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Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Reise

Die Canterbury Schwestern
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Die Canterbury Schwestern von Kim Wright
Die Reise

Gleich zwei Schicksalsschläge hintereinander hat Che plötzlich zu bewältigen und dies ist für die junge Weinverkosterin schwer zu verdauen. Sie muss ...

Die Canterbury Schwestern von Kim Wright
Die Reise

Gleich zwei Schicksalsschläge hintereinander hat Che plötzlich zu bewältigen und dies ist für die junge Weinverkosterin schwer zu verdauen. Sie muss den Tod ihrer an schwer Krebs erkrankten Mutter verarbeiten und dem Versprechen welches sie ihr vor deren qualvollen Tod gegeben hat, fühlt sie sich verpflichtet. Hinzu kommt noch die gleichzeitige unerwartete Auflösung der Lebensgemeinschaft durch ihren langjährigen Bekannten und alles zusammen wirft sie jetzt endgültig aus der Bahn.
Der lang gehegte Wunsch ihrer Mutter eine Pilgerreise nach Canterbury zu erleben sollte jetzt, wenn auch erst nach deren Tod, dann eben als Asche in einer Urne im Reisegepäck durchgeführt werden und in Canterbury verstreut werden. Mit einer jungen Reisebegleiterin und sieben weiteren Pilgerinnen startet sie zu Fuß auf einer legendären Route von London ausgehend nach Canterbury. Traditionsgemäß wie frühere Pilger auf dem Trail verkürzen auch sie sich die Zeit mit Erzählungen während der Wanderung und erfahren Familiengeheimnisse und Tragödien jedes einzelnen. Für mache von ihnen ist es eine bittere Erkenntnis ihrer Lebensführung.
Che erfährt auf dieser Pilgerreise ihre eigenen Einsichten und findet am Ende zu einem Neustart ins eigene Leben.

Für mich ist dies ein sehr schön detaillierter und lesenswerter Roman. Gleich zu Anfang haben mich die Zeilen emotional berührt und durch die leicht verdauliche Schreibweise angenehm durch das gesamte Buch begleitet. Immer wieder war ich auf die nächste Geschichte bzw. Erfahrung der Frauen gespannt. Durch die gewählte Erzählform habe ich mich ab und zu selbst inmitten dieser Gruppe gesehen und bin gedanklich mitgelaufen. Auch in die Weite und Ebene des Landes dieser Region konnte ich mich gut hineindenken. Das Cover mit den leichten Blau- und Grüntönen wirkt auf mich beruhigend, also erwartete ich auch keine Dramen in diesem Roman.

Kim Wright, leidenschaftliche Tänzerin, lebt in North Carolina und schreibt erfolgreich für mehrere Magazine über Wein, Reisen und Restaurants. Diese Erfahrungen bringt sie auch in diesem Roman anschaulich zur Geltung.

Das Buch hat mich gut unterhalten und ich werde es auch noch ein zweites Mal lesen. Für die vielleicht etwas älteren Leserinnen sind die Canterbury Schwestern eine wirklich angenehme Leselektüre.