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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2025

Eine lustige Hommage an den deutschen Nationalspieler

Thomas Müller – Mein Wimmelbuch
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Thomas Müller hat sich gerade aus der Nationalmannschaft verabschiedet, da kommt dieses Buch gerade zum richtigen Zeitpunkt, um nochmal auf Höhepunkte seiner Karriere zurückzublicken. Das macht dieses ...

Thomas Müller hat sich gerade aus der Nationalmannschaft verabschiedet, da kommt dieses Buch gerade zum richtigen Zeitpunkt, um nochmal auf Höhepunkte seiner Karriere zurückzublicken. Das macht dieses Buch auf großen bunten Doppelseiten.
Die Aufgabenstellung auf der Rückseite des Buches war mir nicht ganz klar. Soll man die gesuchten Personen auf jeder Doppelseite suchen, oder sind sie nur einmal vorhanden? Ich denke, die erste Option ist die richtige.
Ich bin zwar kein Bayern-Fan, aber Thomas Müller imponiert mir schon. Deshalb habe ich mir mit großem Spaß die Aufgaben vorgenommen und die Bilder in allen Details angesehen. Dabei musste ich öfters grinsen, denn so einige Szenen sind amüsant.
Das Buch ist schon für 4-jährige Kinder geeignet, die sehr gut im Suchen nach Details sind! Aber auch unser zwölfjähriger hat sich das Buch heute interessiert angeschaut und die Aufgaben gelöst.
Das Buch ist ein richtiges Wimmelbuch, es geht um die Bilder und die Informationen, die man daraus ziehen kann. Es ist kein Vorlesebuch!
Die Seiten sind aus stabiler Pappe und lassen sich auch mit einem feuchten Tuch bei leichter Verschmutzung abwischen.
Das Buch stellt genau dar, was ich erwartet habe, und deshalb bin ich sehr zufrieden.

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Veröffentlicht am 30.07.2025

Auf der Suche nach neuen Spuren

Himmelerdenblau
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Julie Novak, Tochter eines renommierten Chirurgen, verschwindet im Alter von 16 Jahren. Zunächst denkt man an Entführung, aber die Lösegeldforderung beinhaltet einen so niedrigen Betrag, dass auch andere ...

Julie Novak, Tochter eines renommierten Chirurgen, verschwindet im Alter von 16 Jahren. Zunächst denkt man an Entführung, aber die Lösegeldforderung beinhaltet einen so niedrigen Betrag, dass auch andere Möglichkeiten in Betracht gezogen werden. Das ist nun 20 Jahre her, mittlerweile ist Julies Mutter verstorben und ihr Vater an Demenz erkrankt. Er kann nicht aufhören, nach Julie zu suchen, und ergreift einen neuen Strohhalm, als ein True-Crime-Podcast die Geschichte wieder aufrollt.
Das Buch beginnt mit einem düsteren Prolog des Ausgeliefertseins und wirkt vielversprechend. Man erwartet einen spannenden Thriller, den man nicht aus den Händen legen möchte. Leider habe ich dies, zumindest in der ersten Hälfte des Buches, nicht so empfunden. Es gibt zwar ein paar spannende Stellen, aber es gibt auch sehr langatmige Passagen, in denen ich mich ernsthaft gefragt habe, ob es sich wirklich um einen Thriller handelt. Erst in der Mitte des Buches kam Fahrt auf und den zweiten Teil habe ich dann regelrecht verschlungen.
Sehr gut beschrieben wird die fortschreitende Demenz des Vaters, Theo Novak. Dies war für mich absolutes Neuland, da ich persönlich bislang nie in Berührung mit dieser Krankheit gekommen bin. Ganz zu Beginn hielt ich die Wortfindungsstörungen für Rechtschreibfehler, was sich dann aber schnell änderte und ich Theos Passagen einsichtiger lesen konnte. Die Beschreibung dieser Krankheit hat mich sehr ergriffen und nachdenklich gemacht.
Wir finden im Buch wechselnde Perspektiven, was ich sehr mag, denn so wird der Plot von verschiedenen Seiten beleuchtet, ideal für alle, die miträtseln, was geschehen sein könnte. Etwas schwierig zu lesen fand ich in diesem Zusammenhang Theos Blick auf die Dinge, denn man musste unterscheiden, was nun wirklich passiert und was nur in seiner Vorstellung existiert.
Richtig warm geworden bin ich mit keiner Figur in dieser Geschichte, denn alle haben auch 'hässliche' Seiten. Nur Daniel, den früheren Freund von Julie, der von Theo abgelehnt wurde, fand ich teilweise bemitleidenswert. Die Protagonisten werden jedoch allesamt gut beschrieben. Ich konnte ihren Gedanken folgen und ihre Gefühle nachvollziehen.
Mir hat der intensive und kritische Blick auf die Kulissen der Podcasts imponiert, und ich fand die beiden Podcaster Liv und Phil anschaulich und überzeugend beschrieben.
Sehr gut gefallen hat mir dann das überraschende Ende der Story. Niemals wäre ich auf diese Auflösung gekommen.
Alles in allem würde ich das Buch nicht als Thriller bezeichnen, sondern als tiefgründigen Roman. Dieser hat mir im Großen und Ganzen auch gefallen, aber ich hatte einfach mehr Spannung erwartet und war deshalb enttäuscht.

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Veröffentlicht am 19.07.2025

Was geschah damals auf dem Campingplatz Donkerbloem?

Der Trailer
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Das Buch beginnt mit einem düsteren Prolog, in dem der belgische Campingplatz Donkerbloem in den Ardennen beschrieben wird. Es ist der erste Teil einer Trilogie von Linus Geschke, der mit diesem ersten ...

Das Buch beginnt mit einem düsteren Prolog, in dem der belgische Campingplatz Donkerbloem in den Ardennen beschrieben wird. Es ist der erste Teil einer Trilogie von Linus Geschke, der mit diesem ersten Band ein vielversprechendes Debüt präsentiert.
Dieser Thriller ist ein absoluter Pageturner. Man liest immer noch in das nächste Kapitel hinein, um noch etwas Neues zu erfahren. Denn der Autor lässt eine sich ständig steigernde Spannung dadurch entstehen, dass er die Wahrheit über das, was damals passierte, nur scheibchenweise aufdeckt.
Inhaltlich geht es um die vermisste Lisa, die vor 14 Jahren verschwand, als sie allein auf dem besagten Campingplatz war und am Wochenende eine mysteriöse Party stattfand. Seitdem ist Lisa verschwunden und man ahnt Schreckliches....Nach und nach erfährt man mehr über das damalige Geschehen, denn unter Mitwirkung der suspendierten Kommissarin Frieda Stahnke gibt es einen True-Crime Podcast, der Licht in das Dunkel bringen soll. Und hier tritt dann auch Wout in das Geschehen ein, ein kleinkrimineller Barbesitzer, der damals auch in Donkerbloem war und Lisa gesehen hat.
Unvermittelt gerät man als Leser in die Rolle des Suchenden, denn man rätselt herum, wer wohl der geheimnisvolle Maskenmann sein könnte, der Lisa verfolgt hat. Aber erst auf den letzten hundert Seiten kommt allmählich Licht ins Dunkel und war für mich die absolute Überraschung, aber durchaus nachvollziehbar.
Der Autor bedient sich des Perspektiven- und Zeitwechsels, so dass die Geschichte von allen Seiten beleuchtet wird. So baut sich eine Spannung auf, die den Leser dazu bringt, weiter zu lesen. Mir hat dies sehr gut gefallen.
Die Protagonisten werden detailliert und überzeugend beschrieben, obwohl ich mit keinem so richtig warm werden konnte. Aber darauf kommt es ja nicht an.
Das ist nun schon mein vierter Thriller dieses Autors, und ich kann es kaum erwarten, das nächste Buch dieser Trilogie zu lesen.
Mir gefällt so richtig gut, dass diese Bücher zwar unglaublich spannend sind, es aber keine heldenhaften und unrealistischen Action Szenen oder bluttriefende Abenteuer gibt, sondern alles nahezu nachvollziehbar bleibt.
Das Cover wurde treffsicher gewählt, es zeigt einen Trailer in pechschwarzer Nacht. Es strahlt eine unheimliche Atmosphäre aus, genau wie der grandiose Farbschnitt mit Trailernähten rundum.
Von mir gibt es eine eindeutige Leseempfehlung und fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 30.06.2025

Schwierige Mordermittlung im Stau

Der Stau
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Dies war mein erster Locked-Room Thriller, und die Lektüre dieses Buches zeigt die Schwierigkeiten in einem solchen Fall deutlich auf. Der Kontakt zu Kollegen ist nur sehr eingeschränkt möglich, und es ...

Dies war mein erster Locked-Room Thriller, und die Lektüre dieses Buches zeigt die Schwierigkeiten in einem solchen Fall deutlich auf. Der Kontakt zu Kollegen ist nur sehr eingeschränkt möglich, und es gibt auch persönliche Probleme, die die Arbeit behindern.
In diesem Buch lernen wir Belinda Kidd kennen, kurz Billy genannt. Sie ist Police Sergeant und kurz vor dem Ruhestand. Sie befindet sich auf der Rückfahrt vom Flughafen, in einem Mietauto, leidet unter Jetlag und freut sich auf ihr Zuhause. Doch dann kommt alles ganz anders, Billy muss aktiv werden, denn durch eine terrorgesteuerte Explosion im Deadwall Tunnel kurz vor London, die für einen gigantischen Stau sorgt, findet sie sich plötzlich dienstlichen Pflichten gegenüber. Unweit von ihrem Auto findet sich eine Leiche in einem Wagen, der Fahrer muss im Stau erstochen worden sein....
Es entstehen viele Verdächtigungstheorien, die teilweise widerlegt werden oder sich aber hartnäckig halten. Da man bei diesen Ermittlungen sehr viele Charaktere kennenlernt, bringt man schnell einiges durcheinander, so dass ich mir dann erstmal eine kleine Liste mit Namen angelegt habe. Zu einzelnen Charakteren gibt eigene kleine Kapitel, die das Verdachtsmoment entweder verstärken oder abschwächen, aber selten aus dem Weg räumen.
Trotz alledem hält sich der Spannungsbogen nicht konstant aufrecht, sondern es entstehen Längen, wenn es z.B. um Billys Beziehung zu ihrem Kollegen am Telefon geht oder um Billys dringendes 'Bedürfnis'. Außerdem sorgen die vielen Charaktere für gehemmten Lesefluss. Ich würde dies nicht als Thriller bezeichnen, denn zum Weiterlesen musste ich mich oft aufraffen. Zwar sind die Ermittlungen interessant, aber vielleicht ist zu wenig Bewegung im Spiel (staubedingt!). Nervenkitzel gibt es aber auch, z.B. als im Schrottauto eine Autobombe vermutet wird.
Der Schreibstil gefällt mir, er ist gut verständlich und enthält versteckten schwarzen Humor, was mir gut gefällt. Überwiegend lesen wir über Billys Sicht auf die Dinge, und sie entwickelt dabei einen gewissen hintergründigen Witz. Z.B. erfindet sie Spitznamen für die Beteiligten, die sich entweder auf das Aussehen oder bestimmte Eigenheiten beziehen: Schinkenkopf, Retromann, Silberfuchs oder Die Unflätige ....
Sehr überzeugend fand ich die Verhaltensbeschreibung der Personen in dieser Ausnahmesituation und auch das soziale Miteinander, geprägt von Angst, Panik oder auch Mitgefühl.
Alles in allem hat mich das Buch recht gut unterhalten, aber ich hatte mehr Spannung erwartet.

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Veröffentlicht am 08.06.2025

Ausgeliefert!

Am Meer ist es schön
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Thema dieses Buches sind die Auswirkungen, die ein Aufenthalt in einem sogenannten 'Verschickungsheim' nach sich ziehen konnte. Es gab diese Heime bis in die 90er Jahre hinein, und die Eltern glaubten, ...

Thema dieses Buches sind die Auswirkungen, die ein Aufenthalt in einem sogenannten 'Verschickungsheim' nach sich ziehen konnte. Es gab diese Heime bis in die 90er Jahre hinein, und die Eltern glaubten, ihren Kindern etwas Gutes zu tun, bis dann so peu à peu die grausamen Maßnahmen in diesen Heimen bekannt wurden. Die Kinder waren ohne Schutz den dortigen Betreuern ausgeliefert.
So erging es auch Susanne, die die Hauptprotagonistin in diesem Buch ist. Schon im Prolog erfahren wir, wie grausam die Kinder bestraft wurden, physisch und psychisch, wobei es keinen eklatanten Grund dafür gibt.
Das Buch schildert, wie eine solche traumatische Trennung vom Elternhaus, auch wenn es nur für ein paar Wochen ist, Auswirkungen auf das gesamte Leben haben kann, denn auch die erwachsene Tochter Susannes merkt, dass mit ihrer Mutter etwas nicht stimmt. Und selbst 50 Jahre später hat Susanne noch Albträume, die auf diese Zeit zurückfallen. Da sie damals aus ihrem vertrauten Umfeld gerissen wurde, ist die Familie sehr wichtig für Susanne. Die Familie kommt nun am Totenbett der Mutter zusammen.
Es gibt keine Möglichkeit für die Verschickungskinder, ehrlichen Kontakt zu ihren Eltern aufzunehmen, denn ihre Briefe werden zensiert. Susanne hat dazu noch das Pech, dass man ihr nach der Tortur nicht glaubt und sie als undankbar darstellt. Gerade für Mädchen muss diese Erfahrung besonders schlimm gewesen sein, denn sie wurden damals zum Angepasstsein erzogen. Susanne durchschaut jedoch diese Strukturen und wehrt sich. Und wahrscheinlich haben sich in diesen Heimen jene Kinder, die sich total in ihr Schicksal ergaben, wohlgefühlt.
Susannes Mutter liegt nun im Sterben und entschuldigt sich bei ihrer Tochter. Diese weiß sofort, worum es geht, und so erfahren wir gemeinsam mit Susannes Familie welche Grausamkeiten sich während der 'Verschickung' zugetragen haben. Susanne begreift, dass dies nun ihre große Chance ist, die Traumata dieser Zeit endgültig zu überwinden.
Ich sehe hier auch die Botschaft, mehr miteinander zu reden, auch über unangenehme Erfahrungen, nichts in sich hineinfressen, sondern ein Ventil suchen.
Der Schreibstil der Autorin ist gut zu lesen, man fliegt durch die Zeilen und bekommt einen detaillierten Eindruck der jeweiligen Situation und auch der jeweiligen Gefühlswelt, sowohl damals als auch in der Gegenwart.
Die Spannung entsteht u.a. durch den frühen Hinweis, dass wegen Susanne jemand gestorben ist. Man ahnt zwar schon, um wen es sich handeln könnte, aber erst gegen Ende erfährt man Genaueres.
Ich hatte eine interessante Lesezeit, die mich zu vielen Gedanken anregte, besonders da wir in unserem Umfeld zwei Erwachsene haben, die auch von ihren Eltern 'verschickt' wurden, weil man ihnen etwas Gutes tun wollte.

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