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Wuschel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2022

Actionreiche Unterhaltung

Das Babel Projekt – Lifelike
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Es ist zwar kein Meisterwerk des Autors, denn ausnahmsweise ist nicht alles logisch, aber hier liegt der Fokus auch ganz klar mehr auf den Charakteren als auf allem anderen. Ich will auch gar nicht sagen, ...

Es ist zwar kein Meisterwerk des Autors, denn ausnahmsweise ist nicht alles logisch, aber hier liegt der Fokus auch ganz klar mehr auf den Charakteren als auf allem anderen. Ich will auch gar nicht sagen, dass es vor Logikfehlern hagelt, keineswegs, eher ein gelegentliches Stirnrunzeln beim genaueren darüber Nachdenken. Beispielsweise wird erklärt, dass gewisse Zerstörungen durch eine Reaktorüberhitzung entstanden. Es gibt wohl gewisse Schäden, alles ist lustig verstrahlt, etc., aber die Gebäude in der näheren Umgebung und das mit in welchem der Reaktor ist haben lediglich ihre Scheiben verloren oder sind vielleicht ein bisschen angeknackst. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich in solchen Dingen unfassbar schlecht bin, aber es fühlte sich so nicht richtig an. Ich fand es persönlich nicht so tragisch, wollte es aber erwähnen. Ansonsten ist es durchaus mehr Jugendbuch als Erwachsenenbuch, was man recht schnell auf den ersten Seiten merkt. Der Stil ist gewohnt flüssig, die Geschichte spannend und actiongeladen, die Charaktere haben Tiefe, das Setting überzeugt, wenngleich dieses vergleichsweise blass ist. Dennoch ist es greifbar, furchteinflössend und dystopisch.

Die Geschichte selbst fand ich sehr gelungen. Jay Kristoff zaubert wieder unfassbar tolle Charaktere und hat einige Überraschungen in Petto. Ich könnte nicht mal sagen, welchen Protagonisten ich am meisten mochte, denn ich habe sie alle geliebt. Selbst die Bösen, denn auch sie bekommen ein Gesicht sowie Beweggründe. Besonders mit gefühlt habe ich natürlich mit Eve, die im Mittelpunkt der Geschichte steht. Sie kämpft für das Überleben ihres Großvaters, der schwer krank ist und stellt ihr eigenes Wohl dafür hinten an. Doch schlussendlich kämpft sie für noch so viel mehr, nämlich für ihre eigene Wahrheit. Zwar gibt es einiges an Blutvergießen, aber auch so unfassbar viele Emotionen und Geschichte auf diesen doch recht wenigen Seiten. Ich habe jede davon sehr gemocht und habe große Hoffnung, dass die Reihe weiter übersetzt wird.

Fazit:

Eine blutige und emotionale Reise durch eine Welt, die im Sterben liegt, auf der Suche nach der Wahrheit.

Veröffentlicht am 28.02.2022

Lernspaß

The Secret of the Dead Sheep
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Da ich mit dem Lerngraden A, B und so weiter, nur wenig anfangen kann, kann ich auch nicht beurteilen, ob dieses hier angemessen umgesetzt wurde. Was ich beurteilen kann, ist, dass ich relativ gut klar ...

Da ich mit dem Lerngraden A, B und so weiter, nur wenig anfangen kann, kann ich auch nicht beurteilen, ob dieses hier angemessen umgesetzt wurde. Was ich beurteilen kann, ist, dass ich relativ gut klar kam. Nach gut 16 Jahren ohne Englisch musste ich phasenweise nicht allzu viel gesondert nachschlagen. Hier sei außerdem erwähnt, dass ich „nur“ Realschulenglisch gelernt habe, welches sich wohl stark von weiterführenden Schulen unterscheidet. Der Satzbau war einfach gehalten, die Dialoge ebenfalls. Viele Worterklärungen erleichtern das Ganze. Mein größtes Problem war, dass ich zu schnell zu viel wollte und dachte, dass ich es wie ein gewöhnliches Buch lesen könnte. Davon rate ich ganz klar ab, denn ein bis zwei Kapitel am Tag reichen aus, sind angenehmer zum Verarbeiten des Gelernten und frustrieren weniger, weil man weniger oft an einen Punkt kommt, an dem man nur noch zum Übersetzer greift. Die Aufgaben und Tests im Buch machen Spaß und spornen auf jeden Fall an. Als ehemaliger Krimileser, muss ich leider gestehen, dass ich die Geschichten selbst meist etwas langweilig fand. Doch zum Lernen sind sie optimal.

Veröffentlicht am 28.02.2022

Gute Unterhaltung.

Der Buick
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Die Meinungen zum "Buick" gehen ja gewaltig auseinander. Ein Grund mehr mir selbst ein Bild verschaffen zu wollen. Ich würde sagen, dass er irgendwo ins Mittelfeld passt. Die Geschichte haut einen jetzt ...

Die Meinungen zum "Buick" gehen ja gewaltig auseinander. Ein Grund mehr mir selbst ein Bild verschaffen zu wollen. Ich würde sagen, dass er irgendwo ins Mittelfeld passt. Die Geschichte haut einen jetzt nicht vom Hocker, aber sie überzeugte mich durch ihre Atmosphäre. Sicher, die meiste Zeit wird die Geschichte des Wagens erzählt, aber lesen wir nicht Bücher um die Geschichte über jemanden oder etwas zu erfahren? Ich fand es unglaublich spannend, welchen Einfluss das Fahrzeug auf die Geschehnisse nimmt, egal ob in der Vergangenheit oder Gegenwart. Meist plätschert die Erzählung ruhig vor sich hin. Ich fand sie trotz ihrer gelegentlichen Längen schön zu verfolgen, was der Erzählstimme von Nathan und King geschuldet ist. Immer wieder eine grandiose Kombination.

Was mir außerdem gut gefiel, dass die Charaktere um den Buick zwar existent sind und skizziert werden, aber verhältnismäßig steht das Auto einfach im Mittelpunkt. Obwohl es so viele Rätsel birgt, scheint es doch am klarsten definiert; am besten sichtbar. Genau das ist es, was das Buch für mich so gar nicht langweilig, sondern mittelmäßig macht, denn ich finde es gehört Können dazu, dass ein unbeweglicher Gegenstand der Mittelpunkt einer Geschichte wird. Sicher nicht sein bestes Buch, aber dennoch empfehlenswert. Besonders gefiel mir eine Wendung am Ende sowie das Nachwort. King schafft es aus meiner Sich immer wieder mit seinen persönlichen Worten den Geschichten etwas besonders zu geben, wenngleich diese nicht direkt in Verbindung mit der Geschichte selbst stehen.

Fazit:

Solides Hörerlebnis mit mittlerer Spannung und schön für Nebenbei.

Veröffentlicht am 28.02.2022

Grandios, aber anstrengend.

Die Erinnerung der Seelen
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Okay, ich habe keine Ahnung was ich sagen soll. Wer sich noch an das Ende des ersten Bandes erinnert, der wird sich erinnern, dass ich bemängelt habe, dass die ganzen Verwandtschaftsgrade doch sehr unübersichtlich ...

Okay, ich habe keine Ahnung was ich sagen soll. Wer sich noch an das Ende des ersten Bandes erinnert, der wird sich erinnern, dass ich bemängelt habe, dass die ganzen Verwandtschaftsgrade doch sehr unübersichtlich sind. Tja, diese spielen hier mit unter eine große Rolle, denn es geht im Groben darum, dass sich vieles um die Erinnerungen verschiedener Protagonisten aus früheren Leben dreht. Ganz schön vertrackt kann ich euch sagen. Besonders, wenn einige der Charaktere doch sehr ähnlich heißen, außer natürlich in den früheren Leben, da heißen sie anders - manchmal aber ganz ähnlich wie die Person im derzeitigen Leben. Na, wer kommt noch mit? Auf jeden Fall war das manchmal sehr unübersichtlich. Mir wäre ein hübscher Stammbaum ja ganz recht, oder am besten gleich mehrere. Für jedes Leben einer.

Doch dies war nicht mein einziges Problem. Mein anderes war, dass ich anfangs irgendwie gar nicht in die Geschichte kam. Zum einen wirkte alles so fremd, obwohl gar nicht so viel Zeit zwischen den Büchern lag. Zum anderen kam ich einfach nicht richtig an. Vielleicht hatte ich auch selbst zu viel im Kopf, um mich auf die Geschichte richtig einlassen zu können. Ansonsten fand ich es einfach wieder atemberaubend was Jenn Lyons hier für einen Epos erschaffen hat. Diese Vielschichtigkeit, diese großartigen Wendungen, diese unbeschreibliche Liebe zum Detail. Einfach gigantisch.

Obwohl die Geschichte immer komplexer wird, habe ich bisher nicht das Gefühl, dass etwas unlogisch wäre. Es macht alles Sinn und das finde ich besonder interessant und gelungen, denn bei so vielen Charakteren und Schauplätzen, solch tiefgreifenden Verbindungen der verschiedenen Zeitebenen, ist das meines Erachtens gar nicht so einfach. Ich bin sehr gespannt wie die Reihe weiter geht, denn dieses mal hat die Autorin einen großartigen Cliffhanger hinterlassen - und hoffe, dass ich in den folgenden Band besser und schneller einsteige als in diesen.

Fazit:

Wieder eine großartige Geschichte, die mich mit ihrer Komplexität tatsächlich an meine Grenzen brachte.

Veröffentlicht am 28.02.2022

Ganz süß.

Heartstopper Volume 1 (deutsche Hardcover-Ausgabe)
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Wer ein wenig auf den sozialen Medien aktiv ist, der hat das Buch sicher schon einmal gesehen. So ging es auch mir, weshalb ich es unbedingt lesen wollte. Endlich auf deutsch! Sehr gut gefällt mir, dass ...

Wer ein wenig auf den sozialen Medien aktiv ist, der hat das Buch sicher schon einmal gesehen. So ging es auch mir, weshalb ich es unbedingt lesen wollte. Endlich auf deutsch! Sehr gut gefällt mir, dass der Verlag das Cover beibehalten hat, da dieses einen klaren Wiedererkennungswert hat. Im Vergleich zum Original handelt es sich bei der deutschen Ausgabe um ein Hardcover, was sich natürlich unglaublich gut im Bücherregal macht - ob man den Mehrpreis dafür zahlen möchte ist natürlich die Frage, die man sich vermutlich bei fast jedem Hardcover stellen wird. Was ich etwas schade finde, ist, dass man den Untertitel zur Hälfte übersetzt hat.

Die Geschichte selbst finde ich sehr schön und interessant. Besonders, weil die Entwicklungen zwischen Charlie und Nick bereits im ersten Band recht weit fortgeschritten sind, ohne direkt zu viel zu verraten. Das macht mich doppelt neugierig auf die folgenden Bände. Die Zeichnungen sind schön anzusehen. Teilweise hätte ich mir ein bisschen mehr Tiefe gewünscht, denn manchmal wirken sie doch etwas blass; skizzenhaft. Das finde ich sehr schade, da die Autorin scheinbar genau dadurch die Geschichte erzählen möchte. Zumindest macht es den Eindruck, da es nicht all zuviel Text gibt. Jedoch gehe ich davon aus, dass sich somit der englische Comic auch gut für Anfänger eigenen könnte.

Fazit:

Ein niedlicher Comic über Toleranz, Freundschaft und Liebe, der mir fast einen Ticken zu blass gezeichnet war.