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WinfriedStanzick

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2017

Ein schöner Adventskalender in Buchform.

Einfach freuen
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Georg Magirius, Einfach freuen. 24 Momente gegen die Rastlosigkeit, Echter Verlag 2017, ISBN 978-3-429-04388-9

Eine ruhige Zeit der Besinnung und Vorbereitung auf Weihnachten und die Geburt Christi – ...

Georg Magirius, Einfach freuen. 24 Momente gegen die Rastlosigkeit, Echter Verlag 2017, ISBN 978-3-429-04388-9

Eine ruhige Zeit der Besinnung und Vorbereitung auf Weihnachten und die Geburt Christi – so war und ist die Adventszeit gedacht. Doch für die meisten Menschen gehören zu diesen vier Wochen zu den hektischsten des ganzen Jahres.

Der vorliegenden Adventskalender von Georg Magirius zeigt und gestressten Menschen, die man sich von den Getriebe und Gewese vor Weihnachten nicht aus der Ruhe bringen lässt und wie man zur Ruhe finden kann an jedem einzelnen Tag dieser Zeit.

Man muss bei der Lektüre der einzelnen Kapitel keine großen spirituellen Verrenkungen unternehmen. Die Texte von Magirius sind leicht geschrieben und lösen durch ihre Sprache eine Vorfreude aus, wie man sie vielleicht zuletzt als Kind gespürt hat.

Es ist eine stille Vorfreude, zu der Magirius einlädt, eine Vorfreude die man erleben im ganz normalen Alltag, bei allen normalen und besonderen Dingen, die man tut, und sei das das Rausbringen des Mülls.

Ein schöner Adventskalender in Buchform.




Veröffentlicht am 29.11.2017

Ein auch sprachlich ansprechender Roman, den ich gerne empfehle. Er hat mich zurückgeführt in mein eigenes Denken und Handeln in jenen Jahren, als ich als Student auch in der damals noch jungen Bürgerinitiativbewegung aktiv war.

Ein Mensch brennt
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Nicol Ljubic, Ein Mensch brennt, DTV 2017, ISBN 978-3-423-28130-0

Der Autor des vorliegenden Romans, Nicol Ljubic, schaffte es nach mehreren Auszeichnungen für seine Reportagen im Jahr 2011 mit seinem ...

Nicol Ljubic, Ein Mensch brennt, DTV 2017, ISBN 978-3-423-28130-0

Der Autor des vorliegenden Romans, Nicol Ljubic, schaffte es nach mehreren Auszeichnungen für seine Reportagen im Jahr 2011 mit seinem Roman „Meeresstille“ auf die Longlist für den Deutschen Buchpreis. Danach hörte man lange wenig von ihm. Das lag daran, dass er insgesamt 5 lange Jahre an dem nun erschienenen Roman „Ein Mensch brennt“ gearbeitet hat, ein Roman, der zwischen 1975 und 1977 spielt, auf dem Hintergrund der Zeit, die man später als den Deutschen Herbst bezeichnete und der anhand einer Familiengeschichte das Leben des Umweltaktivisten Hartmut Gründler schildert. Der Rezensent kann sich selbst noch sehr gut nicht nur an jene bleiernen Jahre erinnern, sondern auch an Hartmut Gründler selbst, dessen Aktionen in der noch jungen Umwelt- und Bürgerinitiativbewegung nicht immer unumstritten waren.

Erzählt wird die Geschichte von dem mittlerweile 44 jährigen Hanno Kelsterberg. Mittlerweile schon seit langer Zeit in therapeutischer Behandlung, versucht er Jahrzehnte später, jener dramatischen Geschichte auf die Spur zu kommen, die sein Leben nicht nur verändert hat, sondern beinahe vollkommen zerstört hätte.

Hanno Kelsterberg war 1975 gerade einmal zehn Jahre alt, als seine Eltern dem Tübinger Lehrer Hartmut Gründler ein Zimmer in ihrem Haus vermieteten. Schon bald sollte dieser Einzug das Leben der Familie verändern. Denn besonders Hannos Mutter wird schnell vom Denken Gründlers beeinflusst. Sie stellt die Ernährung der Familie auf die von Gründler bevorzugte Waerland-Kost um und kommt zum ersten Mal in ihrem Leben mit Politik und der Umweltschutzbewegung in Verbindung.
Und weil sie sich schon bald insgeheim in den fanatischen Umweltaktivisten verliebt, tut sie alles für ihn und entfremdet sich ihrer Familie. Dass sie auch noch über 3 Jahrzehnte nach Gründlers Selbstverbrennung am Buß- und Bettag 1977 in Hamburg ihn verteidigt und verbissen sein Andenken hochhält, muss der über sein Leben schreibende Hanno erschüttert feststellen, als er im Rahmen seiner Recherche seine sterbende Mutter besucht, und in Sachen Gründler nach wie vor keinen Zugang zu ihr findet.
Es ist die Katastrophe von Fukushima, die 2011 den Autor Ljubic und damit seinen Ich-Erzähler Hanno Kelsterberg auf die Idee kommen lässt, auf dem Hintergrund des Deutschen Herbstes mit seinen dramatischen im Buch alle beschriebenen Vorkommnissen (RAF, Mogadishu, Schleyer-Entführung usw.) sich auf die Spurensuche nach Hartmut Gründler zu begeben, eingebettet in eine überzeugend erzählte Familiengeschichte. Er schildert das, was im kleinen Hanno in den Jahren 1975 -1977 vorgeht genauso überzeugend, wie die Suche des erwachsenen Hanno nach seiner Geschichte und der Bedeutung der Person Gründlers.
Hanno versucht durch den Rückblick letztlich das ganze Buch hindurch zu verstehen, wie die schillernde Figur des Umweltaktivisten Hartmut Gründler mitverantwortlich war für das ihn und seine Kindheit zerstörende Ende der Ehe seiner Eltern war.

Obwohl Ljubics Roman hauptsächlich in Vergangenheit spielt, hat er doch angesichts der nach wie vor bestehenden Bedrohungen der Umwelt durch Atomkraft und andere Gefährdungen und der intensiven Debatten, wie man sich dem entgegenstellen kann und welche Mittel dabei legitim sind eine aktuelle Bedeutung. Wieviel sind Menschen zu opfern bereit, um einer Idee zu folgen? Zählt das Wohl Einzelner, wenn das ganze Gemeinwohl auf dem Spiel steht?

Alte und immer sehr aktuelle Fragen, die Ljubic zwischen den Zeilen aufwirft und die seinen Roman nicht nur zu einem lehrreichen Zeitzeugnis machen, sondern auch zu einem gelungenen literarischen Beitrag über die Bedeutung und die Grenzen politischen Engagements.

Ein auch sprachlich ansprechender Roman, den ich gerne empfehle. Er hat mich zurückgeführt in mein eigenes Denken und Handeln in jenen Jahren, als ich als Student auch in der damals noch jungen Bürgerinitiativbewegung aktiv war.



Veröffentlicht am 29.11.2017

Ein warmherzig erzähltes und zart und an sprechend illustriertes Bilderbuch für die Zeit vor den Weihnachtstagen.

Geflüster im Schnee
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Kate Westerlund, Feridun Oral, Geflüster im Schnee, minedition 2017, ISBN 978-3-86566-316-0

Es ist ein Tag vor Weihnachten, als drei Kaninchen und zwei Mäuse im schneeverwehten Wald einen kleinen Teddybären ...

Kate Westerlund, Feridun Oral, Geflüster im Schnee, minedition 2017, ISBN 978-3-86566-316-0

Es ist ein Tag vor Weihnachten, als drei Kaninchen und zwei Mäuse im schneeverwehten Wald einen kleinen Teddybären finden. Sie schauen ihn lange an, bestaunen ihn und stellen übereinstimmend fest, dass er sehr traurig aus seinen Knopfaugen ausschaut.

Sie entscheiden sich, ihn nicht dort liegenzulassen und bringen ihn zu dem alten Bären, ein weises Tier, der die anderen Tiere bei vielen Fragen schon gut beraten hat.

Auch diese Mal hat er eine Idee und mit Hilfe der Schleiereule bringen sie den Teddybären dorthin, wo er hingehört und sorgen so für jemand Kleines für ein ganz besonderes Weihnachtsfest.

Ein warmherzig erzähltes und zart und an sprechend illustriertes Bilderbuch für die Zeit vor den Weihnachtstagen.

Veröffentlicht am 29.11.2017

Dörte Beutler hat die alte Legende mit einfühlsamen Worten nacherzählt und Marc-Alexander Schulze hat das Buch stimmungsvoll illustriert. Am Ende ist natürlich mit Noten das alte St. Martin – Lied vom Niederrhein angedruckt. Eines der schönsten Bilderbüch

Die Geschichte von Sankt Martin
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Dörte Beutler, Marc-Alexander-Schulze, Die Geschichte von Sankt Martin, Gabriel Verlag 2017, ISBN 978-3-522-30485-6

Oft ist sie schon in Bilderbüchern erzählt worden, jene vor allem bei Kindern beliebte ...

Dörte Beutler, Marc-Alexander-Schulze, Die Geschichte von Sankt Martin, Gabriel Verlag 2017, ISBN 978-3-522-30485-6

Oft ist sie schon in Bilderbüchern erzählt worden, jene vor allem bei Kindern beliebte Geschichte von Sankt Martin, der schon als römischer Soldat den Menschen half (unter anderem jene Begebenheit, als er mit einem Bettler seinen Mantel teilte), dann den Militärdienst quittierte, weil er ihn nach einer Erscheinung nicht mehr mit seinem Glauben vereinbaren konnte und schließlich nach langer Wanderschaft zum Bischof von Tours gewählt wurde.

Dörte Beutler hat die alte Legende mit einfühlsamen Worten nacherzählt und Marc-Alexander Schulze hat das Buch stimmungsvoll illustriert. Am Ende ist natürlich mit Noten das alte St. Martin – Lied vom Niederrhein angedruckt.
Eines der schönsten Bilderbücher über St. Martin, die ich bisher in Händen hielt.

Veröffentlicht am 29.11.2017

Ein schönes, stimmungsvolles und warmherziges Bilderbuch für die Advents- und Weihnachtszeit

Wer hat den Lebkuchen stibitzt?
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Maria Stalder, Wer hat den Lebkuchen stibitzt, Atlantis 2017, ISBN 978-3-7152-0734-6

Eine schöne, liebevoll illustrierte und warmherzig erzählte Geschichte hat sich Maria Stalder für die diesjährige Advents- ...

Maria Stalder, Wer hat den Lebkuchen stibitzt, Atlantis 2017, ISBN 978-3-7152-0734-6

Eine schöne, liebevoll illustrierte und warmherzig erzählte Geschichte hat sich Maria Stalder für die diesjährige Advents- und Weihnachtszeit ausgedacht.

Sie erzählt von Arne, der Lebkuchenkekse für den Nikolaus backt und sie zum Abkühlen auf das Fensterbrett stellt. Der strake Duft der warmen Kekse zieht durch den Wald und erreicht den Fuchs in seiner Höhle…
Hungrig wie er ist, kann der Fuchs nicht widerstehen und nähert sich schleichend Arnes Waldhaus und stibitzt sich einen Keks vom Blech. Und dann noch einen zweiten.

Weil er n der Nähe des Hauses bleibt, hört der Fuchs etwas später, wie sich Arne beim Nikolaus für das Fehlen von zwei Keksen entschuldigt, weil doch wirklich alle Kinder einen bekommen sollen, plagt den Fuchs das schlechte Gewissen. Lange schleicht er hinter Arne her, überlegend, wie er sich bei ihm entschuldigen könnte. Doch dann findet er seinen eigenen Weg …

Ein schönes, stimmungsvolles und warmherziges Bilderbuch für die Advents- und Weihnachtszeit.