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Veröffentlicht am 16.11.2018

Ich hatte mir mehr erhofft.

Bluthaus
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Beschreibung:
Während sich Frida noch von den Vorkommnissen auf dem Obsthoft ihrer Eltern erholt und den Dienst vorübergehend quittiert hat, befindet sich Haverkorn schon wieder mitten im Geschehen. Fridas ...

Beschreibung:


Während sich Frida noch von den Vorkommnissen auf dem Obsthoft ihrer Eltern erholt und den Dienst vorübergehend quittiert hat, befindet sich Haverkorn schon wieder mitten im Geschehen. Fridas ehemalige Zimmergenossin Jo findet eines Abends eine schwer verletzte Frau auf einem verlassenen Gut, die kurz darauf stirbt. Sie kontaktiert ihre Freundin mit dem Verdacht, dass man ihr einen Mord unterstellen will. Kurz darauf verschwindet sie von der Bildfläche. So macht sich Frida auf die Suche nach Jo. Dies führt sie auf die kleine Halbinsel Holnis, wo sie auf ein Geheimnis stößt, dessen Ausmaß ihr erst viel später bewusst wird. Das Geheimnis des Bluthaus.

Meinung: 


Wieder einmal stellt sich mir die Frage: Wo fange ich an? Ich bin ehrlich. Mir ist die Autorin sehr sympatisch, weshalb es mir wirklich schwer fällt, diese Rezension zu schreiben, denn ich hatte mir von "Bluthaus" mindestens so viel versprochen, wie mir damals "Totenweg" bot, aber weit gefehlt. Die Enttäuschung war groß. 

Beginnen wir doch mal beim Namen. Das Buch nennt sich "Bluthaus". Dürfte inzwischen jeder mitbekommen haben. Doch stellt sich mir die Frage: Warum nennt man es dann nicht so!? Als Frida von dem Haus erfährt bzw. dessen Namen, trifft sie auf eine Dame, die es "Bluthus" betitelt. In dem Moment hat es gepasst, da diese Dame Dialekt sprach, aber in der restlichen Story war es einfach nur unpassend. Was soll das denn? In meinen Augen hätte man das Buch dann entweder "Bluthus" bezeichnen sollen oder eben auch im Buch das exakte Wort verwenden. Schließlich wird auch sonst in dem Buch auf Dialekt oder ähnliches verzichtet. Für mich absolut nicht nachvollziehbar!

Die Geschichte selbst empfand ich dieses Mal, leider, eher langweilig. Diverse Verbindungen, wie beispielsweise wer das Coldcase Mädchen ist und was es mit diesem ominösen Urlaub auf sich hat, war mir bereits nach 100 Seiten klar bzw. ich war mir dessen recht sicher. Die falschen Fährten waren in diesem Buch sehr rar bis gar nicht vorhanden. Obwohl der eigentliche Täter erst spät bekannt gegeben wurde, hat die Auflösung nicht gerade dazu geführt, dass es mich vom Hocker gerissen hat.

Auch vom Schreibstil her, konnte mich die Autorin dieses Mal nicht richtig mit nehmen. Wohl war es flüssig zu lesen, mal von der "Bluthus"-Stolperfalle abgesehen, aber manche Situationen waren dann einfach nicht durchdacht oder gefühlt lieblos dargestellt. Beispielsweise als Frida auf der Halbinsel ankommt und an einer Pizzeria hält, die sich "neben einem gemütlichen Hotel" befindet. Zuvor wird aber erwähnt, dass Frida an diesem Ort noch nie war. Woher weiß sie denn, dass das Hotel gemütlich ist? Das mag wohl kleinlich wirken, aber wenn man besseres gewohnt ist, dann stimmt mich das als Leser schon traurig und es ist frustrierend. 

In "Totenweg" drehte sich so manches um die am Ende stehende Ehe von Haverkorn. Diese wurde zwar nicht wieder aufgegriffen, sondern nur am Rande gestreift, dennoch hatte er nun ein anderes Familiendrama an der Backe. Das ist zwar ganz nett, aber in dem Fall ging es mir wirklich auf die Nerven. Wieso muss man dem Kerl jetzt noch mehr Mist andichten? Reichen seine bisherigen Probleme nicht? Für mich fühlte sich das eher an wie zwanghaftes Seiten füllen. Denn auch die Ermittlungen an sich waren sehr abgespeckt, wodurch im Gesamten nur mäßige Spannung aufkam. Die Geschichte plätscherte eben so vor sich hin. Dann lieber noch etwas mehr über die gescheiterte Ehe. 

Zusammenfassend würde ich sagen, dass es mir die meiste Freude bereitet hat, das Buch mit zwei anderen Mädels zu lesen, als die Geschichte selbst. Es tut mir auch in der Seele weh, dass so zu sagen, aber so ist es nun mal. Ich habe Hoffnung in den dritte Teil. Das ursprünglich ungleiche Team, Frida und Haverkorn, harmonierte in den wenigen Szenen, in welchen sie zusammen auftraten, so sehr miteinander, dass sie gar nicht mehr ungleich waren. Die Atmosphäre war bei weitem nicht so ausgeprägt wie ich es mir gewünscht hätte bzw. wie sie in der Elbmarsch war. 

Fazit: 


Mich konnte die lang ersehnte Fortsetzung leider gar nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 15.11.2018

Grandioser Abschluss

Die Blutlinie - Folge 04
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Klappentext:
Mit Hilfe ihres Teams gelingt es Smoky Barrett, einen weiteren Mord zu verhindern. Das Netz um den vermeintlichen Nachfahren Jack the Rippers zieht sich allmählich zu, und Smoky ahnt: Der ...

Klappentext:
Mit Hilfe ihres Teams gelingt es Smoky Barrett, einen weiteren Mord zu verhindern. Das Netz um den vermeintlichen Nachfahren Jack the Rippers zieht sich allmählich zu, und Smoky ahnt: Der Schlüssel zur Psyche des Killers liegt in der Vergangenheit.

Meinung:
Und da war das Ende auch schon da.
Wie versprochen, möchte ich in dieser Rezension auch gerne auf die Geschichte eingehen. Da ich vor etlichen Jahren schon das Buch zu dem Hörspiel gelesen habe, kam mir schon vieles vertraut vor. Wobei ich jetzt nicht sagen könnte, ob ein wichtiges Detail gefehlt hat. Von Filmen kennt man das ja oft.

Die Charaktere fand ich durchweg sympatisch, auch wenn sie mir im Vergleich gerne mal etwas arrogant vorkamen. Beispielsweise als Smoky mit ihrem Team auf Reisen geht und eigentlich nur Gast ist. Im Buch hab ich das einfach so hingenommen, aber im Hörspiel fühlte es sich an als ob sie sich aufspielen wolle. Ebenfalls die Art wie Callie "Schätzchen" sagt. So im Nachhinein betrachtet schon witzig wie anders das Empfinden ist, wenn man etwas hört oder sieht und nicht liest. Ich gehe davon aus, dass ich das ohne Vorkenntnisse zum Buch nicht tragisch gefunden hätte.

Bereits erwähnt hatte ich ja, dass die Emotionen einfach absolut gewaltig rüber kommen durch das Hörspiel. Doch was in meinen Augen hier etwas leidet ist die Atmosphäre. Keine Ahnung wie ich bei der Auflösung damals im Buch empfunden habe, davon abgesehen, dass ich dieses Mal mehr auf die Verkündung des Täters aus war, aber ich glaube als sie dann an diesen Ort kamen, fühlte man mehr dieses Bedrückende, das Düstere. Man bekommt wohl mit, wo sich die Protagonisten sich befinden, was sie sehen, aber ich denke, dass das Ausmaß besser im Buch vermittelt wird. Prinzipiell hat man einfach weniger ein Gefühl für die Umgebung.
Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass ich das mal sagen werde, aber mir hat teilweise das Blabla zwischen drin gefehlt. Oft liest man ja ein Buch, die Ermittler oder wer auch immer, sind dem Täter auf der Spur und dann fängt der Autor an aus der Jugend des Protagonisten zu erzählen. Dieser Moment wo man vorblättern möchte um zu erfahren wie es weiter geht, es aber nicht tut, weil man ja ein wichtiges Detail verpassen könnte. Genau das hat mir gefehlt.

Bevor ich es jetzt komplett vergesse, noch zur Geschichte. Diese war einfach sehr gut gemacht, denn es ist ein absolut exquisites Katz und Maus Spiel zwischen Jack jr. und dem Team von Smoky Barett. Die Art wie Jack das Team an der Nase herum führt ist einfach köstlich. Der Autor hält immer wieder Überraschungen bereit und vom Finale, da fange ich erst gar nicht an. Für jeden Thriller Fan - egal in welcher Form - eigentlich ein Muss!

Fazit:
Wer das Buch kennt, der verschwendet keine Zeit damit auch das Hörspiel zu hören. Wer gerne Hörspiele hört und auf Thriller steht, sollte auf jeden Fall mal reinhören.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Netter Krimi mit viel Luft nach oben.

Straßburger Geheimnisse - Kommissar Sturnis erster Fall
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Beschreibung:
Als Sturni, der Leiter der Mordkommission in Straßburg, sein freies Wochenende mit seinem Sohn genießt, klingelt sein Telefon. Bei der Gedenkfeier des Altbundeskanzlers,  kam es zu einem ...

Beschreibung:


Als Sturni, der Leiter der Mordkommission in Straßburg, sein freies Wochenende mit seinem Sohn genießt, klingelt sein Telefon. Bei der Gedenkfeier des Altbundeskanzlers,  kam es zu einem Todesfall im europäischen Parlament. Da es sich auch noch um den Kabinettchef des Präsidenten der Europäischen Kommission handelt, bleibt Sturni nichts anders übrig als auszurücken. Die Obduktion ergibt, dass es sich um einen Mord handeln muss, denn der Mann wurde eindeutig vergiftet. So bleibt Sturni nichts anderes übrig als seine Nase tiefer in die politischen Angelegenheiten zu stecken, als es ihm eigentlich lieb ist, denn von Politik hat er weder Ahnung, noch will er was davon wissen.

Meinung:


Ich lese ja unglaublich gerne Debüts deutscher Autoren und habe im vergangenen Jahr schon etliche davon genossen, aber hier war es dann doch eher mäßig. Das Problem war für mich gar nicht die Geschichte selbst, denn die war gut. Die Auflösung am Ende hat mir sehr gut gefallen. Was jedoch in meinen Augen ganz fürchterlich war, dass Stefan Böhm gefühlt an die hundert Mal erwähnt wie grausam die Trennung von seiner Frau für Sturni war, er außerdem ganz dringend mal auf seine Linie achten sollte, und so weiter. Das kann man mir in einem Buch gerne zwei Mal erzählen, aber die Fülle an Wiederholungen in diesem Buch war für mich zuviel.

Hier sei gesagt: Weniger ist manchmal mehr! 

Was ich zudem als störend empfand, waren die französischen Worte, welche die Geschichte spickten. Natürlich ist der Schauplatz in Straßburg und es handelt sich um die dortige Landessprache. Lese ich aber ein Buch, das in deutsch verfasst ist und plötzlich stolper ich darüber, dass er einen starken "café" braucht, stellen sich mir die Nackenhaare. Danke, aber: Nein, Danke! Bei manchen Dingen, wie Sekt beispielsweise, war der Autor so gütig und hat dann noch im nächsten Satz erwähnt um was es eigentlich ging. 

Gut gefallen hat mir der Input über die Funktionen der einzelnen erwähnten Politiker, die Verstrickungen im Hintergrund sowie die Art der Aufklärung und die länderübergreifende Zusammenarbeit. Diverse Eindrücke von Straßburg durfte ich ebenfalls sammeln, da diese recht detailliert beschrieben wurden. Außerdem konnte ich diese auch teilweise nachvollziehen, durch einen kurzen Ausflug vor einigen Jahren. Mit den Charaktere selbst wurde ich nur mäßig warm. Vielleicht kommt das ja dann im nächsten Band.

Fazit:


Ein netter Krimi mit viel Politik und Familiendrama, der noch ganz viel Luft nach oben hat.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Gänsehaut pur!

Die Blutlinie - Teil 3/4
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Klappentext:

Mit perfiden Mitteln terrorisiert Serienkiller „Jack Junior“ Smoky und ihre Kollegen. Doch damit gibt er mehr über sich preis, als ihm lieb sein kann. Smoky Barrett hat ein untrügliches Gespür ...

Klappentext:

Mit perfiden Mitteln terrorisiert Serienkiller „Jack Junior“ Smoky und ihre Kollegen. Doch damit gibt er mehr über sich preis, als ihm lieb sein kann. Smoky Barrett hat ein untrügliches Gespür für die Schwächen ihres Gegners – und dreht den Spieß einfach um…

Meinung:

Erinnert ihr euch noch an den Hund? Den Hund von Leo? Nein? Dann lest das Buch oder hört das Hörspiel. Hier wurde mir wieder sehr gut vor Augen geführt, was Hörspiele so besonders macht. Ich hatte eine Gänsehaut von Kopf bis Fuß als Leo mit Smoky telefonierte und erzählte was passiert ist. Wirklich absolut bewegend. Solch eine Wirkung hatte das Buch definitiv nicht bei mir.

Was ich etwas anstrengend fand bei den CDs: Jedes Mal kommt am Anfang die Erzählung von Smoky; wie sie nun aussieht, was ihr widerfahren ist, wer sie ist. Quasi als Intro. Das ist zwar ganz nett gemacht, aber ich muss mir das echt nicht vier Mal anhören - oder aktuell drei Mal. Gähn.

Ansonsten bleibe ich dabei, dass es wirklich ganz hervorragend umgesetzt wurde. Die Geschichte selbst würde ich mit dem letzten Teil und dem daraus folgenden Abschluss aufgreifen.

Fazit:

Auf geht's zum großen Finale!

Veröffentlicht am 08.11.2018

Verlorene Seelen mit beschränkter Haftung

Lost Souls Ltd. 1: Blue Blue Eyes
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Beschreibung:
Lost Souls Ltd. ist ein kleines Unternehmen, das im Untergrund agiert und es sich zur Aufgabe gemacht hat Seelen zu retten. Die Personen hinter der Organisation sind selbst Opfer schwerer ...

Beschreibung:


Lost Souls Ltd. ist ein kleines Unternehmen, das im Untergrund agiert und es sich zur Aufgabe gemacht hat Seelen zu retten. Die Personen hinter der Organisation sind selbst Opfer schwerer Verbrechen gewesen und wollen nun andere Jugendliche davor bewahren. Der junge Fotograf Ayden, der kaputte Rockstar Nathan und der Verwandlungskünstler Raix wollen die 18 jährige Kata vor dem selben Schicksal bewahren, als sie herausfinden, dass ein Bombenangriff auf ihre Adoptiveltern geplant ist. Doch Kata wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Einer Geschichte, an die sie sich selbst nicht mehr erinnert; dem Geheimnis ihrer blauen Augen. Während das traumatisierte Mädchen versucht die Wahrheit herauszufinden, gerät sie zwischen die Fronten eines Kleinkriegs, welcher ihr Leben in Gefahr bringt.

Meinung:


Nachdem es sich gerade anbot das Buch zu lesen, hab ich das auch mal gemacht, denn der gute Josia hatte zur Leserunde aufgerufen. Da mir die Autorin schon vor einer Weile von ihm empfohlen wurde, landete das Buch auf der Wunschliste. Von dort zog es dann ins Regal ein und lag dort seit Ostern. Also, wenn nicht jetzt, wann dann? Genug geplaudert - zum Buch!

In die Story kam ich gut. Zu Anfang musste ich aufmerksam dabei bleiben, da die Autorin direkt zur Sache kommt. Die Charaktere lernt man erst im Laufe der Geschichte kennen - und lieben! Bereits auf den ersten Seiten fiel mir dieser träumerische, leicht poetische Unterton im Schreibstil auf. Da es um junge Menschen geht, fand ich das sehr passend. Das soll nicht heißen, dass Erwachsene nicht träumen, aber ich denke, dass man mit 18 noch anders träumte, als mit 30 Jahren. Und Kata hatte einen Traum. Sie wollte ausbrechen aus ihrem alten Leben, pünktlich zur Volljährigkeit.

Durch den auch sonst angenehmen Schreibstil, flog ich nach dem ersten Kennenlernen förmlich durch die Geschichte. Immer wieder ändert die Autorin die Perspektive, so dass man als Leser aus jedem Winkel des Geschehens etwas mit bekommt. Klingt verwirrend, ist es aber nicht. Vor allem die Idee hinter der "Lost Soul Ltd." gefiel mir besonders gut. So hat jeder der Jungs auch seine eigene Geschichte, die man aber nicht in diesem Band erfährt, sondern nur ein wenig Input bekommt. Es soll ja spannend bleiben, nicht wahr?!

Diese ist, mal so am Rande erwähnt, ist zu Hülle und Fülle in dem Buch vorhanden. Durch die unbekannten Charaktere, die Bombe und die ganzen Geheimnisse, welche in die Geschichte verstrickt sind, bleibt der Bogen, meiner Meinung nach, durchweg gespannt. Obwohl es Ansätze zu diversen Liebesgeschichten unter den Protagonisten gibt, blieben mir diese glücklicherweise erspart. Außerdem hätte alles andere auch die Authentizität geraubt. Es gab keine unnötige Längen oder ewig lange Ausschweifungen. Alice Gabathuler hat in meinen Augen genau das Richtige Mittelmaß getroffen - auch wenn sie damit meine Wunschliste um weitere drei Bücher vergrößert hat.

Fazit:


Ein absolut zu empfehlendes Buch mit einer tollen Idee und guter Umsetzung!

Zitat:
"Sie verließ das Nest, um herauszufinden, was sich hinter der Tür ihrer Seele verbarg. Vielleicht lernte sie dabei zu fliegen. Es musste ja nicht gleich der schillernde Flug eines Paradiesvogels sein. Auch Spatzen flatterten durch die Lüfte und für den Anfang reichte ein Flugzeug." - Seite 12