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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2019

Überraschungsexemplar

Der Prinz der Rache
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Kennt ihr das, wenn ihr bei den Mängelexemplaren auf den Wühltisch mal wieder einen Glücksgriff landet?
So erging es mir mit „ Der Prinz der Rache“ von Torsten Fink. Der Autor hat mit diesem Roman eine ...

Kennt ihr das, wenn ihr bei den Mängelexemplaren auf den Wühltisch mal wieder einen Glücksgriff landet?
So erging es mir mit „ Der Prinz der Rache“ von Torsten Fink. Der Autor hat mit diesem Roman eine komplexe Welt voller Magie und Intrigen erschaffen, die mich total begeistert hat.

Das Buch handelt von Vil Merson, der aus einer reichen und angesehenen Familie der Stadt Xelidor stammt. In seiner Kindheit wird Vils Vater jedoch zu Unrecht zu Tode verurteilt und Vil wird mit seinen Geschwistern und seiner Mutter in ein unterirdisches Gefängnis verbannt, um in Vergessenheit zu geraten. Durch dieses Unglück gibt Vil seiner Mutter ein schicksalshaftes Versprechen. Das Versprechen Rache zu nehmen.

Man verfolgt den spannenden Lebensweg von Vil, der sich von ganz unten wieder hocharbeiten will. Der Roman ist in insgesamt 5 Bücher unterteilt. Es gibt keine richtigen Kapitel, aber regelmäßige Absätze, die Lesepausen ermöglichen.
Im Buch spielen viele verschiedene Charaktere eine wichtige Rolle, die auch alle durch ganz unverwechselbare Merkmale gekennzeichnet sind. Viele der Figuren sind mir richtig ans Herz gewachsen. Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Perspektiven beschrieben.
„Der Prinz der Rache“ ist mit 770 Seiten zwar ziemlich dick, aber ich verspreche, dass es von der ersten bis zur letzten Seite spannend bleibt. Es gibt zum Beispiel immer wieder mysteriöse Geheimnisse, die aufgeklärt werden wollen. Zudem finden sich einige unvorhersehbare Wendungen, die den Roman neue Spannung verleihen und lesenswert machen.
Im vorderen Teil des Taschenbuches findet man zwei Karten zu der Fantasiewelt, was mir sehr gefallen hat. Damit lässt sich die Geschichte meiner Meinung nach gut mitverfolgen.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass dieser Roman auf jeden Fall ein gelungener Fantasythriller ist. Sowohl blutrünstig, als auch zauberhaft. Mich hat „Der Prinz der Rache“ ein bisschen an die Feuer und Eis Reihe von George Martin erinnert. Ich freue mich darauf mehr von Torsten Fink zu lesen.

Veröffentlicht am 03.08.2019

Tschüss Lake Success!

Willkommen in Lake Success
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Der Roman „Willkommen in Lake Success“ von Gary Shteyngart handelt von Barry einem Hedgefonds- Manager, der aufgrund familiärer Probleme eine Busreise durch Amerika zurück zu seiner College- Liebe antritt. ...

Der Roman „Willkommen in Lake Success“ von Gary Shteyngart handelt von Barry einem Hedgefonds- Manager, der aufgrund familiärer Probleme eine Busreise durch Amerika zurück zu seiner College- Liebe antritt. Auf der Fahrt begegnet er verschiedenen Menschen, darunter auch Trump- Anhänger, deren Beweggründe kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 eine besondere Rolle spielen.

Ein wichtiges und entscheidendes Thema im Roman ist der Umgang mit Geld oder Vermögen generell, schon allein durch Barrys Beruf als Manager von Hedgefonds in Millionenhöhe. Ich finde die Auseinandersetztung mit diesem ist dem Autor sehr gelungen, denn Reichtum wird weder auf- noch abgewertet. Man kann aus dem Roman für sich also ganz eigene Schlüsse über die wahre Bedeutung von Geld ziehen. Ich habe für mich mitgenommen, dass Geld allein nicht glücklich macht.

An dieser Stelle möchte ich aber auch anmerken, dass es für mich als Laien nicht immer einfach war Barrys Aktivitäten an der Börse zu verstehen. Ich habe mir einen Zettel mit Begriffserklärungen angelegt und würde das auch jedem empfehlen, um der Handlung besser folgen zu können. Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich etwas über die Börse und wirtschaftliche Vorgänge gelernt habe. Die Spannung der Geschichte leidet, meiner Meinung nach, jedoch eindeutig unter dem informierenden, weiterbildenden Aspekt der Lektüre. Daher ist oft Durchhaltevermögen gefragt.

Die Romanhandlung war in meinen Augen oft unrealistisch, was grundsätzlich nicht negativ konotiert sein muss, es ist schließlich ein Roman. In diesem Fall für mich schon. Ich hätte es spannender gefunden darüber zu lesen, wie Barry auf Rückschläge reagiert hätte. Bei Begegnungen zum Beispiel scheint für ihn immer alles so zu verlaufen, wie er sich das vorstellt. Das hat mir nicht gefallen und den Protagonisten für mich auch irgendwie unsympathisch gemacht. Leider konnte ich für keine Figur im Roman tatsächliche Sympathien hegen.

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass der Roman bedauerlicherweise überhaupt nicht meinen Humor getroffen hat, obwohl viele Kritiker von diesem humorvollen Buch schwärmten. Ich konnte mich nicht mit den Protagonisten identifizieren und das wiederkehrende Motiv der Uhr hat mich irgendwann nur noch genervt. Die Entwicklungsprozesse der Figuren waren gut zu verfolgen, lassen aber trotzdem zu wünschen übrig. Die versteckte Gesellschaftskritik hat mir gefallen. Ich habe einiges gelernt, obwohl ich mir noch mehr Inhalt zur Präsidentschaftswahl von Donald Trump gewünscht hätte. Dieser Aspekt des Romans war für mich nämlich der Grund, warum ich ihn lesen wollte.
Meine Erwartungen wurden leider überhaupt nicht erfüllt und deshalb kann ich nur 1,5 von 5 Sternen vergeben.

Veröffentlicht am 03.08.2019

Toller Fantasyroman

Die Tochter der Hexe
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Elizabeth Hawksmith zieht nach Matravers, ein ruhiges Dorf, um neu anzufangen. Als Heilerin stellt sie Kräutermischungen, Öle und vieles mehr her, um es auf den Markt zu verkaufen. Obwohl Eliza den Kontakt ...

Elizabeth Hawksmith zieht nach Matravers, ein ruhiges Dorf, um neu anzufangen. Als Heilerin stellt sie Kräutermischungen, Öle und vieles mehr her, um es auf den Markt zu verkaufen. Obwohl Eliza den Kontakt zu anderen Menschen, aus guten Gründen meidet, tritt plötzlich ein Mädchen in ihr einsames Leben, das sich für ihre Künste und ihre Vergangenheit interessiert. Es stellt sich heraus, dass Elizabeth eine unsterbliche Hexe ist, die mit ihren 384 Jahren quasi schon mehrere Leben geführt hat. Allerdings ist sie dabei ständig auf der Flucht...

Dieser Fantasyroman handelt von Liebe, dunkler Magie, Macht und führt uns gleichzeitig in düstere Zeiten der Vergangenheit. Ich glaube, dass der Roman nicht für jeden etwas ist, denn er ist teilweise sehr brutal und fast durchgängig von einer negativen Atmosphäre geprägt.
Der Anfang des Buches ist sehr langweilig, weil man erst das momentane Leben von Elizabeth kennenlernt. Keine Sorge, die Geschichte wird in ihrem Verlauf zunehmend spannender. Der Roman ist nämlich als Tagebuch der Hexe anzusehen und daher auch nach Daten eingeteilt. Immer, wenn die Hexe aus ihrer Vergangenheit erzählt wechselt die Erzählperspektive von der Ich-Erzählform in die Personale aus der Sicht Elizas. Dieser Wechsel beeinträchtigt den Lesefluss jedoch nicht. Ein schöner Nebeneffekt der Erzählungen aus der Vergangenheit war für mich, dass man irgendwie einen emotionalen Bezug zu tatsächlichen geschichtlichen Ereignissen entwickelt.
Die Protagonistin ist eine liebenswerte Figur und mir hat besonders gut gefallen, dass sie eine moderne und starke Frauenrolle vertritt.
Ich bin wirklich begeistert von dem Roman, denn er enthält viele spannende Plottwists und konnte mich richtig in die Vergangenheit zurückversetzen. Dazu trägt wesentlich auch der anschauliche Schreibstil der Autorin bei. Deshalb möchte ich 4 von 5 Sternen vergeben.

Zum Ende des Buches möchte ich nichts verraten, aber meiner Meinung nach gibt es kaum Anreiz dazu den zweiten Band auch zu lesen, denn es bleiben nur wenige Fragen unbeantwortet. Trotzdem werde ich die Fortsetztung auch lesen, sobald diese auf deutsch erscheint, weil ich gespannt bin, wie die Autorin an den ersten Band anknüpft. Außerdem hoffe ich noch mehr aus Elizabeths Vergangenheit, die mich so fesselte, zu erfahren.

Veröffentlicht am 03.08.2019

Mitreißende Geschichte!

Eve of Man (I)
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Im Roman „Eve of Man Die letzte Frau“ von Giovanna und Tom Fletcher geht es um ein Mädchen namens Eve, die auf einer Welt geboren wird, auf der es kaum noch Frauen gibt. Durch ihre Geburt besteht also ...

Im Roman „Eve of Man Die letzte Frau“ von Giovanna und Tom Fletcher geht es um ein Mädchen namens Eve, die auf einer Welt geboren wird, auf der es kaum noch Frauen gibt. Durch ihre Geburt besteht also neue Hoffnung darauf, dass die Menschheit weiter existieren wird. Schon früh wird sie von ihren Eltern getrennt und lebt isoliert von der Außenwelt in scheinbar purem Luxus, doch der Schein trügt. Als die Zeit reif wird und Eve sich ihrer Aufgabe stellen soll bekommt sie Zukunftsängste und versucht mehr Kontrolle über ihr Leben und über ihren Körper zu erlangen. In all diesen Ungewissheiten trifft sie ausgerechnet auch noch auf Bram, den Jungen, dem sie sich schon ihr ganzes Leben lang verbunden fühlt. Bram gehört jedoch nicht zu den Kandidaten, die für sie vorgesehen wurden, um den Fortbestand der Menschheit zu garantieren.

Diese Dystopie ist abwechselnd aus der Sicht von Eve und Bram aus der Ich-Perspektive geschrieben, was mir sehr gut gefällt. Beide haben mit ganz unterschiedlichen Problemen zu kämpen und es hat mich immer total verrückt gemacht, wenn ich unbedingt wissen wollte, wie es zum Beispiel mit Bram weiter geht und danach erstmal wieder ein Kapitel über Eve geschrieben wurde.
Die Protagonisten sind mir total sympathisch, weil ihre Reaktionen und Gefühle sehr real und nachvollziehbar für mich waren.
Die Idee dieser Dystopie finde ich total faszinierend, denn dieser Roman macht auch auf die Rechte und die Bedeutung von Frauen aufmerksam. Eve´s Geburt wird gefeiert, sie wird beschützt und von allen geliebt, weil sie eine gesunde junge Frau ist. Ich finde das ist eine schöne Botschaft an junge Leserinnen, sodass sie vielleicht auch stolz darauf sein können eine Frau zu sein. Mir gefällt, dass Eve so ist einen starken und schlauen Charakter im Buch einnimmt.
Zugegebenermaßen nimmt die Geschichte zuerst langsam Fahrt auf, aber es ist ja auch erst der Auftakt einer neuen Triologie. Trotzdem entwickt sich das Geschehen schon bald in ein spannendes Abenteuer voller Mysterien, das mich total fesseln konnte.
Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich flüssig lesen.
Ich finde es noch wichtig anzumerken, dass die Geschichte zwar sehr gefühlvoll ist, aber es sich nicht um eine klassische Liebesgeschichte handelt. Das hat mich positiv überrascht, weil ich finde, dass der Klappentext andere Spekulationen über die Entwicklung der Handlung zulässt. Also lasst euch von „Eve of Man Die letzte Frau“ überraschen und mitreißen.