Gefährliche Schnitzeljagd
Die Schwester des SerienkillersDer dritte Band der Serienkiller-Reihe, „Die Schwester des Serienkillers“, war meine erste Begegnung mit Alice Hunter.
Das Cover gefällt mir ausgezeichnet. Es harmoniert perfekt mit den beiden anderen ...
Der dritte Band der Serienkiller-Reihe, „Die Schwester des Serienkillers“, war meine erste Begegnung mit Alice Hunter.
Das Cover gefällt mir ausgezeichnet. Es harmoniert perfekt mit den beiden anderen Bänden der Reihe. Gelb ist meine Lieblingsfarbe, und der dunkle Hintergrund lässt das Buch sofort ins Auge stechen.
Anna und Henry entkommen ihrer drogen- und alkoholabhängigen Mutter und ihrem brutalen Freund. Sie glauben, in einem von ihnen lang ersehnten Zufluchtsort gelandet zu sein – dem Kinderheim Finely Hall. Doch auch hier gehören psychische und physische Misshandlungen zur Tagesordnung. So versprechen sie sich, immer füreinander da zu sein und aufeinander zu achten. Dieses Versprechen wird jedoch bald von Anna rücksichtslos gebrochen. Möchte Henry deshalb Annas hart erarbeitetes Glück zerstören?
Schon nach den ersten Seiten ist der Leser mitten im Geschehen und begleitet die Hauptprotagonistin Anna auf einer Schnitzeljagd – einem Spiel, das sie und ihr Bruder als Kinder gerne gespielt haben. Doch diese Jagd hat schon lange nichts mehr mit Spaß zu tun gehabt, besonders jetzt nicht, da Annas Bruder Henry von der Polizei als Serienkiller gesucht wird. Warum nimmt er nach 17 Jahren Stille auf diese Weise Kontakt zu Anna auf? Wird sie Augenzeugin eines weiteren Mordes, eine Komplizin oder gar das nächste Opfer?
Die aufgebaute Spannung bleibt durchgehend erhalten. Man spekulieret viel, versucht die Rätsel zu lösen und Henrys nächsten Schritt vorherzusehen. Die letzten Kapitel sind sehr wendungsreich, die die Spannung weiter steigern. Bis zu den letzten Seiten war ich von der Geschichte überzeugt. Doch am Ende fiel meine ganze Begeisterung wie ein Kartenhaus zusammen. Vieles ergab für mich keinen Sinn mehr und auf den ersten Blick gab es einige Unstimmigkeiten. Jedoch wollte ich dies nicht so stehen lassen, denn das Buch eigentlich alle Voraussetzungen für einen packenden Thriller mit einem überraschenden Ende erfüllt. Also habe ich mir einige Erklärungen zurechtgelegt, um die Handlung für mich logischer zu machen. Da ich das Buch in Rahmen einer Leserunde las, halfen mir auch andere begeisterte Teilnehmer dabei, ein paar der offen gebliebenen Fragen zu beantworten. So bekam das „Häuschen“ wieder Fundament und ich war zufrieden.
„Die Schwester des Serienkillers“ ist für mich auch in einer anderen Hinsicht einzigartig: kein einziger Charakter war mir wirklich sympathisch, was ich toll und originell fand. Mal was ganz anderes!
Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Buch trotz kleiner Logikfehler durchaus lesenswert und gelungen ist. Ich habe mich von Anfang bis Ende gut unterhalten gefühlt. Viele Krimifans werden die Wendungen und das unvorhersehbare Ende zu schätzen wissen.
Also einfach lesen, genießen und nicht zu viel hinterfragen:)