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Veröffentlicht am 05.04.2023

Gesellschaftskritik der besonderen Art

Die Vegetarierin
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Sehr verwirrendes Buch, das mich auf der einen Seite absolut fasziniert und auf der anderen Seite total abgestoßen hat.

Dieser Roman beschreibt auf besondere Art und Weise, wie man in Südkorea mit dort ...


Sehr verwirrendes Buch, das mich auf der einen Seite absolut fasziniert und auf der anderen Seite total abgestoßen hat.

Dieser Roman beschreibt auf besondere Art und Weise, wie man in Südkorea mit dort besonderen, hier ganz alltäglichen, Überzeugungen umgeht.

In drei Teile aufgeteilt wird uns im ersten Teil das Leben unserer Protagonistin und das Familiengefüge näher gebracht. Sie beschließt aufgrund eines Traumes von einem Tag auf den anderen Vegetarierin zu werden, was die Familie und allen voran ihr Ehemann mehr schlecht als recht aufnimmt. Es wird ständig auf ihr rumgehackt und so gezeigt, welchen Stellenwert diese Art der Ernährung in Südkorea hat und auch, wie schwer es eigentlich dort ist vegetarisch zu kochen/essen. Im zweiten Teil kommt dann der Schwager hinzu, der sich auf besondere Art und Weise mit seiner vegetarischen Schwägerin auseinander setzt, welche ich so gar nicht nachvollziehen kann. Im letzten Teil erzählt dann die Schwester wie sie das veränderte Leben wahr nimmt und auch was der Traum und die vegetarische Ernährung mit ihrer Schwester gemacht haben.

Ich muss sagen, dass der Roman mir einiges abverlangt hat und gerade der Mittelteil mit dem Schwager für mich schwierig zu fassen war. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Buch mich sogar fast verloren.

Ich fand es interessant zu lesen, dass in Südkorea Vegetarismus anscheinend als Krankheit angesehen wird, eine Abnormität, die man nicht so einfach akzeptieren kann. Gleichzeitig hat mich die Begründung oder eben die nicht vorhandene Begründung für den Wandel absolut nicht überzeugt und das Verständnis für die Protagonistin schwinden lassen.

Ein schwieriges Buch, das mich dennoch absolut gepackt hat und auch immer noch in mir nachhallt.

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Veröffentlicht am 17.01.2023

Walisische Grenze zu Zeiten Wilhelms des Eroberers

Das Herz des Feindes
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Einige Jahre nach der Eroberung Englands durch Wilhelm ändert sich das Leben von Lady Christen plötzlich und auf absolut unangenehme Weise. Die Normannen wollen England komplett unter ihre Kontrolle bringen, ...

Einige Jahre nach der Eroberung Englands durch Wilhelm ändert sich das Leben von Lady Christen plötzlich und auf absolut unangenehme Weise. Die Normannen wollen England komplett unter ihre Kontrolle bringen, aber verschiedenste Gruppen haben etwas dagegen. So wird auch das Leben an der walisischen Grenze eher ungemütlich als Lady Christens Ehemann zu Tode kommt.

Zähneknirschend und eher widerwillig geht sie erneut eine Ehe ein. Und das ausgerechnet mit dem Normannen Miles Le Gallois. Das wiederum zieht den Unmut ihrer Landsleute auf sie, die ihre Beweggründe nicht verstehen oder verstehen wollen. Dennoch entwickelt sich die Ehe trotz aller Widrigkeiten zu einem absoluten Glücksfall für Lady Christen und bringt ihr die Liebe zurück.

Das Herz des Feindes ist ein eher kurzer Roman von Elizabeth Chadwick, was mich im ersten Moment sehr überrascht hat, im Nachwort aber tatsächlich aufgeklärt wird. Denn eigentlich handelt es sich eher um ein Erstlingswerk und schlummerte 30 Jahre in Chadwicks Schublade bevor das Buch jetzt letztendlich doch veröffentlicht wurde.

Mir hat der Roman gut gefallen, wobei die erste Hälfte etwas schwerfällig bzw langatmig daher kam. Gut recherchiert und geschrieben wie immer ist dieses Buch in meinen Augen ein super Einsteiger-Buch in die Welt der historischen Romane

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Almut und Ivo, die Vierte

Die elfte Jungfrau
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Toller 4. Teil der Reihe mit besonderen Wendungen

Dieses Mal wird Almut nur bedingt von Ivo unterstützt, denn dieser wird von seinem Abt in anderer Angelegenheit abberufen. Dennoch unterstützt er Almut ...

Toller 4. Teil der Reihe mit besonderen Wendungen

Dieses Mal wird Almut nur bedingt von Ivo unterstützt, denn dieser wird von seinem Abt in anderer Angelegenheit abberufen. Dennoch unterstützt er Almut auf seine Weise bei ihren Nachforschungen.
Ich mag die Atmosphäre, die Andrea Schacht in jedem Buch der Reihe kreiert. Sie schafft es auf unterhaltsame Weise Glaube und Verbrechen miteinander zu verbinden ohne dass es übertrieben ist.
Vom Prinzip her verlaufen die Bücher der Reihe immer nach dem gleichen Schema ab und dennoch konnte mich dieser Band wieder begeistern. Es schwang eine besondere Spannung mit, nicht nur bezüglich des Kriminalfalls, auch im Hinblick auf die Beziehung zwischen Almut und Ivo.
Meister Krudener fand ich wieder einmal sehr besonders und es hat mich sehr gefreut, endlich mehr von seiner und auch Ivos Geschichte zu erfahren.
Jetzt bin ich sehr gespannt, was der letzte Teil noch für mich bereithält.

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Mitreißende und bewegende Bildersuche

Die Liebenden von Nizza
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Die Liebenden von Nizza erzählt auf zwei Zeitebenen die Geschichte über das verschwundene Mittelbild eines Triptychons. Im Zentrum der Vergangenheit stehen Charlotte und Henri, deren Liebe die Irrungen ...

Die Liebenden von Nizza erzählt auf zwei Zeitebenen die Geschichte über das verschwundene Mittelbild eines Triptychons. Im Zentrum der Vergangenheit stehen Charlotte und Henri, deren Liebe die Irrungen und Wirrungen von zwei Weltkriegen trotzt und in der Gegenwart Romy und Adam zueinander führt.

Der Vergangenheitsstrang besticht durch starke Figuren, die in vielen Situationen über sich hinaus wachsen und in der wohl schwersten Zeit der Geschichte einfach überleben wollten. Dennoch werden auch Zweifel dargestellt, z.B. bei Charlotte als es um die Unterstützung der Resistance ging, aber auch bei Francine und Etienne, die zwar immer helfend zur Seite stehen, aber dennoch am liebsten ganz für sich leben würden, zurückgezogen und in Sicherheit.

Ich habe die Freundschaft zwischen den Frauen während des Ersten Weltkrieges sehr gemocht, wie sie füreinander da waren und sich gegenseitig gestützt und unterstützt haben, auch über den bzw die Kriege hinaus. Ich habe die Zerrissenheit Edouards gespürt, der wie sein Vater sein wollte und dennoch bis in die Gegenwart mit sich haderte.

Der Gegenwartsstrang mit Romy und Adam hat mich wieder einiges gelehrt, über das Thema Raubkunst/Nazikunst wusste ich bisher sehr wenig, aber nun bin ich um einiges schlauer. Ich finde die Thematik als solches sehr interessant und auch die Steine, die einem von öffentlichen Stellen in den Weg gelegt werden, sind glaubhaft dargestellt. Dafür waren mir die Offenbarungen der Privatleute fast etwas schnell, als würden diese nur drauf warten, dass sie auf dieses Thema angesprochen werden.

Ich fand beide Zeitstränge sehr interessant und unterhaltsam, wobei mir der Vergangenheitsstrang etwas besser gefallen hat. Auch wenn mir die Rahmenhandlung im ersten Weltkrieg etwas unglücklich gewählt wirkt, denn so wirkliche Schlachten in der Nähe von Nizza sind mir nicht bekannt, welche ein Lazarett mit den geschilderten Verletzungen und Behandlungen erklären würden. Dennoch war dieser Strang atmosphärisch und erzählerisch sehr dicht und konnte mich überzeugen.

Die Gegenwart hat mir ein paar Probleme bereitet, denn sowohl Romy als auch Adam bekam ich nicht wirklich zu greifen. Bei Romy war mir die Geschichte mit ihrer Schwester etwas zu viel bzw wirkte sie wie Füllmaterial, Adam hingegen kam so gut wie gar nicht zur Wirkung, denn über seine Vergangenheit und die Beweggründe warum er sich so in diese Suche eingebracht hat, waren mir etwas zu flach dargestellt.

Dennoch hat mir dieser zweite Roman der Autorin ein kleines bisschen besser gefallen als Die Bucht der Lupinen, auch wenn es hier gewisse Parallelen gibt. Es wirkt bei beiden Büchern so, als hätte Johanna Laurin ein absolutes Händchen für die Geschichten der Vergangenheit, was mir außerordentlich gut gefällt.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Aus dem Leben einer Frau in Südkorea

Kim Jiyoung, geboren 1982
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Das Buch hat mich sehr gepackt obwohl es etwas anderes war als ich erwartet habe. In meinen Augen handelt es sich eher um ein erzählendes Sachbuch denn um einen Roman. Die Autorin lässt die Geschichte ...

Das Buch hat mich sehr gepackt obwohl es etwas anderes war als ich erwartet habe. In meinen Augen handelt es sich eher um ein erzählendes Sachbuch denn um einen Roman. Die Autorin lässt die Geschichte der Protagonistin durch deren Psychiater erzählen. Dieser führt während des Texte immer wieder Fußnoten mit Quellverweisen an, sodass man das Gefühl hat, ein wissenschaftliches Fallbeispiel zu lesen.

In einigen Situationen hatte ich das Gefühl, der Arzt spricht von einer bestimmten Patientin. Andererseits wirkte alles sehr generalisiert, was durch die Fußnoten unterstützt wurde. Dieses Generalisieren macht es mir schwer, das Buch einzuordnen, da es für mich so wirkt, als hätten alle südkoreanischen Frauen die gleichen Probleme wie hier Kim Jiyoung. Das ist in einigen Teilen wie Bildung, Außenwirkung von Frauen und die Rolle in der Familie bestimmt auch richtig. Aber ich kann mir kaum vorstellen. dass alle Frauen darauf gleich reagieren und sich die gleichen Probleme, Konsequenzen und Krankheiten daraus ergeben wie bei Kim Jiyoung.

Dennoch ein wichtiges Buch. Und wenn nur ein klitzekleiner Teil darin der Wahrheit entspricht, was garantiert der Fall ist, dann ist in diesem LAnd noch viel zu tun für Frauen. Und nicht nur in diesem Land.

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