Angrboda und ihre Kinder
The Witch's Heart - Das VerhängnisThe Witches Heart ist mein erster Roman von Genevieve Gornichek und ich habe mich sehr darauf gefreut ihn zu lesen, da ich die nordische Mythologie sehr mag.
Der Roman beschreibt die Geschichte der Hexe ...
The Witches Heart ist mein erster Roman von Genevieve Gornichek und ich habe mich sehr darauf gefreut ihn zu lesen, da ich die nordische Mythologie sehr mag.
Der Roman beschreibt die Geschichte der Hexe Angrboda, ihren Kindern und Ragnarök. Die Autorin nimmt uns mit in eine Welt, in der die Götter herrschen, ungerecht und mitunter sehr grausam reagieren. Wer sich mit der nordischen Mythologie auskennt, wird schon von Angrboda und ihren Kindern gehört haben und in diesem Roman bekommt man einen Einblick in ihr Leben, ihr Leiden und ihren Kampf um ihre Kinder. Die Autorin erweckt Angrboda zum Leben, schafft es ihr einen tollen Charakter und eine Stimme zu geben.
Mir gefiel vorallem, dass man erlebt wie sich die Charaktere nach und nach weiter entwickeln, Eigenheiten annehmen, Freundschaften schließen, die man vorher nicht bermutet hätte und teilweise über sich hinauswachsen. Viele Wendungen, hauptsächlich im Mittelteil, waren gut gewählt und mitreißend beschrieben.
Insgesamt war der Erzählstil angenehm, bildlich und hat die Protagonisten gut zum Leben erweckt.
Jetzt komme ich aber leider zu einigen Kritikpunkten, weshalb es für mich tatsächlich zeitweise schwierig war weiterzulesen. Zum Einen, das Buch hat keine Kapitel sondern nur drei Teile. Das war bis zum Schluss für mich eher befremdlich, weil es einfach auch mal notwendig ist ein Buch beiseite zu legen und da finde ich Kapitel deutlich übersichtlicher als einfach "irgendwo" zu unterbrechen. Außerdem passierte Stellenweise irgendwie nichts, wodurch es zäh wurde zu lesen und an anderen Stellen, die, meiner Meinung nach, mehr Aufmerksamkeit gebraucht hätten, wurde einfach zu schnell vorbei gegangen. Auch der Anspruch nahe an der Mythologie zu bleiben passte nur bis zum letzten Abschnitt, ab da wurde es doch sehr alternativ und anstatt dann wenigstens dieses alternative Ende für Alle aus der Familie zu gestalten, wurde sich auf eine Person fixiert und der Rest wirkte komplett unwichtig. Das war für mich kein guter Abschluss des Romans. Zumal man das Gefühl hatte, dass Angrboda plötzlich nur noch mütterliche Gefühle für ein Kind hegt.
Insgesamt war das Buch in Ordnung, die Charaktere waren gut, der Schreibstil gelungen aber die Kritikpunkte hinterlassen einen eher gemischten Eindruck.