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Veröffentlicht am 16.11.2025

Drei Freundinnen auf Krypto-Jagd

Bis zum Mond
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„Bis zum Mond“ erzählt die Geschichte dreier südkoreanischer Freundinnen, die ihres Arbeitsalltags überdrüssig geworden sind und sich erhoffen, mithilfe einer Krypto-Währung zu Geld zu kommen.
Das Buch ...

„Bis zum Mond“ erzählt die Geschichte dreier südkoreanischer Freundinnen, die ihres Arbeitsalltags überdrüssig geworden sind und sich erhoffen, mithilfe einer Krypto-Währung zu Geld zu kommen.
Das Buch scheint auf den ersten Blick großes Potenzial zu haben, behandelt er doch ein sehr aktuelles Thema und wird als „Bestseller aus Korea“ angepriesen. Das Cover hätte mich auf den ersten Blick nicht unbedingt angesprochen, es wirkt auf mich sehr comichaft-verspielt, was jedoch auch wieder zum Herkunftsland passt.
Zu Beginn habe ich etwas gebraucht, um in das Buch hineinzukommen. Der unaufgeregte Schreibstil hat mich zunächst etwas irritiert, aber mit dem Fortschreiten des Buches habe ich mich daran gewöhnt. Dennoch bleiben einige Szenen und Erklärungen langatmig, zu detailverliebt und ausschweifend und somit etwas langweilig. Auch finden viele Wiederholungen statt.
Die Protagonistinnen fand ich sympathisch und es hat Spaß gemacht die Entwicklung ihrer Beziehung mit steigendem Kurs zu verfolgen. Am spannendsten empfand ich aber den authentischen Einblick in ihr Leben in Korea - wie ihr Arbeitsalltag abläuft, wie sie wohnen, mit welchen Sorgen und Nöten sie kämpfen, etc. Das wurde von der Autorin sehr gut beschrieben. Auch fand ich die Erklärung zu Kryptowährungen gut, da ich mich selbst bisher nicht damit beschäftigt habe.
Insgesamt hätte ich mir allerdings etwas mehr charakterliche Entwicklung bei den drei Frauen gewünscht. Sie blieben dann doch etwas blass und am Ende ihre Lebensumstände eher vage. Auch birgt die Story an sich keine wirklichen Überraschungen. Die Handlung plätschert dahin und es gibt kaum Spannungsmomente. Auch das Ende läuft einfach so aus. Ich hätte mir etwas mehr Tiefgang gewünscht.
Insgesamt empfand ich „Bis zum Mond“ als nette, leichte Geschichte, die mir mehr über die Gesellschaft und Lebensumstände in Korea beigebracht hat.

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Veröffentlicht am 20.10.2025

Auf der Suche nach der eigenen Identität

Die Kinder von Bilbao
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„Die Kinder von Bilbao“ sind der autobiographischer Debüt-Roman der spanisch-französischen Autorin Maria Larrea. Sie berichtet darin von der Krise, die der Fakt, adoptiert worden zu sein, in ihr auslöst ...

„Die Kinder von Bilbao“ sind der autobiographischer Debüt-Roman der spanisch-französischen Autorin Maria Larrea. Sie berichtet darin von der Krise, die der Fakt, adoptiert worden zu sein, in ihr auslöst und wie dieser ihr weiteres Leben und ihre Beziehungen beeinflusst. Dabei beleuchtet sie auch die Lebensgeschichte ihrer Adoptiveltern und beschreibt detailliert ihre Kindheit in Paris.
Das Buch ich aus der „Ich“-Perspektive geschrieben, was dem Leser einen tiefen Einblick in die Gefühle und Gedanken der Protagonistin gibt. Die Kapitellängen sind überschaubar, anfangs habe ich allerdings etwas gebraucht, um mich angesichts der verschiedenen Personen und Perspektiven zu orientieren. Der Aufbau des Buches wirkt filmisch, der berufliche Hintergrund der Autorin als Regisseurin wird spürbar – das fand ich sehr besonders.
Ebenfalls besonders ist der Schreibstil: Er wirkt auf den ersten Blick schlicht, nüchtern und sachlich, besticht aber gerade durch seine schonungslose und ungeschönte Ehrlichkeit. Er gibt dem Text eine besondere Tiefe, ist dadurch aber teilweise etwas zäh zu lesen. Dennoch gelingt es dem Buch, eine Sogwirkung zu erzeugen und auch der Inhalt berührt und klingt nach.
Ich bewundere, wie offen die Autorin über sehr intime, persönliche Erfahrungen berichtet und wie tief sie die Leser Einblick in ihre Seele gibt. Es werden sehr viele schwere Themen angesprochen: Gewalt, eine unglückliche Kindheit, Missbrauch, illegale Adoption, die Suche nach der eigenen Identität, dysfunktionale Familienstrukturen… dennoch deprimiert das Buch nicht. Ein paar offene Fragen sind geblieben und einige Hintergrundinformationen hätten mich noch interessiert, das ist aber sicherlich dem autobiographischen Ansatz des Romans geschuldet.

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Veröffentlicht am 27.09.2025

Zuckersüßes Mutmach-Buch

Nanami – Schwimm dich mutig
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„Nanami – Schwimm dich mutig“ ist ein liebevoll gestaltetes Kinderbuch zum Vorlesen und begleitet die kleine Robbe Nanami auf ihrem Weg durch die sieben Meere des Mutes. Dabei begegnet sie allerlei Meerestieren, ...

„Nanami – Schwimm dich mutig“ ist ein liebevoll gestaltetes Kinderbuch zum Vorlesen und begleitet die kleine Robbe Nanami auf ihrem Weg durch die sieben Meere des Mutes. Dabei begegnet sie allerlei Meerestieren, findet neue Freunde und lernt sehr viel über sich selbst.
Das Cover ist wie das ganze Buch einfach zuckersüß! Die Robbe Nanami ist so illustriert, dass man sie direkt ins Herz schließen muss und auch die anderen Meeresbewohner sind freundlich und kindgerecht gestaltet. Insgesamt sind alle Seiten sehr positiv und fröhlich-optimistisch gehalten. Ein besonderer Eyecatcher ist der glitzernde Reisestein, der die Protagonistin auf jeder Seite begleitet.
Inhaltlich enthält das Buch viele mutmachende Worte und Weisheiten, die Kinder anhand von Nanamis Beispiel bestärken und mutig machen sollen. Ein wirklich tolles Buch mit schönen Aussagen, das ich gerne weiterempfehlen werde!

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Veröffentlicht am 04.09.2025

Sommerlektüre mit Schwächen

Das Dolce Vita Dilemma
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„Das Dolce Vita Dilemma“ von Stefanie Santer verspricht laut Klappentext eine sommerliche, locker-leichte romantische Lektüre, die man gut am Strand lesen kann. Dieser Erwartungshaltung kann ich am Ende ...

„Das Dolce Vita Dilemma“ von Stefanie Santer verspricht laut Klappentext eine sommerliche, locker-leichte romantische Lektüre, die man gut am Strand lesen kann. Dieser Erwartungshaltung kann ich am Ende des Buches leider nur teilweise zustimmen, da mich insbesondere das Ende negativ überrascht hat.
Aber von vorne: Der Einstieg ins Buch war leicht und hat mir gut gefallen. Der lockere, leicht zu lesende Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen und auch der Humor hat mir zugesagt. Auch Lou als Protagonistin ist mir sympathisch und ich empfand es als angenehm, dass sie nicht lange vorgestellt wurde, sondern wir sie direkt aus dem Leben heraus kennenlernen durften.
Inhaltlich gibt es jedoch einige Punkte, die mich nicht überzeugen konnten. So entwickelt sich die Liebesgeschichte für meinen Geschmack ein wenig zu plötzlich, da die beiden Protagonisten nur wenig Berührungspunkte haben und sich sogar regelrecht meiden. Auch wurden viele weitere Themen und Nebengeschichten angeteasert, die mein Interesse und meine Neugier geweckt haben, aber dann einfach nicht weitererzählt wurden. Hier gab es noch sehr viel Potenzial, das nicht ausgeschöpft wurde. Enttäuscht war ich auch vom offenen Ende, das mich konsterniert zurückgelassen hat. Natürlich hat die Autorin hier ein realistisches Szenario geschaffen, für mich passte das allerdings nicht zur erhofften Urlaubs-Dolce-Vita-Sommerlektüre.
An sich hat mir das Buch gut gefallen und ich habe es gerne gelesen, das abruptes Ende entgegen jeder Erwartungshaltung kostet aber einen Stern. Schade!

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Veröffentlicht am 12.08.2025

Wertvolle Hilfestellung beim schwierigen Thema Babyschlaf

Müde und geborgen
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Was für ein süßes Buch für was für ein vorbelastetes Thema! Schlafen ist bei uns Zuhause ein riesengroßes Dauerthema und somit kam das Büchlein wie gerufen. Die Gute-Nacht-Geschichte ist bei uns zuhause ...

Was für ein süßes Buch für was für ein vorbelastetes Thema! Schlafen ist bei uns Zuhause ein riesengroßes Dauerthema und somit kam das Büchlein wie gerufen. Die Gute-Nacht-Geschichte ist bei uns zuhause obligatorisch, mein Kind hält das Buch dabei gerne selbst in Händen. Wie gut, dass dieses Büchlein dicke, feste Seiten besitzt, die auch kleine Hände gut umblättern können.
Die Mischung aus liebevoll illustrierten Einschlafgeschichten und wertvollen Tipps für Eltern gefällt mir sehr gut, auch wenn der Großteil der Tipps bereits bekannt war, da ich schon einiges von Dr. Herbert Renz-Polster gelesen habe, als mein Kind noch kleiner war. Dementsprechend halte ich aber sehr viel von seiner Expertise und glaube, dass seine Hinweise Eltern jüngerer Kinder gut weiterhelfen können.
Inhaltlich finde ich es sehr gelungen, dass sich tierische und menschliche Einschlafgeschichten abwechseln. Das macht Spaß und schafft einen Bezug zur eigenen Lebenswirklichkeit. Die Reime gefallen mir ausgesprochen gut und auch dass sich die letzte Zeile wiederholt ist perfekt zum runterkommen und zur Vorbereitung aufs Schlafen.
Auch die Illustrationen passen perfekt zum Thema Schlaf: Sie sind liebevoll gestaltet, dabei aber nicht überfrachtet und in ruhigen Farben gehalten. Mir ist sehr positiv aufgefallen, dass hier die Väter absolut gleichberechtigt dargestellt sind und somit als ebenbürtig und ebenso wichtig wie die Mutter dargestellt werden – ein Fakt, der gerade meinem Mann häufig in Kinderbüchern aufstößt. Auch das Aufzeigen verschiedener Schlafmöglichkeiten ohne Bewertung finde ich super. So müssen Eltern kein schlechtes Gewissen bekommen, weil ihr Kind beispielsweise noch nicht alleine im Bettchen schlafen mag.
Mein Fazit: „Müde und geborgen – so schlafen Babys ein“ ist ein wunderschönes, liebevoll gestaltetes Buch, dass perfekt unsere Einschlafroutine ergänzen wird!

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