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Veröffentlicht am 20.09.2020

Ein Buch für den zweiten Blick

Vielleicht auf einem anderen Stern
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Zum Inhalt:

Maddy, gerade 16 geworden, ist an Krebs erkrankt, die Heilungschancen sind gering, Rückhalt gibt ihr ihre Mutter Eve, die versucht ihrem Alltag einen Hauch von Normalität zu geben. Allerdings ...

Zum Inhalt:

Maddy, gerade 16 geworden, ist an Krebs erkrankt, die Heilungschancen sind gering, Rückhalt gibt ihr ihre Mutter Eve, die versucht ihrem Alltag einen Hauch von Normalität zu geben. Allerdings belastet ein Geheimnis die Beziehung der beiden, Eve hat sich von Maddys Vater noch vor deren Geburt getrennt und keinen Kontakt mehr zu ihm. Nachdem absehbar ist, dass die Krankheit einen tödlichen Verlauf nehmen wird, entschließt sich Maddy, ohne Wissen ihrer Mutter sich auf die Suche nach ihrem Vater zu machen.

Das Cover und Titel:

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut, die Mohnblumenwiese, das Mädchen im gelben Blümchenkleid, das könnte Maddy sein,vor der Krankheit, das könnte auch die junge Eve sein. Den Titel im englischen ("All the Water in the World") finde ich etwas passender, da er auch Bezug zur Geschichte hat.

Meine Meinung:

Maddy ist schwer erkrankt und sie, wie auch der Leser wissen relativ schnell, dass die Krankheit tödlich verlaufen wird. Dennoch gelingt es diesem Roman nicht kitschig in eine Behandlungs- und Leidensgeschichte abzudriften. Die Krankheit bleibt präsent, aber es geht nicht um deren Behandlung, sondern eher, wie das Leben sich für die zwei Protaganisten mit und um die tödliche Krankheit herum gestaltet.

Während Maddy, mit knapp 16 noch möglichst viel an Erfahrungen mitnehmen will (über den ersten Freund, die Teilnahme an politischen Kampagnen oder eben den eigenen Vater kennenzulernen), muss Eve nicht nur für sich und ihre Umwelt Stärke zeigen, sondern auch für ihr Kind, sie muss versuchen ihr all das was sie sich noch wünscht zu ermöglichen. Bis auf den Kontakt zum Vater, die erfolgt nämlich ohne das Wissen von Eve.

Erst nach Maddys Tod erfährt Eve, dass Maddy Antonio, ihren Vater kontaktiert ist und dieses Wissen. muss sie zusätzlich zu ihrer Trauer bewältigen.

Das Thema oder die Themen sind nicht neu, was es für mich wirklich außergewöhnlich macht, ist die leise und unaufgeregte Art, wie es bearbeitet wird, sowohl stilistisch als auch inhaltlich. Während man nach dem Lesen des Klappentextes oder anderer Inhaltsangaben davon ausgeht hier vielleicht ab der Hälfte des Buches nur mit einem Taschentuch den Stoff bewältigen kann, passiert alles ganz unaufgeregt, aber mit vielen schönen Momenten und leisen Zwischentönen.

Fazit:

Ohne zu plakativ zu sein, ist dies für mich ein Buch für die Zwischentöne, manchmal auch für das was nicht gesagt wird und das von jeder Leserin und jedem Leser individuell hineininterpretiert wird. Die Krankheit begleitet beim Lesen durch das ganze Buch, steht aber nicht im Mittelpunkt, was den Figuren Raum für Entwicklung gibt. Manchmal hätte ich mir ein bisschen weniger Distanz gewünscht, allerdings muss ich sagen, dass der grandiose Epilog, das ganze wieder einigermaßen wett macht.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

So bunt und vielfältig wie die Wiesn

Oktoberfest 1900 - Träume und Wagnis
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Zum Inhalt:

Colina Kandl arbeitet als Schankmädchen in einem Münchner Wirtshaus. Doch sie erwartet sich mehr vom Leben. Mit viel Witz und einer List gelingt es ihr die Gouvernante Clara Pranks zu werden, ...

Zum Inhalt:

Colina Kandl arbeitet als Schankmädchen in einem Münchner Wirtshaus. Doch sie erwartet sich mehr vom Leben. Mit viel Witz und einer List gelingt es ihr die Gouvernante Clara Pranks zu werden, deren Vater wiederum ist kürzlich von Nürnberg nach München gezogen mit dem erklärten Ziel Wiesnwirt zu werden.

Doch welchen Preis ist er bereit dafür zu zahlen? In einem bunten Reigen rund ums Münchner Oktoberfest entspannt sich dieser Roman und schafft ein unterhaltsames Stück Geschichte.


Das Cover:

Das Titelbild find ich gut gestaltet, insbesondere der Schriftzug. Allerdings ziehen beim Bild eher die beiden Frauenfiguren den Blick auf sich, dass sie - wahrscheinlich - auf der Wirtsbudenstraße flanieren, weißman erst wenn man das Bild genauer betrachtet. (Und natürlich dank des Titels


Meine Meinung:

Das Buch ist eine optimale Verbindung von historischem Roman, Kriminal- und Frauenroman. Man kann nicht so ganz festmachen: geht es um die Einzelschicksale der beiden jungen Frauen, Colina und Clara, die aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten stammen und vor verschiedenen schweren Entscheidungen gehen.

Andererseits wird ein lebhaftes Bild Münchens 1900 gezeichnet man erhält Einblicke in die Schwabinger Boheme rund um die Zeitschrift "Simplicissimus". Aber man erfährt auch, was es bedeutete am unteren Ende der Leiter zu stehen, was es hieß sein Leben ohne festes Gehalt als Schankmädchen zu verdienen . Abhängig von den Trinkgeldern der Gäste, denen man zuweilen noch andere Gefälligkeiten erweisen musste.

Gleichzeitig kann man mitverfolgen, wie der Zeitenwandel auch beim Oktoberfest Einzug hält, nicht mehr die Wirte verdienen daran, sondern immer mehr Einfluß erhalten die Brauereien, die den Bierpreis bestimmen und den Wirten mit ihren großen Bierburgen gehörig Konkurrenz machen.

Diese Konkurrenz gipfelt in einen Mord an einen eingesessenen Münchner Wirt, der von der Polizei aufgeklärt werden muss und der wiederum Einfluss auf Colina und Claras Leben hat.

So schließt dich der Kreis und schafft ein stimmiges Ganzes, das wirklich viel Spaß zum und beim Lesen macht. Der Schreibstil ist flüssig, der Geschichte lässt sich gut folgen und die Figuren sind bis in die Nebenrollen gut und individuell herausgearbeitet.


Fazit:

Ein wirklich lesenswerter und unterhaltsamer Roman, bei dem verschiedene Erzählstränge sich zu einer stimmigen Geschichte vereinen. Stets im Mittelpunkt steht das Oktoberfest und München selber. Die Geschichte ist von Anfang bis Ende spannend erzählt und überrascht mit der ein oder anderen Wendung. Auch wenn dieses Jahr das Oktoberfest nicht stattfindet, hier lebt es auf jeden Fall wieder auf.

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Veröffentlicht am 06.09.2020

Auf der Suche nach dem verschwundenen Einhorn

Sophie und die Magie - Bio, Deutsch und Zauberei
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Zum Inhalt:
Sophie besucht seit knapp zwei Wochen die 5. Klasse der Autora-Fanning-Gesamtschule. Hier werden Kinder mit Zauberkräften, sowie magische Wesen zusammen mit Kindern ohne magische Fähigkeiten ...

Zum Inhalt:
Sophie besucht seit knapp zwei Wochen die 5. Klasse der Autora-Fanning-Gesamtschule. Hier werden Kinder mit Zauberkräften, sowie magische Wesen zusammen mit Kindern ohne magische Fähigkeiten unterrichtet. Da Zaubern im Unterricht verboten ist, weiß Sophie, zu ihrem Leidwesen, noch nicht, wer zu den magischen Wesen gehört und wer nicht. Doch das ändert sich an dem Tag, an dem in einer Pause auf einmal das Klassenbuch durch den Raum fliegt und vor der eingebildeten Anna-Lena zuklappt.
Kurze Zeit später, kennt nicht Sophie nicht nur einige magische Kinder aus ihrer Klasse, sondern macht sich sogar gemeinsam mit ihnen auf eine abenteuerliche Suche.

Das Cover:
Gefällt mir ganz gut, spiegelt die Hauptfiguren im Comic-Stil wieder, ohne dabei zu kindlich-naiv zu sein. Das gilt übrigens such für die Zeichnungen im inneren des Buches Die Idee den Titel des Buches auf die Tafel zu schreiben ist klasse und auf jeden Fall ein Eyecatcher.

Meine Meinung:
Man wird zum eigentlichen Kern der Geschichte - die gemeinsame Suche und wie sie die Kinder, die daran beteiligt sind, miteinander verbindet - langsam herangeführt. Das gefällt mir sehr gut. Die 5. Klasse ist aufregend, neue Schule, neue Lehrer, eine neue Klasse. Diese Aufregung und vielleicht auch die damit verbundenen Ängste merkt man Sophie auch an, aus ihrer Grundschule kennt sie nur Fenja, mit der hatte sie vorher nicht soviel zu tun und jetzt scheint sie sich auch noch zu verändern. Wie sie nach und nach ein magisches Wesen nachdem anderen kennenlernt und wie sie dann zu einer kleinen Clique werden ist auch schön herausgearbeitet. Gut finde ich auch die kleinen Details, wie z.B. dass in der Deutschstunde das Thema Briefe besprochen wird, das war im vergangenen Schuljahr auch in der Klasse meiner Tochter das Thema.
In Sophies Clique verstehen sich die „Magischen“ und die „Normalen“ sehr gut, sie bilden eine verschworene kleine Gemeinschaft, in der jeder seine Fähigkeiten und Besonderheiten hat, die auch in der ein oder anderen brenzligen Situation zum Tragen kommt. Ich würde jetzt da nicht hoch-philosophisch oder gesellschaftskritisch herangehen, natürlich kann man hier herauslesen, dass man jeden so akzeptieren soll wie er/sie ist und ohne Vorurteile jede(n) akzeptieren soll. Im Prinzip ist das doch die Kernessenz der meisten Kinderbücher, in der sich eine buntgemischte Truppe zusammenfindet um Abenteuer zu bestehen.
Da dies der Auftakt einer Buchreihe ist, gerät das Abenteuer selber etwas in den Hintergrund, die Entwicklung ist einfach zu vorhersehbar. Aber alles in allem ist es doch stimmig. Der Schreibstil ist angenehm, das Buch lässt sich flüssig lesen. Der Extra-Teil am Ende des Buches, mit Kreuzworträtsel und Effekt macht das Ganze dann noch richtig rund.

Fazit:
Ein schönes Buch für junge Leserinnen und Leser in der Altersklasse von 7 - 9/10. Ältere Kinder könnten sich etwas langweilen (so ging es phasenweise meiner Tochter mit 11, schließlich gibt es ja auch andere Zauberschulen, in denen auch aufregende Sachen passieren ). Ein bisschen aufregender wäre es sicherlich, wenn die Charaktere nicht ganz so vorhersehbar wären und nicht ausschließlich in schwarz-weiß gezeichnet wären, d.h. dass die Bösen nicht nur ausschließen böse sind und umgekehrt.

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Veröffentlicht am 27.08.2020

Ein spannender Einblick in eine unbekannte Epoche der englischen Geschichte

Der erste König
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Zum Inhalt:
England Mitte des 8. Jahrhunderts. Der junge Krieger Offa wird zum König von Mercia ernannt und sieht es als seine Aufgabe die einzelnen Königreiche zu einem einheitlichen Britannien zu vereinen.
Dabei ...

Zum Inhalt:
England Mitte des 8. Jahrhunderts. Der junge Krieger Offa wird zum König von Mercia ernannt und sieht es als seine Aufgabe die einzelnen Königreiche zu einem einheitlichen Britannien zu vereinen.
Dabei trifft er auf die junge Drida, die Verbindungen zu Karl dem Großen hat. Das Schicksal führt beide zusammen und lässt sie die Weichen für die weitere Geschichte Englands entscheidend beeinflussen.
Das Cover:
Farblich und von der Aufmachung einem Pergament nachempfunden. Es wird schon beim ersten Blick klar, dass es sich um einen historischen Roman handelt. Mit fehlt nur ein bisschen der Bezug zum frühen Britannien.
Meine Meinung:
Das Buch gibt einen Einblick in eine Epoche der englischen Geschichte, die relativ unbekannt ist. Das Besondere ist hier zudem, dass es Sabrina Qunaj von Personen schreibt, die tatsächlich gelebt haben und Geschichten, die in diversen Quellen überliefert worden sind zu einem stimmigen Roman verwebt.
Das gefällt mir sehr gut, man fühlt und liest heraus, dass viel Recherche betrieben wurde, das macht das Ganze sehr spannend und man kann das Buch kaum aus den Händen legen.
Ich hätte mir gewünscht, dass die Charaktere der einzelnen Personen sich noch ein bisschen mehr entwickelt hätten, das blieb hier und da auf der Strecke - wobei das bei Drida besser gelingt als bei Offa. Auch fand ich die Zeitsprünge gerade im ersten Kapitel etwas irritierend, so dass dann das ein oder Ereignis etwas überraschend kam. Dagegen gab es dann im weiteren Verlauf, die ein oder andere Länge. Aber insgesamt verschmilzt das Ganze zu einer stimmigen Einheit, die spannend und lebhaft erzählt wird.
Mein Fazit:
Das Buch kann ich uneingeschränkt empfehlen. Ich habe schon einige Romane gelesen, die die Geschichte Englands zum Mittelpunkt haben, allerdings beginnend mit der Zeit ab Wilhelm dem Eroberer. Den Einblick in die unbekannte Epoche fand ich wirklich toll.

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Veröffentlicht am 08.06.2020

Mit der richtigen Ernährung Krankheitsrisiken minimieren und möglichst lang gesund bleiben

Richtig essen, länger leben – Eat to Beat Disease
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Zum Inhalt:
Dr. med William Li ist Arzt, Biochemiker und Ernährungswissenschaftler, der sich insbesondere im Bereich der Angiogenese einen Namen gemacht hat.
Angiogenese, was ist das? Die Angiogenese beschreibt ...

Zum Inhalt:
Dr. med William Li ist Arzt, Biochemiker und Ernährungswissenschaftler, der sich insbesondere im Bereich der Angiogenese einen Namen gemacht hat.
Angiogenese, was ist das? Die Angiogenese beschreibt einen Prozess im Körper, bei dem neue Blutgefäße produziert werden. Untypisch wachsende Blutgefäße können Krebs fördern. Der Ansatz von Li, geht nun Indie Richtung, dass bestimmte Lebensmittel das Verteidigungssystem der Angiogenese stärken und somit auch gegen Krankheiten helfen.
Aber nicht nur mit dem Bereich der Erneuerung der Blutgefäße beschäftigt sich dieses Buch, sondern auch mit dem DNA Schutz um den Alterungsprozess zu verlangsamen, mit dem Immunsystem, das durch bestimmte Nahrungsmittel angekurbelt werden kann. Dieser Analyse widmet Li Teil I und die ersten 5 Kapitel in seinem Buch.
In Teil II werden Nahrungsmittel und Getränke vorgestellt, mit deren Hilfe unseren Körper gesund halten können und sogar Krankheiten gesund hungern können.
Die Lebensmittel sind jetzt teilweise nicht überraschend, aber der wissenschaftliche Ansatz durchaus interessant. In Teil III geht es dann ans Eingemachte, das 5x5x5-Gerüst, ein Ernährungsplan der die fünf Verteidigungssysteme - Angiogenese, Regeneration, Darmflora, DNA-Schutz und Immunsystem - stärken soll. Das Gute ist, dass sich der Plan jeder Ernährungsweise anpassen lässt, egal ob Paleo, Low Carb, keto oder vegetarisch und glutenfrei. Pro Tag muss man nur sicherstellen, dass man 5 Lebensmittel für jeden Tag auswählt, dabei sollte jedes mindestens einem der Verteidigungssysteme nützt. Wie man dann diese 5 Lebensmittel isst, ob einzeln oder gemeinsam in einer Mahlzeit bleibt dann einem selber überlassen. Als Hilfestellung gibt es dann auch einen Musterspeiseplan und einige Rezepte.


Mein Fazit:
Wer ein Buch mit vielen bunten Bildern und einer Vielzahl von Rezepten erwartet, der wird sicherlich etwas enttäuscht sein. Das fehlt hier komplett bzw. ist die Rezeptauswahl sehr kurz gehalten.
Dass gewisse Lebensmittel sich mitunter positiv auf den ein oder anderen Krankheitsverlauf auswirken können ist auch schon zuvor sicherlich bekannt gewesen.Und es gibt auch bereits Studien über Regionen, in denen die Bewohner durchweg ein hohes Alter erreichen, was unter anderem auch auf ihre Ernährungsgewohnheiten zurückzuführen ist. Was aber Dr. med. William Li schafft, ist es den wissenschaftlichen Ansatz auch für Laien verständlich herüberzubringen. Über die Rezepte hinaus, die eher eine Hilfestellung sind, habe ich nun ein für mich unverzichtbares Nachschlagewerk in den Händen, mit dessen Hilfe man seine Ernährung soweit in die richtige Richtung lenkt um hoffentlich lange und gesund zu leben.

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