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Veröffentlicht am 05.02.2017

3, 5 Sterne

Befreie mich
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Von M. Leighton habe ich schon in ihre The Wild Ones und Addicted to You Reihe hineingelesen. Deswegen war ich auch sehr gespannt auf ihre neue Reihe.

Das Cover gefällt mir, es passt sehr gut zu den anderen ...

Von M. Leighton habe ich schon in ihre The Wild Ones und Addicted to You Reihe hineingelesen. Deswegen war ich auch sehr gespannt auf ihre neue Reihe.

Das Cover gefällt mir, es passt sehr gut zu den anderen Bänden der Reihe. Und vom Buchrücken macht es sich auch gut neben den anderen Reihen der Autorin. Also alles sehr passend. Ein Pärchen auf dem Cover ist Typisch in diesem Genre, nichts Besonderes, aber auch nicht negativ auffallend.

Zum Inhalt. Kennedy Moore liebt das Tanzen. Nach so einigen Rückschlägen in ihrer Jugend, ist das Tanzen etwas, was ihr Halt gibt. Sie zieht gerade ihre Show ab, doch dann entdeckt sie Reese Spencerim Publikum. Augenblicklich wird sie wieder in die Vergangenheit katapultiert. Eine Vergangenheit, die sie so gut wie möglich zu verdrängen versucht. Auch für Reese ist das Treffen nicht ohne Folgen, ihre Augen gehen ihm nicht mehr aus dem Sinn. So versucht er, sie für einen Job auf seinem Schiff anzuwerben.

Der Schreibstil von M. Leighton ist wie gewohnt flüssig und sehr einfach zu lesen. Man kann das Buch sehr gut lesen, auch wenn man mit den Gedanken etwas abgelenkt ist. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Dabei wird zwischen der Perspektive von Kennedy und Reese gewechselt. So bekommt man als Leser einen guten Überblick und kann sich schön in die Protagonisten hinein versetzen.

Du schmeckst nach all den Träumen, die ich hatte, seit ich neunzehn war. Seite 243

Mit den Charakteren hatte ich zuerst etwas Probleme. Sehr gut gefallen hat mir, dass beide schon älter sind. Reese ist schon 34 und Kennedy 29 Jahre alt. Doch konnte ich zuerst keine Beziehung zu den beiden Aufbauen. Kennedy war sehr verschlossen und distanziert, erwähnte immer wieder, wie schlimm es damals vor 14 Jahren war, als Reese einfach verschwand. Aber mehr kam nicht. Ich mochte aber ihre starke und unabhängige Art. Reese hingegen fand ich zuerst unausstehlich. Dabei mag ich eine gewisse Arroganz und Überheblichkeit bei Männern, aber nur, wenn auch was dahinter steckt. Und der gute Reese konnte bei mir leider mit nichts auftrumpfen, dass diese Selbsteingenommenheit rechtfertigen würde. Außer natürlich mit seinem Perfekten aussehen, aber dieses zieht nur schlecht, wenn kein Charakter folgt. Hier hätte ich mir mehr Beleuchtung seiner Motivationen / Vergangenheit gewünscht.

Zur Geschichte. Diese ist an sich nichts Besonderes, sticht also nicht mit einer innovativen Idee heraus. Muss aber nicht sein. Auch das altbekannte kann schön sein. Dass die beiden sich nach 14 Jahren wieder treffen hat mir gefallen. Dieses ganze Schiff nicht so sehr. Der Hintergrund dazu wird zwar durch Reese erklärt, aber eine Kreuzfahrt für reiche Männer, auf der sie sich amüsieren können. Was heißt, Alkohol, tolles Essen und hübsche Frauen. Na ja . In der Geschichte waren mir einfach zu viele wunderschöne Frauen, die nur darauf gewartet haben, dass ein Mann ihnen an die Wäsche geht. Wieso es dann doch noch 3,5 Weingummis gab. Gegen Ende konnte mich die Geschichte dann doch noch packen. Es wird ziemlich emotional und einige Geheimnisse werden gelüftet. Dadurch konnte ich dann auch die Protagonisten besser verstehen.

Muss ich die Bücher in der richtigen Reihen folge lesen? Ich habe zuerst den zweiten Band gelesen, wurde dadurch aber nur ein ganz kleines bisschen zu Band 1 gespoilert. Ich meine, man weiß ja wie diese Geschichten Enden. Wer also völlig unvoreingenommen sein möchte, sollte die Reihenfolge bei behalten. Aber ansonsten sind sie nur sehr lose aufeinander aufgebaut und ich finde, man kann gut durcheinander lesen.

Fazit:
Ich hätte mir mehr tiefe bei den Charakteren gewünscht, erst gegen Ende wurden diese für mich Greifbarer.
Die Story ist zwar nicht neu, aber trotzdem schön und leicht zu lesen.
Wer in diesem Genre beireich gerne liest, passt.
Wer aber mal reinschnuppern will, dem würde ich für den Einstieg ein anderes Buch empfehlen.
3,5 Weingummis

Veröffentlicht am 05.02.2017

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Im Schatten das Licht
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Jojo Moyes gehört zu meinen Lieblingsautorinnen, deswegen habe ich mich auch sehr auf ihren neuen Roman gefreut. Besonders, da wieder von einem Roadtrip die Rede war, dieser Aspekt hat mir schon in Weit ...

Jojo Moyes gehört zu meinen Lieblingsautorinnen, deswegen habe ich mich auch sehr auf ihren neuen Roman gefreut. Besonders, da wieder von einem Roadtrip die Rede war, dieser Aspekt hat mir schon in Weit weg und ganz nah gefallen.

Vom Cover und dem Buchrücken unterscheidet sich dieser Roman von den anderen der Autorin. Die Schriftart ist aber gleich geblieben. Diesen unterschied finde ich etwas schade, denn ich mochte es, wie sich das Cover auch über den Buchrücken zog. Den Origanl Titel The Horse Dancer finde ich auch viel besser, den er passt zur Geschichte. Das Cover finde ich so etwas nichts sagen, ein Mädchen auf einem Pferd auch gerne nur als schwarzer Schatten, hätte für mich viel besser gepasst.

Zum Inhalt. Henri ein gefeierter Dressurreiter zieht seine Enkelin Sarah auf und bringt ihr die Kunst der Dressur bei. So ist es kein Wunder, dass Sarah ihr Pferd Boo liebt. Doch als Henri einen Schlaganfall erleidet, ist es nicht so einfach für eine 14 Jährige ein Pferd zu versorgen. Da trifft es sich gut, dass Natasha und Mac einen Puffer gebrauchen könnten. Denn nach der Trennung, steht Marc nach einem Jahr wieder vor der Tür und fordert sein Recht ein, auch in dem gemeinsamen Haus zu wohnen, solange es noch nicht verkauft ist. Für Natasha ist das alles andere als leicht. Deswegen stimmt sie nach einer Verkettung von Zufällen auch zu Sarah aufzunehmen, bis es ihrem Großvater wieder besser geht. Denn mit einem Kind zwischen sich, ist der Umgang zwischen den beiden fast geschiedenen leichter, so zumindest die Theorie.

Jojo Moyes hat einen sehr schönen Schreibstil. Sie schafft es, die Worte zu Bildern werden zu lassen. Durch ihre Beschreibungen konnte ich mir alles sehr gut Vorstellen. Zu Beginn hatte ich etwas Probleme, da bei der Dressur oft mit französischen Ausdrücken um sich geworfen wird. Und auch im Verlauf der Handlung gibt es immer mal wieder Sätze auf Französisch, die nicht immer übersetzt werden. Da ist der Leser, mit Französisch Kenntnissen klar im Vorteil. Ich hingegen habe nichts verstanden und konnte nur aus dem Kontext raten. Bin aber davon ausgegangen, wäre es wichtig, dann hätte man es übersetzt. Der Leser begleitet abwechselt Sara, Marc und Natasha, dies gibt der Geschichte eine schöne Dynamik.

Marc, Sarah und Natasha sind die drei Haupt charaktere. Die Autorin schafft es gut, die unterschiedlichen Persönlichkeiten und Gefühle der drei beim Lesen rüber zu bringen. Natasha, die oft unterkühlt und distanziert wirkende Anwältin. Sarah, die ihren Großvater und ihr Pferd liebt und alles für die beiden tun würde. Marc, der charmant aber zuerst auch flatterig wirkt. Zuerst wirkte Marc auf mich wie ein Störfaktor in der Geschichte, doch schnell hab ich ihn lieb gewonnen und mochte, wie er sich entwickelt. Mit Natasha bin ich nicht so wirklich warm geworden, ihre Beherrschtheit hat es mir nicht leicht gemacht. Sarah ist ein untypischer Teenager. Über sie habe ich mich öfters aufgeregt, aber nur, weil sie sich immer mehr in ihre Lügen verstrickt und die Wahrheit ihr so hätte helfen können.

Die Geschichte ist wie gewohnt einfühlsam erzählt und auch emotional. Nach den ersten 200 Seiten konnte mich die Story packen und ich war sehr gespannt, wie es weiter geht. Besonders toll fand ich, als es dann zum Roadtrip kam. Das Thema Pferde und ihr Training wird immer wieder behandelt, damit konnte ich nicht so viel Anfangen. Ich bin zwar mit Pferden aufgewachsen, meine Großeltern hatten einen Reiterhof. Aber die Perfektion der Dressur, na ja. Henri und Sarah erzählen dem Leser zwar sehr anschaulich, wieso sie dies für so wichtig erachten. Aber für mich ist ein Pferd, dass frei und wild über eine Wiese galoppiert 100 mal schöner, als eins, dass die Lever beherrscht. Aber jedem das Seine.


Fazit:
Eine emotionale Geschichte über ein Mädchen, das ihr Pferd und das Dressurreiten liebt.
Über eine Ehe, die schon lange keine Ehe mehr ist.
Drei unterschiedliche Menschen, die sich irgendwie zusammenraufen.
Eine verrückte Reise von England durch Frankreich.
Darüber, dass es nicht leicht ist, die Wahrheit auszusprechen.

Veröffentlicht am 04.02.2017

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Daniel is different
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Erster Satz: Es war an einem Dienstag, als mir zum ersten Mal klar wurde, dass ich verrückt war. Dieser erste Satz hat mich sofort angesprochen, genauso wie der Titel.

Das Cover finde ich sehr schön und ...

Erster Satz: Es war an einem Dienstag, als mir zum ersten Mal klar wurde, dass ich verrückt war. Dieser erste Satz hat mich sofort angesprochen, genauso wie der Titel.

Das Cover finde ich sehr schön und passend. Man sieht jede menge zahlen, aber auch einen Football Helm und Ball. Durch den Schwarzweiß Stil, wirkt es trotz der vielen zahlen nicht zu durcheinander. Der blaue Schriftzug passt sehr schön zum Buchrücken. Jedes Kapitel fängt mit einer großen Zahl an, sowie man sie auf dem Cover antrifft.

Hast du dir schon mal gewünscht, alleine auf der Welt zu sein? ......Manchmal....... Ich auch. Wenn man die Einzige ist, kann man nicht verrückt sein. Seite 162


Zum Inhalt. Daniel is Different, der Titel ist ja schon sehr Aussagekräftig. Und ja, Daniel ist anders. Man könnte vermuten, er ist ein Zahlennerd, liebt Mathe und so. Aber nein, er hasst Mathe, den mit Zahlen hat er Probleme, manche sind gut und andere schlecht. So muss er einige Dinge immer wieder wiederholen, bis er die richtige Anzahl an Wiederholungen zusammen hat. Und es ist extrem wichtig, dass er sich genau daran hält. Sonst passiert etwas schlimmes. Niemand weiß von seinen Problemen, weder seine Familie, noch sein Freund Max. So ist er ganz alleine damit, bis er auf Sara trifft, oder eher gesagt, sie auf ihn.

Der Schreibstil von Wesley King ist sehr angenehm. Er schreibt sehr flüssig, aber auch mit ganz vielen Emotionen. Die Thematik des Buches ist ernst und macht bisweilen den Leser betroffen und traurig. Trotzdem schafft es der Autor, mit seinem Humor, das Buch nicht negativ wirken zu lassen. Erzählt wird aus der Ich- Perspektive von Daniel. So hat der Leser einen genauen Einblick in seine Gedankenwelt und diese ist oft erschreckend. Da Daniel einen Roman schreibt, wird auch dieser in das Buch eingebracht und wir Lesen immer mal wieder etwas aus seiner Kurzgeschichte.

Natürlich war ich anders, schließlich versuchen die wenigsten Kinder, am Leben zu bleiben, indem sie Lichtschalter ein- und ausschalten und bestimmte Zahlen vermeiden. Seite 96



Daniel ist der Hauptcharakter und war mir gleich sehr sympathisch. Er leidet unter Zaps, wie er sie selbst nennt. Er muss zum Beispiel den Lichtschalter so lange aus und an drücken, bis es sich richtig anfühlt. Wenn er dies nicht man, kommt die große Leere. Er ist erst 13 Jahre alt und fängt an sich für Mädchen zu interessieren. Außerdem spielt er Football, aber nicht für sich, sein bester Freund Max, sowie sein Vater stehen total auf diesen Sport. Er ist ein unheimlich lieber Charakter, den man gleich in sein Herz schließt. Er hat es mit seinen Zwängen so schwer, am liebsten würde ich ins Buch springen und ihm sagen, es ist ok, du musst dich nicht damit verstecken. Doch zum Glück taucht Sara auf, die dies für mich übernimmt. Sie ist auch 13 Jahre alt und wird Psycho-Sara genannt, schluckt jeden Abend 5 Pillen und hat so einige Diagnostizierte Erkrankungen. Auch sie ist ein toller Charakter. Beide wirken sehr Authentisch und liebevoll gezeichnet.

Die Geschichte lebt für mich vor allem durch die liebenswerten und starken Protagonisten, Daniel und Sara. Sara trifft auf ihn, weil sie seine Hilfe braucht. Sie ermittelt nämlich gegen den neuen Freund ihrer Mutter, da ihr Vater verschwunden ist. So bekommt die Geschichte noch eine ordentliche Portion Spannung. Ich fand die Entwicklung ihrer Freundschaft sehr interessant und wie sich dadurch auch die Kurzgeschichte verändert, die Daniel schreibt. Am Ende des Buches gibt es noch ein tolles Nachwort. Danach war ich erst mal etwas baff.


Daniel is Different macht mich betroffen.
Ein Jugendbuch mit Krimi Anteil, über einen sehr starken und sympathischen Jungen mit Zwangserkrankungen, der eine sehr humorvolle Art hat.
Für mich ein besonderes Buch, welches im Gedächtnis bleibt und sich von der Masse abhebt.

Veröffentlicht am 04.02.2017

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Echo Boy
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Auf den ersten Jugendroman von Matt Haig war ich gespannt, letzten Frühling habe ich "Ziemlich Gute Gründe am Leben zu bleiben" von ihm gelesen, ein sehr persönliches Buch. Auch in Echo Boy bringt der ...

Auf den ersten Jugendroman von Matt Haig war ich gespannt, letzten Frühling habe ich "Ziemlich Gute Gründe am Leben zu bleiben" von ihm gelesen, ein sehr persönliches Buch. Auch in Echo Boy bringt der Autor wieder viel von sich ein.

Der Punkt, an dem eine Maschine weinen will, ist der Punkt, an dem sie nicht länger als Maschine zu betrachten ist. Seite 366

Das Cover finde ich richtig schön. Der riesige Mond und das Pärchen davor, beide mehr Schatten wie Mensch. Dazu das Universum im Hintergrund. Und der farblich passende Schriftzug. Alles sehr schön und auch zum Inhalt passend.

Die Geschichte spielt im Jahre 2115, also gar nicht so arg in der Zukunft. Wenn man sich den Zeitlichen unterschied, der nur knappen 100 Jahre ist, beim Lesen vor Augen führt, ist die Geschichte noch erschreckender. Die Technologie ist weit vorangeschritten, genauso wie der Klimawandel. Viele Teile Europas sind unbewohnbar. Dafür gibt es praktische Hilfen für den Alltag, nämlich Echos ( Elektronischer Computerisierter Humanoider Organismus). Sie können nicht eigenständig Denken und nicht fühlen. Doch warum greift dann ein Echo einfach Audreys Familie an. Und wieso ist Daniel ein Echo im Haus ihres Onkel so anders, warum sucht er ihren Kontakt....

Den Schreibstil von Matt Haig mag ich sehr. Er ist äußerst flüssig zu lesen, bietet aber viel zum Nachdenken und reflektieren. Der Roman wird aus der Ich-Perspektive erzählt, mein Lieblingserzähltstil. Unterteilt ist er in größere Abschnitte, in denen wir entweder aus der Sicht von Audrey oder aus der von Daniel lesen. Letztere waren mir die lieberen. Es wird nicht geradlinig erzählt, sondern bei der Vergangenheit begonnen, bis die Geschichte sich sozusagen einholt und dann in der Gegenwart verläuft.

Es ist besser, das Leben zu leben, anstatt wie ein Schlafwandler durch den Tag zu stolpern. Es ist besser, sich zu erinnern, als zu vergessen. Es ist besser, Gefühle zu haben, als betäubt zu sein. Lieber ein trauriger Dichter als ein leereres Blatt Papier. Seite 159

Audrey erlebt zu Beginn etwas Traumatisierendes und ist erst mal aus der Bahn geworfen. Außerdem ist sie mit ihren knapp 16 Jahren noch sehr jung. Dies spiegelt sich auch in ihrem Charakter wieder, weswegen ich die Kapitel aus Sicht von Daniel mehr genossen habe. Audrey entwickelt sich aber weiter und kann aus ihrer Starre ausbrechen. Trotzdem fand ich den Echo Daniel viel interessanter. Wieso kann er fühlen und selbstständig Denken? Was ist er?

Die Handlung ist leider leicht zu durchschauen. Aber vielleicht war dies auch Absicht, dass der Leser eigentlich schon weiß, wer sich wohinter verbirgt. Damit er auf die Zwischentöne achten kann. Die Aufmerksamkeit nicht auf die Frage "Wer war es" verschwendet, sondern sie in die Richtung "Was macht Mensch sein aus" lenkt. Den müsst ich in einem Satz sagen, um was es in Echo Boy geht, würde ich sagen, um das Mensch sein und was es ausmacht, mit all seinen Facetten.

Fazit:
Leider vorhersehbar, aber vielleicht war dies Absicht, damit man auf die Zwischentöne achtet.
"Was macht Mensch sein aus"
Berührend und regt zum Nachdenken an.
Matt Haig hat einen sehr schönen Sprachstil.
4,5 Weingummis

Veröffentlicht am 04.02.2017

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Call of Crows - Entfacht
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**keine Spoiler zu Band 1*
Für eine bessere grafische Darstellung HIER* zum Blogbeitrag.

Call of Crows - Entfacht ist der zweite Teil der Call of Crows Reihe von G.A.Aiken. Da mir Band 1 Entfesselt, ...

**keine Spoiler zu Band 1*
Für eine bessere grafische Darstellung
HIER* zum Blogbeitrag.

Call of Crows - Entfacht ist der zweite Teil der Call of Crows Reihe von G.A.Aiken. Da mir Band 1 Entfesselt, in dem es um die Ex-Marine Kera ging, sehr gut gefallen hat, musste auch dieser bei mir einziehen. Meine Erwartungen an den Roman waren hoch und ich wurde nicht enttäuscht.

Das Cover passt optisch sehr gut zu Band 1, auch vom Buchrücken her. Es ist dunkel gehalten, so sticht der strukturierte Zug Call of Crows schön ins Auge. Ich finde es unauffällig, aber passend.

Du bist eine Crow. Natürlich bist du verkorkst. Seite 183

Zur Geschichte an sich. Hier geht es um eine Gruppe von Frauen (die Crows), welche ermordet wurden. Aber von einer Göttin zurück geholt wurden, um nun mit anderen Clans Ragnarök zu verhindern. Sie wurden mit speziellen Fähigkeiten ausgestattet, so können sie zum Beispiel fliegen. Ein anderer Clan, der aus Wikinger besteht, heißt Protectors, diese sind an Eulen angelegt und können unter anderen ihren Kopf um 270 Grad drehen. Außerdem lieben sie Wissen und Bücher. Ski unsere männlicher Protagonist ist einer davon. Also wer Geschichten mit nordischer Mythologie mag, ist hier richtig, diese fließt immer wieder in die Handlung ein.

Vom Inhalt her ist es im Vergleich zum Vorgänger eher ruhig. Was aber nicht heißen soll, dass es langweilig wird. Die Geschichte kommt auch ohne große Kämpfe aus. Keine Sorge, die Kampfszenen mit viel Action kommen auch wieder vor, aber eher gegen Ende. Und im Vergleich hatte ich das Gefühl, hier weniger anzutreffen. Aber wenn, dann wird es brutal, von ausgestochenen Augen bis zur Gedärmen, die sich verteilen. Die Erotikszenen halten sich auch zurück. Es gibt eigentlich nur eine, die sich über ein paar Seiten ausbreitet. Auch hier ist die Devise, es geht heftig zur Sache.

Ich hatte sehr viel Spaß dabei, die Geschichte zu lesen. G.A.Aikens Schreibstil gefällt mir sehr. Beim Lesen musste ich andauernd Grinsen und Lachen. Sie trifft genau meinen Humor, es gibt so einige skurrile Szenen, die einfach witzig sind. Und auch die ungewöhnlichen Persönlichkeiten der Charaktere brachten mich zum Schmunzeln. Sie erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive verschiedener Protagonisten. Der Wechsel dieser ist oft fließend und nur durch einen Absatz gekennzeichnet. Trotzdem hatte ich keinerlei Probleme damit, da diese Wechsel so gut in die Geschichte passten, der Lesefluss ging ohne Probleme weiter. Hauptsächlich geht es zwischen Jace und Ski hin und her, aber wir dürfen auch wieder aus der Sicht von Kera und einigen anderen lesen. Somit hatte man einen guten Überblick und da man manchmal nur Häppchen mitbekommt, sorgte es auch für zusätzliche Spannung.


Nicht dass sie keine Leute mochte. Jace mochte Leute sehr. Sie hatte nur nicht das Bedürfnis, tatsächlich mit Leuten zusammen zu sein. Seite 33

Die Charaktere, was soll ich sagen, ich würde am liebsten in das Buch schlüpfen und bei den Crows einziehen. Jace ist unser weiblicher Hauptcharakter. Sie liebt Bücher, am liebsten schön düstere und mag Sprachen. Außerdem zieht sie sich gerne zurück, den sie hasst Small Talk, lieber beobachtet sie das Geschehen. Doch wehe sie wird wütend, den dann wird sie zur Berserkerin. Ich mochte sie wirklich sehr gerne, sie war mir schon in Band 1 sympathisch. Den männlichen Part übernimmt Ski, er wird als nerdig beschrieben, weil er Wissen und Bücher mag und wegen seiner Eulenaugen eine Brille trägt. Er ist hilfsbereit und ein sehr angenehmer Charakter. Unbedingt muss ich die Nebencharaktere erwähnen. Diese sind so einprägend durch ihre Einzigartigkeit. Da wäre zum Beispiel Bär, mit seiner Zwangsneurose, der so oft unfreiwillig witzig ist. Oder Annalisa, die alles und jeden analysiert und somit in den Wahnsinn treibt.

Muss ich die Bücher in der richtigen Reihenfolge lesen?
Dies ist zu empfehlen, es wird immer wieder Bezug auf Band 1 genommen und es gibt einen großen roten Faden, der sich durch beide Bücher zieht.

Jugend- oder Erwachsenenbuch? Ich würde sagen sowohl als auch. Als jüngerer Leser (ab 14 Jahren) muss man sich auf ein paar brutale Szenen einstellen, mit abgetrennten Körperteilen und Blut. Und auf eine Sexszene, welche nicht unbedingt romantisch beschrieben ist. Die Charaktere sind alle schon älter und in ihrer Persönlichkeit gefestigt, dadurch kommen auch ältere Leser auf ihre kosten, welche naive Persönlichkeiten etwas satt haben.


Fazit:
Richtig toll.
G.A.Aiken schreibt humorvoll und ideenreich,
wie kommt man nur auf so viele skurrile Szenen und Charaktere.
Die Geschichte mit ihren Elementen aus der nordischen Mythologie traf genau meinen Geschmack.
Genauso wie der Humor, ich weiß nicht wann ich abgesehen von Band 1, dass letzte mal so viel bei einem Buch lachen musste. Ich sag nur Klemmbrett und ja, es hat auch hier wieder seinen Auftritt.
Die Charaktere sind ein Highlight, ich würde sie wirklich gerne kenne lernen, abgesehen von den Riesentötern und Hel plus Konsorten.