Profilbild von Theaterfreundin

Theaterfreundin

Lesejury Star
offline

Theaterfreundin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Theaterfreundin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2023

Herrliches Amrum und die Veränderung

Das Glück ist nur eine Insel entfernt
0

Rosalie Burg, etwas über 50, ist seit kurzem geschieden, wohnt in Köln und benötigt dringend Abstand von allem. Ihre erwachsene Tochter hat für die Semesterferien einen Minijob auf Amrum angenommen. Doch ...

Rosalie Burg, etwas über 50, ist seit kurzem geschieden, wohnt in Köln und benötigt dringend Abstand von allem. Ihre erwachsene Tochter hat für die Semesterferien einen Minijob auf Amrum angenommen. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Pauline bekommt überraschend die Möglichkeit ein Auslandssemester in Australien zu verbringen, da springt Rosalie für sie ein und fährt nach Amrum. Auf der Fähre lernt sie Justus kennen, er ist ihr auf Anhieb sympathisch. Theo ihr Arbeitgeber und sie müssen sich allerdings erstmal aneinander gewöhnen, die kleine Wohnung ist wunderbar. Nach und nach erkundet sie die Insel, schließt neue Bekanntschaften und lernt Justus besser kennen.
Jette Jacobson entführt uns mit einem leichten und flüssig zu lesenden Schreibstil auf die Nordseeinsel Amrum. Wir erfahren eine Menge über die Bewohner und die Besonderheiten der Insel. Rosalie gelingt es nach und nach sich wieder zu finden und sich eigene Wünsche und Ziele vor Augen zu führen. Die Autorin beschreibt das gut als Prozess, der nach und nach in Gang gesetzt wird. Das Buch ist eine wunderbare Geschichte über eine Frau die sich selbst und eine neue Liebe findet. Ein herrlich zu lesender Sommerroman, sicherlich auch für gemütliche Stunden, wenn es kalt ist und man sich wegträumen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.07.2023

Spannung im beschaulichen Greetsiel

Wasserschlag für Greetsiel
0

Jan de Fries, Dieter und Onno sind von einer Ausfahrt mit der Sirius wieder zurück und trinken bei Greta in ihrer Kneipe Rettungsschuppen ein Bier. Dabei werden sie Zeuge einer Kneipenschlägerei. Der Schriftsteller ...

Jan de Fries, Dieter und Onno sind von einer Ausfahrt mit der Sirius wieder zurück und trinken bei Greta in ihrer Kneipe Rettungsschuppen ein Bier. Dabei werden sie Zeuge einer Kneipenschlägerei. Der Schriftsteller Lars Lundström, ein Schriftsteller, wird kurze Zeit später tot im Hafenbecken gefunden. Ein Tatverdächtiger sitzt kurze Zeit später in Untersuchungshaft. Jan wird sehr schnell von einer ihm unbekannten Frau mit der Verteidigung des Tatverdächtigen beauftragt. Doch dieser hat wohl Angst und möchte erst mal nicht auf freien Fuß kommen.

Wie in sämtlichen Vorgängerbänden gerät der Anwalt Jan schnell zwischen die Fronten und ermittelt auf eigene Faust. Seine Freunde und vor allem sein Hund Motte stehen ihm zur Seite und helfen ihm dabei. Dirk Trost führt uns routiniert durch den Fall, einige Wendungen sind vorhersehbar. Beim Lesen des Buches ist es für mich, als wenn ich nach Hause komme, ich weiß was mich erwartet, aber trotzdem werde ich mit einigen Dingen überrascht. So ist es auch bei diesem Buch. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und freue mich schon auf den neuen Fall, hoffentlich mit einem genesenen Uz.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.07.2023

Spannung bis zum nachdenklichen Ende

Der Feind
0

Milla, die Fernsehreporterin und Sandro, der Polizeichef sind ein Paar und verbringen einen gemeinsamen Abend. Dann klingelt Millas Handy, ihr Chef Wolfgang teilt ihr mit, dass es einen Amoklauf oder ein ...

Milla, die Fernsehreporterin und Sandro, der Polizeichef sind ein Paar und verbringen einen gemeinsamen Abend. Dann klingelt Millas Handy, ihr Chef Wolfgang teilt ihr mit, dass es einen Amoklauf oder ein Terrorattentat gibt. Ein paar Sekunden später klingelt auch Sandros Handy, beide begeben sich auf schnellstem Wege zum Ort des Geschehens in Bern. Während der beginnenden Ermittlungen des Amoklaufes wird Sandro ein weiterer Mord mitgeteilt. Es handelt sich um einen bizarren Mord, ein Mann ist an sein Bett gefesselt, nackt und trägt rote Stöckelschuhe. Der Ermordete hat vorher eine Drohung erhalten: ein Foto von sich selbst und mit dem Absatz eines Stöckelschuhs mitten im Gesicht.
Für die Polizei beginnt ein Kraftakt, es müssen parallel zwei Verbrechen aufgeklärt werden. Es stellt sich heraus, dass bei beiden Taten Frauenhass eine zentrale Rolle spielt. Der Schreibstil von Christine Brand ist intensiv, wir sind immer mitten in den Ermittlungen dabei. Mal auf Seiten der Polizei, mal auf Seiten von Milla, der Fernsehreporterin. Doch bei aller Spannung, die sich das ganze Buch über hält, wird es nicht hektisch, wir spüren das es für alle eine anstrengende und intensive Zeit ist. Deutlich wird auch der große Unterschied zwischen der Polizeiarbeit und der Recherchemöglichkeiten der Presse. Es stellt sich auf beiden Seiten immer wieder die Frage, was kann ich und was darf ich.
Der Autorin ist ein sehr spannendes Buch über eine mir unbekannte Szene gelungen. Die Protagonisten sind gut gezeichnet und man kann sich in sie hineinversetzen. Ein lesenswerter intensiver Krimi.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.06.2023

Junge Frauen und der Mut zur Veränderung

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter
0

1899: Nora von Jagow, 16 Jahre und sehr ungestüm, sie wächst auf einem Gut an der Ostsee sehr frei auf. Ihre Mutter ist gemütskrank, ihr Vater oft unterwegs, daher bleibt die Erziehung ihrem Bruder Henry ...

1899: Nora von Jagow, 16 Jahre und sehr ungestüm, sie wächst auf einem Gut an der Ostsee sehr frei auf. Ihre Mutter ist gemütskrank, ihr Vater oft unterwegs, daher bleibt die Erziehung ihrem Bruder Henry überlassen. Dieser beschließt seine Schwester in ein Pensionat in Lübeck zu geben, damit sie für die Aufnahme in die Gesellschaft den letzten Schliff erhält. Doch Nora ist damit nicht einverstanden, sie möchte nicht das Gut und besonders nicht ihren besten Freund Karl verlassen. Karl ist der Sohn der Köchin und Stallbursche auf dem Gestüt, nicht der passende Umgang für seine Schwester findet Henry. Auch Karl hat Pläne für sein weiteres Leben, er möchte nicht auf dem Gut bleiben und Werftarbeiter in Lübeck werden.
So nimmt das Schicksal seinen Lauf, Nora geht widerwillig in das Pensionat. Bei ihrer Ankunft in Lübeck lernen Henry und Nora die junge Lehrerin Gesche Petersen zufällig kennen. Diese erhält eine Anstellung als Lehrerin im Pensionat am Holstentor und ist der Meinung, dass Mädchen und Frauen nicht von der Bildung ausgeschlossen sein sollten. Sie muss vorsichtig agieren, denn mit ihren Ansichten eckt sie zu dieser Zeit meistens an.
Der Roman spiegelt eine Zeit der beginnenden Veränderung wider. Die Bediensteten auf den Höfen und Gütern wollen etwas anderes, mehr, z.B. Karl, er möchte nicht nur Stallmeister werden, er möchte selbst über sein Leben bestimmen. Nora hat den Traum, das Gut zusammen mit ihrem Bruder Henry zu führen, aber sie soll eine gute Partie machen und heiraten. Die Freundinnen im Pensionat schwören, dass sie einander beschützen werden und sich niemals im Stich lassen.
Die Autorin schildert uns die Ereignisse in einer sehr flüssigen, gut zu lesenden Sprache. Man fühlt mit den Protagonisten und ich bin gespannt wie sich alles im zweiten Band weiterentwickelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.06.2023

Frankfurt als Umschlagplatz für Schmuggler

Die Spur der Aale
0

Lars Mathissen ist Zollfahnder am Flughafen Frankfurt und einem international tätigen Schmugglerring auf der Spur. Eines Morgens wird er tot am Main gefunden. Die Staatsanwältin Greta Vogelsang hat Bereitschaftsdienst ...

Lars Mathissen ist Zollfahnder am Flughafen Frankfurt und einem international tätigen Schmugglerring auf der Spur. Eines Morgens wird er tot am Main gefunden. Die Staatsanwältin Greta Vogelsang hat Bereitschaftsdienst und übergibt den Fall an die Abteilung für Kapitalverbrechen, die glaubt das es ein Unfall war. Doch der Fall lässt sie nicht los, Mathissen hatte ihr noch kurz vor einem Tod eine Mail geschickt, in der er sie um einen persönlichen Termin bat. Auch die Tochter des Toten ist davon überzeugt, dass ihr Vater ermordet wurde.

Florian Wacker bringt uns den Fall in einer klaren Sprache näher. Stück für Stück wird klar, dass es hier um Schmuggel von Aalen im Jungstadion geht. Es handelt sich um Glasaale, sie gelten in Asien als Delikatesse, daher ist ein lukrativer illegaler Handel zwischen Europa und Asien entstanden. Greta Vogelsang ist eine eigenwillige Staatsanwältin die nicht immer unbedingt den vorgeschriebenen Weg geht. Damit eckt sie natürlich im Kollegium an, sie fühlt sich oft nicht dazugehörig, da sie aus anderen Verhältnissen kommt als ihre Kollegen.

Dem Autor gelingt es Spannung zu erzeugen, ohne dass es hektisch wird. Die beschriebenen Charaktere gefallen wir gut, besonders Greta Vogelsang. Diese Staatsanwältin ist anscheinend persönlich auch nicht immer den geraden Weg gegangen. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, ich bin schon gespannt auf den nächsten Fall und die Weiterentwicklung der Protagonisten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere