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Veröffentlicht am 21.08.2017

Voller Missverständnisse

Crazy like you
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Inhalt
"Ich glaube, wir sollten heiraten.", ist der erste Satz von Eliot, den Paisley bei ihrem neuen Job zu hören bekommt. Eigentlich will sie sich im "Peaches" nur etwas für das Studium dazu verdienen, ...

Inhalt
"Ich glaube, wir sollten heiraten.", ist der erste Satz von Eliot, den Paisley bei ihrem neuen Job zu hören bekommt. Eigentlich will sie sich im "Peaches" nur etwas für das Studium dazu verdienen, denn nach dem Verlust ihrer Eltern will sie nicht von ihren Schwestern abhängig sein, doch der attraktive Geschäftsführer bringt sie ordentlich durcheinander. Gerne würde Paisley seine Worte als Scherz abtun, allerdings zeigt sich Eliot als äußert hartnäckig und sucht immer wieder ihre Nähe. Doch kann sie sich auf einen Mann einlassen, den ihre Schwestern nicht unbedingt an ihrer Seite sehen wollen?

Meine Meinung
Der dritte Band um die Hanson Schwestern beginnt dort, wo der zweite Band endet; Bei der Neueröffnung des Peaches. Damit aber auch bei der ersten Begegnung zwischen Paisley und Eliot, so wie seinem Zusammenstoß mit ihren Schwestern und deren deutlichen Meinung.

Paisley ist 21 und damit die jüngste der drei Schwestern. Sie ist stark und selbstbewusst, wird von Harper und Peach aber zumeist wie ein kleines Kind behandelt. Schon bald will sie ihr Studium in Harvard antreten, doch obwohl sie ein Stipendium hat, will sie sich Geld dazu verdienen. Als Tänzerin im Peaches, Bradfords Club, geht es ganz gut. Paisley ist jemand, der genau weiß was er will, weshalb er seinen Weg verfolgt. Sie kann unglaublich stur sein, aber auch angenehm ehrlich und verständnisvoll. Keinesfalls kann sie abstreiten, dass Eliot eine gewisse Anziehung auf sie ausübt. Der charmante und sinnliche Mann weckt Begierden in ihr. Doch kann sie ihm auch vertrauen oder ist sie nur eine von vielen?

Eliot ist 28 und arbeitet als Geschäftsführer in Bradfords Club. Auch er ist inzwischen reich, wie seine beiden Freunde. Eigentlich trennt er Arbeit und Privatleben strikt voneinander, doch dann begegnet er Paisley und ist völlig hingerissen. Sie ist die Eine, weshalb er ihr sofort einen Antrag macht und zu spüren bekommt, dass es verdammt schwer wird sie für sich zu gewinnen. Doch Eliot ist Herausforderungen gewohnt und gibt nicht so schnell au, besonders dann nicht, wenn scheinbar alles gegen ihn spricht. Er kennt seine Gefühle und steht auch zu ihnen.

Wie nicht anders zu erwarten, geht es auch hier schnell voran, auch wenn innerhalb der Geschichte dann doch mehr Zeit vergeht. Paisley und Eliots Liebesgeschichte ist ein klein wenig anders, als die der Paare zuvor, vor allem, weil hier weniger Zeit im Bett verbracht wird. Man muss allerdings nicht fürchten, dass dadurch die Erotik und Sinnlichkeit verloren gehen, denn diese haben ihren festen Platz in der Handlung. Die Autorin hat auch keinesfalls auf zwischenmenschliche Dramen und Missverständnisse verzichtet, die bisher immer zum Programm gehörten. Dadurch wird dem Ganzen mehr Platz gegeben und mehr Inhalt eingebracht. Von allen drei Kurzgeschichten erscheint mir diese am stärksten im New Adult verwurzelt und eben dies kann man als Leser gut einfangen.

Die Beziehung hat rasante Sprünge, mal vor, mal zurück. Die Anziehung ist groß, doch Paisley lässt sich von ihren Schwestern sagen, auch wenn sie dies nicht will, es beeinflusst sie doch stark. Sie ist aber auch beeindruckt, dass Eliot beharrlich bleibt und absolut alles richtig stellen will.

Das Ende selbst ist schließlich Kitsch pur, was total süß erscheint. Die Lösung war vielleicht etwas zu einfach gewählt, doch sie passte zum Schema und schloss alles ab.

Fazit
Als jüngste Schwester muss Paisley es ertragen von Harper und Peach bemuttert zu werden, doch als Eliot versucht ihr näher zu kommen, wird alles noch viel komplizierter. Trotz vieler Missverständnisse, die etwas übertrieben dargestellt werden, wird hier eine süße Geschichte für zwischendurch geboten, die durchaus Spaß macht. Auf interessante Art wird auch der Abschluss der ganzen Trilogie zusammengestellt, der alle Paare noch einmal vereint.

Veröffentlicht am 20.08.2017

Eine Veränderung fürs Leben

Kopf aus, Herz an
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Inhalt
Lilly Swanson findet sich in einem Alptraum wieder. Kurz vor ihrer Trauung hat ihr Verlobter sie stehen lassen. Die einzige Erklärung ist ein Zettel, der nicht viel aussagt. Verzweifelt bricht sie ...

Inhalt
Lilly Swanson findet sich in einem Alptraum wieder. Kurz vor ihrer Trauung hat ihr Verlobter sie stehen lassen. Die einzige Erklärung ist ein Zettel, der nicht viel aussagt. Verzweifelt bricht sie zusammen. Um sich abzulenken, entschließt sie sich, in die bereits gebuchten Flitterwochen zu fliegen. Obwohl der Start alles andere als gut verläuft, lernt sie doch den netten und hilfsbereiten Damien kennen. Dieser reist nur mit einem Rucksack durch die Welt und zeigt Lilly, dass das Leben auch voller Abenteuer sein kann. Als er sie einlädt mit ihm auf eine exklusive Party zu kommen, sagt sie kurzerhand zu. Lilly ahnt nicht, dass sie an Damiens Seite sich selbst findet aber auch die Liebe ganz neu entdeckt.

Meine Meinung
Vor dem Altar stehen gelassen zu werden, ist ein Schmerz, den keine Frau erleben will. Doch genau in einer solchen Situation findet sich Lilly wieder. Voll in Brautmontur stehend, findet sie von ihrem Verlobten nur eine Notiz, die all ihre Pläne und Wünsche auf einen Schlag auslöscht. Vom Schmerz benommen, macht sie etwas vollkommen verrücktes, sie steigt ins Flugzeug ans andere Ende der Welt.

Lilly Swanson ist 24 und hat ihr Leben eigentlich schon voll verplant. Alles läuft perfekt, bis ihr Verlobter sie verlässt. Um dem Schmerz und dem Mitleid zu entkommen, tritt sie eine Reise an, die sie eigentlich in die Flitterwochen bringen sollte. Nie hätte sie geahnt, dass diese spontane Entscheidung ihr Leben grundlegend verändern könnte. Lilly entdeckt, dass Pläne nicht immer hilfreich sind, etwas Verrücktes zu tun auch Spaß machen kann und die Liebe auch Wege geht, die nicht klar erkennbar sind. Sie erkennt, dass sie sich nicht länger von Vorstellungen und Erwartungen einsperren lassen muss, dass nicht alles perfekt sein muss, um perfekt zu sein.

Damien Bishop reist mit Lilly im selben Flugzeug und zeigt Mitleid der verrückten Frau gegenüber. Er erkennt, dass sie Schmerzen leidet und versucht ihr zu helfen. Dass diese seltsame Frau sich schließlich in sein Leben schleicht und Gefühle in ihm weckt, damit hatte er nicht gerechnet. Doch es macht ihm Spaß sie zu Triezen, sie herauszufordern und zu sehen, wie sie aus sich hinausgeht. Damien hat viele Möglichkeiten, doch er hat sich für einen Weg der Freiheit entschieden. Er reist um die Welt, um sich seine Träume zu verwirklichen, ohne wirklich viel Geld mit sich zu tragen, denn Jobs lassen sich überall finden.

Obwohl die Handlung mit einer recht dramatischen Situation beginnt, wird es zum Ende hin immer komischer. Jo Watson bringt viel Humor in die Geschichte, weshalb man oft genug einfach loslachen muss. Allein schon Lillys Situation im Flugzeug, wird genial in Worten umgesetzt.

Lillys und Damiens Kennenlernen, aber auch deren Reise, sind voller Chaos. Zwischen den Beiden geht es sofort recht emotional zur Sache. Während sie eine Schwarzseherin ist, versucht er eher positiv zu sein. Der gegenseitige Einfluss verändert sie Beiden. So erkennt Lilly, wie viel in ihrem Leben bisher schief gelaufen ist. Sie erkennt, dass so viel Druck zur Perfektion auf ihr lastete, dass sie verlernte sie selbst zu sein. Während Damien erkennen muss, dass Freiheit zwar schön ist, doch Planung auch hilfreich sein kann und etwas Stabilität nie schadet.

Die Erlebnisse der Burning Moon werden toll beschrieben und machen selbst Lust auf Reisen zu gehen. Die Spontanität aber auch die Exklusivität sind schön und verleiten zum Träumen. Diese Party scheint die perfekte Flucht aus dem Alltag zu sein, doch auch sie muss irgendwann enden.

Während Lillys und Damiens Reise nicht immer perfekt läuft, nörgelt sie doch viel herum, ist es aber ihre Familie, die einfach furchtbar reagiert. Es scheint, dass sie Lillys Veränderung nicht annehmen wollen. Schon zuvor behandelten sie diese, als wäre sie auch Porzellan. Sie wollen scheinbar alles so behalten, wie es war, auch wenn sie nicht mehr die Frau ist, die sie war.

Fazit
Auf eine witzige und emotionale Weise, beschreibt Jo Watson die Veränderung einer Frau, die sich selbst entdeckt und die wahre Liebe findet, auch wenn dies nicht so einfach ist. Voller Zweifel und Katastrophen durchschreitet Lilly einen Wandel, der ihr Leben neu gestaltet. Fesselnd und emotional geschrieben, macht die Geschichte einfach nur Spaß und ist daher eine schöne Empfehlung für Zwischendurch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Gefühl
  • Humor
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 18.08.2017

Hätte stärker sein können

Crazy right now
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Inhalt
Da Harper Dale geheiratet hat, braucht Peach dringend eine neue Bleibe. Zum Glück ist das Paar aber in den Flitterwochen, weshalb sie vorerst in Dales Wohnung Unterschlupf finden kann. Unerwartet ...

Inhalt
Da Harper Dale geheiratet hat, braucht Peach dringend eine neue Bleibe. Zum Glück ist das Paar aber in den Flitterwochen, weshalb sie vorerst in Dales Wohnung Unterschlupf finden kann. Unerwartet steht dann schließlich Bradford, Dales bester Freund, vor ihrer Tür. Dieser ist sofort von Peach hingerissen und erschleicht sich durch eine Lüge die Unterkunft bei ihr. Bradford flirtet wie wild und sucht immer mehr ihre Nähe. Doch hat eine Beziehung, die mit Lügen beginnt, überhaupt eine Chance? Es kommt aber noch schlimmer, erschüttert ein Ereignis doch Peachs ganzes Leben.

Meine Meinung
Nachdem Harper im ersten Band ihr Glück bei Dale fand, ist es nun an Peach die Liebe zu entdecken. Dass sie diese bei Dales bestem Freund Bradford ausmachen könnte, damit hätte sie sicherlich nicht gerechnet.

Peach ist die mittlere Schwester, kommt sich aber oft genug als die Vernünftigste vor. Sie freut sich für Harper, muss deshalb aber eine neue Wohnung suchen. Durch Zufall lernt sie Bradford kennen, einen Mann, der verdammt sexy ist, den sie aber schon durch die Erzählungen ihrer Schwester kennt. Sie weiß, dass sie sich von ihm fernhalten sollte, doch er macht es ihr unheimlich schwer. Bradford zeigt ihr genau, dass er sie will, doch sie weiß nicht recht, ob sie ihm vertrauen kann. Peach wünscht sich Sicherheit und Geborgenheit, allerdings scheint er nicht unbedingt der Typ für so etwas zu sein.

Bradford ist der beste Freund von Dale und ebenfalls ein ziemlich erfolgreicher Unternehmer. Er führt einen Sexclub, den man bereits im ersten Band kennen lernen durfte. Er findet Harper sexy, weshalb er immer nach einer Schwester fragte und als er dieser schließlich gegenüber steht, weiß er, dass sie die Richtige ist. Kopflos sucht er ihre Nähe und will sie für sich gewinnen. Dass er dabei etwas schwindelt und sein Leben verändert, trägt dazu bei.

Auch diese Kurzgeschichte legt ein flottes Tempo vor. Es wird viel geflirtet und es geht relativ schnell zur Sache. Dabei ist es aber nicht plump, eher sinnlich, komisch und auf gewisse Art erotisch. Die Beziehung, die zwischen Peach und Bradford heranwächst, ist voller Katastrophen und Missverständnisse. Sie wollen einander, haben aber auch Angst einander zu verlieren. Die Autorin sorgt dafür, dass es genug Szenen gibt, über die man sich ärgern kann.

Etwas übertrieben fand ich die Katastrophe, die schließlich auch die jüngste Schwester ins Spiel bringt. Man hat versucht sie dramatisch zu gestalten, dann aber doch sehr schnell hinter sich gelassen. Ich weiß ja nicht, aber es war irgendwie unpassend. Hätte es die Schwestern nicht mehr mitnehmen sollen? Hätte es nicht vielleicht auch anders gelöst werden können?

Positiv hingegen war Bradfords Wandlung. Er hat einiges nach der Begegnung mit Peach verändert. Er wollte ein sauberes Image, etwas, was er durch die Gespräche mit ihr, für sich festgestellt hatte. Es war schön, dass er diese Entscheidung für sich selbst trifft und es auch durchzieht.

Überaus passend war auch die Einführung der Geschichte des dritten Bandes, denn auch dort trifft man auf bereits bekannte Charaktere. Diese findet kurz gegen Ende hier statt, das selbst ein wenig schwächer war. Da hätte mehr Romantik eingeflochten werden können.

Fazit
Manchmal trifft dich die Liebe ganz unerwartet, dies jedenfalls musste Bradford am eigenen Leib erfahren als er Peach begegnete. In einer locker leichten Liebesgeschichte findet nun auch die zweite Hanson Schwester ihr Glück. Dank dem üblichen Chaos und so manch Missverständnisse, wird die Reise ins Glück ergreifend, witzig und charmant. Ohne die Einbringung der Katastrophe, wäre die Geschichte aber noch stärker gewesen.

Veröffentlicht am 16.08.2017

Zu schnell

Crazy about you
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Inhalt
Harper Hanson leidet, schließlich hat ihr Exfreund sie direkt vor dem Altar stehen lassen. Ihre Schwester Peach, will sich dies nicht länger ansehen und zwingt Harper dazu, sich auf einer Single ...

Inhalt
Harper Hanson leidet, schließlich hat ihr Exfreund sie direkt vor dem Altar stehen lassen. Ihre Schwester Peach, will sich dies nicht länger ansehen und zwingt Harper dazu, sich auf einer Single Börse anzumelden. Dort lernt sie recht schnell den User "King" kennen. Dass sie ihm auch bald gegenüber stehen könnte, damit hätte sie nie gerechnet. Dale King glaubt in Harper alles gefunden zu haben, was er bei einer Frau immer gesucht hat, weshalb er sie unbedingt kennen lernen will. Als sie schließlich vor ihm steht, weiß er, dass er sie haben muss. Daher unterbreitet er ihr ein Angebt, das sie einfach nicht ausschlagen kann.

Meine Meinung
Ich muss gestehen, ich bin völlig ahnungslos an die Geschichte ran gegangen. Ich habe eine süße Liebesgeschichte erwartet, vermittelt das Cover doch so einen Eindruck, dass dabei doch so viel erotischer Einfluss beinhaltet ist, war für mich eine Überraschung.

Harper ist leidenschaftliche Innenarchitektin, sie liebt ihren Job, lebt mit ihrer Schwester zusammen und glaubt an die Liebe, doch mit wollte es bisher nicht klappen. Zwar stand sie schon vor dem Traualtar, doch dort blieb sie allein. Peach zwingt sie schließlich dazu wieder einen Blick auf die Männerwelt zu riskieren, vorerst aber durch einen Bildschirm. Doch die dort geschlossene Bekanntschaft steht schon bald leibhaftig vor ihr und sieht verdammt sexy aus. Dazu macht sie ihr ein Angebot, das durchaus verführerisch ist.

Dale ist ein überaus erfolgreicher CEO, der mit seiner Firma so viel Geld verdient hat, dass er nie wieder etwas tun müsste. Die Liebe hat er allerdings noch nicht gefunden, denn eigentlich zieht er es vor Frauen zu dominieren. In einer Single Börse stößt er zufällig auf Harpers Profil, die sofort sein Interesse weckt. Um jeden Preis muss er sie kennen lernen. Als sie vor ihm steht und er ihre überaus unschuldige aber doch sinnliche Seite wahrnimmt, weiß er, dass er etwas wahnsinnig kostbares gefunden hat. Die Frage ist allerdings, ob sie ihn so annehmen kann, wie er ist.

Zu Beginn scheint es, als würde hier eine SM-Story entstehen, doch dem war zum Glück nicht so. Was hart zu werden schien, wurde sexy und sinnlich. Obwohl die Erotik eine wichtige Stellung einnimmt, wird sie nicht wichtiger als die Handlung selbst, was ein positiver Punkt ist. Zudem wird viel Humor eingebracht, der besonders in Harpers Handlungen zutage tritt.

Es wird ein schnelles Tempo vorgelegt, weshalb manchmal der Eindruck entstand, dass hier durchgehetzt wurde. Alles geschah super schnell, vielleicht etwas zu schnell. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn dem Geschehen mehr Platz gegeben worden wäre.

Trotz des rasanten Fortgangs, gibt es in der Handlung Höhen und Tiefen. Die Autorin hat kleine Dramen eingebaut, die zwar irgendwie erzwungen wirkten, dem Ganzen aber auf die Sprünge halfen. Die Charaktere selbst blieben zum Glück nicht blass, denn trotz der Kürze der Story, sind sie lebendig und haben ihre Eigenheiten, sie sind interessante Persönlichkeiten. Die Freundschaften sind spritzig und reizvoll beschrieben, ebenso wie die Beziehung zwischen den Schwestern. Sie haben etwas an sich, was sie besonders macht.

Der Schreibstil der Autorin hat etwas Fesselndes und Einnehmendes. Man findet sich schnell in der Geschichte wieder und will unbedingt weiter lesen. Die Seiten verfliegen nur so, weshalb am Ende nur die Enttäuschung bleibt, dass die Geschichte nicht noch länger ist.

Fazit
Eine leichte, erotische Geschichte, die zwar nur wenige Seiten umfasst, aber doch zum Schmunzeln einlädt. Locker und flüssig geschrieben, ist Harpers und Dales Beziehung ein netter Leckerbissen für Zwischendurch, der noch seine kleinen Macken hat.

Veröffentlicht am 09.08.2017

War leider etwas schwach

We could be heroes
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Inhalt
Plötzlich scheint der Vorschlag ihres Vaters aufs Land zu ziehen, gar nicht mehr so übel. Die Stadt hat Lou, die auf einer Party ihre beste Freundin geküsst hat, schließlich nichts mehr zu bieten. ...

Inhalt
Plötzlich scheint der Vorschlag ihres Vaters aufs Land zu ziehen, gar nicht mehr so übel. Die Stadt hat Lou, die auf einer Party ihre beste Freundin geküsst hat, schließlich nichts mehr zu bieten. Die Flucht vor Natalie und den Gefühlen ihr gegenüber, kommt da gerade recht. Auf ihrer neuen Schule läuft alles gut, sie findet Freunde und lebt sich ein. Doch dann läuft ihr die geheimnisvolle Elia über den Weg und Lou spürt, dass bei ihr alles anders werden könnte. Sie ahnt allerdings nicht, dass sie nicht die Einzige ist, die ein Auge auf Elia geworfen hat.

Meine Meinung
Es ist nicht leicht jemanden zu lieben, besonders wenn dieser jemand zum eigenen Geschlecht gehört. Die Angst vor Unverständnis und Vorurteilen ist immer groß, doch auch die eigene Angst vor Offenbarung errichtet innere Barrieren.

Lou kennt sich mit dieser Angst aus. Seit einer Weile schon, fühlt sie sich zu ihrer besten Freundin hingezogen, doch sie weiß, dass das Zeigen ihrer Gefühle die Freundschaft zerstören würde, denn Natalie steht nun mal auf Jungs. Im betrunkenen Zustand kommt es aber zu einem Kuss, der zwischen ihnen alles verändert. Die Freundschaft bleibt, doch die Distanz zwischen den Freundinnen wächst. Auch in ihrer neuen Umgebung findet Lou ein Mädchen, das ihr Herz schneller schlagen lässt. Sie gesteht sich aber ein, dass es sich intensiver anfühlt als bei Natalie. Lou wünscht sich nichts sehnlicher als Elia kennen zu lernen, mit ihr Zeit zu verbringen und ihr nahe zu sein. Sie sucht nach Möglichkeiten sie zu treffen, stalkt sie schon beinahe, doch ihr klar zu sagen was sie fühlt, kann sie nicht. Die Angst vor Zurückweisung ist zu groß.

Aus Lous Perspektive erlebt der Leser das Gefühl der Verliebtheit und das damit verbundene Chaos. Die Art, wie die Autorin dieses innere Durcheinander, die Sehnsucht und Angst in Worte fasst, ist unglaublich gelungen. Man bekommt den Eindruck, dass es genau so sein könnte. Wobei eigentlich jeder, der mal heimlich verliebt war, die Gefühle nachvollziehen kann. Das Geschlecht spielt dabei ja weniger eine Rolle. Doch neben der Verliebtheit, herrscht bei Lou auch die Unsicherheit vor, wie ihre Umgebung darauf reagieren könnte, dass sie nun mal Mädchen mag. Ihr Bruder hat sie akzeptiert, doch werden es andere auch tun?

Es gab viele positive Aspekte in der Umschreibung, allerdings gibt es auch Dinge, die mich störten. Die Autorin hat eine tolle Beziehung zwischen Lou und ihren Bruder Tom geschrieben, doch leider lässt dies während der Handlung nach. Erst sind sie sich nahe, doch später reden sie kaum miteinander. Da wächst die Distanz. Der Vater ist auch keine Vertrauensperson, denn schließlich ist er dauerabwesend. Selbst die Freundschaften wirkten eher oberflächlich, denn die Freundinnen haben sie nur gezwungenermaßen einander anvertraut.

Es war schön, dass die Autorin Lou ein Vorbild geschrieben hat. Jemanden, der alles schon durchgemacht hat und von seinen Erfahrungen berichtet. Die Berichte waren interessant und sicherlich nahe am Leben. Doch so schön dieses lesbisch-sein auch angenommen wird, die Autorin zeigt nur eine Seite. Es gibt hier niemanden, der sich aufregt oder es eklig findet. Versteht mich nicht falsch, es wäre ja schön, wenn Outing so leicht angenommen werden würden, doch es ist ja nicht immer so. Ja, manche nehmen es an und sind damit im Klaren, doch andere sind angewidert, verständnislos und wenden sich ab. Diese Beleuchtung hätte vielleicht mit eingebracht werden sollen.

Laura Kuhn hat einen angenehmen und einnehmenden Schreibstil, trotzdem dauert es eine Weile, bis die Geschichte fahrt aufnimmt. Dadurch wirkt es zwar realistisch und authentisch, aber auch etwas in die Länge gezogen. Die Charaktere sind sympathisch, allerdings manchmal zu perfekt oder aber zu blass. Manche wirkten gar wie Statisten, die nur ein einer Szene gebraucht wurden. Dies mag daher rühren, dass Lou in ihrer eigenen kleinen Blase lebt und an ihnen keinerlei Interesse zeigt, was irgendwie schade ist. Etwas unnötig waren die Einschübe, brachten sie doch nur Unverständnis und Ratlosigkeit. Erst viel später wurde offenbart, dass sie zu einer bestimmten Person gehören. Im Grunde hätte man auf dieses Stilmittel verzichten können.

Fazit
"We could be heroes" ist ein leichter lesbischer Jugendroman für Zwischendurch, der nur bedingt überzeugen kann. Die Idee ist toll, beinahe alles wirkt authentisch und doch gibt es Punkte, die einfach zu schwach ausgearbeitet wurden. Die Autorin beweist, dass sie durchaus gut schreiben kann, nicht umsonst gewann sie mit dieser Geschichte den Tolino Schreibwettbewerb, doch mich hat sie mit dieser Handlung nicht völlig überzeugt. Dennoch bin ich gespannt, was Laura Kuhn uns als Nächstes liefern könnte.