausnahmsweise hat man hier auch mal wortgetreu aus dem Englischen übersetzt, wofür ich dankbar bin. Bei den Titeln der Trilogie muss ich schon lachen, bevor ich überhaupt mit den Büchern angefangen habe.

Da ich mir direkt alle drei Bücher geleistet habe, ist meine Wartezeit glücklicherweise auf ein Minimum geschrumpft. Tatsächlich stand nur der Umzug zwischen mir und dem Beginn des zweiten Bandes.

„Schwerter und Schwindler“ ist eine klare Leseempfehlung für alle, die Schurken mit Herz mögen und sich gerne von einem witzigen Schreibstil unterhalten lassen.