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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2017

Barbara Pachl- Eberhart hat hier einen beeindruckendes Buch zum Thema „Schreiben“ geschrieben. Mit ihrem tollen Schreibstil füllt sie dieses Theoretische Buch mit Liebe und Freude und lässt es dadurch kein bisschen langweilig wirken.

Federleicht - Die kreative Schreibwerkstatt
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Für dieses Buch habe ich länger gebraucht, als für die meisten anderen. Dies hat mehrere Gründe. Zum einen Kann man mit diesem Buch arbeiten, ob man es direkt macht und über mehrere Wochen liest oder ...

Für dieses Buch habe ich länger gebraucht, als für die meisten anderen. Dies hat mehrere Gründe. Zum einen Kann man mit diesem Buch arbeiten, ob man es direkt macht und über mehrere Wochen liest oder ob man das Buch erst liest und dann damit arbeitet. Für das direkte arbeiten mit dem Buch empfehle ich Ruhe. Für das hinterher mit dem Buch arbeiten ist das Inhaltsverzeichnis extrem empfehlenswert. Allerdings empfehle ich da das Inhaltsverzeichnis das am Ende steht. Denn es ist etwas ausführlicher, als das am Anfang. Ich empfehle hier ersteres. Es wird sie überraschen, was sie alles über sich herausfinden. Ich selber war begeistert. Dafür das es eine sehr trockene Angelegenheit über Tipps, Tricks und Motivationen des Schreibens zu schreiben, schafft Barbara Pachl – Eberhart es weniger Theoretisch klingen zu lassen, indem sie euch einfach mitmachen lässt. Zum anderen musste ich nach kürzeren Abschnitten immer wieder das Buch zur Seite legen. Nicht, weil es langweilig war, sondern weil soviel Input kam. Man selber muss das, was man liest ja auch verstehen.
Manche Dinge verstand ich nicht so, bis mir bewusst wurde „ Ey, das hast du doch selber gemacht.“. Ich selber habe früher geschrieben. Nur für mich. Ich denke, dass das Schreiben eine Art Therapie sein kann. Es ist doch genauso beim reden. Je öfter du über etwas redest, desto einfacher fällt es dir darüber zu reden. Genauso geht es einem mit dem Schreiben. Man schreibt sich etwas von der Seele. Ob dies nur für euch oder auch für andere ist, das entscheidet ihr ganz alleine. Aber, wenn ihr nicht möchtet das irgendjemand eure Gedanken lesen kann, wird es schon etwas schwieriger. Besorgt euch ein abschließbares Tagebuch oder speichert auf eurem PC ein unbedeutend klingendes Dokument. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, was mich begeistert. Ich denke dies ist nicht so einfach bei einem theoretischen Buch.
Ich hatte allerdings trotzdem ein paar Schwierigkeiten bei dem Teil mit den Gedichten. Ich kann euch natürlich sagen, dass niemand verpflichtet ist alle Übungen zu machen. Das ist selbstverständlich. Aber man kann nur dazugewinnen. Man kann es sich eben nicht immer einfach machen. Meine Gedichte klangen früher so: „ Träume sind wie Schäume“. Ich habe für Männer Gedichtet, die ich süß fand. Ich bin froh, dass ich nicht mehr weiß, wie die Gedichte lauteten. Ansonsten wäre es wohl peinlich und witzig zugleich. Es gibt da aber noch zwei oder drei normale Gedichte von mir. Man merkt also, man überrascht und erinnert sich durch dieses Buch selbst.
Manche Stellen in diesem Teil bestätigten mich in meiner Abneigung gegen Gedichte, Poetry Slam und Haiku. Andere Stellen dagegen stellten dies infrage. Doch ich bin ehrlich: So wirklich etwas damit anfangen kann ich nicht. Ich bin eine Träumerin und habe doch den Wunsch nach etwas das Sinn ergibt. Ich kann es ja anders Schreiben:

An das Gedicht
ich sehe dich nicht
ich spüre dich nicht
du erreichst mich nicht
also wage ich mich nicht
an das Gedicht.

Nicht das ich bei diesem Talent doch noch Dichterin und berühmt werde. Man kann ja nie wissen.

Trotz das ich mit diesem Teil im Buch eher weniger anfangen konnte, war er gut erklärt und auch wenn die Übungen hier nicht jedermanns Sache ist, waren sie wirklich interessant und einige brachten mich sogar zum lachen. Man merkt, dass das Schreiben ein Gefühl ist. Wie man seinem Gefühl Ausdruck verleiht, das bleibt jedem selber überlassen.

Nach jedem Thema gibt es immer eine kurze Zusammenfassung. Und für die ganz verrückten empfehle ich für dieses Buch sogar einen knalligen Textmarker. Hätte ich einen zur Hand gehabt, hätte ich nicht nur markiert, sondern auch gemalt und geschrieben. Der Marker macht das Nachschlagen vielleicht noch etwas einfacher, zusätzlich zur Inhaltsangabe.
Die Übungen zu den verschiedenen Stimmungen fand ich sehr interessant. Diesen Teil benutzt man nicht nur in der Schreib- oder Denkphase, sondern auch in der Psychologie. Wenn man negative Gedanken hat, nimmt man diese Haltung ein. Versuch mal eine positive Haltung einzunehmen, wenn du wütend bist. Es wird deine Stimmung automatisch heben. Oft geben wir unsere Gefühle durch die Haltung und die Art wie wir etwas tun wieder. Also werde zu verschiedenen Menschen, wenn du schreibst.

Auf eine gewisse Weise sind wir Blogger also auch Autoren. Wir bringen dadurch vielleicht kein 300 Seiten Buch auf den Markt. Aber wir machen uns Gedanken (auch wenn es Gedanken zu anderen Büchern oder Themen sind). Wir schreiben, was wir darüber denken, in unserer eigenen Stimme (authentisch). Und im Idealfall werden wir deshalb gerne gelesen. Ich habe mich nie als Autorin gesehen. „Ich rezensiere doch nur“ sind da eher meine Gedanken gewesen. Doch auch wenn ich „nur“ rezensiere, mache ich mir über jede Rezension meine Gedanken. Während des Lesens und danach. Meist lasse ich eine Nacht verstreichen, bis ich diese dann schreibe. Aber es gibt dann Momente, wo ich im Bett, Nachts um drei die Rezension in meinem Kopf schreibe. Sie ist meist wunderbar, die Beste …...Und am nächsten Morgen ist sie weg.
Wenn ihr genauso seid, wie ich, braucht ihr unbedingt ein Notizbuch oder ein Diktiergerät. Das hilft vielleicht auch Buchautoren, wenn sie eher zu den verwirrten Persönlichkeiten beim Schreiben gehören. Man hat die Geschichte im Kopf, kann sie dem Diktiergerät erzählen und danach abtippen und korrigieren etc. Für mich selber wäre das wohl die Beste Wahl. Ich bin eine sehr verwirrte Persönlichkeit. Und trotzdem sagen mir einige Leute das sie ein Buch von mir erwarten. Wer weiß? Vielleicht bekommen sie dieses irgendwann. Einen guten Helfer habe ich ja nun in meiner Hand.

Veröffentlicht am 07.11.2017

Ein toller Thriller der zum ermitteln einlädt.

Angstmörder
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Das erste Opfer wurde lebendig begraben und für die Polizei stand sofort der Schuldige fest. Der Anwalt Nicholas Meller und seine Referendarin Nina glauben aber ihrem Mandanten und an dessen Unschuld. ...

Das erste Opfer wurde lebendig begraben und für die Polizei stand sofort der Schuldige fest. Der Anwalt Nicholas Meller und seine Referendarin Nina glauben aber ihrem Mandanten und an dessen Unschuld. Für Nicholas ist es der erste Mordfall den er behandelt, oder eigentlich den ersten vermeintlichen Mörder, den er vertreten soll. Übernimmt er sich womöglich mit diesem Fall? Wird er übermütig? Haben die beiden mit ihrer Vermutung recht oder lügt ihr Mandant sie einfach nur an? Dies müssen die beiden herausfinden.
Ich war etwas verwundert, da die beiden die eigentliche Polizeiarbeit machten. Dies ist natürlich im normalen Leben nicht der Fall, zumindest nicht so konkret. Aber was ist, wenn für die Polizei alles klar ist, der Schuldige hinter Gittern? Warum sollten sie weiter ermitteln? Und wenn wir der Anwalt wären und die Unschuld unseres Mandanten beweisen müssten, würden wir es nicht genauso machen? Ich denke nicht in diesem Ausmaß, aber Nicholas Meller ist mit Herzblut dabei. Er lebt für seine Mandanten. Vielleicht liegt es daran, das er nur eine kleine Kanzlei hat und selten gebucht wird und deshalb seine wenigen Fälle so ernst nimmt. Oder es liegt daran, dass er schon viel weiter denkt. Denn wenn sein Mandant wirklich unschuldig sein sollte, dann läuft da draußen immer noch ein Mörder herum, der wahrscheinlich nicht aufhören wird.

Ich selber habe mir von Anfang an gedacht, wenn der Anwalt einen Polizist spielen und ermitteln kann, dann kann ich das auch. Ich machte mir Notizen zu den Opfern und den möglichen Tätern. Dabei bemerkte ich das die Opfer detailliert beschrieben wurden und auch den Täter oder seine Psyche lernte man etwas besser kennen. Man erkannte sofort das dieser sehr gefährlich ist. Er war sehr intelligent und hatte Möglichkeiten und Kenntnisse, die ich nicht gehabt hätte. Er betrieb einfach sehr viel Aufwand, um nicht entdeckt zu werden. Ich hatte mehrere Verdächtige im Auge und sogar ein Tatmotiv. Allerdings lag ich, wie meistens mit beidem falsch.

Mir gefiel der Schreibstil sehr gut und auch das man die Charaktere etwas privater kennenlernte, fand ich klasse. Der Anwalt wirkte zunächst sehr oberflächlich und ist mir erst nach und nach ans Herz gewachsen. Seine Referendarin Nina war offen und ehrlich und hatte immer einen flotten Spruch auf den Lippen, die anderen den Wind aus den Segeln nahm, besonders, wenn man ihre Behinderung ansprach.

Veröffentlicht am 28.10.2017

Ein verträumter Roman mit leidenschaftlichen Liebesszenen.

Seven Nights - Paris
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Bei diesem wundervollen Roman, bekommen wir genau das, was wir wollen. Liebe und Leidenschaft vereint. Ein wenig Kitsch ist hier natürlich auch zu finden. Rylan ist 27 Jahre alt und ein wahrer Aufreißer. ...

Bei diesem wundervollen Roman, bekommen wir genau das, was wir wollen. Liebe und Leidenschaft vereint. Ein wenig Kitsch ist hier natürlich auch zu finden. Rylan ist 27 Jahre alt und ein wahrer Aufreißer. Die Frauen liegen ihm zu Füßen, doch er hat es satt, nur seines Geldes wegen gemocht zu werden. Und da ist Kate. Sie ist 22 Jahre alt und ist in Paris um Entscheidungen zu treffen, die ihr Leben beeinflussen werden. Bei ihr möchte er alles anders machen. Er möchte sie zwar flachlegen, aber irgendwas ist an ihr, das er ihr auch Paris zeigen und sie näher kennenlernen will. Sie verbringen viel Zeit miteinander. Genau genommen eine Woche im gleichen Hotelzimmer. Natürlich haben Menschen in ihrem Urlaub One – Night – Stands. Aber ist es nicht ein wenig übertrieben, direkt eine ganze Woche miteinander zu verbringen und sich dabei noch ein Hotelzimmer zu teilen. Ja, es ist übertrieben und vielleicht sogar naiv und gefährlich. Aber ich will nicht ausschließen, dass dies tatsächlich vorkommen kann. Sie wirken sehr vertraut miteinander und eher wie ein Paar, als wie zwei Fremde. So ist es von vornherein vorprogrammiert, dass es Probleme geben wird...

Dieses Buch ist sehr schön geschrieben. Der Schreibstil ist locker und verständlich, so das man sich einfach auf die Geschichte konzentrieren und sie genießen kann. Man spürt die Nähe und Vertrautheit zwischen den beiden, aber auch die Schüchternheit und die Zweifel. Die Autorin hat es hier geschafft eine Welt zu erschaffen in der man kaum etwas infrage stellt. Natürlich ist
die Geschichte auch verträumt und vielleicht an manchen Stellen etwas übertrieben. Nicht immer konnte ich Kates denken nachvollziehen, aber das ist nicht schlimm. Beide Charaktere waren sehr sympathisch. Jeder hatte sein eigenes Päckchen zu tragen und sie waren gar nicht mal so verschieden. Beide suchten im Grunde Bestätigung, die sie beim anderen fanden. Ich hätte zwar oft mehr Verständnis von Kate erwartet, doch wenn ich darüber nachdachte, wie ich handeln würde, dann wäre es wohl genauso. Wieso? Die beiden wurden oft sehr verletzt in ihrem Leben. Und das prägt einen. Es müssen nur Kleinigkeiten sein. Aber auch viele Kleinigkeiten häufen sich und man muss erst lernen wieder zu Vertrauen. Ob in der Freundschaft oder in der Liebe.
In Seven Nights – Paris gibt es im übrigen auch ziemlich heiße Sexszenen. Die haben mich am meisten überrascht. Bei ihnen hatte ich fast das Gefühl das hier ein Mann die Szenen beschrieben hat. Oder zumindest geholfen hat. Denn das, was ich aus Rylans Sicht las, hätte mir mein Bekannter wohl auch so beschrieben.

Es wird einen Folgeteil geben der im März 2018 erscheinen soll. Ich bin sehr gespannt und würde ihn gerne lesen. Ich möchte sehr gerne wissen, wie es weitergeht mit Rylan und Kate in Seven Nights – New York.

Veröffentlicht am 16.10.2017

Deva Manick schreibt hier über ein sehr wichtiges Thema, das zum nachdenken anregt. Allerdings kann ich ihn mir besser als Aufklärer und Redner vorstellen. Das Buch ist mir etwas zu trocken geschrieben.

Im Glashaus gefangen zwischen Welten
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Ich bin der Auffassung es muss immer noch viel mehr Aufklärung geleistet werden, was Flüchtlinge angeht. Nicht nur in unserer Gesellschaft, sondern auch die Flüchtlinge müssen verstehen, dass sie sich ...

Ich bin der Auffassung es muss immer noch viel mehr Aufklärung geleistet werden, was Flüchtlinge angeht. Nicht nur in unserer Gesellschaft, sondern auch die Flüchtlinge müssen verstehen, dass sie sich einfügen müssen. Natürlich kann keiner von uns erwarten das sie nach Deutschland können und sofort unsere Sprache beherrschen. Wenn sie flüchten, dann tun sie das aus einem guten Grund und haben nicht die Zeit vorher unsere Sprache zu erlernen. Mal davon abgesehen das ein Flüchtling gar nicht weiß, ob er es bis nach Deutschland schafft. Zu erwarten ein Flüchtling könne nach zwei Wochen unsere Sprache beherrschen, ist in etwa so als würde ich von dir erwarten, das du in zwei Wochen Chinesisch sprechen kannst. ABER und ja es gibt ein „Aber“ ich erwarte natürlich, das jemand, der hier sein weiteres Leben bestreiten will, auch unsere Sprache lernt. Denn auch ich sollte Chinesisch lernen, wenn ich in China leben möchte. Und ich müsste mich in die Gesellschaft einfügen. Natürlich sollten wir auch daran denken, weshalb jemand flieht. Dies tut er sicher nicht, weil der Nachbar einen Apfel in den Garten geworfen hat. Wenn ich manche Kommentare zu Flüchtlingen im Internet lese, schäme ich mich für meine Landsleute. Von Dummheit geprägt schreit einer lauter, als der andere. „Aber der ihre Mudda soll mal erst mal Deutsch sprächen, bevor er in unsern Haus lebt und unsern Arbeit klaut“ ….
Ein kleines Beispiel das hoffentlich verständlich macht, was ich meine. Ich habe lieber zehn Flüchtlinge, wenn ich einen Nazi dafür abschieben kann!!!
Vorausgesetzt ist natürlich, die Flüchtlinge wollen hier leben und integrieren sich. Das ist das Wichtigste. Am meisten leiden die Kinder. Sie leiden darunter zu fliehen, sie leiden darunter, wenn ihre Familien sich nicht integrieren wollen und sie leiden, wenn sie sich integrieren wollen und nicht dürfen. Deshalb muss auch an dieser Front viel mehr getan werden. Die Aufklärung ist es hier mal wieder. Es muss Pflicht sein in jeder Flüchtlingsunterkunft und für den weiteren Weg einen Deutschkurs zu besuchen. Der abgeschlossen wird. Die Kinder müssen in Vereine gesteckt werden, wo sie soziale Kontakte zu anderen Kindern bekommen und unsere Kultur kennenlernen können. Uns geht es hier in Deutschland sehr gut. Niemand muss auf der Straße leben, also habt auch ein bisschen Mitgefühl, wenn es anderen Menschen in anderen Ländern nicht so gut geht, wie uns. Diese Menschen lassen ihre Familien zurück. Der Mann, der flieht, fragt sich ob seine Frau und seine Kinder noch am Leben sind, oder der Krieg sie geholt hat. Der Familie zuhause geht es genauso. Sie fragt sich, ob der Bruder, Vater oder Sohn die Reise überlebt hat. Niemand beschließt mal eben „Ach es ist heute so herrlich, ich kann zwar nicht schwimmen, aber ich reise mal mit 1000 anderen Menschen in einem Boot über das Meer und genieße den Tag“. Denkt doch mal nach.
Das Gesetzte hier eingehalten werden, sollte selbstverständlich sein. Aber da auch wieder, die Aufklärung. Man muss die Flüchtlinge aufklären, was erlaubt ist und was nicht. Nicht alles, was hier verboten oder kriminell ist, ist es in deren Herkunftsland. Frauen müssen wissen, dass sie in diesem Land nicht von ihren Männern abhängig sind, Rechte haben und nicht bei jemandem bleiben müssen, der ihnen nicht gut tut. Es muss hier immer in beide Richtungen gehen.

„Im Glashaus“ ist keine einfache Lektüre. Wie ihr merkt, regt sie zum nachdenken an. Es war sehr interessant zu lesen, doch zwischenzeitlich viel es mir schwer dabei zu bleiben uns musste Sätze mehrmals lesen, da es doch trocken rüber kommt. Als Deva Manick dann von seiner eigenen Geschichte erzählte, war ich wieder voll dabei und begeistert. Doch auch wenn man merkt, dass er viel Herzblut in dieses Buch gesteckt hat und er etwas verändern will (und auch kann) hatte ich das Gefühl, es wiederholte sich vieles. Vorne las ich etwas von der Flucht ins Internet und am Schluss wieder. Ich habe sehr viel Respekt vor dem, was er hier geleistet hat. Er war offen und ehrlich. Schonungslos ehrlich, was seine Familie betrifft. Ich denke das ist alles andere als einfach! Doch dieses Buch landet nicht unbedingt an den richtigen Stellen. Ich denke es gehört in Schulen, in die Flüchtlingsunterkünfte etc. Deva Manick muss an die Orte des Geschehens und ich denke, er ist als Redner und Aufklärer noch besser geeignet. Das, was er schreibt, wird in seinen Lesungen oder bald vielleicht Seminaren ganz anders ankommen. Aus dem Grund hat meine mittlere Bewertung alles andere zu bedeuten, als das ich nicht hinter ihm und seiner Sache stehe, sondern einfach weil mich der Schreibstil nicht packen konnte.

Veröffentlicht am 12.10.2017

Ein rührender, spannender und Unterhaltsamer Roman über das älter werden und der Erfüllung letzter Wünsche.

Sind dann mal weg
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Ein wunderbarer Roman. Genau so stelle ich mir eine Seniorengang vor. Jeder Charakter ist vertreten. Jeder hat seine liebenswürdigen und nicht so liebenswürdigen Seiten und doch mag man sich einfach so, ...

Ein wunderbarer Roman. Genau so stelle ich mir eine Seniorengang vor. Jeder Charakter ist vertreten. Jeder hat seine liebenswürdigen und nicht so liebenswürdigen Seiten und doch mag man sich einfach so, wie man ist. Denn jeder weiß, wie es ist, anders sein zu wollen oder sich verstellen zu müssen. Ich war von Anfang an Teil dieser tollen Geschichte.
Tina lebt seit Kurzem in Schafweide und möchte nichts mehr, als ganz schnell aus dem Leben zu scheiden. Es hat eine tragische Komik, denn sie wird jedes mal irgendwie davon abgehalten. Ist man auf ihrer Seite ärgert man sich einerseits, dass sie sie nicht einfach in Ruhe lassen und andererseits freut man sich, denn sie wirkt einfach sehr sympathisch. Als Ole ihr begegnet, nimmt er sie kurzerhand mit, um beim Quizabend zu spionieren. Es kommt, wie es kommen musste. Beide werden Teil einer Quizrunde und sind nicht mehr allein. Sie lernen sich kennen und mögen und gewinnen sogar einen Quizabend. Doch direkt danach segnet Ole das zeitliche.
Seine neuen Freunde wollen ihm die letzte Ehre erweisen und freuen sich auf die Meerbestattung, die er sich so gewünscht hat. Oles Sohn Finn hat andere Pläne. Kurz und knackig soll es ablaufen. Einäschern, einmauern und fertig. Doch Finn hat nicht mit den Freunden seines Vaters gerechnet.
Ich möchte hier gar nicht so viel über die Charaktere sagen, denn sie sind wirklich alle toll. Jeder hat seine Aufgabe und alle sind Ole für irgendetwas dankbar. Ich denke, ihr solltet die Persönlichkeiten selber kennenlernen.

Ich war fasziniert und habe viel über das Thema nachgedacht.
Ich bin der Meinung, jeder sollte so bestattet werden, wie er es möchte. Wieso muss alles immer so korrekt ablaufen. Das man seiner Asche nicht in einem Restaurant verstreuen darf, verstehe ich natürlich. Aber wieso ist sonst nicht fast alles erlaubt. Wie kann es sein, dass Menschen darüber entscheiden können, wie ein anderer beerdigt wird, obwohl dieser es sich anders gewünscht hat. Man sollte sich rechtzeitig Gedanken darüber machen, was man selber nach seinem Tod möchte. Ich möchte das von mir alles brauchbare gespendet wird. Haut, Augen, Organe etc. Ich kann nach meinem Tod nichts mehr damit anfangen. Ich möchte verbrannt werden, denn ich finde die Vorstellung schaurig, das meine Hülle verbuddelt irgendwo rumliegt. Ich selber bin auch nicht der Typ für Friedhöfe. Ich würde gerne irgendwo verstreut werden. Aber manche brauchen einen Ort zum trauern, weshalb ich meinen Hinterbliebenen dies natürlich nicht verwehren möchte. Das würde ich für sie tun, denn ich bin nicht da in einem Grab auf dem Friedhof. Ich bin überall, wenn jemand an mich denkt.
Aus diesem Grund stehe ich bei diesem Buch hinter der Seniorengang. Und man merkt das sie alle wieder jünger werden. Es kommt Spannung auf und jeder dieser außergewöhnlichen Menschen hat ein Geheimnis das er mit sich herumträgt.