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Veröffentlicht am 12.03.2022

Sonne und Salz auf La Palma

Sonne über dem Salzgarten
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Der neue Roman von Tabea Bach "Sonne über dem Salzgarten" entführt den Leser auf die Sonneninsel La Palma. Für mich war es wie ein kleiner, feiner Urlaub. Man spürt die Sonne auf der Haut, schmeckt das ...

Der neue Roman von Tabea Bach "Sonne über dem Salzgarten" entführt den Leser auf die Sonneninsel La Palma. Für mich war es wie ein kleiner, feiner Urlaub. Man spürt die Sonne auf der Haut, schmeckt das Salz auf der Zunge und lässt sich den Wind durch die Haare wehen. Denn die detaillierten und präzisen Schilderungen von Landschaft und Natur sind der Autorin so gut gelungen, dass man sich mitten im Geschehen sieht. Auch die appetitanregenden Beschreibungen der verschiedenen, landestypischen Spezialitäten haben mich begeistert. Hungrig sollte man das Buch auf keinen Fall lesen. Ich hätte am liebsten sofort alles stehen und liegen gelassen und den nächsten Flieger genommen, um alles selbst mal zu probieren.

Sehr interessant und neu waren für mich die Hintergründe der Salzgewinnung. Ein weiterer Punkt, der mir an diesem Roman gefallen hat.

Auch die einzelnen Charaktere sind liebevoll und authentisch gezeichnet und könnten aus dem echten Leben kommen. Ein wenig störend war für mich nur die teilweise mangelnde Kommunikationsbereitschaft der Einheimischen, aber wer weiß, vielleicht sind sie ja wirklich so. Für die Erhöhung der Spannung hat ihr Verhalten zumindest beigetragen.

Alles in allem haben wir hier einen schön zu lesenden Wohlfühlroman vorliegen, der mir große Lust auf Urlaub gemacht hat und ein wenig Licht und Sonne in den Winter bringt. Die offenen Fragen werden wir dann hoffentlich in der Fortsetzung beantwortet bekommen, auf die ich mich schon freue.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Wie aus der Zeit gefallen

Der letzte Sommer in der Stadt
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Gianfranco Galligarichs Buch "Der letzte Sommer in der Stadt" scheint zu polarisieren. Für mich wirkt es wie aus der Zeit gefallen. Es katapultiert den Leser in das Rom der siebziger Jahre. In ein ruhiges, ...

Gianfranco Galligarichs Buch "Der letzte Sommer in der Stadt" scheint zu polarisieren. Für mich wirkt es wie aus der Zeit gefallen. Es katapultiert den Leser in das Rom der siebziger Jahre. In ein ruhiges, melancholisches Rom. In ein Rom, das völlig ohne die Neuerungen auskommt. Neuerungen, die in unserem Leben schon manchmal eine unruhige Hektik verbreiten können und die man vielleicht schon einmal zur Seite legen könnte. Die ungewohnte Ruhe mag manchem zu langweilig erscheinen, denn so wirklich viel passiert nicht in diesem Roman. Die Geschichte plätschert leise vor sich hin, die Handlung gibt nicht viel her, ist ohne nennenswerte Höhepunkte. Jedoch, wer genau hinsieht, wird erkennen, dass das Buch nicht davon leben will. Es lebt von seiner Sprache, die mit einer immensen Wucht auf den Leser einprasselt. Scheinbar ruhig und leise, aber doch von einer gewaltigen Schönheit. Tieftraurig und heiter, mit bildhaften Formulierungen, die in der Erinnerung bleiben. Witzig und detailliert und auch voller Klischees, so, wie man sich das damalige Leben in Italiens Hauptstadt vorzustellen hat. Das schmale Buch hat zwar nur wenig Seiten, aber in meinen Augen sehr viel zu sagen. Und auch wenn es den Zeitgeist nicht mehr trifft, ist es für mich eine Wiederentdeckung, die sich lohnt zu lesen.

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Veröffentlicht am 24.02.2022

Dieses Buch muss man lesen

Zusammenkunft
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Natasha Brown hat mit ihrem kurzen Roman ein einzigartiges Kunstwerk geschaffen. Noch nie habe ich ein ähnliches Buch gelesen. Mit einem ungewöhnlichen, knappen und präzisen Schreibstil, der gleichzeitig ...

Natasha Brown hat mit ihrem kurzen Roman ein einzigartiges Kunstwerk geschaffen. Noch nie habe ich ein ähnliches Buch gelesen. Mit einem ungewöhnlichen, knappen und präzisen Schreibstil, der gleichzeitig verblüfft und schockiert, erzählt sie uns die Geschichte einer jungen, schwarzen Frau, die ihr ganzes Leben um Anerkennung und Gleichberechtigung kämpft. Die einfach nur dazu gehören möchte, auch wenn sie im falschen Geschlecht und in der falschen Hautfarbe geboren wurde. Die dann, als sie endlich erreicht hat, was sie möchte, auch noch mit einer schrecklichen Diagnose konfrontiert wird.

Sich mit ihr zu identifizieren ist einfach für mich, obwohl ich zwar nie mit Rassismus kämpfen musste, aber als Frau natürlich oft genug Sexismus und Ungerechtigkeiten erfahren habe. Und auch wenn das Buch nur knappe 113 Seiten umfasst und schnell gelesen ist, lässt es mich atemlos und wütend zurück. Die Autorin braucht nicht viele Worte, um das ganze Elend zu beschreiben. Aber die, die sie verwendet, sind äußerst geschickt gewählt. Sie peitscht sie förmlich heraus und trifft mühelos Punkt für Punkt. Trifft mit einer gnadenlosen Härte, so dass es fast weh tut und den Leser zum Nachdenken bringt. Wir haben zwar erst Ende Februar, aber der Roman gehört jetzt schon zu meinen diesjährigen Highlights und ich kann ihn nur jedem ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Das Ende war leider enttäuschend

Das Loft
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Wer kennt Linus Geschke nicht? Er gilt als Garant für hohe Spannung und solide Thriller. Auch mit seinem neuen Buch ist er ein Anwärter für einen weiteren Bestseller. In meinen Augen aber nur fast. Sicher, ...

Wer kennt Linus Geschke nicht? Er gilt als Garant für hohe Spannung und solide Thriller. Auch mit seinem neuen Buch ist er ein Anwärter für einen weiteren Bestseller. In meinen Augen aber nur fast. Sicher, "Das Loft" ist durchaus solide geschrieben. Ein echter Pageturner, ein angenehmer, detaillierter Schreibstil, gut ausgearbeitete Charaktere. Die unterschiedlichen Sichtweisen auf den Fall bringen viel Spannung und sorgen für viel Verwirrung. Man fragt sich, wer kann der Täter sein? Ein Motiv haben beide Verdächtige. Aber beide leugnen die Tat und eine Leiche gibt es eh nicht. Man spekuliert in verschiedene Richtungen und glaubt schon bald die Lösung zu kennen. Was aber ein großer Irrtum ist. Denn mit diesem Ende hätte wohl kaum jemand gerechnet. Für mich leider eine Enttäuschung. Zu unrealistisch, zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Schade, aber vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch.

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Ein gruseliger Pageturner

Der Gräber
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Ich liebe Skandinavienkrimis und wurde vom interessanten Plot und dem schönen Cover bei diesem Buch sofort angezogen. Das außergewöhnliche Setting versprach reichlich Spannung, die bereits ab den ersten ...

Ich liebe Skandinavienkrimis und wurde vom interessanten Plot und dem schönen Cover bei diesem Buch sofort angezogen. Das außergewöhnliche Setting versprach reichlich Spannung, die bereits ab den ersten Sätzen aufkeimte und sich dann von Kapitel zu Kapitel immer mehr steigerte. Auch der leicht zu lesende Schreibstil und die knappen, kurzen Kapitel sorgten dafür, dass ich das Buch kaum mehr weglegen mochte. Bei der Dicke des Romans eine schlafraubende Angelegenheit. Der Autor schafft es Verwirrung zu erzeugen. So werden zwar nach und nach viele kleine Puzzlestücke aufgedeckt, aber leider ergibt sich am Ende kein vollständiges Bild, sondern es fehlen einige wichtige Elemente, so dass mir zu viele Fragen offen bleiben. Offensichtlich soll es noch mindestens eine Fortsetzung geben, ob da dann das Bild komplett wird? Gestört haben mich auch die Gruselelemente, das ist so gar nicht mein Genre und ich kann nicht viel damit anfangen. Lieber sind mir fundierte Tatsachen, statt mystischer Andeutungen. Aber da dann am Ende doch der Thriller-Anteil überwiegt, habe ich die Lektüre nicht bereut und kann das Buch nur weiterempfehlen.

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