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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Neid, Missgunst und Eifersucht am Tanzinternat

Tödlicher Tanz
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Die Zwillingsschwestern Ida und Mara sind erst seit kurzem an der BASE, der Ballett Academy of Southern England. Schnell stellt sich heraus, dass Ida die bessere Tänzerin der beiden ist. Sie kommt sogar ...

Die Zwillingsschwestern Ida und Mara sind erst seit kurzem an der BASE, der Ballett Academy of Southern England. Schnell stellt sich heraus, dass Ida die bessere Tänzerin der beiden ist. Sie kommt sogar für die große Aufführung am Schuljahresende in Frage. Jedoch ist die Konkurrenz an der Schule groß. Alle sind sich sicher, das die großen Hauptrollen an Cynthia und Vincent gehen. Doch dann findet ausgerechnet Ida die ermordete Cynthia. Als Vincent, der vorher mit Cynthia zusammen war, sich Ida zuwendet und sie auch noch die Zweitbesetzung für die Hauptrolle wird, sowie mehrere Solotänze vorführen soll, kommt schnell der Verdacht auf, dass Ida am Tod von Cynthia Schuld sein könnte. Und dann wird Ida auch noch bedroht. Es sind kleine Warnhinweise, die ausdrücklich an sie gerichtet sind und ihr Angst machen sollen. Ida ist kurz davor alles hinzuwerfen und die Schule zu verlassen. Auf der anderen Seite möchte sie sich aber auch nicht von ihren Freundinnen und von Vincent trennen.
Doch lest selbst, wie es mit Ida und ihrer Schwester Mara weitergeht.

Sophie Richmond hat hier schon ein interessantes Buch über den Tanz, das Leben an der Tanzschule und im Internat geschrieben und das ganze in einen Thriller verpackt. Das Buch hat mir an sich ganz gut gefallen. Persönlich aber war mir das ganze Selbstmitleid von Ida, die ewigen Beschreibungen ihrer eigenen Dramen zu langatmig. Hier finde ich, bemerkt man deutlich, dass Sophie Richmond noch sehr jung ist. Auch die ausführlichen Beschreibungen der einzelnen Tanzfiguren, Schritte und Formationen waren mir zu viel. Dadurch wurde das Buch immens in die Länge gezogen und hatte zwischendurch eben dann auch Schwächen. Aber die Handlung ließ mich dann doch durchhalten, denn auch ich wollte letztendlich wissen, wie die Geschichte um Ida und Mara ausgegangen ist.

Für Tänzerinnen und auch für junge Frauen ist dieses Buch sicher ein Hochgenuss, für mich war es phasenweise spannend und unterhaltsam. Würde ich es weiterempfehlen? Wenn dann eher an die eben genannten Leser. Ich vergebe für dieses Buch trotzdem 3 Lesesterne, da die Story an sich sehr spannend war.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Erschütternd und traurig - ein etwas anderer Thriller

Identität unbekannt
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Eigentlich ist Claudia Brandes eher eine Art Sensationsreporterin, immer auf der Suche nach einer neuen Schlagzeile. Am liebsten sind ihr natürlich Kriminalfälle. Dass sie ausgerechnet als erste Reporterin ...

Eigentlich ist Claudia Brandes eher eine Art Sensationsreporterin, immer auf der Suche nach einer neuen Schlagzeile. Am liebsten sind ihr natürlich Kriminalfälle. Dass sie ausgerechnet als erste Reporterin am Fundort einer Kinderleiche eintrifft ist eher Zufall, als Glück. Die Konfrontation löst in Claudia eine tiefe Betroffenheit aus und sie merkt schnell, diesen Fall wird sie so schnell nicht vergessen können. Alle ihre Gedanken kreisen um das Mädchen. Als sich dann auch noch herausstellt, es gibt keine Vermisstenmeldung lässt sie dieser Fall nicht mehr los. Durch die Hilfe des befreundeten Kommissars Steffen Drews kommt sie als Reporterin an mehr Informationen heran, als andere. Sie stellt eigene Vermutungen an und beginnt selbst zu ermitteln.

Für mich war dieses Buch völlig anders als erwartet. De Ermittlungen werden hier vorrangig durch die Kriminalreporterin durchgeführt. Claudia Brandes erhält durch die freundschaftliche Beziehung zum Kommissar natürlich deutlich mehr Informationen. Er ermittelt zwar auch, aber irgendwie immer in die falsche Richtung. Getragen wird die Geschichte um das tote Mädchen auch durch die zwischenmenschliche Beziehung der beiden. Steffen Drews möchte deutlich mehr von Claudia, als sie bereit ist zu geben. Im Gegenteil, sie versucht Abstand zu gewinnen und beim Nachdenken über ihr eigenes Leben erfahren wir als Leser, warum ihr dieses Fall besonders nahe geht. Mit der Hilfe von Hendryk, einem befreundeten Kollegen, ist sie im Laufe der Ermittlungen in der Lage über ihr eigenes Leben und Erleben zu sprechen und so erfahren wir, warum für sie die Ermittlungen so wichtig sind und auch warum sie so hartnäckig am Fall ermittelt.

Dieses Buch hat mich vor allem deshalb überzeugt, weil es einer völlig anderen Sicht erzählt ist. In der Geschichte, die wunderbar flüssig geschrieben ist, kommt niemals Langeweile auf. Je größer der Lesefortschritt, desto spannender wird das Buch. Und die eigenen Ahnungen, die sich während des Lesens entwickeln, sind dann doch anders, als gedacht.

Diesen Thriller empfehle ich unbedingt weiter und vergebe 5 Sterne dafür.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Carlotta Fiore unberechenbar, aber erfolgreich

Mörderische Wahrheiten
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Die Ermittlungen um zwei verschwundene Mädchen in Wien stagnieren. Keiner hat etwas gesehen, es gibt keine Spur. Dann taucht eines der Mädchen wieder auf. Seltsam verkleidet in grauen Baumwollhosen, gelben ...

Die Ermittlungen um zwei verschwundene Mädchen in Wien stagnieren. Keiner hat etwas gesehen, es gibt keine Spur. Dann taucht eines der Mädchen wieder auf. Seltsam verkleidet in grauen Baumwollhosen, gelben T-Shirt und pink lackierten Fingernägeln wird sie ermordet aufgefunden. Von dem anderen Mädchen fehlt jede Spur.

Carlotta Fiore ist Ermittlerin, aber nicht bei der Polizei. Sie ist Kaufhausdetektivin. Trotzdem wird sie bei dem aktuellsten Fall der Wiener Polizei relativ schnell mit einbezogen. Jedoch ist der Grund hierfür nicht ihre Ermittlungsstärke. Die Bitte um Mitarbeit ist dem Umstand geschuldet, dass Konrad Fürst - ein ehemaliger Ermittler im nun wieder aktuellen Fall gerade aus dem Koma erwacht ist. Carlotta hat sich während des Komas intensiv um Konrad gekümmert und ihn sofort nach dem Erwachen mit nach Hause genommen. Sie hat persönliche Gründe um sich um ihn zu kümmern.

Der aktuelle Fall ist deshalb so sonderbar, weil er in vielen Einzelheiten und Details, einem alten bereits aufgeklärten Fall entspricht. Nur der Täter von damals ist gerade verstorben. Und dann findet man auch noch seine DNA auf den Opfern. Konrad Fürst hatte damals den Täter überführt, deshalb erhofft man sich nun von ihm die entscheidende Hilfe.

Ob Carlotta und Konrad den Fall aufklären können und den Mörder überführen. Lest es selbst.

Ich habe selten so einen rasanten Krimi gelesen. Ja rasant. Carlotta als Ermittlerin ist ein wenig verrückt, sehr impulsiv und man kann eigentlich nie voraussehen, was als nächstes geschehen wird. Sie war mir als Protagonistin ausgesprochen sympathisch. Ihre Eigenarten, ihre Handlungen waren manchmal einfach nur verrückt. Aber das Buch hat davon so unglaublich profitiert. Es hat Spaß gemacht und es war spannend diesen Krimi zu lesen.

Ich vergebe verdiente 5 Lesesterne für diesen Krimi.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Familiengeschichte mit mörderischem Ende

Moffenkind
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Muss ein Krimi immer zwangsläufig mit Mord und Totschlag beginnen? Ich finde nicht. Jörg Böhm hat hier ein wunderbares Buch über eine Familie geschrieben, in der erst nach mehrmaligen Hinsehen, bzw. beim ...

Muss ein Krimi immer zwangsläufig mit Mord und Totschlag beginnen? Ich finde nicht. Jörg Böhm hat hier ein wunderbares Buch über eine Familie geschrieben, in der erst nach mehrmaligen Hinsehen, bzw. beim Lesen klar wird hier, ist einiges im Argen.
Es beginnt mit einer Kreuzfahrt. Die gesamte Familie ist mehr oder weniger gezwungen die Kreuzfahrt mitzumachen, denn auf ihr soll der 90jährige Geburtstag der Patriarchin der Familie Nissen, Wilhelmina, gebührend gewürdigt und gefeiert werden. Damit auch wirklich alle dabei sind, wurde die Kreuzfahrt kurzerhand für alle gebucht. Dabei sind auch noch Lutz Darling und seine Frau. Eigentlich ist Darling ein Konkurrent der Kaffee-Firma Nissen, umso erstaunter ist die Familie als sie erfahren, dass Darling und seine Frau von Wilhelmina Nissen auch zu dieser Kreuzfahrt eingeladen wurden. Jetzt würde man eigentlich eine beschauliche Familienreise mit Vorbereitungen auf das Fest erwarten. Aber in der Familie gärt es. Jeder hat ein Problem mit Wilhelmina. Da sie jedoch die Patriarchin ist und das Sagen hat, widerspricht ihr niemand. Trotzdem brodelt es in allen. Bei allen macht sich Unmut breit. Als Wilhelmina in einer ruhigen Stunde ihrem Sohn Karl mitteilt, dass Lutz Darling nach der Reise mit in das Geschäft einsteigt und als Geschäftsführer ihm vor die Nase gesetzt wird, ist dieser hochgradig empört. Und es werden weitere Konflikte sichtbar. Wilhelmina hat sich so ziemlich bei jedem in die persönlichen Angelegenheiten eingemischt. Und so geht es weiter. Während des Lesen spürt man förmlich, wie sich die Luft vor einem Unwetter über allen zusammenbraut. Es wird etwas passieren, das ist ganz klar. Auch die kleinen Abschnitte "des Mörders" zwischendurch machen dem Leser klar, hier verfolgt jemand ganz konsequent sein Ziel.
Lest selbst, was alles noch passiert - es lohnt sich in jedem Fall. Jörg Böhm hat hier gekonnt Vergangenheit und Gegenwart in eine absolut authentische Geschichte verpackt. Spannend erzählt, gelingt es Böhm die Geschichte rückwärts aufzurollen und trotzdem im Geschehen voran zu treiben. Die Ausflüge in die Vergangenheit betreffen offensichtlich alle Mitglieder der Familie. Interessant fand ich diesen Krimi geschickt auf in eine Kreuzfahrt zu verpacken. Hier stimmen alle Details. Und das Ende ist grandios. Während des Lesens ist man immer wieder versucht, selbst Vermutungen über den Täter und den Hintergrund anzustellen. Es nutzt gar nichts. In einem spannenden Finale zieht Jörg Böhm noch einmal alle Register und es gelingt ihm alle offenen Fragen zu klären. Als Leser sitzt man da und denkt sich, dass man mit diesem Ende und der Aufklärung so nicht gerechnet hätte.
Eine absolute Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne für diesen tollen Krimi.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das unheimliche Grundinger-Haus

Das Grundinger-Haus
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Vivienne kommt wenige Tage vor Weihnachten von einem einjährigen Aufenthalt aus den USA zurück. Hier absolvierte sie ein Praktikum und will sich nun intensiv auf ihr Studium der Psychologie in Deutschland ...

Vivienne kommt wenige Tage vor Weihnachten von einem einjährigen Aufenthalt aus den USA zurück. Hier absolvierte sie ein Praktikum und will sich nun intensiv auf ihr Studium der Psychologie in Deutschland vorbereiten. Sie wird von Clara, ihrer besten Freundin am Bahnhof abgeholt und gemeinsam wollen sie die Zeit vor Weihnachten genießen. Diese überredet sie auch gleich mit zur Weihnachtsfeier im Ort zu kommen. Hier begegnet ihr Steve. Er ist ihr bereits aufgefallen, sie fühlt sich merkwürdig berührt und von ihm angezogen. Zu einem Gespräch mit ihm kommt es nicht, trotzdem kann sie ihn nicht vergessen. Am nächsten Tag lernt sie Thomas kennen, der sich auch gleich mit ihr verabredet und sie vor Steve warnt. Sie solle sich nicht mit ihm einlassen, er wäre gefährlich. Auch in den nächsten Tagen hat sie mehr Kontakt zu Thomas als zu Steve, obwohl der sie deutlich mehr interessiert. Und es kommt ihr so vor, als würde sie beobachtet und verfolgt werden. Aber auch Steve empfindet ähnlich wie Vivienne und lässt nicht locker. Beide treffen sich und Steve erzählt ihr von seiner Kindheit im Grundinger Haus - einem Kinderheim, in dem ihm Schreckliches widerfahren ist. Und dann verschwindet Clara einfach. Sie waren doch verabredet. Vivienne versteht die Welt nicht mehr. Und es gibt keine Nachricht von ihr. Vivienne ist sehr beunruhigt, auch wenn sie sich kurz vorher mit Clara gestritten hatte.
Und plötzlich nimmt diese Geschichte in rasanter Geschwindigkeit an Fahrt auf. Viviennes Bedrohungsängste werden akuter. Und ihre Unruhe bestätigt sich, als sie und ihre Eltern unverhofft entführt werden.
Warum das alles passiert, was alles noch geschieht, lest es selbst - es lohnt sich wirklich. Mit hat dieser Thriller extrem gut gefallen. Ich fand ihn ausgesprochen spannend und auch die Geschichte um das Grundinger-Haus fand ich wirklich gut.
Mir hat die Protagonistin Vivienne wirklich gut gefallen. Sie kam als spröder Charakter sehr glaubhaft daher und auch die anfängliche Schwärmerei für Steve, mit der sich sehr schwer getan hat, ist wunderbar erzählt. Auch die Auflösung war eine echte Überraschung und hat mich begeistert.
Ich kann das Buch nur empfehlen und vergebe verdiente 5 Lesesterne.